Sommer News 2017
Nach der High End in München, die zusammen mit der Internationalen Funkausstellung in Berlin die wichtigsten Messen der Unterhaltungselektronik in Deutschland bilden, herrscht immer etwas Flaute in der HiFi-Branche. Die großen Ankündigungen gibt es direkt vor oder während dem Event im südlichen Bayern und die IFA in der Hauptstadt ist noch zu weit entfernt, um spannende Enthüllungen erwarten zu können.
Ein richtiges „Sommerloch“, wie man es besonders von den Sportligen oder der Politik her kennt, gibt es allerdings nicht. Denn keine zwei Monate vor dem Event um den Funkturm in Berlin lassen sich nicht nur die Trends des Herbstes erkennen, sondern auch die Hersteller beginnen erste Informationen über Geräte preiszugeben, die dort zu sehen sein werden oder gar noch im Laufe des Sommers am Markt erhältlich sind. Das ist kein schlechter Schachzug, denn in dem Neuigkeiten-Feuerwerk, dass um die Berliner Messe herum abgefeuert wird, kann man das eine oder andere Gerät durchaus übersehen, selbst wenn es sich um ein interessantes Produkt handelt.
Denon AVR-X3400H – AV-Bolide für 999 Euro
Denon jedenfalls wartet den großen Trubel nicht ab, sondern kündigt schon jetzt ein Gerät in der hart umkämpften Preisklasse um 1.000 Euro an, welches sogar noch im Juli erhältlich sein wird. Wie ernst Denon die Konkurrenz bei AV-Receivern in dieser Preisliga nimmt, kann man schon an der opulenten Ausstattung des AVR-X3400H erkennen. Hier mangelt es an nichts: Dolby Atmos und DTS:X, voller 4K Ultra HD-Support inklusive Dolby Vision, die volle Audyssey-Funktionssuite, sämtliche multimediale Features und natürlich die Integration der HEOS Multiroom Streaming-Technologie. Ein echter Bolide, was die Ausstattung angeht.
Denon AVR-X3400H
Alles kann man von einem Gerät für 999 EUR natürlich nicht erwarten. Ähnlich den AV-Receivern der Konkurrenz, die in diesem preislichen Rahmen beheimatet sind, ist auch der AVR-X3400H ein 7.2 Kanal AV-Receiver, bringt aber mit 180 Watt zweifellos satt Leistung mit, selbst mittelgroße Heimkinos können damit problemlos befeuert werden. Als Setup lässt sich mit sieben Endstufen ein konventionelles 7.1 Lautsprechersystem mit zwei Surround Back-Lautsprechern befeuern. Wer auf die neuen, objektbasierten Tonformate setzt, betreibt ein konventionelles 5.1 Setup plus zusätzlich zwei Deckenlautsprecher oder Top Firing-Module, die auf den Front-Lautsprechern sitzen (5.1.2).
Besonders einfache Konfiguration
Trotz der umfangreichen Funktionen und verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten, die ein komplexes Gerät wie der AVR-X3400H bietet, ist die Installation und Einrichtung des Denon Receivers ein Kinderspiel. Vor allen anderen wichtigen Herstellern wurde bei Denon bereits ein besonders umfangreicher und leicht verständlicher Installationsassistent integriert, der den Kunden bei der Einrichtung des Gerätes regelrecht an die Hand nimmt und optimal unterstützt. Schritt für Schritt wird man durch die Installation geführt, selbst die Aufstellung der Lautsprecher und der Anschluss der Kabel an selbige und den AV-Receiver wird genau erklärt. Als Erläuterung dienen nicht nur kurze, klar verständliche Hilfetexte, sondern auch übersichtliche Darstellungen und Bilder. Selbst ein totaler Neuling im Bereich Heimkino und HiFi wird nicht überfordert.
