Neuheiten auf der IFA 2015 gesehen - Teil 1/3
Text von Carsten Rampacher und Detlev Schnick, HIFI-REGLER update: 12.09.2015 Selbstverständlich hat es sich das HiFi-Regler Team auch 2015 nicht nehmen lassen, die Innovationen und Neuheiten der Unterhaltungselektronik in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin in Augenschein zu nehmen. Exklusiv berichten wir Ihnen von unseren Erlebnissen und Eindrücken auf der global führenden Messe der UE-Branche. PanasonicBeginnen möchten wir direkt mit einem Paukenschlag: Panasonic stellte in Halle 4.2 den ersten, in Kürze für knapp 10.000 EUR im Handel erhältlichen OLED-TV des japanischen Unternehmens vor. Der TX-65CZW954 wird ausschließlich in 65 Zoll verfügbar sein. Es handelt sich zudem um ein Curved-Display, laut dem Verantwortlichen der TV-Branche werden allerdings flache Panels, die immer noch einen sehr großen Beliebtheitsgrad unter Konsumenten erfahren, folgen. Herzstück des TV-Gerätes ist eine für OLED-Anforderungen angepasste Version des leistungsfähigen 4K Studio Master Panel Prozessors, der in den Top-Modellen konventioneller Natur von Panasonic zum Einsatz kommt. Die OLED-Technologie ist prädestiniert für tiefste Schwarzwerte, Panasonic setzt hier auch auf einen enormen Erfahrungsschatz aus der Plasmatechnologie, um maximale Kontrastwerte und feinste Grauabstufungen in den niedrigen IRE-Bereichen perfekt zu realisieren. Unser erster visueller Eindruck bestätigt dies absolut. Tiefstes Schwarz und eine überdurchschnittliche Detaillierung in sämtlichen Helligkeitsbereichen sorgen im Messe-Umfeld für ein extrem dynamisches und lebendiges Bild. Dadurch, dass bei OLED die dunklen Pixel komplett abgeschaltet werden und kein Strom fließt, werden diese „Absolute Black“-Schwarzwerte mühelos erreicht. Gegenüber einem Plasma bietet OLED natürlich auch den Vorteil eines geringeren Stromverbrauchs, wenn dieser auch bei den jüngeren Geräte-Generationen deutlich verbessert wurde. Der TX-65CZW954 wird sämtlichen modernen Anforderungen selbstverständlich gerecht und unterstützt HDR – High Dynamic Range -, um maximale Bild- und Farbdynamik zu ermöglichen. Als weltweit erster OLED-TV erhielt das Panasonic-Modell ein THX-Zertifikat und wurde damit den hohen Ansprüchen des US-amerikanischen Unternehmens gerecht. Neben den THX-Bildmodi für abgedunkelte und helle Räume (Cinema und Bright Room) beherbergt das Modell auch wieder zwei ISF-Modi. Der „True Cinema“ Modus wurde gar in Zusammenarbeit mit dem Hollywood-Colouristen Mike Sowa, der unter anderem für „Oblivion“ tätig war, abgestimmt. Obligatorisch sind aktuelle Panasonic-Technologien wie der Quattro Tuner (DVB-S, DVB-T, DVB-C und IPTV) integriert, der OLED TV verzichtet allerdings auf das Firefox Betriebssystem. Nicht nur die Vorderseite des Fernsehers begeistert, auch an der Rückseite kann sich das Auge des Betrachters ergötzen. Der Curved TV ist hinten teilweise mit Alcantara bespannt und wirkt in Kombination mit dem Standfuss aus Aluminium besonders edel. Der eigentliche Rahmen und das Gehäuse des Fernsehers ist, durch OLED ermöglicht, extrem dünn. Allerdings hat man sich im Gegensatz zu manch anderem Hersteller gegen eine "Connect Box" entschieden und sämtliche Anschlüsse in den TV integriert, so dass ein Teil der Rückseite etwas dicker ausfällt. Der problematischen Thematik der Lebensdauer bei OLED TV-Geräten steht Panasonic selbstbewusst gegenüber, hier müssen wir aber