Workshop - Home-Networking mit dem Kenwood VRS-N8100
Autoren: Detlev Schnick, HIFI-REGLER; Carsten Rampacher, AEADVD; update: 15.01.2005
Inhalt
Dieses Special wirft ein Licht auf die aktuelle Home-Networking-Technik aus dem Hause Kenwood. Denjenigen unserer Leser, für die das Thema Home-Network neu ist, empfehlen wir, zuvor unser Special Home-Network und AV-Streaming - Netzwerk-Technik Grundlagen zu lesen. Wir versuchen darin einiges an allgemeinem Grundwissen zum Thema Netzwerktechnik für den Home-Bereich zu vermitteln. Ergänzend dazu erläutern wir in Home-Networking- Netzwerk- und WLAN-Fachbegriffe im Sinne eines Home-Netzwerk-Lexikons die Fachbegriffe, auf die man immer wieder stößt. Ebenfalls hilfreich für den Praxisteil dieses Specials sind unsere Ausführungen zur Netzwerk Installation. Im Folgenden steigen wir nun ganz praxisbezogen am Beispiel zweier Kenwood-Geräte, dem Netzwerk-AV-Receiver Kenwood VRS-N 8100 und dem Netzwerk-DVD-Player Kenwood DVF-N 7080, in das Home-Networking-Konzept des HiFi- und Home-Cinema-Spezialisten Kenwood ein ...
Überblick
Die beiden o.g. Kenwood-Komponenten verdienen unsere besondere Beachtung, denn sie zeichnen sich gegenüber ihren Wettbewerbern in einem Punkt aus: Sie verarbeiten problemlos sowohl Audiodaten wie auch Videodaten und Bilddaten - und das unter einer höchst benutzerfreundlichen Bedieneroberfläche. Um sich ein Home-Network aufzubauen, genügt eine der beiden Komponenten, also der AV-Receiver oder der DVD-Player in Verbindung mit einem PC. Dies ist z.B. ausreichend, wenn man Arbeitszimmer und Wohnzimmer vernetzen möchte. Erst wenn ein weiteres Zimmer hinzukommt, z.B. Schlafzimmer oder Küche, wird eine weitere Netzwerk-Komponente erforderlich - wahlweise ein weiterer AV-Receiver oder DVD-Player. Die Netzwerkfähigkeit der beiden Komponenten ist ein Zusatz-Feature, das man gleich oder später nutzen kann - aber nicht muss. Auch ohne Netzwerkfunktion handelt es sich um einen hervorragenden AV-Receiver bzw.DVD-Player, die sich hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit und Bild- und Tonqualität in keiner Weise vor ihren nicht netzwerkfähigen Kollegen verstecken müssen. Im übrigen kann man diese Komponenten natürlich auch völlig problemlos zusammen mit nicht netzwerkfähigen Heimkino-Komponenten betreiben. So spielt z.B. der Kenwood DVF-N7080 auch sehr harmonisch im Team mit dem "ausgewachsenen" 7.1-Kanal-THX-Receiver Kenwood KRF-X9080.
