Advance Acoustic X-i75

Ich kann bestätigen, dass der XI 75 ordentlich zupackt und präzise sowie dynamisch aufspielt. Den Bassbereich beherrscht er auch bei höheren Pegeln souverän. Bei mir hängt der Verstärker an einem Paar Phonar Veritas m4 next. Diese Kombi funktioniert also gut. Die Verarbeitung könnte besser sein. Das Problem des wackeligen Drehwahl/ Lautstärkeschalters kann ich bestätigen. Gleichwohl mir das Bedienkonzept gut gefällt. Ich hatte im Vergleich, vorher einen Onkyo TX 8050. Wirklich überlegen war der Advance klanglich nicht (außer leicht im Tieftonbereich). Design und USB B haben mich letztlich überzeugt. 

Der Verstärker betreibe ich an einem Paar Q Acoustics 3020 die wie viele kleine Regalboxen meinen Erfahrungen einiges an Power benötigen um gut zu klingen und hier passt der X-i75 hervorragend. Im Bereich um 500€ habe ich kein anderes Gerät gefunden, das sich auf den wesentliche konzentriert und gleichzeitig ordentlich Leistung liefert.
Da dies mein erstes "echtes" Stereosystem ist, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeit zum Klang leider wenig sagen, mit der Ausnahme, dass ich vollends zufrieden mit selbigem bin.

Loudness Funktion
Meine Erfahrungen nach einer Woche betrieb sind, dass es extrem vom Mastering der Musik abhängt ob diese Funktion den Klang verbessert oder verschlimmert. Bei Audiophilen Aufnahmen wird der Klang bei eingestellter Loudness zu dumpf, bei einigen meiner Lounge Music CDs ist der Klang ohne Loudness wiederum viel zu flach. Bin jedenfalls froh, dass es die Funktion gibt und ich nicht separat mit dem Höhen- und Tiefenregler spielen muss.

Kritik
Ein für mich nettes Feature ist die Möglichkeit Musik direkt vom USB-Stick abzuspielen. Die Art und Weiße wie diese Funktion implementiert ist, macht sie komplett unbenutzbar. Ja, die Musik wird abgespielt, aber das Gerät zeigt nicht den Namen des aktuellen Stückes an, noch gibt es die Möglichkeit sich durch die Ordner auf dem Stick zu navigieren. Im Display ist lediglich der aktuell gewählte Ausgang "USB-A" zu sehen und sonst gar nichts. Schade, hier wäre leicht mehr möglich gewesen.

Kommen wir zum größten Manko des Gerätes, dem SPULENFIEPEN. Dies trat erst nach ein paar Tagen Gebrauch auf, ist für mich nur in bestimmten Winkeln vor der Anlage zu hören und liegt irgendwo im Bereich um die 8500Hz.
Teilweise höre ich Musik sehr leise und da kann es schon störend auffallen. Bei Pegeln in Zimmerlautstärke oder wenn man direkt vor dem Gerät sitzt, merkt man von dem Pfeifen nichts. Zudem tritt das Pfeifen nicht nur im eingeschalteten, sondern auch im Standby Modus auf. Dort allerdings Welten leiser, tiefer in der Frequenz und praktisch nicht störend.
Dennoch trübt dieser Umstand für mich die Freude an dem Gerät merklich. Bin noch am überlegen, ob ich das als Garantiefall melde oder mich damit abfinden kann. Meine Erfahrung aus der Computerbranche lehrt mich aber, dass Spulenfiepen sich meist nicht auf wenige Geräte beschränkt, sondern häufig die ganze Modellreihe betroffen ist.
Leider kommt ein Gerät eines anderen Hersteller nicht in Frage, da es praktisch keine anderen Geräten mit vergleichbarer Leistung und der gleichen geringen Tiefe von 32cm gibt, da mein Regal nur 36cm tief misst.

Klanglich sind bei diesemVerstärker keine Schwächen zu finden - er spieltklar und direkt. Der Ringkerntrafo, den man durch die Lüftungsgitter sieht,lässt bereits erahnen, was sich bei der Bedienung des Lautstärkereglers bewahrheitet: Dampfohne Ende bereits bei dem "kleinen" in der Serie. Die Anschlussmöglichkeiten sind vielfältig, vor allem verarbeitet er auch digitale Signale - ein wesentliches Kaufargument für mich. Das Design gefällt wegen der Klarheit und Reduzierung auf das Wesentliche.Die Anleitung fälltsparsam aus, was sie auch darf, da die Bedienung grundsätzlich intuitiv ist.Wenn die Klangregelung deaktiviert ist, was man anderseigentlich auch nicht braucht, gibt es außer Lautstärke- und (reichhaltiger) Quellenauswahl sowieso nichts zu tun.Dass der Verstärker einen automatischen Ausschalttimeranbietet, findet sich allerdings nirgends dokumentiert - man stolpert im Einstellungsmenü eher zufällig darüber, weil man mit der im Display angezeigten, nicht selbsterklärendenAbkürzung nichts anfangen kann. Auf der Rückseite findet sich ein Netzschalter, mit dem das Gerät vom Netz getrennt werden kann. Bei der Verarbeitung hingegen kann er nicht überzeugen: Der Lautstärkeregler ist gleichzeitig einziges Bedienelement und wirkt trotz gefrästem Aluminium nicht wertig: Er "wackelt wie ein Kuhschwanz" und ist daher wenig vertrauenserweckend. Auch wenn der Verstärker in dieser Preisklasse ein tolles Paket bietet,wären hier ein paar Euro mehr für einen ordentlich laufendenRegler gut investiert gewesen - dann hätte es derVerstärker für's Leben werden können. Schade.