Stereoverstärker – welche Ausführung für welchen Anwender?
Es gibt zahlreiche verschieden ausgelegte Stereovollverstärker. Rein analoge Geräte, welche mit analoger und digitaler Anschlusssektion und Nutzungsmöglichkeit sowie mittlerweile viele All-In-One-Devices, die über eine oft umfangreich bestückte Streamingsektion verfügen. Was zeichnet welche Geräte-Gattung aus? Wir bieten für Sie einen Überblick.
Rein analoger Stereoverstärker
- Sound in Bestform: Für analoge Puristen, die Wert auf maximal reinen, unverfälschten Klang legen
- Nur Analog: Keinerlei digitale Eingänge, kein DAC. CD/SACD-Spieler oder Netzwerk-Player sollten, möchte man sie anschließen, über einen leistungsstarken DAC verfügen, bevor das Signal über die analogen Ausgänge des Zuspielers ausgegeben wird
- Phono-affin: Oftmals perfekt für Plattenspieler-Liebhaber geeignet, denn bei zahlreichen gerade teureren analogen Verstärkern ist eine leistungsfähige Phonovorstufe verbaut, häufiger auch für Moving Magnet (MM) und für Moving Coil (MC) Tonabnehmer-Systeme
- Signalreinheit: Dadurch, dass es keine digitale Sektion im Inneren gibt, kann es auch nicht zu gegenseitigen Beeinflussungen der analogen und der digitalen Abteilung kommen
- Lange Nutzungsdauer: Da in der analogen Ebene keine ständigen Neuerungen wie bei digitalen Anschlussformen oder gar bei Streaming-Modulen an der Tagesordnung sind, kann man einen rein analogen Verstärker nahezu ohne Limit nutzen – wenn man ihn richtig behandelt.
Stereoverstärker mit analogen und digitalen Eingängen
- Flexibel: Für Anwender, die Zuspieler digital oder analog anschließen möchten
- Präzise Wandlung: Hier ist darauf zu achten, dass der jeweilige Verstärker über einen leistungsfähigen D/A-Wandler verfügt, der mindestens 384 kHz/32-Bit PCM unterstützt
- Viele Anschlussformen: Mittlerweile ist es beileibe nicht mehr so, dass Verstärker mit digitalen Eingängen nur optische und koaxiale digitale Anschlussformen bieten. Vielmehr gibt es öfters auch USB-B, sodass ein PC/Notebook direkt Verbindung mit dem Verstärker aufnehmen und dieser als „externe Soundkarte“ genutzt werden kann.
- Erweiterte Optionen: Auch wenn Verstärker mit digitaler Anschlusssektion keine eigene Streaming-Unit vorweisen, sind oft Bluetooth und/oder sogar HDMI-ARC/eARC an Bord. Teure Modelle sind zudem mit AES/EBU (digital) und/oder XLR (analog, symmetrisch) ausgestattet. Auch Pre-Outs für Endstufen/Subwoofer sind keine Seltenheit.
- Saubere Trennung: Im Inneren ist darauf zu achten, dass die digitalen und die analogen Schaltkreise sorgfältig voneinander getrennt sind. Das ist hauptsächlich bei Modellen > 1.000 EUR der Fall.
Streamingverstärker mit analogen und digitalen Eingängen
- Alles in einem: Wer eine sofort spielfertige All-In-One-Lösung sucht, ist hier richtig aufgehoben. Man braucht nur ein Abonnement oder mehrere Abonnements für onlinebasierte Musik-Streamingdienste und zwei Lautsprecher, dann kann es sofort losgehen. Weitere Zuspieler sind natürlich möglich, aber nicht notwendig.
- Präziser DAC: Das Device sollte über einen modernen sowie leistungsfähigen D/A-Wandler verfügen, damit die ganzen digitalen Quellen, intern und von etwaigen externen Zuspielern, hochwertig von der digitalen in die analoge Ebene gewandelt werden können.
- Umfassend gerüstet: An Streamingfunktionen sollten mindestens Apple AirPlay 2 und Spotify Connect vorhanden sind, sowie der Zugriff auf TIDAL, Qobuz und ein Internet Radio-Portal. Noch besser, wenn auch TIDAL Connect und Qobuz Connect, Apple Music, Amazon Music und Roon (Roon Tested als Basisversion oder Roon Ready als vollwertige Variante mit der Unterstützung höherer Bitraten) vorhanden sind. Hinter den „Connect“ Versionen von Spotify, TIDAL und qobuz verbirgt sich die Möglichkeit, den Verstärker direkt aus der nativen App des Streamingdiensts anzusteuern.
- Drahtlose Verbindung: Wichtig ist ein leistungsstarkes Dualband-WLAN-Modul, dieses ist aber mittlerweile auch bei preisgünstigeren Modellen zu finden.
- Oft besitzen Streaming-Vollverstärker eine üppige Anschlussbestückung für nahezu alle Zuspieler. HDMI-eARC (ARC), Phono (mindestens MM, bei teureren Modellen auch MC), manchmal XLR (bei teuren Modellen) oder digital AES-EBU (ebenfalls bei teuren Modellen) und an Ausgängen Pre-Outs für Endstufen und aktive Subwoofer.
- Innerer Aufbau: Hier sollten die einzelnen Sektionen gut gegeneinander abgeschirmt sein, damit eine störende gegenseitige Beeinflussung ausbleibt. Gerade, wenn noch Streaming- und WLAN-Modul hinzukommen, gibt es leider viele Möglichkeiten von gegenseitigen Störungen.
Fazit
Ganz gleich, wie die persönlichen Präferenzen auch aussehen mögen: In unserem umfangreichen Sortiment finden Sie garantiert den passenden Vollverstärker. Ob puristisch-analog ausgelegt, mit digitaler Anschlusssektion versehen oder als moderner Streaming-Verstärker: Alles ist vorhanden, und, wie man sieht, hat alles seine Glanzpunkte. Hier kommt es daher ausschließlich auf die eigenen Schwerpunkte an.