D+M European Dealer Convention 2015
Text von Philipp Kind, AREADVD, exklusiv für HIFI-REGLER, update: 09.06.2015
Auf der European Dealer Convention 2015 haben Denon und Marantz die Produkt-Neuheiten und Highlights, die uns im kommenden Jahr erwarten werden, präsentiert und vorgestellt. Allem voran ging es natürlich um die neuen AV-Receiver der beiden erfolgreichen Marken, die in diesem Jahr besonders durch Flexibilität und Austattungsumfang überzeugen wollen.
Bereits bei den Geräten aus dem letzten Jahr hat man es geschafft, hochwertige Features wie z.B. integriertes WiFi, bis in die günstigeren Baureihen der Produkte zu integrieren. Diese Philosophie setzt das Unternehmen auch 2015 fort. Im Gegensatz zu anderen Herstellern, bei denen die Integration der neuen 3D-Soundformate eher im Premium-Bereich eine Rolle spielt, wollen sowohl Denon als auch Marantz sämtliche 7-Kanal AV-Receiver mit Dolby Atmos und DTS: X ausstatten. Dolby Atmos wird dabei bereits ab Werk verfügbar sein, während DTS: X - voraussichtlich im September - per Firmware-Update nachgerüstet wird.
Doch damit nicht genug. Auch im Bereich HDMI und Bildübertragung kümmert man sich um aktuellste Standards. Ausnahmslos alle AV-Receiver werden mit einem Minimum an drei HDMI-Eingängen versehen, die HDCP 2.2 unterstützen. Nur damit ist ein UltraHD/4K-Signal mit voller Farbtiefe und 4:4:4 Chroma-Sampling bei einer Bildwiederholrate von 60 Hz möglich.
Nachgelegt wird auch bei der Smartphone-App. Hier arbeitet man gerade an der Entwicklung einer komplett neuen Android- bzw. iOS-Applikation für die Geräte der 2014er und 2015er Generation. Ausnahmslos alle AV-Receiver sollen mit einer App gesteuert werden können, selbst das kleine Modell, der AVR-X520BT wird per Bluetooth-App kontrolliert.
Verbesserungen gibt es zudem bei der graphischen Benutzeroberfläche. Besonders bei der Einmessung von umfangreichen Konfigurationen wie Dolby Atmos und Auro3D wurde optimiert. Für höheren Bedienkomfort ist zudem die Bedienungsanleitung direkt im Web abrufbar.
Bevor wir uns die einzelnen Geräte genauer ansehen, wollen wir nochmal kurz auf das Thema der 3D-Soundformate eingehen. Abgesehen von ein paar High-End Manufakturen wird Denon und Marantz auch 2015 zu den sehr wenigen Herstellern zählen, die Kompatibilität zu allen drei neuen Formaten bieten. DTS: X und Dolby Atmos werden, wie erwähnt, in allen 7-Kanal AVRs zu finden sein, ausgewählte Modelle können dann per Upgrade auch für Auro3D gerüstet werden. Marantz ermöglicht dies ab dem SR7010, bei Denon wird es ab dem AVR-X4200W möglich sein.
Den Einstieg bildet der AVR-X520BT, ein AV-Receiver mit 5-Kanal-Endstufe, der bereits 5 HDMI-Eingänge, drei davon mit HDCP 2.2 und die automatische RoomEQ-Einmessung mit sich bringt. Neben der Steuerung per Bluetooth-App kann man mit dem drahtlosen Protokoll auch Audio-Dateien streamen.
Mit dem AVR-X1200W stellt Denon bereits den ersten 7-Kanal-Receiver und liefert für 549 EUR UVP eine Maschine, die sowohl Dolby Atmos als auch DTS: X-Support bieten wird. 145 Watt pro Kanal stehen zur Verfügung und eine zweite Zone ist möglich. Zur Einmessung der Lautsprecher kommt Audyssey MultEQ XT zum Einsatz und natürlich sind Netzwerk-Features wie AirPlay und Spotify Connect an Bord.
Wie der AVR-X1200W wird auch der AVR-X2200W ab Juli verfügbar sein. Der Preis des 7-Kanalers mit 150 Watt Leistung pro Kanal und 8 HDMI-Eingängen sowie zwei Ausgängen liegt bei 699 EUR. Die multimedialen Features sind natürlich identisch zum kleineren Modell, hinzu kommt ein 4K 30Hz Scaler mi ISFccc Kalibration. Außerdem steckt hier schon ein Pure Direct Modus und ein Zone 2 Pre Out im Gerät.