Über den Ethernet-Anschluss an der Geräterückseite (siehe Bild links) lassen sich AV-Receiver und/oder DVD-Player in ein Heim-Netzwerk integrieren und nehmen so Kontakt zum PC auf, sofern dieser ebenfalls mit einer Ethernet-Netzwerkkarte ausgestattet ist (bei aktuellen Neu-PCs mittlerweile Standard). Dadurch ist es möglich, die auf der Computer-Festplatte gespeicherten Musikdaten, digitale Fotos und Urlaubsvideos künftig nicht mehr nur über den Computer anzuhören bzw. anzusehen, sondern zusätzlich auch über das Home Cinema-System wiederzugeben. Außer einer der beiden Kenwood Netzwerk-Komponenten und einem PC wird ein Transportmedium benötigt. Dies kann je nach gewählter Installation ein Ethernetkabel (je nach Qualitätsanspruch z.B. ein Oehlbach LAN 1000) oder für Funknetzwerke ein WLAN-Access-Point (z.B. ein D-Link DWL-2100AP) oder für den PC eine WLAN-Netzwerk-Karte (z.B. der USB-LAN-Adapter Netgear WG111T) sein. Damit hat man bereits hardware-seitig ein einfaches Netzwerk aus PC und Heimkino-Komponente aufgebaut. Auf dieser Basis lassen sich bei Bedarf auch mehrere im Netzwerk verbundene PCs (z.B. Desk-Top-PC im Arbeitszimmer und Notebook) über das Kenwood-Home-Network aufrufen. Ebenso kann z.B. der Kenwood DVF-N 7080 mit einem eventuell bereits vorhandenen AV-Receiver eines beliebigen anderen Herstellers zusammenspielen, ohne dabei seine Netzwerkfähigkeiten einzubüßen. Darüber hinaus ist es möglich, mehrere (Streaming-) Clients, also mehrere Kenwood-Geräte, an einen PC-Server (Streaming-Server) anzuschließen und entsprechend mit Daten zu versorgen. Dabei können die Kenwood-Komponenten problemlos folgende Formate von der PC-Festplatte auslesen: MPEG1, MPEG2, DivX Vers. 4 und 5, XviD, MP3, WMA Vers. 8 und 9, WAV, Ogg Vorbis, JPEG, BMP, GIF und PNG. Damit ist man schon sehr flexibel. Sehen Sie hier die Film-, Bild- und Audio-Formate im Überblick:
Medium | Format | Version | Max. Auflösung Sampling-Freq. | Maximale Bitrate | Audio-Codes |
Film-Daten | MPEG-1 | | 720 x 576 | 1,5 MBit/s | MPEG1 Audio- Layer 1 und 2 |
| 720 x 576 | 8 MBit/s | MPEG1 Audio- Layer 1 und 2 | ||
DivX | Version 4 | 720 x 576 | 6 MBit/s | WAV, MP3, AC3 | |
DivX | Version 5 | 720 x 576 | 8 MBit/s | WAV, MP3, AC3 | |
XviD | 720 x 576 | 8 MBit/s | WAV, MP3, AC3 | ||
Bild-Daten | JPEG | ||||
BMP | |||||
GIF | |||||
PNG | |||||
Audio-Daten | MPEG1 | Audio-Layer I | |||
MPEG1 | Audio-Layer II | ||||
MPEG1 | Audio-Layer III | ||||
WMA | Version 8 | 32 / 44,1 / 48 KHz | 48 - 192 kBit/s | ||
Version 9 | 32 / 44,1 / 48 KHz | 48 - 192 kBit/s | |||
WAV | 44,1 / 48 kHz | ||||
MP3 | 32 / 44,1 / 48 KHz | 32 - 320 kBit/s | |||
Ogg Vorbis | | | 64 - 256 kBit/s | ||
Quelle: Kenwood |
Einstieg in den Praxisbetrieb
Bereits ohne Netzwerk-Betrieb bieten die Kenwood-Komponenten ein sehr komfortables Feature: Mit dem PCMCIA-Slot an der Gerätefront des Kenwood VRS-N 8100 oder auch des Kenwood DVF-N 7080 kann man über entsprechende Kartenadapter direkt die Bilddaten Ihrer CompactFlash-Karten, SD-Karten oder anderer Speicherkarten (an dieser Stelle ein Hinweis auf unser Grundlagen-Special Speicherkarten!) und weiterer Medien-Karten einspielen. So ist es möglich, z.B. die Fotos einer Digitalkamera direkt von der Speicherkarte auf dem Fernseher anzuschauen.
