Samsung 8K-TVs der Q900er-Serie
Mit einer Auflösung von 7.680 x 4.320 Pixeln besitzt das Panel viermal so viele Pixel wie das Panel eines Ultra HD-TVs (3.140 x 2.160 Pixel) und 16-mal so viele Pixel wie das Panel eines Full-HD-TVs (1.920 x 1.080 Pixel). Samsung packt eine unfassbare Spitzenhelligkeit von 4.000 Nits in das 86-Zoll-Modell (65 und 75 Zoll weniger Nit, aber auch bei deutlichem externem Lichteinfall immer noch extrem hell und detailreich).
Unsere ersten Bildeindrücke sammelten wir mit dem 65 Zoll-Modell, das mit knapp 5.000 EUR recht fair kalkuliert ist, und mit dem großen 85-Zöller, der mit fast 15.000 EUR ein wahres Luxus-Gerät ist.
Beim 65-Zöller gilt: Kein extrem hoher „Early Adopter“ Aufschlag, sondern rund 1.000 bis 1.500 EUR mehr als für einen OLED- oder QLED-Ultra HD-TV der Oberklasse (rund 3.500 bis 4.000 EUR werden hier fällig). Allerdings, so nehmen wir an, werden die Preise in der Ultra HD-TV-Luxusklasse entsprechend angepasst. So hat z.B. Panasonic die Preise der aktuellen OLED-Serien FZW804 und FZW954 passend zur IFA gesenkt.
Kommen wir nun zum Bild des Q900 in 65 und 85 Zoll. Wir betrachten zunächst 8K Demo-Inhalte von Samsung. Neben der sensationell feinen Detaillierung fallen reine, dynamische Farben und eine grandiose Plastizität auf. Die Bildtiefe konnte gegenüber 4K-Modellen weiter gesteigert werden. Dank „Direct Full Array Elite“ (Direkte LED-Hintergrundbeleuchtung plus ultrapräzises Local Dimming) kommen kleine Kontrast- und Graustufen-Differenzen extrem genau heraus.
Sofern wir das bislang beurteilen können, ist auch der Schwarzwert überragend – es handelt sich schließlich nach wie vor um einen LCD-basierten TV, der eine Hintergrundbeleuchtung benötigt, und nicht um ein selbstleuchtendes Panel. Aufgrund der hervorragenden Kontrast- und Helligkeitswerte werden die Q900 Modelle, so mutmaßen wir, besonders bei HDR-Inhalten sehr gute Präsentationen abliefern.
Samsung unterstützt HDR10 und HDR10+, letzteres als dynamisches HDR-Format. Über Dolby Vision-Kompatibilität ist derzeit nichts bekannt. Was jetzt schon auffällt, ist der hervorragende Blickwinkel, auch wenn man extrem ungünstig steht, hat man noch einen guten Bildeindruck.
Nun aber ist derzeit praktisch kein natives 8K-Material zu haben. Aus diesem Grunde ist es elementar wichtig, dass die TVs der Q900er Serie Inhalte in geringeren Auflösungen erstklassig hochskalieren können. Daher hat Samsung auf der IFA auch einen Versuchsaufbau gezeigt, mit dessen Hilfe nachvollzogen werden konnte, wie gut z.B. Full-HD- oder Ultra-HD-Quellen auf 8K hochskaliert werden.
Beim Upscaling setzen die Südkoreaner auf den von Samsung selbst entwickelten „Quantum Processor 8K“, der nicht nur die Bild- sondern auch die Tonqualität durch 8K AI Upscaling hochrechnet. Der Prozessor skaliert verschiedene Auflösungen – SD, HD, Full HD und UHD auf 8K-Qualität hoch. Während der komplexen Signalbearbeitung nimmt der Quantum Prozessor Bildanpassungen in puncto Schärfe, Bildrauschen, Konturen sowie Farbschattierungen vor. Man sieht es direkt: Selbst Full-HD-Material wirkt stabil, detailreich, scharf und farbecht, man kann es problemlos auf einem 8K-TV in 65 Zoll betrachten, selbst dann, wenn man relativ nahe vor dem Bildschirm steht.
Wieso ist die Upscaling-Qualität so hoch? Statt wie bisher beim Upscaling ein Bild nur strukturell sowie technisch zu analysieren, kommen bei Samsungs Q900 TVs Skalierungsformeln zum Einsatz, die mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt werden. In mehreren Durchgängen werden im Labor Filter entwickelt, die ein Bild mit geringerer Pixelanzahl mit einem 8K-Referenzbild vergleichen – und zwar so lange, bis der optimale Filter für das jeweilige Bildmuster gefunden wurde. Diese Struktur und der zugehörige Filter werden in der Datenbank gespeichert und regelmäßig per Update auf den TV gespielt, damit man immer die bestmögliche Qualität realisieren kann.
Im TV selbst kommt ebenfalls KI zum Einsatz und analysiert die Bildinhalte in Echtzeit Frame für Frame, um jeweils den richtigen Filter auszuwählen und jedes Bild in 8K scharf, lebendig und facettenreich darzustellen. Gleichzeitig bietet AI Sound durch die automatische Echtzeitanalyse des Tons ein Klangerlebnis, das für jede einzelne Szene optimiert wird.
Wichtig: Wie uns zu Ohren gekommen ist, entspricht einer der vier HDMI-Eingänge bereits dem „8K HDMI-Standard“ 2.1. Wir sind gespannt. Die Q900 Serie verfügt auch über die One Connect Box und über das extrem dünne Kabel (One Invisible Connection, nur extrem dünnes Lichtleiter-Kabel, 5 Meter, optional 15 Meter, umfasst auch jeweils die Stromversorgung) werden Box und TV miteinander verbunden. Der bei den 2018er Ultra HD-QLEDs eingeführte „Ambient Mode“ ist natürlich auch bei den Q900er Modellen vorhanden. Der „Ambient Mode“ integriert den TV praktisch unsichtbar in die jeweilige Umgebung. Mittels der Samsung Smart Things App wird ein Bild (Smartphone-Kamera) der Aufstellungsumgebung erstellt und dann passgenau in den TV-Screen als Hintergrund eingefügt. Auf Wunsch kann man sich noch weitere Parameter wie z.B. das aktuelle Wetter oder die Uhrzeit im Screen anzeigen lassen.