Arcam Radia A25 – Topmodell mit kraftvoller Class-G-Verstärkung
- Elegantes, frisches Design
- Sehr solide Verarbeitung
- Hervorragende akustische Performance
- Facettenreiche, detaillierte Wiedergabe
- Problemlose Bedienung
- Sehr guter DAC
- für die fehlenden Streaming-Funktionen empfiehlt sich der Arcam ST5
Fazit:
Im vergleichsweise kompakten Gehäuse steckt geballte Kraft, die stets für ein nachdrückliches und auch in größeren Räumen und höheren Lautstärken harmonisches Klangbild sorgt.
Unabhängig des Musikgenres wird eine tadellose Dynamik, exzellente Detaillierung und hohe Präzision in allen Bereichen geboten.
Mit der Radia Serie hat Arcam im Herbst 2023 eine neue, attraktive Baureihe für audiophile Stereo-Enthusiasten auf den Markt gebracht. Insgesamt drei Zweikanal-Verstärker unterschiedlicher Preisklassen sowie ein CD-Player und ein dedizierter Streamer zeichnen die Serie aus. Für unseren Testbericht nehmen wir uns zunächst das Topmodell A25 vor.
Herzstück des Flaggschiffs ist die von Arcam entwickelte Class-G-Technologie, die für ein ebenso kraftvolles wie besonders natürliches Klangbild sorgt. Der A25 ist der einzige der drei Stereo-Verstärker mit Class-G-Endstufen. Das frische, aber ebenso elegante Design ist hingegen allen Komponenten zu eigen.
Der A25 bietet eine flexible Ausstattung, zahlreiche Anschlüsse und bringt für komfortable Drahtlos-Signalzuspielung sogar Bluetooth mit. Der Hersteller hat sich allerdings gegen eine Integration von Netzwerkfunktionen entschieden, um eine negativen Einfluss auf die Klangperformance komplett auszuschließen. Mit dem Streamer ST5 steht hier ein eigenes Gerät in perfekt passender Optik zur Verfügung und HiFi-Enthusiasten, die noch über ein CD-Archiv verfügen, kommen mit dem CD-Player CD5 auf ihre Kosten.
Verarbeitung und Design
Die gesamte Arcam Radia Serie verfügt über ein ansprechendes Familiendesign. Im mattschwarzen Gehäuse mit schwarzen Bedienelementen und einem nahtlos integrierten Display wirken die Geräte ebenso zeitlos wie elegant. Beim A25 setzen gelbe LEDs für einen schicken optischen Akzent und beleuchten die beiden Drehregler. Auch an den Seitenwangen sind gelbe Streifen eingearbeitet, die dieses Designmerkmal komplettieren. Die Optik ist modern und frisch, passt aber praktisch in jede Wohnumgebung und wirkt eher dezent als aufdringlich.
Die Front besteht aus mattem Glas und Aluminium und wirkt, wie das Alu-Gehäuse enorm hochwertig und sauber verarbeitet. Überall zeigen sich nahtlose Materialübergänge und auch die Bedienelemente bieten eine tadellose Haptik und sind passgenau integriert. Mittig verfügt der Arcam A25 über ein einzeiliges OLED-Display. Hier werden zum Beispiel der aktuell gewählte Eingang und die Lautstärke angezeigt.
Neben dem linken Drehregler, der auch als Drucktaste fungiert und mit dem man die Eingangswahl vornimmt, befindet sich ein 3,5mm Klinkenanschluss für Kopfhörer. Das Drehrad ist gerastert und ist rundum von hinten beleuchtet. Auch der Lautstärkedrehregler rechter Hand ist gerastert und optisch komplett identisch. Die Beleuchtung der beiden Bedienelemente kann auf Wunsch auch deaktiviert werden.
Die Oberseite des Gerätes, ebenfalls aus Alu gefertigt, weist eine Struktur auf und ist im vorderen Bereich mit Kühlöffnungen versehen. Im Inneren wird ein hochwertiger Aufbau sichtbar. Große Elektrolyt-Kondensatoren, ein stattlicher Ringkerntransformator, der massive Kühlkörper und zumeist kurze Signalwege zeichnen den Arcam Verstärker aus.
Die Anschlüsse sind ebenfalls allesamt sauber eingepasst. Vergoldete Schnittstellen und hochwertige Lautsprecheranschlüsse runden die hochwertige Verarbeitungs- und Materialqualität ab.
Technik und Anschlüsse
Sehen wir uns zunächst die üppige Anschlussbestückung des A25 an. Linker Hand wird das Netzkabel angeschlossen, darüber befindet sich ein dedizierter Ein-/Ausschaltknopf. Es schließen sich IR-Eingang und Trigger In/Out an, daneben befinden sich die digitalen Anschlüsse.
Hier stehen ein einzelner optischer sowie zwei koaxiale Digitaleingänge zur Verfügung und auch eine USB-C Schnittstelle ist integriert. Der USB-C-Slot ist besonders interessant. Hier kann man direkt seinen PC, Mac oder ein Notebook anschließen und auch die direkte Verbindung mit einem Raspberry Mini-PC für qualitativ hochwertige Audiosignalübertragung ist denkbar. Die Audiosignalübertragung erfolgt dann an den Arcam Verstärker vollständig digital und die kritische D/A-Wandlung wird im Verstärker vollzogen.