Kenwood steuert alle Netzwerkfunktionen mit Hilfe eines übersichtlichen, leicht durchschaubaren OSD (On Screen Displays). Selbst Neulinge, die sich nicht unbedingt als Cracks in Sachen Konfiguration und Bedienung komplexer Geräte-Landschaften verstehen, finden sich nach kurzer Eingewöhnung prima zurecht. D.h. ganz normales technisches Verständnis, wie man es z.B. auch zum Aufbau einer etwas besseren Heimkino-Anlage benötigt, ist absolut ausreichend. Damit die Kenwood-Komponente vernünftig mit dem PC zusammenarbeiten kann, muss auf dem Rechner zunächst einmal eine spezielle Software installiert werden, die wie jede Standard-Software bedienergeführt schnell und problemlos installiert wird und dann intuitiv und ohne viel Hin und Her zu bedienen ist. Alle Bild- und Tondateien, die über die Kenwood-Netzwerkkomponente wiedergegeben werden sollen, müssen zunächst durch die Kenwood-eigene Software für den Betrieb freigegeben werden. Über die grafische Benutzeroberfläche kann man dazu innerhalb der Kenwood-Software verschiedene Ordner und Unterordner konfigurieren. Dazu sollte man sich ruhig von Anfang an ein paar systematische Gedanken machen, damit später auch bei wachsendem Datenvolumen alles schön übersichtlich bleibt. Das Videosignal kann, vom PC kommend, in allen gängigen Signalübertragungsarten inklusive des DVD-eigenen und damit bestmöglichen analogen Komponenten-Signals (YUV) übertragen werden. AV-Receiver und DVD-Spieler sind in der Lage, das Videosignal dann in bester Qualität an das Bildwiedergabegerät (z.B. Fernseher oder Plasma-TV) auszugeben, wobei sogar Progressive Scan möglich ist. Im Praxis-Test in unseren Studios funktionierten alle Übertragungsarten, ganz gleich ob kabelgebundenes Netzwerk, einfaches Ethernet-Crossoverkabel oder Wireless LAN (im Test bis 20 Meter), überzeugend. Bild-, Ton- und Videosignale wurden durchweg zuverlässig und ruckelfrei übertragen. Im WLAN-Betrieb kam nur dann Ruckeln auf, wenn das Signal auf Hindernisse stieß und in Folge die Datentransferrate herunterging.
Die Fernbedienung des Kenwood VRS-N 8100 (mit der sich übrigens auch der Kenwood DVF-N 7080 bedienen lässt) erfüllt vorbildlich (fast) alle Wünsche, die man an diese doch sehr wichtige "Benutzschnittstelle" hat. Sie liegt nicht zuletzt durch den runden Knauf im unteren Bereich gut in der Hand und lässt sich einfach und intuitiv bedienen. Auch die Netzwerk-Funktion der Komponenten spiegelt sich hier: Über spezielle Funktionstasten kann man beim Kenwood VRS-N 8100 direkt auf die Ordner "Movie", "Music" und "Photo" zugreifen und das entsprechende Material wiedergeben (siehe roter Pfeil in der Abb. links zu der blauen Tastengruppe unterhalb der ebenfalls blauen Navigationseinheit).
Netzwerk-Einbindung - Server-Software und Bedieneroberfläche
Nachdem die Hardware-Verbindungen im Home-Network stehen, gilt es nun, das Netzwerk endgültig "zum Laufen" zu bringen. Das hört sich schwierig an, ist es aber in Wirklichkeit gar nicht. Zunächst gilt es, die PC-Server-Software zu installieren. Wenn Sie unsere Specials Home-Network und AV-Streaming - Netzwerk-Technik Grundlagen und Netzwerk installieren gelesen haben, dann haben Sie bereits einen Überblick über die Netzwerkfunktionen bekommen. Jetzt geht es in den Praxisbetrieb. Wir zeigen Ihnen am Beispiel des Kenwood VRS-N 8100, wie Sie eine Kenwood-Netzwerk-Komponente ins Netzwerk einbinden. Im Lieferumfang des Kenwood-AV-Receivers finden Sie auch die komplette Software, die zum Netzwerk-Betrieb erforderlich ist. Nehmen Sie zunächst die "PC-Server Application CD-ROM" zur Hand und installieren Sie diese auf Ihrem PC.
