Panasonic Neuheiten 2015
Das große HIFI REGLER Exklusiv-Special: UHD Flat- und Curved-TVs, aktueller Stand der Technik bei Panasonic
update 10.03.2015
Autoren: Carsten Rampacher, Detlev Schnick und Philipp Kind
Jetzt, im beginnenden Frühjahr, ist wieder die Zeit des großen Umbruchs bei Panasonic. Die Innovationen und Neuerungen für das Jahr 2015 werden vorgestellt, gleichzeitig stellt sich die Frage, ob TVs aus dem Jahr 2014 noch empfehlenswert sind, oder ob man auf eine 2015er Neuheit zurückgreifen sollte. Darum haben wir am Ende des Specials noch das 2014er High End-Modell TX-65AXW904 genau untersucht.
Kürzlich fand die jährliche Panasonic Convention in der hessischen Bankenmetropole Frankfurt statt, und es gab tatsächlich eine kleine Revolution: Panasonic hat nun Curved-TVs, also Fernsehgeräte mit gekrümmtem Screen für besonders tiefes, umfassendes Sehvergnügen, im Programm. Die neue Baureihe hört auf den Namen CRW854 und ist in 65 und 55 Zoll ab Ende Juli bei uns zu haben. Enorm hochwertige Verarbeitung sowie schicke Optik treffen auf modernste Technik.
Die neue Hightech Flatscreen-Serie heißt CXW804 und kommt in den Größen 40, 50 und 55 Zoll (ab Juni) und in 65 Zoll (voraussichtlich ab Juli).
In beiden TV-Modellreihen möchten die Japaner zeigen, dass sie nach wie vor führend sind, wenn es um die Umsetzung einer nahezu perfekten Bildqualität geht. Daher setzt man auf Hochleistungs-Verarbeitung von 4K-Signalen („4K Pro-Bildverarbeitung) und den „4K Studio Master-Prozessor“. Da LCD-Panels, die für die Darstellung eines OLED-ähnlichen, erweitertes Farbraums derzeit stark im Trend liegen, verwendet auch Panasonic ein „Wide Colour Phosphor Panel“. Der Farbraum des neuen Panels soll, so Panasonic, bis zu 98 Prozent an den des Digital Cinema (DCI) heranreichen.
Hinzu kommen „Super Bright Panel“ für bestmögliche Bildhelligkeit, „Supreme Contrast“ für hervorragenden Bild-in-Bild- und Detailkontrast sowie die schon bekannte „Studio Master Drive“ Technologie, 2015 weiter entwickelt. Feinste Farbübergänge und perfektes Herausmodellieren auch kleiner Kontrastdifferenzen in Verbindung mit tiefstem Schwarz sind hier die hoch gesteckten Ziele.
Panasonic hat sich schon 2014 auf die Fahnen geschrieben, bei LCD-TVs eine Bildgüte in Bezug auf Schwarzwert und Farbqualität zu liefern, die der eines Plasmas, mittlerweile längst nicht mehr gebaut, ebenbürtig ist. Damit diese Ziele in der Praxis tatsächlich erfüllt werden, setzt Panasonic auf „Local Dimming Pro“ für optimale Darstellung kleiner Kontrastunterschiede. Hierbei können einzelne Segmente der Hintergrundbeleuchtung angesteuert werden, in sogenannten „Clustern“.
Panasonic vollzieht einen Wechsel beim Betriebssystem, hin zu Firefox OS, das mit „My Home Screen 2.0“ kombiniert wird. Schon seit 2013 gibt es die „My Home Screen“ Funktion, also mittlerweile das dritte Jahr. Kerngedanke ist hier, dem Anwender die Möglichkeit der individuellen Gestaltung eines perfekt auf die Bedürfnisse abgestimmten Startbildschirms zu geben. DLNA-Zertifikat, jede Menge Apps (neue kann man sich im App-Store herunterladen).
Weitere Ausstattungsmerkmale umfassen die schon bekannte SAT>IP Server&Client-Funktion und einen Twin HD Triple-Tuner, somit sind umfassende und flexible Einsatzmöglichkeiten an Bord, für die man Panasonic auch schätzt.
Für finanziell weniger „ausgabefreudige“ Zeitgenossen, die auf den Curved-Shape nicht verzichten möchten, hält Panasonic mit der ebenfalls neuen Curved UHD-TV TX-55CR434 einen Trumpf parat. Alle Panasonic Multimedia-, App- und Internet-Features sorgen für eine Vielzahl an möglichen Verwendungsmöglichkeiten. Zwar ist kein Doppeltuner vorhanden, ein Panasonic-typisch bildstarker DVB-C/DVB-S2/DVB-T2 Triple-Tuner aber gehört beim CR434 mit dazu. Die Frame Interpolation arbeitet mit 400 Hz, selbstverständlich ist der Curved-TV für die Wiedergabe von 3D-Signalen gerüstet. Wer den CR434 haben möchte, muss sich nur noch bis Mai gedulden, dann kommt er in den Handel.
