Surround-System RP-502S, RP-8060FA, RP-600C und SPL-120SW im Test der VIDEO

"... der Einzug der Atmos-Abteilung in die Front-Lautsprecher war beileibe nicht die einzige Neuerung der Reference-Premiere-Serie. Es gab im Hause Klipsch auch zahlreiche Neuerungen im Bereich der Treiber. Da der Name des amerikanischen Lautsprecher-Spezialisten fest mit Hörnern verbunden ist, werden die Entwickler niemals müde, hier durch stetige Weiterentwicklung immer dichter ans Limit zu gehen. Klipsch spricht von einem 90°x90° Silicon Composite Hybrid Tractrix Horn - also von einer quadratischen Hornöffnung. Durch identische Seitenverhältnisse maximiert sich der Turbo-Effekt des Horns. Dabei erhöht sich die Detailgenauigkeit, während hohe Frequenzen auf den Hörbereich ausgerichtet werden. Klipsch verspricht selbstbewusst: Die proprietäre Tractrix-Geometrie ermöglicht die effizienteste Übertragung von hohen Frequenzen an den Hörplatz. Der Phasenpflock und die Silikonoberfläche sorgen für einen ausgewogenen Frequenzgang . Unerwünschte Hallanteile innerhalb des Horns, die im ungünstigsten Fall für einen Trichterklang sorgen könnten, werden von der Silikonbeschichtung im Inneren absorbiert. So will Klipsch die Vorteile des Konstruktionsprinzips nutzen, ohne dessen Nachteile hinzunehmen.

Doch das gedopte Tractrix-Horn ist nicht allein für das hohe Klangniveau des Hochtöners verantwortlich. Die exklusive Linear Travel Suspension (LTS) minimiert Verzerrungen und verbessert die Leistung. Das neue belüftete Hochtönergehäuse reduziert stehende Wellen, die unerwünschte Oberwellen erzeugen, und sorgt so für mehr Details und Klarheit bei der Hochtonwiedergabe.

Im Hörtest zog der 20,4 Kilo schwere Subwoofer eine eindrucksvolle Show ab. Er sorgte für den imposanten, extrem tief reichenden und dennoch extrem knackigen und präzisen Bass des amerikanischen Dreamteams. Damit verhalf er Spezialeffekten zu einer durchschlagenden Wirkung und verpasste der Redaktion eine zünftige Zwerchfellmassage. Er erzeugte sogar mitunter Gänsehaut. Beim Konzert der Rockband Imagine Dragons, ein harter Prüfstein aus unserem umfangreichen Blu-Ray-Fundus, wo manch anderer Subwoofer schon ins Schwitzen kommt, blies er den Testern bei Bass-Drum-Impulsen einen Schwall kalter Luft entgegen. Dieser kalte Hauch aus seiner Bassreflex-Öffnung irritierte uns zwar, aber da er nicht mit Nebengeräuschen verbunden war, trug der Effekt eher zur Erfrischung und Erheiterung bei.

Überhaupt brachte dieses prächtige Set nicht nur mit solchen herausragenden Dolby-Atmos-Aufnahmen, sondern auch mit Filmklassikern in normalem Dolby-Surround die Zuhörer zum Strahlen. Wann hört man schon mal eine derart dynamische und packende Performance mit einer derart lückenlosen und authentischen Raumwiedergabe - noch dazu in dieser Preisklasse ? Da wäre es fast schon kleinlich gewesen, den Mitten vorzuwerfen, dass sie noch einen Tick farbenfroher hätten sein dürfen und die Höhen einen Hauch dezenter. Schließlich sind Klangfarben auch immer ein wenig Geschmackssache und man gewöhnt sich innerhalb gewisser Grenzen auch sehr schnell daran. Aber wenn es um dynamische Fähigkeiten und Auflösung, Impulspräzision und Maximalpegel geht, gibt es keine zwei Meinungen. Und da zählt die neue Reference-Premiere-Serie von Klipsch zum Besten, was überhaupt im bezahlbaren Bereich geboten wird. Zudem überzeugten die beiden RP-8060FA mit ihrer extrem spritzigen Spielweise, schlanker, aber sehr differenzierter, ausdrucksvoller Stimme und großer Bühne in Stereo..."

[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]

"Die neue, auch optisch sehr gelungene Reference-Premiere-Reihe bietet ganz großes Spektakel, wo einem für den gleichen Preis sonst meist nur ein Sturm im Wasserglas serviert wird. Mit extremer Breitbandigkeit und außergewöhnlichen dynamischen Fähigkeiten empfiehlt sich dieses vergleichsweise günstige 5.1.2-System sogar für anspruchsvolle Heimkino-Lösungen in speziell präparierten Räumen. America first ? In diesem Fall: Ja !"