Installation der Server-Software
Der Server-PC muss gewisse System-Mindestanforderungen erfüllen, damit die Server-Software lauffähig ist:
- [Rechner]: Intel Pentium III, 800MHz
- [Software]: Windows XP Professional, Windows XP Home, Windows 2000 Professional
- [Speicherplatz]: 160MB Minimum
- [Ethernetanschluss]: 100BaseT (Fast Ethernet mit 100 Mbit/s Datentransferrate)
Die Installationsroutine empfiehlt, andere Anwendungen zu schließen, bevor mit der Installation begonnen wird. Unsere im Test verwendete Version (1.0.7) ist inzwischen allerdings bereits veraltet!
Hier nun der Reihe nach alle Schritte bis zur Inbetriebnahme des Systems:
Hier werden Sie aufgefordert auszuwählen, welche Komponenten Sie auf Ihrem Server-PC installieren möchten. Wir haben für unseren Test alle Komponenten mit einem Haken versehen und somit zur Installation ausgewählt.
Auch dies dürfte jedem bekannt sein, der schon einmal Software installiert hat: Man wird aufgefordert, den Zielordner festzulegen. Wir haben es bei dem von Kenwood vorschlagenen Ordner-Verzeichnis belassen.
So, das war's. Indem Sie auf "Fertig stellen" klicken, starten Sie den Rechner neu (empfohlen), und dann können Sie auch schon mit der Bedienung der Software loslegen.
Arbeiten mit dem "Kenwood PC-Server"
Mit der Kenwood-Software zu arbeiten, ist nicht allzu schwer. Beispiel: Musikdateien zum Streamen vorbereiten. Wie Sie auf der Abbildung unten sehen, ist der Bildschirm zweigeteilt, wobei in der unteren Hälfte die Benutzeroberfläche zu sehen ist, um Musikdateien in den Streaming-Client zu importieren. Dabei kopiert die Software - um Zeit und Speicherplatz zu sparen - nur die Pfadangabe, nicht den Inhalt der Musikdateien. In der oberen Bildschirmhälfte befindet sich der Dateibrowser für Ihren PC, in dem Sie die Ordner anwählen, in denen Sie Ihre Musikdateien gespeichert haben. Der Inhalt des Ordners wird rechts angezeigt und kann für den Import markiert werden (einfach anklicken). Unten finden Sie die Ordner des Kenwood PC-Servers, d.h. des Streaming-Clients. "Classic", Jazz", "Pop" und "Rock" sind schon voreingestellt. Selbstverständlich können Sie neue Ordner hinzufügen (bei uns im Bild der Ordner "Techno und Trance"). Jeder der Haupt-Ordner kann zusätzlich mit Unterordnern versehen werden. Nachdem Sie oben die Musikdateien angewählt haben, die Sie kopieren möchten, müssen Sie unten nur den Zielordner anwählen und anschließend auf "Import" klicken. Wichtig ist, dass Sie nach dem Import sofort speichern, denn erst dann kann man mit den Dateien innerhalb des Kenwood-Systems arbeiten.
Es ist buchstäblich kinderleicht. Die PC-Server-Software importiert Musikdaten. Bei unseren Testläufen klappte das z.B. mit MP3- und WMA-Files absolut problemlos.
Auch Filme können importiert werden, sofern sie in einem Format vorliegen, das das Kenwood-System verarbeiten kann. Das Procedere ist identisch mit dem Import von Musik-Dateien. Bei unseren Testläufen klappte das z.B. mit unseren DivX-Samples durchweg problemlos. Die gleiche Vorgehensweise trifft auf den Import von Bilddateien zu. In unserem Test gab es z.B. mit JPEG-Bildern keinerlei Probleme. Wichtig: unten links im Fenster den Karteireiter "Movie" oder "Photo" anwählen. Und immer darauf achten, dass es sich beim importierten Format bzw. Dateityp um solche handelt, die Kenwood akzeptiert.