Die Signalverarbeitung und Wandlung der digitalen in analoge Signale übernimmt im Arcam A25 der audiophile ES9280 PRO DAC aus dem renommierten Hause ESS.
An analogen Eingängen stehen drei Stereo-Cinch-Eingänge zur Verfügung. Außerdem ein dedizierter Phono-Eingang für Plattenspieler mit MM-Systemen. Außerdem gibt es noch einen Pre-Out.
Ganz rechts auf der Rückseite befinden sich die hochwertig vergoldeten und Acryl-gekapselten Lautsprecherschraubanschlüsse, die sowohl Bananenstecker als auch Kabel mit etwas größerem Querschnitt entgegennehmen.
Für erweiterte Flexibilität hat der A25 Bluetooth an Bord und sorgt mit der aptX Adaptive Technologie mit 24-Bit-HD-Audio für eine drahtlose Audiowiedergabe in hoher Qualität. Der Arcam Verstärker kann Bluetooth-Signale nicht nur von kompatiblen Geräten empfangen, sondern sendet diese auch auf Wunsch an Bluetooth-Kopfhörer.
Wie eingangs erwähnt, verfügt der A25 als einziger der neuen Radia Stereo-Verstärker über die Class-G-Endstufentechnologie von Arcam. Class G kombiniert die Eigenschaften einer höchsten akustischen Reinheit von Class A mit der enormen Belastbarkeit einer Class AB-Architektur. Im A25 kommt die neueste Version, inzwischen die 5. Generation, des Class-G-Endstufendesigns von Arcam zum Einsatz. Der A25 realisiert 100 Watt pro Kanal an 8 Ohm.
Klang
Der Arcam A25 ist ein beeindruckend leistungsfähiger Verstärker, der in jeder Situation mit Nachdruck und Kraft agieren kann. Auch bei hoher Lautstärke zeigt er sich an anspruchsvollen Lautsprechern mit hoher Souveränität und praktisch keinen nennenswerten Verzerrungen. Ebenso arbeitet er aber sehr feinfühlig und präsentiert besonders Stimmen, aber auch Saiteninstrumente, mit hohem Facettenreichtum und erstaunlicher Detaillierung. Präzision, Emotionalität und Leistungsfähigkeit gehen hier Hand in Hand. Eine ganzheitlich glaubwürdige und harmonische Klangwiedergabe sind die Folge.
Auch bei komplexen und schnellen Punkrock- oder Metal-Klängen fühlt sich der Arcam Vollverstärker sichtlich wohl und differenziert eine klar strukturierte Bühne mit tadellosem Aufbau. Die Kraft des A25 kommt ebenfalls wieder stark zur Geltung, selten kann der Brite bei tiefen und satten Bässen feineren Gemütern sogar etwas zu sehr zusetzen. Insgesamt ist das Klangergebnis aber sehr ausgewogen und überzeugt mit hoher Natürlichkeit.
Auch klassische Darbietungen setzt er emotionsgeladen und mit erstaunlicher Feindynamik um. Die Klangtemperatur eines Konzertflügels wird gut getroffen und auch der teils sanfte, teils druckvolle Anschlag der Tasten kann klar nachvollzogen werden. Streicher gelingen samtig und mit leichter Wärme, Blechbläser hingegen werden mit entsprechender Schärfe versehen, ohne aggressiv zu werden.
Electro-Klänge mit harten Kickbässen und voluminösem Fundament bereiten dem A25 auch bei hohem Pegel keine Probleme. Akustische Effekte werden präzise im Raum platziert und auch die verzerrten Synthesizer-Klänge setzt der Arcam Verstärker ohne Kompromisse um. Selbst in etwas größeren Hörräumen liefert die Class-G-Endstufentechnologie hohe Souveränität für ein emotionsgeladenes, dynamisches Spektakel.
Fazit
Der A25 setzt sich preislich doch deutlich von seinen übrigen Mitstreitern in der neuen Arcam Radia Baureihe ab. Dafür verantwortlich ist zum großen Teil die Arcam Class-G-Endstufentechnologie und dies völlig zurecht. Im vergleichsweise kompakten Gehäuse steckt geballte Kraft, die stets für ein nachdrückliches und auch in größeren Räumen und höheren Lautstärken harmonisches Klangbild sorgt. Unabhängig des Musikgenres wird eine tadellose Dynamik, exzellente Detaillierung und hohe Präzision in allen Bereichen geboten. Netzwerk-Funktionen, HDMI oder sonstige Features bringt der A25 zwar nicht mit. Dafür aber einen USB-C-Eingang und auch Bluetooth mit aptX HD für erweiterten Funktionsumfang. Die Verarbeitungsqualität ist exzellent, auch beim Material wurde nicht gespart. Die Bedienung stellt ebenfalls keinen Anwender vor Probleme, das Display übernimmt die Versorgung mit den notwendigen Informationen. Arcam gewährt auf den A25 fünf Jahre Garantie.