Tests für Sennheiser Momentum 4 Wireless

Der 350 Euro teure Over-Ear-Kopfhörer sei dank Bluetooth 5.2 kabellos und sitze bequem, aber dennoch straff. Die weich gepolsterten Hörer umschlössen die Ohren jedoch nur knapp. Die Drehgelenke aus Kunststoff wirkten nicht besonders stabil.

Die Bedienung erfolge per Touch an der Außenseite des rechten Hörers. Für Start und Stopp tippe man, während die Songwahl durch Wischen nach links und rechts erfolge. Die Lautstärke werde durch Wischen nach oben und unten reguliert. Ein doppeltes Tippen aktiviere die Geräuschunterdrückung und den Transparenzmodus. Das ANC könne per Zoomgeste stufenlos eingestellt werden und reduziere Außengeräusche und Wind deutlich, jedoch nicht so stark wie bei der Konkurrenz von Sony. Fünf kleine LEDs zeigten den Ladezustand sowie den Status an.

Der 293 Gramm schwere Over-Ear-Kopfhörer sei nicht faltbar, werde aber mit einer stabilen Transporttasche, einem Ladekabel, einer Klinkenstrippe und einem Flugzeugadapter geliefert. Mit einer Akkulaufzeit von 60 Stunden sei er ein verlässlicher Begleiter unterwegs. Die 42-mm-Treiber sorgten für eine wohlgeformte Klangkulisse mit schön ausgearbeiteten Höhen, präsenten Mitten und gut integrierten Tiefen. Zusätzlich biete die Sennheiser Smart Control App einen dreistufigen Equalizer und Soundzonen, mit denen Klang-Setups für bestimmte Orte erstellt werden könnten.

Punkten kann Sennheisers neuer Over-Ear mit justierbarem ANC, starkem Akku und Touch-Gesten. Die Verarbeitung könnte höherwertiger sein.

Lang begann seine Hördurchgänge mit dem Album Animals von Pink Floyd. Der Momentum 4 Wireless, drahtlos gehört und per iPhone mit Musik von Quobuz gespeist, meisterte diese Herausforderung. Während die Stimme in der Grundeinstellung etwas nasaler klang als gewohnt, beeindruckte der Kopfhörer durch seinen kräftigen, sauberen und sehr verzerrungsarmen Tieftonanteil.

Danach testete Lang den Kopfhörer mit einer Auswahl aus Jazz- und Klassikstücken, die von John Coltrane bis zu Mozarts Zauberflöte reichten. Der Momentum 4 Wireless bewies, dass er auch mit komplexem Material gut umgehen könne, es differenziert aufgliederte und mit guter Sprachverständlichkeit glänzte. Zudem lobte Lang den sehr guten Tragekomfort des Kopfhörers.

Sehr gut klingender Bluetooth-Kopfhörer mit geringen Verfärbungen und sehr guter, sauberer Wiedergabe aller Frequenzen, die ihn auch für Jazz und Klassik tauglich machen; bemerkenswert lange Lauf- und kurze Ladezeit. Guter Tragekomfort.

Möller berichtete, dass das neue Modell Bluetooth 5.2 mit den Codecs SBC und AAC unterstütze und zusätzlich das neue aptX-Adaptive-Format biete, welches eine bessere Klangqualität und niedrigere Latenzen verspricht. Außerdem unterstütze das Modell Multipoint-Verbindungen mit zwei Quellen, was im Gegensatz zum Vorgängermodell 3 problemlos funktioniere.

Über die Sennheiser-Connect-App könnten weitere Funktionen und Einstellungen erreicht werden, darunter ein Dreiband-EQ und ein adaptiver ANC-Modus zur Anpassung an Umgebungsgeräusche. Im Test erwies sich das ANC als effektiv, ohne das Klangbild wesentlich zu verändern. Möller betonte:

"...am Klang merkten wir dann auch, dass wir hier einen echten Sennheiser tragen. Ein kraftvoller, erdiger Bass, fein ausbalancierte Mitten und kristallklare Höhen. Das war ohne Fehl und Tadel und machte richtig Spaß."

Auch wenn sich Optik, Haptik und Bedienung verändert haben, klanglich ist dies ein echter Sennheiser. Dank der App hat man ausreichend Einflussmöglichkeiten auf die Klangsignatur. ANC und Transparenzmodus arbeiteten im Test prima. Insgesamt ein Gewinn.

Mertens führte an, dass es einen rein kabelgebundenen Momentum nicht mehr gebe, der Momentum 4 jedoch passiv am Kabel betrieben werden könne. Ein entsprechendes Anschlusskabel mit 3,5-Millimeter-Stereo-Klinke sei im Lieferumfang enthalten. Dies ermögliche den Anschluss an einen Kopfhörerverstärker oder einen High-End Digital Audio Player (DAP), was klangliche Vorteile bieten könne. Die Bluetooth-Technik habe in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und der Momentum 4 unterstütze neben Bluetooth 5.2 auch die Codecs SBC, AAC, aptX und aptX-adaptive.

Sennheiser setze beim Momentum 4 auf ein modernes, hybrides Active Noise Cancelling (ANC), bei dem sowohl die Außenmikrofone als auch die Mikrofone auf den Ohren zum Einsatz kämen, um Störgeräusche zu identifizieren und zu kompensieren. Das ANC sei adaptiv und könne sich selbstständig an die Umgebungssituation anpassen.

Mertens hob hervor, dass der Momentum 4 technisch und funktional auf dem neuesten Stand sei. Was Passform und Klang betreffe, seien die Fortschritte weniger deutlich und der Kopfhörer reihe sich preisklassenbezogen im Mittelfeld ein.

Die neuste Inkarnation von Sennheisers Momentum Kopfhörer, der Momentum 4, zeigt sich technisch und funktional auf der Höhe der Zeit. Was Passform und Klang betrifft, sind die Fortschritte dagegen weniger deutlich und der Momentum 4 reiht sich hier preisklassenbezogen im Mittelfeld ein.