Fragen und Antworten zu Ultra HD Blu-ray

Panasonic Flaggschiff-Player DP-UB9004
1. Ultra HD-Blu-ray-Player
Benötige ich für die Wiedergabe von Ultra HD-Blu-rays einen speziellen Player und was sollte dieser können?
Für die Wiedergabe der ultrahochauflösenden Blu-ray Discs wird ein entsprechender Zuspieler benötigt, konventionelle Blu-ray Player können diese optischen Speichermedien mit einer Kapazität von 66 GB bzw. 100 GB nicht wiedergeben. Eine exzellente visuelle Performance ist mit den aktuell noch Geräten von Panasonic (am besten ab dem DP-UP824) und Magnetar (UDP800 und UDP900) definitiv gegeben.
All diese Geräte unterstützen statische und dynamische HDR-Informationen (HDR10, HDR10+, Dolby Vision). Die hier erwähnten Modelle besitzen auch einen umfangreichen Video-EQ inklusive spezieller Preset-Modi für die optimale Wiedergabe von HDR- und SDR-Material.
Merkmale der edlen Magnetar-UHD BD-Player und des Panasonic DP-UB9000 umfassen auch erstklassige D/A-Wandler, hochsolide Gehäuse und einen insgesamt aufwändigen Aufbau innen – im Sinne bestmöglicher Bild- und Tonqualität.
2. Ultra HD-Blu-rays und HDR
Sind alle Ultra HD-Blu-rays mit HDR versehen?
Nicht jede Ultra HD-Blu-ray ist mit HDR-Informationen ausgestattet. Gerade bei älteren Discs war es noch nicht selbstverständlich, dass der Inhalt zumindest mit statischen HDR-Informationen (HDR10) versehen wurde.
Immer mehr Ultra HD Blu-ray-Discs sind mit dynamischem Dolby Vision ausgestattet, und es gibt zudem auch Ultra HD Blu-ray-Discs mit HDR10+. UHD Blu-rays mit HDR-Inhalten bieten mehr visuelle Gesamtdynamik und deutlich mehr Abstufungen hinsichtlich des darstellbaren Kontrastumfangs.
3. Filme auf UHD
Welche Filme erscheinen auf Ultra HD Blu-ray?
Prinzipiell erscheinen heutzutage beinahe alle modernen Filme, aber auch viele Klassiker auf Ultra HD-Blu-ray. Für einen optimalen Transfer sollte der Film nicht nur in 4K oder noch höherer Auflösung aufgenommen bzw. gefilmt werden, auch die Post-Produktion – also das Color Grading, das Einfügen von Computergrafiken und schließlich das Mastering – muss in 4K Ultra HD erfolgen.
Dies resultiert natürlich in höheren Kosten und bei manchen Kinofilmen kommt es vor, dass das Mastering lediglich in 2K erfolgt. Zwar wirken auch 2K-Transfers auf Ultra HD Blu-ray häufig detaillierter und schärfer als in 1080p FullHD, das Maximum an Qualität erhält man aber nur, wenn die gesamte Produktion in der ultrahohen Auflösung erfolgt. Ob dies passiert, hängt vom jeweiligen Studio und dessen Budget ab.
4. Regionalcode
Gibt es einen Regionalcode wie früher bei DVD und Blu-ray Discs üblich?
Nein, einen solchen Regionalcode gibt es nicht mehr. Bei DVDs gehörte dies zum Standard und auch konventionelle Blu-ray-Discs waren noch vereinzelt den Regionen A (USA, Kanada, Japan und Südkorea), B (Europa und Australien) und C (Russland und Indien) zugeordnet. Bei Ultra HD-Blu-rays ist dies nicht mehr der Fall. Bringt man sich z.B. aus den Vereinigten Staaten eine Scheibe mit, läuft die Disc auch auf europäischen Playern.
5. Streaming Dienste vs. Ultra HD-Blu-ray
Viele Dienste wie Amazon Prime Video, Netflix, Apple TV, Disney+ oder Rakuten TV bieten viele Inhalte in Ultra HD/4K an. Brauche ich da überhaupt noch die Ultra HD Blu-ray?
Aufgrund der deutlich gestiegenen Datenraten und der möglichen Internet-Bandbreite, mit der heutzutage sehr große Datenmengen in kurzer Zeit übertragen werden können, ist dies beinahe Geschmackssache. Sowohl VoD-Dienste als auch die Ultra HD-Blu-ray nutzen mit HEVC/H.265 das identische Kompressionsverfahren.
Theoretisch ist es also möglich, die gleiche visuelle Qualität von einem VoD-Anbieter zu erhalten, die auch auf der Ultra HD-Blu-ray gespeichert ist. In der Praxis liefert das optische Speichermedium aber die über den gesamten Filmverlauf beste Performance, denn der Internetanschluss – der natürlich auch für die maximale Qualität sehr schnell sein muss – kann auch einmal ausfallen.
Es kann auch vorkommen, dass die hohe Übertragungsrate, die für 4K-Inhalte in nativer Form zwingend benötigt wird, nicht über den gesamten Filmverlauf durchgängig erhalten bleibt. Dann merkt man am verpixelten Bild, dass in solchen Fällen, wenn auch nur für einen stark begrenzten Zeitraum, auf eine Auflösung höchstens auf SD-Niveau heruntertransformiert wird, was natürlich die Freude am Film massiv negativ beeinflusst.