Sehr nützlich ist die BGM-Funktion (Back Ground Music) - beschrieben auf Seite 53 der Bedienungsanleitung. Damit können Sie aus Ihren Musik-Dateien einen Titel auswählen, den Sie einer Dia-Show, d.h. einer zur Vorführung vorgesehenen Abfolge von Bildern, zuornen. Wenn Sie die Bilder vorführen, wird diese Musik abgespielt.
Achten Sie auch darauf, dass bei Musikdateien kein Kopierschutz, z.B. DRM, besteht. Kopiergeschützte Musikfiles können die Kenwood-Komponenten nämlich nicht abspielen.
Nachdem über "Kenwood PC-Server" alle oben beschrieben Vorbereitungen getroffen sind, gilt es im nächsten Schritt, die Komponente PC als Streaming-Server auf der einen Seite und die Kenwood-Komponente als Streaming-Client netzwerktechnisch miteinander zu verbinden. Dies erfolgt über die Zuweisung eine IP-Adresse. Dabei wird unterschiedlich vorgegangen, je nachdem, ob die IP-Adresse automatisch, d.h. dynamisch vergeben wird (empfohlen, wenn z.B. ein Router eingesetzt wird), oder manuell, d.h. statisch festgelegt wird, wie dies z.B. bei einer Peer-to-Peer-Verbindung der Fall ist. In unserem Special Home-Network und AV-Streaming - Netzwerk-Technik Grundlagen erfahren Sie mehr dazu. Unter Netzwerk installieren erfahren Sie konkret, wie Sie dies an Ihrem PC tun. Im Folgenden sehen Sie, was am Beispiel des Kenwood VRS-N 8100 zu tun ist, um eine Kenwood-Komponente "fit" für's Netwerk zu machen. Die nachfolgenden Masken erscheinen als OSD auf dem an der Kenwood-Komponente angeschlossenen Bildwiedergabegerät - meist wird dies ein Fernseher sein. Die Navigation erfolgt über die Fernbedienung.Nach dem Drücken der Taste "Network Server" auf der Fernbedienung gelangen Sie in das Setup-Menü. Wählen Sie den Punkt "Network Setup" aus ...
Hinter "Network Setup" erscheint dann diese Bildschirmmaske. Wählen Sie hier den Punkt "IP" aus ...
Hinter "IP" folge diese Bildschirmmaske. Wenn Sie einen Router einsetzen muss der Punkt "Adressvergabe Auto" angewählt werden. Unten wird übrigens die MAC-Adresse angezeigt, deren Bedeutung Sie unter MAC-Adresse in unserem Grundlagen-Special nachlesen können. Die hardwareseitig fest "verdrahtete" MAC-Adresse kann nicht verändert werden und ist auch von Bedeutung, wenn Sie aktuelle Software-Versionen von Kenwood downloaden.
Wenn Sie eine Peer-to-Peer-Verbindung einsetzen, einen Hub oder Switch oder die Verbindung über Powerline realisieren, dann muss "Adressvergabe Manuell" angwählt werden, und in den Zeilen "IP-Adresse" und "Subnet mask" geben Sie die entsprechenden Werte ein. Bei der IP-Adresse gilt wie beim PC auch folgende Systematik: Die ersten Oktetts (=3 Ziffern zwischen den Punkten) lauten immer "192.168.". Für das nächste Oktett können Sie eine Ziffernfolge zwischen 0 und 255 frei wählen. Diese gewählte Ziffernfolge sollte dann aber bei allen anderen Komponenten in Ihrem Netzwerk gleich bleiben. Das letzte Oktett unterscheidet Ihre Komponenten. Dort sollten Sie am besten mit einer beliebigen Ziffer beginnen und diese dann für jede weitere Komponente, die Sie ins Netz einbinden wollen, hochzählen. Beispiel: 192.168.2.1, 192.168.2.2, 192.168.2.3 u.s.w. Jede IP-Adresse in einem Netzwerk muss einmalig sein, d.h. es dürfen z.B. nicht zwei gleiche IP-Adressen vorkommen. Mit der Subnet Mask legen Sie die maximale Größe Ihres Netzwerkes fest. Dieser Wert ist eigentlich bedeutungslos. Sie sollten ihn bei der werksseitigen Voreinstellung von "255.255.255.0" belassen.