Denon AVR-X3400H Rückseite
Leistungsfähige Audyssey-Funktionssuite
Im Rahmen der Installation kann auch direkt die akustische Anpassung des Denon AV-Receivers an die räumlichen Gegebenheiten erfolgen. Selbstverständlich kann man sämtliche Lautsprechereinstellungen, wie den Abstand zum Hörplatz, den jeweiligen Pegel, etc. manuell einstellen, einfacher geht es aber mit dem mitgelieferten Einmessmikrofon. Mithilfe von Testsignalen werden hier die korrekten Werte automatisch ermittelt, selbst Hand anlegen ist dann kaum mehr nötig. Außerdem kommt der AVR-X3400H mit einer leistungsfähigen Audyssey Funktionssuite daher, die das Audyssey MultEQ XT32 Kalibrierungs- und Einstellungssystem umfasst. Bei der Anwendung des Systems werden die Raummoden und andere akustische Eigenschaften des Raumes analysiert und Probleme ausgeglichen und minimiert. Das System arbeitet mittlerweile so präzise, dass kaum mehr negativ ins Klanggeschehen eingegriffen wird. Früher war häufig ein zu drastischer Schnitt im Hochtonbereich die Folge einer solchen akustischen Anpassung, heutzutage arbeiten die Geräte aufgrund der hohen Prozessorleistung deutlich effektiver. Das System des AVR-X3400H ist auch mit der neuen Audyssey MultEQ Editor-App kompatibel. Die App ist, für einen Obulus, im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich. Hier können die Klangeinstellungen noch einmal verfeinert werden. Das umfangreiche Spektrum der Audyssey Features umfasst auch Audyssey LFC, ein Nachfolger von „Dynamic EQ“. Hier wird die Klangkulisse in dem Sinne beeinflusst, dass auch bei niedrigeren Lautstärken ein authentischer Sound gegeben ist. Der Zuhörer kommt in den Genuss kräftiger Bässe, ohne das Verhältnis mit dem Nachbarn auf die Probe zu stellen. Wer gerne zwei Subwoofer für einen homogeneren Tieftonbereich nutzt, kann sich an „SubEQ HT“ erfreuen. Die Technologie ist speziell für dieses Anforderungsprofil entwickelt worden und unterstützt die Gleichmäßigkeit zusätzlich.
Denon AVR-X3400H Innenleben
Multimedia und Streaming
Um die zahlreichen Multimedia-Features zu nutzen, muss der Denon AV-Receiver ins heimische Netzwerk integriert werden. Der AVR-X3400 kann konventionell per Kabel oder über WLAN eingebunden werden. Mittlerweile ist das drahtlose Netzwerk beinahe so stabil wie die Verbindung über Kabel, auch bei der Geschwindigkeit gibt es keine Probleme: Ob Video-Material oder größere Musikdateien mit High-resolution Audio-Inhalten, dank zwei Antennen und Dual-Band-Unterstützung ist eine zuverlässige und blitzschnelle WiFi-Verbindung einfach installiert. Ähnlich einer HEOS Soundbar oder eines HEOS Lautsprechers ist der AV-Receiver dann komplett mit der entsprechenden Smartphone-Applikation steuerbar und bietet auch sämtliche Vorteile der Multiroom Streaming-Technologie. Dazu gehört die Wiedergabe von Servern im Netzwerk, der AVR-X3400 unterstützt neben MP3 und AAC auch hochaufllösende Audio-Dateien (FLAC, ALAC und sogar DSD bis 5.6 MHz). Außerdem ist es natürlich möglich, Internetradio zu hören und Streaming-Dienste zu nutzen. Die Dienste umfassen Spotify Connect, Deezer, JUKE!, Napster, SoundCloud und Tidal. Auch AirPlay ist an Bord und für die maximale Flexibilität und einfachen Bedienkomfort, auch wenn mal ein Gast zuhause seine mitgebrachte Musik hören möchte, kann man flink eine direkte Bluetooth-Verbindung mit einem kompatiblen Endgerät aufbauen. Die Digital/Analog-Wandlung übernimmt im AVR-X3400H übrigens ein neuer 32Bit D/A-Wandler von AKM, der AK4458VN, der hervorragende Klanggüte bietet.
Denon AVR-X3400H
Vollwertige Videosektion
Im Bereich der Videowiedergabe bietet der neue Denon AVR das volle Spektrum. 4K bzw. Ultra HD wird komplett unterstützt, das schließt eine hohe Bildwiederholrate von 60 Bildern pro Sekunde sowie den vollen BT.2020 Farbraum und High Dynamic Rance Passthrough ein. Neben HDR10 und HLG, dass vor allem bei TV zum Einsatz kommt, wird auch Dolby Vision bereits ab Werk unterstützt. Die mit Dolby Vision HDR versehenen Inhalte sind zwar noch seltener anzutreffen, eine Tendenz zu der Technologie mit den dynamischen Metadaten ist aber zu erkennen. Besonders Streaming-Anbieter wie Netflix setzen darauf, aber auch einige Ultra HD Blu-ray Discs wurden mittlerweile angekündigt.
