Wichtige Punkte, die für einen modern ausgestatteten Stereo-Verstärker oder Stereo-Receiver sprechen
Längst hat sich das Bild des Stereo-Verstärkers beziehungsweise des Stereo-Receivers gewandelt. Es sind nicht mehr puristische Gerätschaften mit ausschließlich analogen Eingängen und, im Falle des Stereo-Receivers, mit einem analogen Radiotuner. Die Moderne hat Einzug erhalten, und überdies hat der Kunde die Wahl: USB-DAC für die direkte audioseitige Einbindung eines PCs oder Macs, oder doch besser HDMI-Beschaltung für die direkte Einbindung von HDMI-Quellen wie Blu-ray-Player oder Set-Top-Box? Natürlich bleiben traditionelle HiFi-Tugenden im Fokus: ein hochwertiger innerer Aufbau mit leistungsstarkem Trafo sowie Elkos mit hoher Fassungskapazität ist die Grundvoraussetzung, zudem natürlich eine umfangreiche Anschluss-Sektion inklusive Phono-Eingang. Ein edler optischer Auftritt im Vollmetallgehäuse komplettiert die moderne, leistungsfähige Stereo-Komponente.
Wir haben die wichtigsten Punkte aufgeführt, die für den Kauf eines Stereo-Vollverstärkers oder Stereo-Receivers sprechen
Hochwertiger Innenaufbau
Ein solider, hochwertiger und übersichtlicher Innenaufbau bildet die Basis für eine exzellente akustische Performance. Ein leistungsstarker Transformator wird dabei oft mit maßgeschneiderten Elektrolyt-Kondensatoren mit großer Fassungskapazität kombiniert, um stets eine hohe Stromlieferfähigkeit und absolute Souveränität auch bei Spannungsspitzen zu gewährleisten. Große Kühlkörper garantieren ein optimales Temperaturmanagement. Häufig bieten Stereo-Verstärker noch analoge Endstufen im Class AB-Betrieb, Class A ist eher selten aufzufinden. Aber auch Modelle mit digitalen Endstufen können inzwischen identisch gut klingen, ein Beispiel hierfür ist die NAD HybridDigital-Technologie).
Metallgehäuse
Ein hochwertiger Innenaufbau bedarf auch einer schicken Verpackung: ein Metallgehäuse mit gebürsteter Aluminium-Front, solide Gerätestandfüße und vergoldete und gekapselte Anschlüsse sind hier typische Erkennungsmerkmale. Auch ein hochwertiges Display macht einen schicken Eindruck und bringt praktische Vorteile mit sich.
Umfangreiche Anschlusssektion
Die Anschluss-Sektion sollte umfangreich bestückt und wertig ausgeführt sein. Dazu gehören neben vergoldeten Cinch-Anschlüssen in der Oberklasse auch XLR-Schnittstellen, vorteilhaft ist auch ein USB-A Eingang an der Front, an dem komfortabel ein USB-Massenspeicher für die Wiedergabe von Audio-Dateien angeschlossen werden kann
Phono-Eingang
Auch moderne Stereo-Verstärker sollten einen Phono-Eingang mitbringen. Idealerweise werden dabei sowohl MM- als auch MC-Tonabnehmer unterstützt, häufig allerdings nur MM. Besitzer von Plattenspielern mit Moving Coil-Tonabnehmer müssen dann auf einen externen Phono-Vorverstärker zurückgreifen.
Flexibilität
Neben einer exzellenten akustischen Performance ist im aktuellen Zeitgeist auch hohe Flexibilität gefragt. In diesem Sinne ist die Integration des Bluetooth-Protokolls gerne gesehen, denn somit kann man komfortabel per Smartphone oder Tablet Audiosignale zuspielen. So können z.B. auch Gäste ohne großen Aufwand und innerhalb von wenigen Minuten ihre Favoriten auf der eigenen, heimischen HiFi-Anlage wiedergeben
Netzwerk-/Streaming-Funktionen
Zahlreiche Modelle verfügen über umfangreiche Netzwerk- und Streamingfunktionen. Dazu gehören neben Bluetooth auch Dualband-WiFi, ein Ethernet-Slot und der Zugriff auf stark nachgefragte Musikstreaming-Services wie Spotify, Deezer, Qobuz oder Tidal. Außerdem die Wiedergabe von PCs und Servern/NAS im Heimnetzwerk. Auch AirPlay 2 hat sich inzwischen etabliert. On Top empfiehlt sich dann auch noch das Zertifikat „Roon ready“ oder „Roon tested“, dass die jeweiligen Komponenten als kompatibel mit der mächtigen Roon-Software auszeichnet und eine hohe Wiedergabequalität über Netzwerk garantiert.