An der magischen 1.000 EUR-Marke knabbert der AVR-X3200W für 999 EUR. Ab August verfügbar werden hier mit 180 Watt satte 30 Watt mehr Leistung als beim AVR-X2200W geboten. Außerdem kann hier die zweite Zone via HDMI mit Bild versorgt werden. Der interne Scaler skaliert auf UltraHD dann auch mit 60 Bildern pro Sekunde. Außerdem bietet der AV-Receiver u.a. zwei koaxiale Eingänge und einen Komponentenvideo-Eingang.
Für 1.499 EUR kommt dann der AVR-X4200W mit schicker Aluminium-Front und Klappe mit dahinter liegenden Bedienelementen und Anschlüssen daher. Der AVR-X4200W ist zwar ebenfalls mit einer 7-Kanal-Endstufe ausgestattet, bietet aber 9.2 Kanal-Processing und verarbeitet DTS: X und Dolby Atmos in Konfigurationen bis 5.1.4. Ein 192 kHz/32 Bit DAC garantiert hochwertige D/A-Wandlung, außerdem stecken Denon-eigene Entwicklungen wie Denon Link HD und DDSC-HD mit AL24+ im Modell. Wie bereits erwähnt, kann beim AVR-X4200W ein Auro3D-Upgrade vollzogen werden. Drei Zonen und drei HDMI-Ausgänge sind geboten.
Erst im Oktober wird der AVR-X6200W für voraussichtlich 2.299 EUR an den Start gehen. Hier handelt es sich um einen 9-Kanal-Verstärker mit 11.2 Kanal-Signalverarbeitung und 205 Watt pro Kanal. Dank des 11.2 Kanal-Processings kann Dolby Atmos in 7.1.4 Konfiguration genutzt werden. Wie der AVR-X7200W sind spezielle Denon-Transistoren integriert und der Verstärker ist als Mono-Endstufen-Aufbau konstruiert. Für den AVR-X7200W, der bereits seit Juni erhältlich ist, wird es ein Hardware-Upgrade auf HDCP 2.2 geben.
Bei Marantz steigt man für 579 EUR beim NR1506 ein. Der 5-Kanal-Receiver mit WLAN, Bluetooth, AirPlay und Spotify Connect liefert 85 Watt pro Kanal und ist ab August verfügbar. 6 HDMI-Eingänge bieten UltraHD/4K 60 Hz Support und DSD & AIFF Streaming ist möglich. Ebenfalls ab August und als 7-Kanal-Gerät ausgeführt ist der NR1606 für 749 EUR. Benefits sind neben den 7 Kanälen und der Unterstützung der 3D-Tonformate ein 4K 30 Hz Scaler mit ISFccc Kalibration, Unterstützung für Zone 2 und einer ansprechenden grafischen Benutzeroberfläche. Der Marantz NR1606 bietet bereits 8 HDMI-Eingänge.
Die nächste Stufe leitet der SR5010 ein, der ebenfalls ab August verfügbar ist und 899 EUR kosten wird. Im Gegensatz zu den NR-Geräten erscheinen die AVRs ab dem SR5010 in voller Höhe. 7 Kanäle á 180 Watt pro Kanal sind integriert und natürlich Dolby Atmos bzw. DTS: X-Support bis 5.1.2-Konfiguration und zwei HDMI-Ausgänge. Ab diesem Gerät sind auch RS-232C Anschlüsse - für Custom Installationen und Haussteuerungen sinnvoll - an Bord.
Der SR6010 kostet 1.199 EUR und wird ab September erhältlich sein. Der AV-Receiver mit 7-Kanal-Endstufe bietet eine 9.2 Signal-Verarbeitung, so dass Dolby Atmos 5.1.4 möglich ist, zudem sind zwei Subwoofer Pre-Outs mit separater Ansteuerung integriert. Ab hier findet auch Audyssey MultEQ XT32 und ein UltraHD/4K 60 Hz Scaler den Weg in die Marantz AV-Receiver. Mit Aluminium-Front, Frontklappe und dem typischen Bullaugen-Display liefert er ein elegantes Erscheinungsbild. Die vergoldeten Anschlüsse auf der Rückseite runden das Ganze ab.
Hinter der Frontklappe des SR7010 verbirgt sich das zusätzliche Display des 9-Kanal AV-Receivers mit 11.2 Kanal-Signalverarbeitung. Dolby Atmos 7.1.4 und DTS: X 11.1 ist damit kein Problem. Natürlich sind hier, wie auch im SR6010, auch die Dolby Atmos und DTS: X Upmixer an Bord. Drei HDMI-Ausgänge und eine Fernbedienung mit LC-Display gehören zum Ausstattungsumfang. Der SR7010 ist ab September verfügbar und kostet UVP 1.699 EUR.
