Ultra HD TV-s im Herbst/Winter 2017
Wir nehmen bereits Kurs auf das Vorweihnachtsgeschäft, und nicht wenige denken über den Kauf eines neuen Ultra HD-Fernsehers nach. Da lohnt sich die Frage: Was liegt derzeit im Trend? Wie entwickelt sich aller Voraussicht nach der Markt? Wir stellen verschiedene interessante Punkte vor und sagen Ihnen auch, wo sich im Vergleich zu 2016 nichts verändert hat.
Immer stärkere Zentral-Prozessoren
Die Haupt-CPU-Einheit der aktuellen UHD-TVs mit hoch getakteten, leistungsfähigeren CPUs (meist Quad-Core oder Hexa-Core, vier oder sechs Prozessor-Kerne) bietet eine ideale Basis für erstklassige Bildsignalverarbeitung oder schnell agierende Multimedia-Funktionen.
Die Bildqualität steigt
Beispiele: LCD-TVs hatten früher mit deutlichen Inhomogenitäten bei der Bildhelligkeit zu kämpfen. Stärker ausgeprägt bei Edge LED-Hintergrundbeleuchtung, schwächer vorhanden bei Modellen mit Direct LED Backlight. Durch leistungsfähigere Dimming-Funktionen und mehr dimmbaren Zonen steigen Homogenität bei der Helligkeit, Schwarzwert und Detailkontrast. In Anbetracht der oftmals fairen Kaufpreise ist es beachtlich, wie gut moderne LCD-basierte Ultra HD-TVs geworden sind. Mit sattem Schwarz und feinem Detailkontrast trumpfen OLED-Tvs auf – kein Wunder bei den technischen Voraussetzungen, denn es leuchtet jedes einzelne Pixel selbst. Eine Hintergrundbeleuchtung ist nicht erforderlich. Das Bild-Processing wird immer besser, so zum Beispiel arbeiten die Zwischenbildberechnungen gerade bei Panasonic und Samsung immer näher an der Perfektion, natürlich scharfe Bilder mit flüssigen Bewegungsabläufen sind bei fast jedem Quellmaterial zu beobachten.
Keine wirklichen Veränderungen bei den stark nachgefragten Bilddiagonalen.
55 Zoll werden häufig verlangt, immer stärker wird, das kündigte sich schon 2016 an, der 65 Zoll-Sektor. Meist hört es bei 75 bis 77 Zoll auf (z.B. Panasonic), manche Hersteller gehen bis 88 Zoll (z.B. Samsung).
Nicht verändert haben sich die sehr hohen Aufpreise für große Diagonalen bei Highend-TVs.
Beispiel: Kostet der Panasonic TX-65EZW1004 OLED Ultra HD-TV als 65-Zöller 6.999 EUR. liegt die 77-Zoll-Variante bei 19.999 EUR. Auch Samsung lässt sich gelebten Gigantismus gut bezahlen: Der brandneue Q9F in 88 Zoll kostet satte 22.999 EUR. Große Ultra HD-TVs der oberen Mittelklasse werden hingegen günstiger. So kommt der Panasonic TX-75EXW784 auf einen Kaufpreis von unter 4.000 EUR.
OLED Ultra HD-TVs sind nach wie vor kostspielig.
Zwar gehen auch hier die Preise runter, parallel aber ist dasselbe bei LCD-basierten TVs, mit wenigen Ausnahmen (Samsung QLED mit Preisen auf OLED-Niveau), zu beobachten. Das heißt: Der „alte“ Preisunterschied LCD-OLED bleibt in fast vollem Umfang enthalten.
OLED-TVs werden immer heller.
War noch vor kurzer Zeit bei 400 bis 500 Nit maximaler Display-Helligkeit bei einem OLED-TV Schluss, schaffen die 2017er Panasonic-OLED-TVs der Baureihen EZW954 und EZW1004 satte 1.000 Nit. Das reicht auch für den Einsatz bei deutlichem externem Lichteinfall. Gleichzeitig aber wachsen die Nit-Werte für LCD-basierte TVs in den Himmel. Beispiel: Samsungs QLED Ultra HD-TVs. Hier werden bis zu 2.000 Nit bei einigen Q9F Modellen erreicht.
Immer präzisere Farbwiedergabe
Der anspruchsvolle DCI-P3-Farbraum, bekannt aus der Profitechnik, wird von modernen Hightech-TVs, ganz gleich, ob OLED oder LCD, fast komplett oder sogar komplett abgedeckt.
Kampf der Normen
HDR10 ist überall Standard, ebenso HLG (Hybrid Log Gamma), ein HDR-Standard, der sich für TV-Übertragungen eignet. Doch dann hören die Gemeinsamkeiten auf. Die zukünftig wichtigen HDR-Normen, die mit dynamischen Metadaten arbeiten, bekriegen sich kräftig. Dolby Vision kommt z.B. bei LG und Sony zum Einsatz, während z.B. Samsung und Panasonic auf das lizenzfreie HDR10+ setzen. Mit „dynamischen Metadaten“ ist gemeint, dass bei Dolby Vision und HDR10+ jede einzelne Sequenz eines Films hinsichtlich der HDR-Parameter individuell angepasst werden kann.
Individuelle Wege bei den Bedienkonzepten
Jeder Hersteller beschreitet hier einen eigenen Weg, irgendwo ist aber immer ein Mikrofon für die Sprachsteuerung integriert. Samsung z.B. legt den Top-TVs eine kompakte Smart Remote aus Metall bei, die nur sehr wenige Knöpfe aufweist. Panasonic bietet bei den Spitzenmodellen ein anderes Konzept. Eine Fernbedienung im traditionellen Layout, zudem beleuchtet und aus Metall, und eine kompakte Touchpad-Remote werden mitgeliefert. LG setzt auf die um zahlreiche Tasten erweiterte „Magic Remote“ und versucht, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Philips liefert eine zweiseitige Fernbedienung mit vollwertiger Tastatur auf Seite 2, und Sony hat eine klassische Tastenfernbedienung, aber mit Mikrofon für die Sprachsteuerung, im Angebot. Die zugehörigen Benutzeroberflächen unterscheiden sich ebenfalls. Einig sind sich aber alle Hersteller, dass man z.B. aus dem Live TV-Betrieb, schnell und simpel zu einer anderen Quelle, z.B. einem YouTube-Video, wechseln kann. Auch gibt es überall eine Vielzahl an Apps aus unterschiedlichen Bereichen, wie Social Media oder Gaming.
VoD (Video On Demand) wird immer tiefer intergriert.
Besonders Netflix, YouTube und Amazon Prime Video sind als Dienstleister hier „an der Front“. Viele aktuelle TV-Fernbedienungen bieten z.B. eine eigene Netflix-Taste an.
Hochwertige Ultra HD-TVs klingen immer besser.
Ein Fernseher, der gut klingt? Ja, das gibt es tatsächlich. Gerade Modelle ab der oberen Mittelklasse bringen erstaunlich leistungsfähige Soundsysteme mit, die sich als recht pegelfest erweisen. Natürlich, für den anspruchsvollen Klang-Liebhaber sind dies keine Alternativen. Wer aber früher eine günstigere Soundbar hinzukaufen musste, kann sich in zahlreichen Fällen diese Investition nun sparen.
Fazit:
Das TV-Business wird immer interessanter. Die Bedienkonzepte werden umfassender, die Bildgüte besser, die Preise sind für hochwertige Modelle zwar nach wie vor beachtlich, aber bei der Menge an Technik und Qualität, die geboten wird, lohnt es sich definitiv, über einen Neukauf nachzudenken.
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