App-Steuerung
Die Steuerung der Netzwerkfunktionen erfolgt über eine App für Smartphone oder Tablet. Typische Beispiele sind hier die HEOS App von Denon und Marantz, MusicCast von Yamaha oder BluOS von Bluesound. Aber auch offene Plattformen finden häufig den Weg in moderne Stereo-Komponenten, hier gibt es u.a. Angebote von Google (Chromecast) und DTS (Play-Fi)
USB-DAC
Asynchroner USB-DAC nebst USB-B-Terminal. So können PC oder Mac direkt mit dem Stereo-Receiver/Verstärker verbunden werden. Dieses Feature ist nicht unbedingt Standard, findet aber doch in einigen Geräten Verwendung und kann sich als äußerst praktisch erweisen, wenn die eigene Musikbibliothek in digitaler Form auf dem Rechner vorliegt. In der Mittelklasse werden hier Abtastraten von 192 kHz/24-Bit unterstützt, in der Top-Liga sogar bis 384 kHz/32-Bit.
Subwoofer Pre-Out
An den Pre-Out kann mittels entsprechendem Kabel direkt ein aktiver Subwoofer zum Aufbau eines 2.1 Setups angeschlossen werden. Das ist besonders dann wichtig, wenn es sich um einen nicht extrem leistungsstarken Stereo-Verstärker oder ein Stereo-Setup mit Regallautsprechern handelt.
HDMI-Beschaltung
Selektierte Stereo-Netzwerkreceiver haben sogar HDMI-Terminals an Bord. Dieser Punkt ist natürlich nicht für jeden Anwender wichtig. Soll der Stereo-Verstärker aber auch die Audio-Wiedergabe des TV-Tons übernehmen, ist dies zweifellos sowohl die unkomplizierteste als auch akustisch hochwertigste Lösung. Für maximale Flexibilität beim Anschluss externer Zuspieler sollten auch optische und koaxiale Digitaleingänge nicht fehlen.
D/A-Wandler
Extrem hochwertige D/A-Wandler namhafter Anbieter wie ESS, Wolfson oder AKM, in Modellen höherer Preisklassen sogar bis 384 kHz/32-Bit bei PCM-basierten Daten und bis zu 11,2 MHz bei DSD (oft aber nur – aufpassen! – bis DSD 5,6 MHz, was meist reichen dürfte).
Hi-Res-Audio-kompatibel
Entweder über Streaming-Music-Services (diese stellen z.B. hochauflösende FLAC-Dateien, aber auch MQA bereit) oder über Netzwerk (von Home Server oder NAS System) beziehungsweise USB-Speichermedium. Die Wiedergabe von AIFF, ALAC, FLAC und WAV bi 192 kHz/24-Bit sollte gewährleistet sein, ebenso DSD 2.8 MHz und 5.6 MHz.
DAB/DAB+
Klanganpassung
Auch eine Klanganpassung sollte nicht fehlen, Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Ideal sind Bass- und Höhenregler sowie eine zusätzliche Bypass-Schaltung plus Direct-Modus für den kürzesten Signalweg ohne manuellen Eingriff.
Aktuelle Stereo-Vollverstärker und Stereo-Receiver bringen traditionelle Tugenden und Werte im HiFi-Bereich, die sich in einem sehr hochwertigen Aufbau und klassisch bewährten Komponenten (z.B. Ringkerntransformator) manifestieren, mit der Flexibilität und dem Komfort der digitalen Möglichkeiten in Einklang. Eine moderne Ausstattung inklusive Netzwerk- Features und Streamingdiensten, HDMI-Beschaltung und USB-DAC schließen eine authentische und originalgetreue akustische Reproduktion keinesfalls aus, sondern erweitern lediglich den Funktionsumfang und die Wiedergabemöglichkeiten für ein Klangerlebnis höchster Güte.