Ultra HD in der Mittelklasse geht natürlich auch „klassisch flat“. 2014 waren die beiden Baureihen ASW754 und ASW654 noch als Full HD-Modelle konzipiert, die beiden neuen Baureihen CXW754 und CXW704 kommen mit der 3.840 x 2.160 Pixel UHD Auflösung. Also ist auch bei Panasonic der Trend zu beobachten, dass in der Mittelklasse UHD-Auflösung zum Standard wird. Ab 55 Zoll Bildschirmdiagonale sind die Geräte der 700er Serie mit Direct LED-Hintergrundbeleuchtung am Start. Die kleineren Bildschirmdiagonalen sind mit Edge LED-Backlight ausgestattet.
In Anbetracht der Positionierung der beiden Baureihen ist es enorm, was Panasonic für eine Ausstattungsfülle offeriert. Auch wenn das Panel einfacher ist als in den neuen Oberklasse-Baureihen, so kann man doch dank hoher maximaler Helligkeit und Local Dimming von sehr respektablen Ergebnissen bei Kontrast, Bildhelligkeit und visueller Dynamik ausgehen. Firefox OS mit My Home Screen 2.0 fehlt im Übrigen ebenfalls nicht.
Panasonic sieht im neuen Betriebssystem zahlreiche Vorzüge. So ist es schlank, verbraucht nicht überflüssigen Speicher und knabbert somit auch nicht zu viel ab von der Performance der schnellen CPUs, die in allen Panasonic Viera Smart TVs ihren Dienst verrichten. Einfach und übersichtlich in der Handhabung, mit klar gekennzeichneten Symbolen und Funktionen, durchschaut nahezu jeder Anwender die Möglichkeiten recht bald, die man mit dem neuen Betriebssystem hat. Besonderer Schwerpunkt wird auf Video On Demand (VoD) gelegt, Dienste wie maxdome oder netflix sind selbstverständlich integriert.
Ab April kommt der CXW754 in der Farbgebung „Metal Black“ (wirkt sehr elegant) auf den Markt. In 60, 55, 49 und 43 Zoll wird er erhältlich sein. In hellerem „Metal Silver“ erscheint zwischen April und Juni der CXW704, und zwar in 65, 55, 50 und 40 Zoll. Was uns auffällt – Panasonic setzt nirgendwo auf die immer stärker am Markt werdenden richtig großen Bildschirmdiagonalen, sondern setzt klar den Fokus im Bereich 55 und 65 Zoll. Oberhalb der 65 Zoll wird derzeit in UHD nur der AXW944 aus 2014 angeboten.
Visuell machen die Panasonic Neuheiten, wie kurze erste Checks zeigen, einen sehr ausgereiften Eindruck, Bewegungsdarstellung, Bildklarheit und Gesamt- sowie Detailkontrast erfüllen schon bei den Mittelklasse-Geräten hohe Ansprüche. Die Bildschärfe erscheint natürlich, störendes Ringing konnten wir praktisch nicht feststellen.
Bei all dem Neuheitenreigen, auch gerade im Oberklassebereich, stellen wir uns jetzt die Frage: Taugen Modelle der 2014er Generation noch? Als besonders pikant in diesem Zusammenhang erweist sich die Tatsache, dass gerade der teuerste 65 Zoll Panasonic UHD-TV, der TX-65AXW904, noch aus 2014 stammt. Er wurde im letzten Jahr auf der IFA vorgestellt und kommt auf 5.799 EUR (in unserem Shop derzeit dank Aktionsgutschein satte 400 EUR günstiger zu haben) unverbindliche Preisempfehlung. Genau diesen TV haben wir uns kurz angeschaut, ob er sein Geld noch Wert ist.
Im Gegensatz zu den neuen 2015er TVs ist der AXW904 noch nicht mit Firefox OS ausgestattet. Dies erweist sich aber in der Praxis nicht als Nachteil. In Kombination mit dem sehr schnell arbeitenden Quad Core Pro 5 Prozessor kommen neue Apps schnell aus dem Store in den Speicher des TV, der Internet Browser lässt sich spielend einfach bedienen und beeindruckt durch kurze Ladezeiten, und die Formatevielfalt, die der Media Player abdeckt, ist bestechend. Selbst WMA Pro, FLAC und Apple Lossless werden bei den Audio-Dateiformaten akzeptiert. VoD (Video on Demand) geht auch beim AXW904 problemlos, verschiedene Dienste sind verfügbar.
Gleich zwei hochwertige Fernbedienungen befinden sich im Lieferumfang: Eine beleuchtete, klassische Tastenfernbedienung, und eine kompakte, sehr gut in der Hand liegende Touchpad-Remote mit eingebautem Mikrofon für die Sprachsteuerung. Alternativ kann man das Prachtstück im extravaganten, zeitlos-hochwertigen Design auch mit dem Smartphone und der Panasonic Remote 2 App steuern.