Wenn Sie sowohl Ihrem PC als auch Ihrer Kenwood-Komponente eine IP-Adresse zugewiesen haben oder - bei Einsatz eines Routers - bei beiden Komponenten die Option "Automatische Vergabe" angewählt haben, dann empfielt es sich, vom PC aus mittels der Ping-Funktion zu überprüfen, ob die Komponenten sich kennen und miteinander kommunizieren können. Von der Kenwood-Komponente aus lässt sich die Ping-Funktion nicht anwählen. Dies muss am PC geschehen. In Netzwerk installieren haben wir erklärt, wie Sie dies tun können.
An dieser Stelle ein Hinweis: Alle oben beschriebenen Schritte funktionieren auf Anhieb recht einfach, vor allem, wenn man die Automatik-Funktion angewählt hat. Kompliziert kann es nur werden, wenn auf Ihrem PC oder dem Router eine Firewall installiert ist. Eine Firewall hat die Aufgabe, Ihren Rechner vor Angriffen von Außen zu schützen, und wenn sie dies gewissenhaft tut, dann macht sie oft an dieser Stelle Probleme. Leider helfen in diesem Fall weder die ansonsten recht umfangreichen FAQ auf der Kenwood-Website noch die recht ausführliche Bedienungsanleitung. In unserem Special Netzwerk installieren zeigen wir unter Punkt Firewall, welche Einstellungen vorzunehmen sind, insbesondere, wenn Sie Windows Service Pack 1 (SP1) oder Service Pack 2 (SP2) installiert haben. Probieren Sie es nach dieser Anleitung - in den allermeisten Fällen wird es funktionieren. Wenn nicht und wenn Sie auch keine besonderen Netzwerk-Kenntnisse haben, empfehlen wir, nicht lange rumzubasteln und sich direkt an ein spezielles Helpdesk bei Kenwood Deutschland (Telefonnummer erhalten HIFI-REGLER-Kunden an Anfrage) zu wenden. Ein Hinweis für alle, die schon schlechte Erfahrungen mit Hotlines gemacht haben: Nach unserer bisherigen Erfahrung ist der Support bei Kenwood perfekt erreichbar, sehr kompetent besetzt und damit beispielhaft in der Branche. Gerade weil Kenwood das Thema Home-Network im Markt penetrieren möchte, kümmert man sich dort besonders gewissenhaft um jeden einzelnen Netzwerkkunden, der ein Problem hat. Alternativ steht unseren Netzwerkkunden selbstverständlich auch die HIFI-REGLER Kundendienst-Hotline zur Verfügung.
... aufgefordert, den gewünschten PC-Server zu wählen. In den allermeisten Fällen wird dies nur ein Server sein. Sie könnten dort aber aus bis zu 16 angeschlossenen Servern auswählen. Nun kann's losgehen. Sie wählen "PC-Server 1" aus und können nun auf die auf der Festplatte Ihres PC's lagernden Musik-, Bild- und Filmdaten zugreifen und diese auf Ihrer Kenwood-Anlage abspielen.
Der Kenwood VRS-N8100 als Streaming-Client im Einsatz ...