Für die Klangqualität ist der Chip des D/A-Wandler-Moduls entscheidend. Im Bild: Der meistverbaute Chip von ESS.
Ein weiterer, nicht unerheblicher Faktor, ist die Tonqualität. Insbesondere, wenn man über ein hochwertiges Audiosystem verfügt, erhält man mit dem physischen Medium eine bessere Klangqualität. Im Gegensatz zum Video-Stream, der häufig bereits mit hoher Bandbreite versehen wird, wird am Audiosignal meist noch gespart.
Zwar wird der Ton in Dolby Digital+ kodiert, was prinzipiell eine Übertragung in Dolby Atmos ermöglicht. Dennoch ist die Bandbreite hier im Regelfall deutlich geringer gegenüber dem Audio-Datenstrom auf einer Ultra HD Blu-ray in nativem Dolby Atmos oder DTS:X.
Eine Anmerkung ist außerdem noch wichtig. Aufgrund der extrem kurzen Wellenlänge beim Abtasten von Ultra HD Blu-rays sollten die Scheiben im Idealfall keine Kratzer und auch nur in geringfügigem Maße Staub auf der Oberfläche aufweisen. Bei deutlichen Kratzern oder Staub steigt die Fehlerkorrektur aus. Eines noch zum Schluss: Wahre Film-Enthusiasten und/oder Sammler möchten noch „Hardware“ in den Händen halten, gerade „Steelbooks“ oder limitierte Sondereditionen sind stark gefragt.
6. Der passende Fernseher
Was für ein Fernseher stellt die ideale Ergänzung zum Ultra HD Blu-ray-Player dar?
Gängige LCD-TVs und entsprechende OLED-Fernseher bringen mittlerweile eine enorm hoch liegende maximale Helligkeit mit. Bei 2.000 Nits sieht man die Vorzüge auch von HDR-codierten Ultra HD Blu-ray-Discs ausgesprochen gut, und diese Nit-Zahl schaffen heute viele LCD-basierte Fernseher und auch OLED-TVs locker.
Topmodelle, sogar im OLED-Bereich, offerieren nochmals deutlich mehr maximale Helligkeit bis hoch auf sagenumwobene 4.000 Nits. Wer noch einen älteren 4K-TV, ganz gleich, ob OLED- oder LCD-basiert, vor dem Jahrgang 2021 besitzt, sollte allmählich definitiv auf einen neueren Jahrgang umsteigen.
Sehr wichtig: Während Panasonic sowie Philips sämtliche gängigen HDR-Normen unterstützen, fehlt bei Samsung Dolby Vision. LG und Sony hingegen verzichten auf HDR10+. Keine Probleme gibt es bei modernen 4K-Fernsehern mit der Wiedergabe des erweiterten Farbraums der UHD Blu-ray.

Rückansicht des Magnetar UDP900 mit HDMI-Anschlüssen
7. Verkabelung
Brauche ich neue Kabel zur Verbindung meiner Komponenten?
Nein, auch bei der Wiedergabe von Ultra HD-Blu-ray setzt man bei der Verbindung von Ultra HD-Blu-ray-Player, AV-Receiver und Fernsehgerät auf den mehr als bewährten HDMI-Stecker.
Mittlerweile unterstützen die meisten TVs bereits ab der unteren Mittelklasse HDMI 2.1 (zumindest an einem Teil der Anschlussterminals), TVs ab der Mittelklasse/oberen Mittelklasse bringen ausschließlich HDMI 2.1 Anschlüsse mit, die dann auch Spezifikationen wie beispielsweise 4K @ 120 Hz, die Variable Refresh Rate (VRR) oder den Automatic Low Latency Mode (ALLM) mitbringen. Letzteres ist in erster Linie für passionierte Gamer wichtig.
Für den Anschluss an einen Mehrkanal-Verstärker oder an eine Soundbar ist HDMI-eARC bei allen modernen TVs mit dabei.

