Luxman L-550AX II bei AUDIO im Test

"...danke vor allem aber auch für den fantastischen Klang. Hier blieb sich Luxman glücklicherweise ganz treu - und damit im besten Sinne alles beim Alten. Fast. Denn an einigen Feinjustageschrauben hat die Entwicklungsabteilung doch gedreht. So bewährte sich die feine Phono-Stufe für Moving-Coil- und Moving-Magnet-Tonabnehmer - wenn auch mit festen Werten für Gain, Impedanz und Kapazität - noch eleganter als konkurrenzfähige Gefährtin für Pickups ganz unterschiedlicher Preis- und Qualitätsklassen. Sie zeigte dem Autor die feinen, aber deutlichen Unterschiede auf, etwa zwischen Sumikos eher einsteigerorientierten Pickups der Oyster-Serie gegenüber dem Blu Point No.3. Auch echte High-End-Systeme wie das Clearaudio Jubilee MC profitierten noch von der enormen Vitalität und transparenten Leuchtkraft. Die außerordentlichen Qualitäten seines Phono-Eingangs machen den neuen L-550 jedenfalls auch für Vinyl-Fans attraktiv.

Über alles war es vor allem die sonore Stabilität und souveräne Dynamikentfaltung, die den Luxman klar ins Oberhaus moderner Vollverstärker brachten. Ewig gestrig? Von wegen. Die neue SACD-Version Richard Wagners "Siegfried" aus dem "Ring des Nibelungen" unter Georg Solti (Decca/Universal) klang so jung, unverbraucht und prachtvoll, wie man das kaum für möglich gehalten hätte. Der Luxman gab den Stimmen enormen Halt und inständige Fülle, dem effektvoll inszenierten Orchester enorme räumliche Präsenz.

Da lag es nur nahe, mit zünftigen Rockklängen die Grenzen des Nobel-Japaners auszutesten. Der Autor legt dazu gerne die Progger von Dream Theater auf, deren "Train Of Thought" aber mal so richtig abgeht. Der Luxman L-550AX MKII hielt an der B&W 802 D3 erstaunlich lange ohne Bremseffekte durch, da blies immer reichlich Fahrtwind um die Ohren. Gut, seine Pegelreserven sind endlich. Aber innerhalb derer scheint die Faszination fast unendlich."

(Hervorhebungen durch HIFI-REGLER)

Es machte wieder mal richtig Freude, einen Luxman zu testen. Dass ich mit diesem Transistorverstärker der alten Schule genauso viel Spaß hatte wie mit dem etwas teureren, reinen Röhren-Vollverstärker Unison Simply 845 spricht nur für den L-550AX II. Obwohl bei den Japanern offenbar auch die Zeit gekommen ist für Class-A-Amps, steht er für zeitlose Faszination. Von Fossil kann keine Rede sein bei diesem Dino de Luxe.