Nach Anwahl von "PC-Server 1" erscheint auf Ihrem Bildschirm diese Auswahlmaske:
Steht kein Bildschirm zur Verfügung - z.B. wenn ein Kenwood DVF-N 7080 im Schlafzimmer lediglich als Streaming-Client für Musikdateien genutzt werden soll, dann kann man natürlich auch das am Gerät befindliche Display zur Navigation verwenden.
Viel komfortabler geht's natürlich mit dem OSD, weshalb wir die folgenden Anleitungen auch am Beispiel der OSD-Bedienerführung erläutern. An dem oben gezeigten Basis-Menü kann man nun, je nachdem ob man Filme oder Bilder anschauen oder Musik hören will, den entsprechenden Menupunkt anwählen. Wir entscheiden uns hier beispielhaft für "Music".
Dies führt uns zum "Music"-Menü. Links finden Sie die gleiche Ordnerstruktur, die auch auf dem PC bei Verwendung der PC-Server-Software erscheint. Rechts werden die Musikdateien angezeigt, wobei als Bezeichnung der Musikstücke immer nur der Dateiname möglich ist. Sie sollten also von vorneherein darauf achten, "sprechende" Dateinamen zu verwenden. ID3-TAGs werden nicht ausgewertet und angezeigt. Auch Winamp oder andere Playlists werden nicht unterstützt. Abgesehen von diesen Einschränkungen kann man nun bequem aus der Liste der Musikdateien den Song heraussuchen, den man hören möchte.
Bei Fragen oder Problem hilft das recht umfangreiche FAQ auf der Kenwood-Website oder die schon erwähnte Kenwood Helpdesk-Hotline. In der Praxis ergeben sich jedoch erstaunlich wenig Probleme, denn die Bedienungsanleitung ist sehr verständlich aufgebaut und lässt bis auf die o.g. Firewall-Problematik keine wesentlichen Punkte unerklärt.
Der Kenwood VRS-N8100 als AV-Receiver
Bei all den beeindruckenden Netzwerkfunktionen darf nicht übersehen werden, dass der Kenwood VRS-N 8100 in erster Linie ein sehr gut ausgestatteter und innovativer AV-Receiver ist. Vor allem das flache und dezente Slim-Line-Design spricht einen auf Anhieb an. Doch wer meint, dies ginge etwa zu Lasten die Verstärkerleistung, der irrt gewaltig. Sechs volldigitale Endstufen ("PurePath" nennt sie Kenwood) mit je 100 Watt (1 kHz, 6 Ohm) liefern in allen Frequenzbereichen ein höchst dynamikstarkes Lautsprechersignal auf allen Kanäle. Bei den neuen digitalen Endstufen, basierend auf einer Technologie von Texas Instruments, fällt vor allem das verzerrungsfreie Tief-Basssignal auf, das den originären Dolby-Digital-Ton, der ja auf allen Kanälen einen hohen Bassanteil enthält, bei entsprechend geeigneten Lautsprechern erstaunlich kräftig und druckvoll rüberbringt. Selbst MP3-Tracks klangen weitaus raumfüllender, als wir dies von anderen Anlagen her gewohnt sind. Bedenkt man die enorme Pegelfestigkeit und die Dynamik-Reserven der Digital-Endstufen und betrachtet dabei das schon fast zierliche Slim-Line-Design, so fällt einem spontan die Formulierung "Käfer mit Ferrari-Motor" ein.