Hochwertiges High-Speed-HDMI Kabel inakustik Premium UHS HDMI
8. Tonspuren der Ultra HD-Blu-ray
Enthalten Ultra HD Blu-ray-Discs automatisch Tonspuren in den "Immersive Sound"-Tonformaten Dolby Atmos, DTS:X oder Auro-3D?
DTS:X und Dolby Atmos sind als objektbasierte 3D-Tonformate vorhanden, nur wenige Medien liegen zudem in Auro-3D vor. Dolby Atmos übertrifft dabei DTS:X um ein Vielfaches und kann getrost als DAS 3D-Audioformat bezeichnet werden. Einen modernen AV-Receiver, der keine Unterstützung für diese beiden Tonspuren mitbringt, wird man kaum finden.
Lediglich dann, wenn man zusätzlich noch Support für Auro-3D haben möchte, wird die Auswahl kleiner. Es finden sich mittlerweile sehr viele Ultra HD-Blu-rays mit Dolby Atmos-Tonspur, sehr deutlich weniger mit DTS:X. Die beiden Formate zeichnen sich dadurch aus, dass es kein rein kanalbasiertes Material ist, welches zum AV-Receiver fließt. Vielmehr gibt es nur eine Kanal-Basis, darüber hinaus werden einzelne Audio-Objekte gezielt – in Echtzeit verteilt vom AV-Receiver – zu einzelnen Lautsprechern geleitet.
Überdies kommt die dritte Dimension des Hörens über den Köpfen der Zuhörer hinzu. Dazu benötigt man zusätzliche Top-Firing-Module (auf den Front- oder den Front + Rear-Lautsprechern) beziehungsweise zusätzliche spezielle Deckenlautsprecher, um diese "dritte Dimension" akustisch in den Hörraum zu transportieren.
Wichtig noch: Heute hören auch viele Leute über Soundbar-Systeme, auch diese unterstützen oft mindestens Dolby Atmos. Bei vielen Modellen kommt noch DTS:X hinzu. Keine Rolle auf dem deutschen Markt spielt IMAX Enhanced, hier braucht man entsprechend codierte Ultra HD Blu-rays und einen IMAX Enhanced Decoder, der nur dann verwendet werden kann, wenn man natives Material hat. Hier gibt es beinahe keine verfügbare Software.
9. Ultra HD-Blu-ray-Player an einem Full-HD-TV?
Kann ich einen Ultra HD-BD-Player auch an meinem Full HD-TV anschließen?
Das funktioniert ohne Probleme, anstatt in 3.840 x 2.160 Pixeln wird die laufende Ultra HD-Blu-ray dann allerdings nur in 1.920 x 1.080 Pixeln – der Full HD-Auflösung – wiedergegeben. Dies kann Vorteile im Bereich der Kanten- und Detailschärfe mit sich bringen, auch vom erweiterten Farbraum kann man, Kompatibilität beim TV vorausgesetzt, profitieren.
Für optimale Performance sollte aber natürlich auch das Bildwiedergabegerät Ultra HD und HDR unterstützen. Wir raten bilanzierend aber klar dazu, zum Ultra HD Blu-ray-Player auch einen Ultra HD-TV zu verwenden, um das volle Potential der Disc ausnutzen zu können. Da mittlerweile eigentlich jeder Anwender einen Ultra HD/4K-Fernseher nutzen dürfte, ist diese Frage eigentlich nur noch theoretischer Natur.

Rückseite des Panasonic DP-UB9004
10. AV-Receiver mit älteren HDMI Terminals
Mein AV-Receiver ist noch nicht mit den benötigten HDMI-Terminals ausgestattet, die Ultra-HD-Signale in 50/60 Hz durchleiten können. Was kann ich tun?
Hier finden sich zwei Alternativen. Hat der Ultra HD-BD-Player zwei HDMI-Ausgänge, kann man einen davon mit dem AV-Receiver und den zweiten mit dem TV verbinden.
Ist nur ein HDMI-Terminal da, muss man den AVR mit konventionellem Digitalanschluss mit dem Ultra HD-BD-Player verbinden. Dann aber kann man weder DTS-HD/Dolby TrueHD noch die objektbasierten Tonformate Dolby Atmos und DTS:X genießen. Daher ist die Anschaffung eines neuen AV-Receivers, der für die Ultra HD-Ära ausgelegt ist und über die entsprechend spezifizierten HDMI-Terminals verfügt, sehr anzuraten.
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