Europa-Premiere des Curved OLED TVs von LG
Text von Philipp Kind, 28.08.2013
Der koreanische TV-Hersteller LG feiert in Frankfurt am Main am 28. August 2013 mit dem Curved LG OLED TV Europa-Premiere. Eine Selektion von geladenen Gästen, Händlern und Journalisten finden sich in exklusiver Atmosphäre in der Frankfurter Innenstadt ein und enthüllen den geschwungenen 55-Zöller, der ab selbigem Zeitpunkt im Handel erhältlich ist.
Der LG 55EA9809 begeistert beim ersten Anblick mit einer sehr modernen und eleganten Optik. Auf einem Kunststoff-Fuß, in dem spezielle Lautsprecher auf der Basis von Keramikfolie integriert sind, ist der Fernseher, der gerade einmal 4,3 mm Gerätetiefe aufweist, gebettet.
Diese extrem geringe Tiefe ist nur mit der neuen OLED-Technologie möglich. Dabei werden die OLEDs in Dünnschichttechnik auf eine biegsame Folie aufgebracht, die dann in Kombination mit einer sehr dünnen Kunststoffschicht die Gerätefront bildet.
Auch die Rückseite des Curved OLED ist ein absoluter Hingucker. Diese besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, sogenanntem Sichtcarbon, und wirkt dadurch besonders hochwertig. Lediglich seitlich sind Anschlussbuchsen zu sehen, die rückseitigen werden mit einer Abdeckung (ebenfalls aus Sichtcarbon) gekonnt versteckt.
Ebenso wie die Gerätetiefe ist auch das geschwungene Display ausschließlich mit der OLED-Technologie möglich. Diese „Curve“ soll laut dem Hersteller für ein eindringlicheres und intensiveres 3D-Erlebnis sorgen sowie den Blickwinkel zentrieren. Insgesamt wird der Zuschauer dadurch stärker in die Atmosphäre des Films einbezogen, ob sich im Praxisbetrieb ein nachvollziehbarer Benefit ergibt, ist abzuwarten.
Nachteil der Krümmung ist, dass der TV nicht an der Wand befestigt werden kann. Allerdings wiegt das OLED-Gerät trotz der großen Bilddiagonale von 55 Zoll gerade einmal 17 kg, eine Befestigung in Kombination mit einem Wandbord ist also durchaus denkbar.
Mit ein wenig negativem Beigeschmack war OLED stets aufgrund der anfänglich unzureichenden Lebensdauer behaftet. LG gibt für seinen Curved OLED aber selbstbewusste 25.000 Betriebsstunden an. Das ist nicht nur auf Fortschritte der Technologie zurückzuführen sondern auch auf innovative Kniffe, die LG selbst ins Gerät gepackt hat. Anders als bei anderen Herstellern arbeitet der koreanische Hersteller nämlich nicht mit eingefärbten OLEDs sondern einer vorgesetzten Farbfolie.
Die verschieden eingefärbten OLEDs altern nämlich unterschiedlich stark, wobei die Farbe blau am schnellsten altert. Das bedeutet wiederum, dass die Leuchtkraft bei den blauen OLEDs vor den anderen Farben nachlässt. Also treten im Bild Farbverfälschungen auf, da die roten und grünen noch mehr Leuchtkraft besitzen, als die blauen. LG setzt daher weiße OLEDs und die angesprochenen Farbfolien ein – so altern alle OLEDs gleichzeitig. Die Leuchtkraft lässt über eine lange Zeitdauer natürlich immer noch nach, allerdings treten aufgrund der parallelen Alterung keine Farbverfälschungen auf.
Die Farbfolie nimmt allerdings etwas Helligkeit weg, daher kommt zusätzlich zu den RGB-Pixeln ein weiteres weißes Pixel hinzu, dass diesen Helligkeitsverlust nicht nur ausgleicht, sondern bspw. bei der 3D-Wiedergabe auch für zusätzliche Helligkeit sorgt. Die 3D-Wiedergabe realisiert der 55EA8909 mit einer passiven Polarisationsfolie sowie den leichtgewichtigen Brillen, vier davon liegen dem Gerät bei. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 8.999 EUR.
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