Der Receiver verarbeitet alle aktuellen Tonformate: Dolby Digital 5.1 EX, DTS ES Matrix, DTS ES Discrete 6.1, DTS 96/24 und Dolby Pro Logic IIx. Vor allem letzteres Format ist hervorzuheben - siehe Abbildung links. Denn erst mit dem "Stereoklang" der Back-Surrounds (in der linken Abbildung "LB" und "RB") wird der raumdimensionale Kino-Sound endlich authentisch wiedergegeben. So greift sich so macher Zuschauer unwillkürlich auf den Kopf, wenn in "U571" nach dem Wasserbombenangriff das Wasser von der Decke des U-Bootes tropft. Bei einer Konfiguration mit ProLogic IIx teilen sich die beiden Backsurrounds die 6-te Endstufe. DTS 96/24 findet bei der Musikindustrie z.Zt. großen Anklang, so dass in Zukunft mit immer mehr in DTS 96/24 abgemischten Musik-DVDs zu rechnen ist. Auch hier ist der VRS-N8100 gut gerüstet. Selbst eine handvoll DSP-Modi hat Kenwood dem VRS-N8100 spendiert: ARENA, JAZZ CLUB, THEATER, STADIUM oder DISCO. Diese schon fast "klassischen" Raumklang-Modi sind in der Praxis völlig ausreichend. Typisch für Kenwood ist die Active EQ-Schaltung, die für eine bessere Basswiedergabe sorgen soll, wenn Subwoofer-Satelliten-Systeme mit ihren typischerweise sehr kleinen Satellitenlautsprechern im Einsatz sind. In der Praxis, dies kennen wir bereits von anderen Kenwood-Modellen, funktioniert diese Schaltung erstaunlich gut und ermöglicht einen homogeneren Klang, fast ohne störende Klanglöcher. Ein "Sharc" 32 Bit-DSP von Analog Devices sorgt für eine saubere Signalverarbeitung im Geräteinneren. Mittels der "Supreme Drive"-Filtertechnik soll der Klang von MP3- und WMA-Files verbessert werden.
Betrachten wir noch einige Seiten des OSD-Konfigurations-Menüs:
Alle wichtigen Einstellungen können bequem über die OSD-Menüs eingestellt werden, wenn auch die Verzeichnispfade mitunter etwas seltsam aufgebaut sind. So findet man eine ganze Reihe wichtiger Punkte nicht im "Receiver"-Basismenü, sondern eher versteckt unter dem Punkt "Allgemein" im Netzwerk-Setup. Dort können Sie dann u.a. auch den Videoausgang und den Schwarzpegel eingestellen.
Unter "Receiver Setup" steht auch ein grafisch ansprechend aufgemachtes Lautsprecher-Setup zur Verfügung. So können Sie alle Lautsprecher optimal einstellen und den Surround-Sound an Ihre Raumakustik und die Hörpositionen anpassen.
Ohne hier auf alle seine Features einzugehen, kann man mit gutem Gewissen behaupten, dass der VRS-N8100 in seiner Preisklasse mit einer überdurchschnittlich reichhaltigen Ausstattung aufwartet. Und auch mit seiner dynamikstarken Verstärker-Leistung muss er keinen Vergleich mit z.T. weitaus teureren AV-Receivern scheuen. Bezieht man dann noch die bedienerfreundliche Netzwerk-Funktionalität ein, so muss man dem Kenwood-Receiver ein hervorragend gutes Preis-/Leistungsverhältnis bescheinigen.
Eine ausführliche Beschreibung mit Auszügen aus Test-Berichten finden Sie in unserem Shop im Artikel Kenwood VRS-N 8100.
Weitere Home-Network Produkte
In der Prodktgruppe Home-Network finden Sie eine Auswahl von Produkten, die Sie zum Aufbau Ihres Netzwerks benötigen:
- Als Streaming-Clients geeignete Netzwerk-AV-Receiver
- Netzwerk-DVD-Player als Streaming-Clients
- Router und Switches
- Netzwerkkarten und LAN-Adapter
- PowerLine- / HomePlug- / dLAN-Adapter Netzwerkverbindung über das Stromkabelnetz im Haus
- WLAN- (Wireless-) Produkte (Access-Points, Funk-Router, WLAN-Karten etc.)
- Netzwerkkabel: RJ45 Ethernet- / LAN-Kabel
Weiterführende Links
Home-Network und AV-Streaming - Netzwerk-Technik Grundlagen
Home-Networking- Netzwerk- und WLAN-Fachbegriffe
Konkrete Tipps zur Netzwerk Installation
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