natürlich erste Praxisberichte abwarten. Bilanzierend können wir aber festhalten, dass die OLED-Technologie, was die visuelle Performance und letztendliche Bildqualität anbelangt, definitiv zukunftsweisend ist. Ein derartiger Detailreichtum in gering beleuchteten Bereichen sowie tiefste Schwarzwerte und der gewaltige Kontrast kann nur mit OLED erreicht werden. Zudem ist ein sehr weitreichender Farbraum sowie überdurchschnittliche Farbdynamik bei gleichzeitig hoher Authentizität möglich. Bezüglich der möglichen Helligkeit ist noch etwas Potential vorhanden, auch dies wird sich aber wohl bald ändern. Der Panasonic OLED TV konnte zweifellos als absolutes Highlight am Panasonic Messe-Stand gelten. Rang zwei heimst der Panasonic UltraHD Blu-ray Player ein, der bereits mit einer UltraHD Blu-ray Disc – entsprechend der erst kürzlich festgelegten Spezifikationen – zu sehen war. Es handelt sich bei dem Gerät allerdings noch um einen Prototyp, der erst 2016 auf den Markt kommen wird. Das Design des Players orientiert sich stark an den aktuellen Top-Modellen DMP-BDT500 sowie DMP-BDT700, wirkt allerdings durch die massiven Aluminium-Oberflächen noch etwas wertiger. Technische Details sind hier noch nicht bekannt. Apropos Blu-ray Player, der eben erwähnte DMP-BDT500 von Panasonic erhält mit dem DMP-BDT570 ein Update. Das neue Modell bietet eine 4K Direct Chroma Up-Conversion für sehr detaillierte Farbwiedergabe sowie hochwertige Audio-Komponenten, darunter vier 192 kHz/32-Bit Digital-/Analog-Wandler. Selbstverständlich sind sämtliche Multimedia-Features wie DLNA-Streaming und Miracast inkludiert. Der Player kommt auf 399 EUR. CantonNach all der Innovation wollen wir zunächst einmal zu unseren traditionellen Wurzeln zurückkehren und besuchten unsere Partner von Canton in der Audio-Halle 1.2 im südlichen Bereich des Berliner Messe-Geländes. Bevor wir uns allerdings den neuen Modellen des konventionellen Lautsprecher-Portfolios widmen, überraschte uns Canton mit tragbarem Spitzenklang aus zwei kompakten Bluetooth-Devices. Musicbox S und Musicbox XS sind transportable Bluetooth-Lautsprecher, die Canton-typische Klangqualität trotz geringem Gehäusevolumen ermöglichen sollen. Die kleine und sehr kompakte Musicbox XS wird bereits im September erscheinen und kostet 199 EUR. Neben der Bluetooth-Integration hat auch der aptX-Codec seinen Weg in die Box gefunden, um für solide Klangqualität im Drahtlos-Bereich zu sorgen. Für hohen Bedienkomfort ist NFC an Bord. Bei einem ersten Hands-On waren wir sofort von der Solidität und dem hochwertigen Eindruck des gegossenen Aluminium-Gehäuses begeistert. Polierte Diamond-Cut Kanten wirken edel und elegant. Obenauf sitzen gummierte Bedientasten, Sprachansagen sowie die Status-LEDs erleichtern die Handhabung. Auch akustisch haben sich die Experten aus dem Taunus mächtig ins Zeug gelegt, besonders die weitläufige Bühne und der angenehme, fein ziselierte Mitten- und Hochtonbereich des kompakten Lautsprechers hat uns begeistert. Einen endgültigen Eindruck können wir uns natürlich erst nach dem Messe-Trubel verschaffen. Selbstverständlich ist auf der Rückseite auch ein AUX-Eingang implementiert, um weitere mobile Geräte, die kein Bluetooth unterstützen, zu integrieren. Zusätzlicher Clou des Musicbox-Systems: Zwei Komponenten können mittels des „True Wireless Modus“ kabellos miteinander verbunden werden und so noch mehr Klangstärke entwickeln. Die Akkulaufzeit