Wie sieht es mit den visuellen Qualitäten aus? Klare Antwort: Ohne Abstriche befindet sich der AXW904 auf Referenz-Niveau. Nur eine kleine Ausnahme müssen wir anmelden, und diese betrifft die nicht ganz perfekte Helligkeitsverteilung, sichtbar bei schwarzem Screen – trotz Direct LED Backlight. Konkurrenzlos gut sind die vordefinierten Bildfelder.
Es gibt sowohl THX- als auch ISF-Modi, und in beiden Fällen einmal für das Betrachten von Inhalten im abgedunkelten Raum und einmal für das Betrachten von Inhalten bei deutlichem externen Lichteinfall. Das Studio Master Drive-Funktion mit teurer Technik für bestmögliche Farbabstufungen, enormen Kontrast und tiefstes Schwarz sorgt dafür, dass der Bildeindruck einem Plasma ähnlicher ist als einem typischen LCD-TV.
Der Kenner jedoch „entlarvt“ den AXW904 dann doch, aber nicht negativ, sondern ausschließlich positiv: So hell war kein Plasma, das je gebaut wurde. Das Kontrastverhältnis setzt Maßstäbe, Zuspieler, die über die vier HDMI 2.0 mit HDCP 2.2 Eingänge ihre Signale einspeisen, können sich überdies freuen, das nahezu ideale Bildwiedergabegerät gefunden zu haben: Selbst SD (!!!) Signale werden so gut hochskaliert, dass man sich verdutzt die Augen reibt.
DVDs, mit 576i Auflösung nicht mehr eben „Up to Date“ sehen überragend aus, wenn sie der BD-Player in 576i oder 576p (je nach dem, was der Blu-ray-Disc-Player ausgeben kann) die Signale zum AXW904 weiterleitet. Stabiler Bildstand, wenig Rauschen, flüssige Bewegungen – es ist erstaunlich, was der Panasonic alles kann. Blu-rays sehen zu 85 Prozent aus wie natives 4K-Material, auch das ist schlichtweg grandios. Schwarzwert, Farbtreue und Authentizität des gesamten Bildes sind im ISF Night (Professionell 1) Bildmodus des AXW904 besonders ausgeprägt.
Im 3D-Betrieb setzt Panasonic auf passive Polfilterbrillen, was dem Bild sehr gut tun, denn es gibt selbst in den hinteren Bildebenen kaum Crosstalk, ebenfalls fehlt störendes Flimmern praktisch völlig. Hohe Bildruhe, lediglich sehr geringe Farbverfälschungen und Helligkeitsverluste und die sehr leichten, bequemen Brillen sind große Pluspunkte. Als recht geizig bezeichnen wir allerdings, dass bei einem High End-TV nur zwei der preiswert zu produzierenden Polfilterbrillen im Preis enthalten sind.
Über dieses kleine Manko hinweg tröstet die überragende 2D in 3D-Konvertierung, die die beste ist, die wir bislang gesehen haben. Wer kein Experte ist, könnte schon beinahe unter Eid bezeugen, natives 3D gesehen zu haben. Der Kenner merkt hingegen an der Objekt-Plastizität, dass noch mehr geht und dass es demnach gewandeltes 2D sein muss. Bildschärfe, Bildklarheit und Rauscharmut kennzeichnen ansonsten die Konvertierung, praktisch ruckelfrei dank des leistungsstarken Prozessors.
Führt man dem AXW904 nativen 4K Content zu, zeigt das Panel, was es kann: Allerhöchste Farbbrillanz, gepaart mit feinsten Farbübergängen – man fragt sich allen Ernstes, was hier ein OLED Panel noch mehr ausrichten soll. Toller Schwarzwert, feinste Grauabstufungen, enorme Plastizität – der AXW904 verdeutlicht kompromisslos, dass es auch bei ohnehin schon sehr guter Bildqualität bei nativen 4K Quellen noch deutliche Unterschiede in dem gibt, was auf dem Bildschirm zu sehen ist.
Dass Panasonic sehr gute TV-Tuner bauen kann, ist bekannt, der im AXW904 ist jedoch der beste, den wir bislang gecheckt haben. Praktisch kein Rauschen bei HD-Sendern, wenig Rauschen bei SD-Sendern und hohe Schärfe sowie Bildstabilität weisen die Konkurrenz in die Schranken. Der AXW904 ist hoch flexibel, was die Empfangsnormen angeht: SAT>IP Server&Client Funktion sowie DVB-S2/DVB-C/DVB-T2 Tuner in doppelter Ausfertigung sorgen für enorme Vielfalt. Man kann demnach ein Programm anschauen und parallel ein anderes aufnehmen. Das funktioniert gerade bei DVB-C sehr komfortabel, weil man im Gegensatz zu DVB-S2 nur eine einzige Verbindung und nicht zwei Verbindungen wie bei DVB-S2 benötigt.
Die Bilanz ist demnach eindeutig: Der AXW904 ist so brillant, dass man bedenkenlos zuschlagen kann, und somit nach wie vor ein absolut „würdiges“ Spitzenmodell des Panasonic TV-Portfolios.
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