Im Oktober kommt der Vorverstärker AV7702mkII für knapp unter 2.000 EUR und bietet ebenfalls 11.2 Signal-Verarbeitung sowie hochwertige 192 kHz/32 Bit D/A-Wandler, Audyssey XT32 und einen 11.2 XLR sowie RCA PreOut. Für den bereits erhältlichen AV8802 wird es ein Hardware-Upgrade mit HDCP 2.2 Support geben.
Frischer Wind weht bei Marantz auch in der populären Melody-Serie. M-CR610 und M-CR510 wird durch die neuen HiFi-Netzwerk-Systeme M-CR611 und M-CR511 im August abgelöst.
Der M-CR611 "Melody Media" ist das Komplettpaket der Serie und kommt mit CD-Laufwerk, FM und DAB/DAB+ Empfang daher. WiFi und Bluetooth mit NFC sind natürlich an Bord, AirPlay, Spotify Connect und Internetradio gehört dazu. Zwei x 60 Watt Leistung stemmt das kompakte Gerät für 699 EUR UVP. Neu ist der Support von AIFF neben WAV und FLAC in 192 kHz/24-Bit sowie DSD 2.8 MHz. Zwei USB-Eingänge an Front und Rückseite sowie zwei digitale optische Eingänge sind dabei. Wie schon beim Vorgänger kann man zwei separate Lautsprecherpaare anschließen, beim neuen Modell kann man die Lautstärke komplett unabhängig voneinander kontrollieren. Highlight des Produktes mit Acryl-Oberfläche in Schwarz und Schwarz/Weiß ist die farblich beleuchtete Front und das 3 zeilige OLED-Display. Die Illumination erstrahlt in Weiß, Grün, Orange, Blau oder lässt sich komplett abschalten. Bedienen lässt sich das Gerät auch mit der neuen Marantz HiFi Remote App.
Das M-CR511 "Melody Stream" ist ohne Laufwerk und Radio-Empfangsmöglichkeiten sowie ohne Beleuchtung für 449 EUR UVP zu haben und bietet natürlich ebenfalls WiFi, Bluetooth mit NFC und damit Bluetooth Audio-Streaming, AirPlay, Spotify Connect und Internetradio. Auch bei der Leistung unterscheiden sich die Geräte mit 2 x 60 Watt nicht und auch die Streaming-Formate und Schnittstellen sind identisch.
Einen Ausblick auf 2016 gibt man schon mal mit dem HD-AMP1. Technische Spezifikationen sind noch nicht bekannt. Weitgehend wird es sich aber um die Komponenten des HD-DAC1 handeln, der um eine Verstärker-Sektion erweitert wird - wir sind gespannt!
Auch Denon legt bei den Mikro-Systemen zu und zeigt die neue DM40 bzw. DM40DAB. Optisch unverändert liefert der CD-Receiver mit 2 x 30 Watt dank verbesserter Lautsprecher im System eine höhere akustische Leistungsfähigkeit. Optimiert wurde aber auch durch den neu entwickelten Kopfhörer-Verstärker mit wählbarer Verstärkung. Das Gerät unterstützt nun FLAC, WAV und AAC und bietet zwei optische Digital-Eingänge. Verfügbar in Premium-Silber und Schwarz sowie mit den SC-M40 Lautsprechern ist das System bereits verfügbar und kostet 309 EUR UVP in der Grundversion, 329 EUR für die DAB-Version und für die Lautsprecher werden 120 EUR UVP fällig.
Im Segment HEOS by Denon lag das Augenmerk natürlich auf der neuen HEOS HomeCinema Soundbar, die wie eine weitere HEOS Zone arbeitet und sämtliche Features des Multiroom-Systems bietet. Die Soundbar bietet neben einem Dolby Digital und DTS-Dekoder auch einen Dekoder für Dolby Digital+. Besonders bei der Nutzung von Netflix oder ähnlichen Video on Demand-Anbietern ist dies sinnvoll und liefert eine höhere akustische Performance als die konventionellen Audio-Datenströme. Die HEOS HomeCinema kommt natürlich mit einem drahtlosen Subwoofer und bietet fortschrittliche DSPs für mitreißenden, dynamischen Sound.
Die HEOS HomeCinema ist mit HDMI ausgestattet, bietet den Audio Return Channel und kann so auch mit der TV-Fernbedienung gesteuert werden. Am komfortabelsten bleibt aber die HEOS App, bei der man auch direkt die verschiedenen DSP-Modi sowie einen Dialog Enhancer zuschalten kann, wenn Stimmen während actiongeladener Szenen einmal nur schwer verständlich sind. Die HEOS HomeCinema kostet inklusive Subwoofer 799 EUR UVP.
Besonders für größere Installationen ist Dank CLI bzw. Teiber zur Steuerung von HEOS ohne die App kann HEOS in komplexe Systeme wie z.B. Haussteuerungen integriert werden, die dann über das sehr üppige HEOS-Streaming-Sortiment verfügen können.
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