soll übrigens ein Minimum von 10 Stunden Musikgenuss ermöglichen. Die Musicbox S ist schon deutlich größer und auch aufgrund des höheren Gewichts nicht mehr unbedingt als transportabel und mobil einzustufen. Auch hier kommt ein hochwertiges Aluminium-Gehäuse zum Einsatz und das Familien-Design zum Tragen. Der größere Bluetooth-Speaker kommt allerdings erst Ende 2015 in den Handel. Abgesehen von den beiden Bluetooth-Lautsprechern hat Canton drei neue bzw. komplett überarbeitete Lautsprecher-Serien im Gepäck. Die neue Chrono-Serie, bestehend aus drei Standlautsprechern und zwei Kompaktlautsprechern, hält für jede Raumgröße das ideale Modell bereit. Auch ein OnWall-Lautsprecher sowie ein Center für den 5.1-Betrieb im Heimkino gehört zur Serie. Das bewährte Alu-Mangan-Hochtonsystem ist für die Reproduktion von Musiksignalen bis hin zu 40.000 Hz verantwortlich. Die Transmission Front-Plate dient als Wave-Guide, ist aus Aluminium gefertigt und unterstützt das Abstrahlverhalten des Systems. Eine Überarbeitung hat, auch wenn der Lautsprecher auf den ersten Blick unverändert scheint, die Gehäusegeometrie erfahren. Der HDF (nicht MDF, HDF = Hochdichte Faserplatte, High Densitiy Fiber Board) -Gehäuseaufbau ist mit einer Downfire-Bassreflexöffnung versehen, außerdem zieren nun Diamond-Cut Aluminium-Ringe das Gesicht des Schallwandlers. Diese diamantgedrehten Ringe sehen nicht nur schick aus, sie erhöhen auch die mechanische Stabilität der Lautsprechersysteme und sind besonders bei hohen Pegeln von Vorteil. Der Spacer in Kegelform und eine massive Sockelkonstruktion rundet den optischen Auftritt ab. Die neue Chrono Serie mit Hochglanzschallwand und Gehäuse mit strukturiertem Dekor sind in schwarz und weiß erhältlich. Zwei Standlautsprecher und zwei Kompaktlautsprecher sowie ein OnWall und Center umfasst die neue Chrono SL Serie. Auch hier kommt wieder das exzellente Alu-Mangan-Hochtonsystem zum Einsatz, im Tief- und Mitteltonbereich setzt die neue Chrono SL aber auf Titanium als Membranmaterial. In Kombination mit der nun dreifach gefalteten Wave-Sicke wird ein kontrolliertes und absolut fehlerfreies Ein- und Ausschwingverhalten bis hin zum Maximalhub garantiert. Die nahtlos gearbeiteten Gehäuse in Monocoque-Optik erscheinen auch in der aktuellsten Serie wieder mit sehr edlen, aufwändigen Mehrschicht-Lackierungen in schwarz und weiß „high gloss“. Die Frontabdeckung ist magnetisch befestigt. Chrono Technik mit Aluminiumgitter – die GLS-Serie bietet in dieser Form einen 3-Wege Standlautsprecher, einen 2-Wege Kompaktlautsprecher und einen passenden Center für den Heimkino-Bedarf an. Im Gegensatz zu den anderen beiden Serien kommt hier ein Frontfire-Bassreflex-System zum Einsatz, aufgrund dessen der Lautsprecher in Kombination mit der optimierten Sockelkonstruktion perfekt für eine wandnahe Aufstellung geeignet ist. Wie bereits erwähnt, sorgt bei der neuen GLS-Serie ein robustes Aluminium-Gitter für den nötigen Schutz, auch die lackierte seidenmatte Schallwand und das Strukturdekor in schwarz entpuppt sich als sehr widerstandsfähiges Material. Die Konussysteme der GLS-Serie sind mit leichten Aluminiummembranen bestückt und mit Wave-Sicken Technologie ausgestattet. Drei exakt definierte Sickenbögen sorgen für ausgewogene Kräftesymmetrie beim Ein- und Ausschwingverhalten. Besuchen Sie uns auf Facebook Verantwortlich für den Inhalt: Detlev Schnick, © Copyright 2002 - 2024 HIFI-REGLER |