Phono-Kabel sind spezielle NF-Audiokabel (NF steht für Niederfrequenz), die besonders auf die feinen Spannungen ausgelegt sind, die an einem Tonabnehmer anliegen. Sie dienen zur Verbindung von Phono-Ausgang am Plattenspieler und Phono-Eingang am Verstärker. Phonokabel sind oftmals mit einer zusätzlichen Masseleitung zur Erdung des Laufwerks ausgestattet. Dies dient vorwiegend dazu , Brummschleifen zu verhindern.

Diverse Phonokabel in ihrer Verkaufsverpackung. Deutlich erkennbar an den separaten Kabeln für den Masseanschluss.
Was unterscheidet Phonokabel von "normalen" Audiokabeln?
Hochwertige Phono-NF-Kabel unterscheiden sich normalerweise von üblichen NF-Kabeln durch einen speziellen Innenaufbau mit hochreinem OFC-Kupfer (OFC = Oxygen Free Copper). Mehrfache Abschirmungen schützen die besonders empfindlichen und spannungsarmen Signale, die am MM- oder MC-Tonabnehmer anliegen, vor äußeren Störeinflüssen. Last but not least überzeugen sie mit hervorragenden elektrischen Kennzahlen.
Phonokabel können entweder über einen symmetrischen (Beispiel: inakustik Premium II Phono RCA-RCA) oder über einen koaxialen Aufbau (Beispiel: Oehlbach Silver Express Plus) aufweisen. Beide Konstruktionsweisen haben ihre Vorteile und Schwächen. Wenn die Innenleiter aus versilberten Litzen bestehen dient dies besonders einer transparenten Hochtonübertragung, was generell eine Herausforderung für das feine Phonosignal im Millivoltbereich darstellt.
Gleichzeitig - auf Grund des verwendeten OFC-Kupfers mit der laufrichtung-optimierten Molekularausrichtung - ist eine raumfüllende Bass-Performance garantiert. Für perfekte Kontaktsicherheit und langfristigen Korrosionsschutz dient die 24-Karat-Vergoldung der Cinch-Stecker aus Vollmetall.
- Tipp: Die Kapazität eines Audiokabels wird in Pikofarad (pF) pro Meter gemessen. Diese Maßzahl gibt an, wie viel elektrische Ladung das Kabel bei einer bestimmten Spannung speichern kann. Ein niedriger Kapazitätswert ist besonders bei Phonokabeln wichtig, da eine hohe Kapazität die höheren Frequenzen des Signals dämpfen kann, was zu einem Verlust an Brillanz und Klarheit führt. Typische Werte für (normale) Audiokabel liegen zwischen 50 und 200 pF/m. Hochwertige Phonokabel weisen typischerweise eine Kapazität von 50 bis 150 Pikofarad (pF) pro Meter auf. Dieser Bereich gilt als optimal, um eine möglichst unverfälschte Übertragung des schwachen Phonosignals vom Plattenspieler zum Verstärker zu gewährleisten. Je niedriger die Kapazität, desto geringer ist die Dämpfung der hohen Frequenzen, was insbesondere bei der Wiedergabe von Schallplatten für eine klare und detaillierte Klangwiedergabe sorgt.
Verlust an Dynamik: Ein hoher kapazitiver Widerstand (bei "normalen" Audiokabel) führt dazu, dass die hohen Frequenzen gedämpft und verschluckt werden. Dies hat zur Folge, dass das Klangbild weniger dynamisch und detailliert erscheint. Ein zu hohes Maß an Kapazität im Kabel kann außerdem dazu führen, dass der Klang dumpf wirkt und wichtige Details verloren gehen.
Anschluss-Konzept (Cinch + Masse)

Phono-Ausgänge an einem Plattenspieler (DENON DP-3000). Die mit „Signal GND“ bezeichnete Schraubklemme dient zur Befestigung des Massekabels.
- Tipp: Wenn der Verstärker über einen schaltbaren Phono-Eingang verfügt, achten sie darauf, dass er auf den richtigen Tonabnehmer (MM oder MC) eingestellt ist. Wenn der Verstärker mit einem festen Phono-Eingang (MM oder MC) ausgestattet ist, achten Sie drauf, dass Ihr Plattenspieler mit dem entsprechenden Tonabnehmer-System ausgestattet ist.

Schaltbare (MC oder MM) Phonokabel-Eingänge an einem Verstärker (Yamaha A-S3200). Mit GND ist die Anschlussbuchse für den Masseanschluss bezeichnet, rechts daneben die Cinch-Buchsen.
Signalstärke und Empfindlichkeit
- Empfindlichkeit und Signalstärke bei Phonokabeln:
Phonokabel übertragen das äußerst schwache Signal, das direkt vom Tonabnehmer des Plattenspielers kommt. Dieser geringe Signalpegel – typischerweise im Bereich von wenigen Millivolt (z.B. bei MM 6-8 mV und bei MC 0,5 mV) – macht das Phonosignal extrem anfällig für Rauschen, Brummen und andere Störgeräusche. Bereits kleinste Störungen können sich deutlich auf die Klangqualität auswirken, weshalb Phonokabel so konzipiert sind, dass sie diese Einflüsse minimieren. - Um diese Schwächen auszugleichen, ist eine besonders präzise Verarbeitung des Kabels notwendig. Der Innenleiter, der das Signal transportiert, besteht meist aus sauerstofffreiem Kupfer oder Silber, da diese Materialien die Signalverluste minimieren. Die Leiter sind häufig zusätzlich verdrillt, um die Anfälligkeit für externe elektromagnetische Interferenzen zu reduzieren.
- Signalübertragung bei Standard-Audiokabeln:
Normale Audiokabel transportieren deutlich stärkere Line-Level-Signale, die etwa bei 1 Volt (also über das 1.000-fache etwa eines MC-Tonabnehmer-Signals) liegen. Diese höhere Spannung macht das Signal robuster und weniger empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Hier spielt die genaue Beschaffenheit des Leitermaterials oder die Art der Verdrahtung eine weniger große Rolle, da das Signal bereits stark genug ist, um geringen externen Störeinflüssen zu widerstehen.