Upgrade der Stereo-Anlage, Teil 2: Ein neuer Verstärker eröffnet optimierte akustische PerspektivenUpgrade der Stereo-Anlage, Teil 1

Nachdem wir im ersten Teil beschrieben haben, welch wohltuende klangliche Auswirkungen neue Lautsprecher mit sich bringen, widmen wir uns nun den ebenfalls nicht zu unterschätzenden Vorzügen, wenn man sich einen neuen Stereo-Verstärker oder -Receiver kauft.

Das Gerät für Puristen. Kein D/A-Wandler, keine digitalen Anschlüsse. Kein „Streaming-Schnickschnack“. Oft trotzdem teuer. Sehr hochwertige Baugruppen, mit Liebe zum Detail aufgebaut. Die richtigen Partner für Platten-Freunde oder Nutzer eines CD-Players mit hochwertigem eingebautem DAC, beziehungsweise für Anwender, die ein Laufwerk für die Disc-Wiedergabe und einen externen D/A-Konverter verwenden.

Hier gilt dasselbe wie zuvor, allerdings sind rein analoge Vor-/Endstufenkombinationen durch die Trennung von Vor- und Endstufen in unterschiedliche Gehäuse noch besser geschützt hinsichtlich gegenseitiger Störungen und Beeinflussungen. Zudem sind externe Endstufen oft außergewöhnlich kraftvoll und eignen sich für die Beschallung großer Hörräume. Unsere Empfehlung: Wer höchste Ansprüche an Pegelfestigkeit und akustische Reinheit hat, fährt mit einer analog aufgebauten Vor-/Endstufenkombination richtig.

Hier haben wir nun einen klassischen Vollverstärker oder eine Vorstufe, die nicht nur analoge, sondern auch digitale Eingänge besitzt. Diese digitalen Eingänge sind meist in Form koaxialer und optischer Anschlüsse, immer beliebter wird aber auch ein USB-B-Anschluss. Hier kann man ein Kabel vom PC/Notebook zum Verstärker/zur Vorstufe ziehen, um dann den Verstärker/die Vorstufe sozusagen als „externe Soundkarte“ zu verwenden. Immer häufiger haben Stereoverstärker und Stereovorstufen auch Bluetooth gleich mit integriert. Wir raten beim Upgrade dazu, ein Modell mit einem hochwertigen DAC zu kaufen, der am besten bis zu 384 kHz/32-Bit beziehungsweise bis zu 768 kHz/32-Bit verarbeiten kann und zu allen relevanten Formaten kompatibel ist, auch für Hi-Res-Audio (z.B. Flac, ALAC, AIFF, WAV und DSD).

Wer eine Vorstufe und die passende Endstufe kauft, zahlt fast immer mehr, hat dafür die optimale Trennung und Störungsfreiheit. Zudem kann man die Endstufe kaufen, die perfekt zu den eigenen Bedürfnissen passt, und kann diese gegebenenfalls auch später gegen ein noch stärkeres Modell austauschen.

Sehr beliebt sind aktuell Streaming-Vollverstärker. Sie verfügen nicht nur über WLAN/LAN und ein eingebautes Streaming-Modul für den Zugriff auf onlinebasierte Musik-Streamingdienste (steuerbar mittels App oder teilweise per Menü/Display/Fernbedienung), sondern ebenso wie die zuvor beschriebenen Modelle auch über ein meist sehr flexibles Sortiment an digitalen und analogen Anschlüssen. Wir raten beim Upgrade auch hier dazu, ein Modell mit einem modernen DAC zu kaufen, der am besten bis zu 384 kHz/32-Bit beziehungsweise bis zu 768 kHz/32-Bit verarbeiten kann und zu allen relevanten Formaten kompatibel ist, auch für Hi-Res-Audio (z.B. Flac, ALAC, AIFF, WAV und DSD). Manchmal gibt es sogar erweiterte Anschlussformen wie HDMI (NAD M10 V2 z.B.).

Hier gilt wieder dasselbe wie im Abschnitt zuvor, nur dass eine Vor-/Endstufenkombination zwar meist deutlich teurer, dafür aber aufgrund der räumlichen Trennung von Vor- und Endstufe auch noch konsequenter im Sinne des puren, reinen Klangs ausgelegt ist. Hinzu kommt, dass man in der Wahl der Endstufe frei ist und durchaus auch ein außergewöhnlich kraftvolles Exemplar verwenden kann.

Der sogenannten eierlegenden Wollmilchsau kommen die Stereo-Receiver am nächsten. Zusätzlich zu dem Programm des Streaming-Stereo-Vollverstärkers bringen die Receiver meist noch einen DAB/DAB+ Digitalradio-Tuner und einen analogen FM-Tuner mit. Auch HDMI ist manchmal mit an Bord (Denon DRA-800 z.B.)

Ein Upgrade lohnt oft, gerade wenn man noch ein älteres oder kleineres Modell besitzt. Wenn man allerdings keine klanglich ausreichenden Lautsprecher zur Verfügung hat, sollte man erst diese ersetzen, denn sonst nutzt der beste Verstärker oder Receiver nichts. Wer Wert legt auf Modernität und noch keinen separaten Streamer besitzt, sollte sich einen Verstärker, Receiver oder eine Vorstufe mit Streaming-Funktionalität zulegen.

In Teil 1 des Specials "Upgrade der Stereoanlage" lesen Sie warum sich ein Lautsprecher-Upgrade fast immer lohnt.