Der AVR-X3400H bietet acht HDMI-Eingänge mit HDCP 2.2 und ist in der Lage, niedrig auflösende Videos auf 4K Ultra HD hoch zu skalieren. Dazu gehört auch eine Analog/HDMI-Umwandlung, die heutzutage nicht mehr unbedingt Standard ist. Die Audio Return Channel-Funktion ist natürlich integriert – Denon liefert sogar eARC per Firmware-Update nach. Mit „Enhancend Audio Return Channel“ kann der AV-Receiver sogar Dolby Atmos und DTS:X über HDMI von TV-Apps empfangen.
Sehr praktisch ist beim Denon AVR-X3400H auch die Kompatibilität zu Crestron und der, dank schaltbarer Ein-/Ausgänge und RS232-Anschluss, recht einfachen Integration in vorhandene Steuerungssysteme. Ein dritter HDMI-Ausgang kann komplett für die Bildausgabe in einer weiteren Zone verwendet werden. Ebenfalls erwähnen wollen wir den Denon Eco-Modus, der die Leistungsaufnahme des AVR-X3400H anhand der aktuellen Nutzungsart anpasst und den Energieverbrauch um bis zu 50% reduziert.
Der Denon AVR-X3400H ist ab Juli zum Preis von 999 Euro erhältlich.
Samsung The Frame
Ein technisches Element wie einen Fernseher ästhetisch in den Wohnraum zu integrieren ist für Designer seit jeher eine große Herausforderung, besonders im Bereich Consumer Electronics. Samsung hat hier noch vor der IFA einen neuen Lösungsansatz parat: The Frame. Der neue Lifestyle TV ist ein regelrechtes Designer-Stück und auf Kunden zugeschnitten, die ihrer Individualität auch im Wohnzimmer Ausdruck verleihen möchten. Der Fernseher sieht beinahe aus wie ein Wandgemälde. Ein Umstand, der aufgrund einer fast lückenlosen Wandhalterung noch verstärkt wird, wenn der TV an der Wand montiert wird. Drei verschieden farbige Rahmen ermöglichen es dem Kunden, das Gerät zu personalisieren.
Rahmen im Holzdesign
Weitere Individualisierungsmöglichkeiten
Die separat erhältlichen Rahmen sind in Walnuss, Beige oder Weiß zu haben. Der Rahmen im Holzdesign wird magnetisch angebracht und kann problemlos wieder gewechselt werden. Zusätzlich zur fast lückenlosen Wandhalterung sorgt auch die „Invisible Connection“ des Kabels dafür, dass der TV absolut ästhetisch auftritt. Wer das Gerät nicht an der Wand montieren möchte, kann auf den „Studio Stand“ zurückgreifen. Wie ein Staffeleiständer wirkt der TV ebenfalls wie ein Gemälde, das Kabel verschwindet in einem der drei Beine des Fußes. Verantwortlich für das elegante Design ist der Industriedesigner Yves Béhar, der als eine der führenden Koryphäen in diesem Bereich gilt und bereits mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt wurde.
Solide TV-Technologie
Selbstverständlich ist das Design nicht alles: The Frame will auch mit technischer Finesse und obligatorisch auch mit höchster Bildqualität überzeugen. Der TV bietet Ultra HD-Auflösung und kann auch mit High Dynamic Range-Inhalten problemlos umgehen. Die Samsung eigene „UHD Dimming“-Technologie sorgt für ein solides Kontrastverhältnis. Als Fernbedienung kommt die neue Smart Remote zum Einsatz, die aus hochwertigem Metall gefertigt ist und angeschlossene Geräte automatisch erkennt, so dass nur noch eine Fernbedienung genutzt werden muss.
„The Frame“ von Samsung ist ab Juli erhältlich und kommt in zwei Varianten: In 55 Zoll für 2.299 Euro und in 65 Zoll für 3.199 Euro. Die optionalen Rahmen kosten für das 55“-Gerät 249 Euro und für das große Modell 299 Euro. Der Staffeleiständer schlägt mit 599 Euro zu Buche.
Ultrasone Naos
Kein neuer Kopfhörer, sondern ein ultrakompakter D/A-Wandler ereilt uns aus der luxuriösen Manufaktur in Bayern. Der „NAOS“ ist der erste 24 Bit/192 kHz High-resolution Wandler für Smartphone, Tablet und Notebook von Ultrasone. Gerade einmal so groß wie ein USB-Stick ist das extrem kompakte Gerät und passt wirklich in jede Westentasche. Neben der Kompaktheit spielt aber auch die Flexibilität eine extrem wichtige Rolle. Im Lieferumfang befinden sich Anschlusskabel für Micro-USB, USB-A und USB-C sowie Apple Lightning. Der NAOS kann also mit beinahe jedem erdenklichem Audiogerät verwendet werden, darunter Smartphones, Tablets, Notebooks und Desktop-PCs. Der Wandler wird dabei lediglich zwischen Smartphone und Kopfhörer „zwischen geschaltet“ und ist sofort einsatzbereit. Das Kopfhörerkabel wird in den 3,5mm Klinkenausgang des NAOS gesteckt , der wiederum digital mit dem Audiowiedergabegerät verbunden wird. Das Signal wird dann mit bis zu 24 Bit und 192 kHz in den NAOS übertragen und dort gewandelt.
Ultrasone Naos
Rückseite des kompakten Wandlers
Für Kopfhörer und Aktivlautsprecher
Der NAOS ist ausschließlich Wandler, die Steuerung der Musik und Lautstärke erfolgt weiterhin am Ausgageberät. Auf eine bestimmte Gattung von Kopfhörern ist der Wandler nicht ausgelegt, er funktioniert mit Fullsize-Modellen ebenso wie kompakten In-Ears. Außerdem beschränkt sich der Einsatzzweck ja nicht nur auf Kopfhörer, auch mit Aktivlautsprechern arbeitet der Ultrasone Naos perfekt zusammen.
Ultrasone Naos Lieferumfang
Der Naos passt in jede Westentasche
Ideal ist für Vielreisende und Pendler geeignet, die wirklich minimalen Abmessungen von 4,6cm x 1,8cm x 0,6cm und das geringe Gewicht von nur 6 Gramm macht den NAOS zum idealen Begleiter. Auch eine zusätzliche Stromversorgung ist nicht notwendig, der Ultrasone-Wandler bezieht die Energie direkt aus dem Smartphone oder Tablet. Android-Geräte werden direkt per Micro-USB oder USB-C verbunden und für Apple-Produkte gibt es ein Kabel mit Lightning-Anschluss. Damit der NAOS selbst und die mitgelieferten Kabel nicht verloren gehen, liegt ein edles und stabiles Transportetui bei.
Der NAOS ist ab August 2017 zur unverbindlichen Preisempfehlung von 169 Euro im Handel erhältlich.
Yamaha R-N303D
Yamaha überrascht mit einem neuen Stereo-Netzwerk-Receiver im Einstiegsbereich. Ab August verfügbar und für nur 399 Euro erhältlich bietet der R-N303D High-resolution Audio-Wiedergabe via MusicCast Multiroom und qualitativ hochwertigen Radioempfang mit DAB+.
Yamaha R-N303D
Yamaha R-N303D Rückseite
Trotz des günstigen Preises kommt der Stereo-Receiver mit getrennten Digital- und Analogsektionen zur Minimierung von Interferenzen und einem ausgeklügelten HiFi-Schaltungsdesign für niedrige Impedanzen und kurze Signalwege. Das von Yamaha selbst entwickelte Netzwerkmodul verfügt über eine sehr präzise Low-Jitter-Clock. In Kombination mit dem 192 kHz / 24-Bit Burr-Brown Digital/Analog-Wandler ist für hohe Klangqualität bei der Wiedergabe jeglicher Medien gesorgt.
Sehr gute Ausstattung
Der Funktionsumfang umfasst AirPlay, Bluetooth, Netzwerk-Streaming inklusive Highres-Audio und DAB+. Sämtliche aktuell übliche Wiedergabeoptionen also, und das gilt auch für die kompatiblen Dateiformate, zu denen FLAC, AIFF, WAV und DSD bis 5.6 MHz sowie Apple Lossless gehören. Auch Spotify, Napster, Deezer und JUKE! Sind an Bord. Wer es im Bereich Streaming-Services gerne etwas audiophiler hat, kann auf Tidal oder Qobuz zurückgreifen. Neben DAB+ kann der R-N303D natürlich auch konventionelles FM-Radio empfangen.
Schwarzes Modell
Yamaha R-N303D Innenleben
MusicCast-Integration
Der Yamaha Stereo-Receiver fügt sich auch nahtlos in das populäre MusicCast Multiroom Streaming ein. Alle Quellen, die an ein MusicCast-Gerät angeschlossen sind, stehen auch den anderen Komponenten im Netzwerk zur Verfügung, dazu gehören Receiver, Soundbars und Streaming-Lautsprecher. Die Steuerung erfolgt bequem über die Yamaha-eigene iOS- und Android-Applikation „MusicCast Controller“. Eine übersichtliche Fernbedienung liegt als Alternative dem Yamaha R-N303D bei.
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