Audiolab 6000A MKII – Kraftvoller Stereo-Vollverstärker mit hochwertigem Aufbau und sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis
- Leistungsfähiger Stereo-Vollverstärker
- Hohe Kraft- und Dynamikreserven
- Hochwertiger ESS Sabre DAC
- Display wirkt nicht mehr ganz zeitgemäß
- keine Möglichkeiten der Wiedergabe via USB
Fazit:
Zusätzlich zur gebotenen Klangqualität, die für die Preisklasse wirklich ein erstaunliches Niveau erreicht, ist das weiterentwickelte Audiolab-Modell auch vielseitig und flexibel.
Mit der Weiterentwicklung des erfolgreichen 6000A Stereo-Vollverstärkers möchte der britische Hersteller Leistung, Klangqualität und Flexibilität auf ein neues Niveau hieven. Zur UVP von 899 Euro packt Audiolab einen audiophilen inneren Aufbau mit hochklassiger Class-AB-Endstufe und ESS Referenz-DAC sowie eine üppig bestückte Anschluss-Sektion und vielseitige Einsatzmöglichkeiten in das Modell.
Audiolab verspricht mit dem neuen Vollverstärker eine ideale Option sowohl für HiFi-Einsteiger als auch anspruchsvollere Musik-Enthusiasten. Das edle und minimalistische Design behält die MKII-Version bei, bietet aber erhebliche technische Verbesserungen. Er ist der ideale Partner für Audiokomponenten der 6000- und 7000-Serie von Audiolab und bildet insbesondere mit dem 6000CDT und dem 6000N Play eine herausragende Option für Anwender, die Wert auf authentischen Klang und ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis legen.
Verarbeitung und Design
Wie eingangs erwähnt, bleibt der Audiolab 6000A MKII der Designphilosophie seines Vorgängers treu und setzt auf ein minimalistisches Design mit klarer und flacher Formensprache. Die Materialqualität ist auf sehr gutem Niveau, insbesondere die Aluminiumfront wirkt massiv und wertig.
Auch die schlichten, aber sehr eleganten Drehregler wurden übernommen und stehen zur Einstellung der Lautstärke sowie der Quellen- und Moduswahl zur Verfügung. Die Führung der Drehregler könnte noch etwas sauberer sein, allerdings schaffen das selbst Konkurrenzmodelle höherer Preisklassen nicht zuverlässig.
Nicht ganz auf der Höhe der Zeit empfinden wir das Segment-Display, welches mittig untergebracht ist. Es lässt sich zwar auch aus einiger Entfernung noch gut ablesen und schließt plan mit dem Gehäuse ab, stellt aber eher wenig Zeichen zur Verfügung und fällt bezüglich der Darstellungsqualität gegenüber anderen, moderneren Optionen ab.
Im rechten Bereich befindet sich noch der Power-Button sowie der IR-Sensor und der gut integrierte 6,3mm Kopfhöreranschluss. Alle Bedienelemente und auch die Anschlüsse sind sauber integriert. Sehr gut gefallen uns auch die großzügig bemessenen Standfüße.
Der Audiolab 6000A MKII passt perfekt zu den bestehenden Audiokomponenten der 6000-Serie des Herstellers und bildet mit 6000CDT CD-Transport sowie 6000N Play Netzwerk-Streamer eine optische Einheit. Die Geräte sind in Schwarz und Silber verfügbar.
Technik und Anschlüsse

Bevor wir uns den technischen Einzelheiten des Stereo-Vollverstärkers widmen, werfen wir zunächst einen Blick auf die integrierten Schnittstellen. An der Rückseite im rechten Bereich gibt es drei Line-Eingänge sowie einen Phono-Input für Plattenspieler mit MM-Tonabnehmer.
Außerdem steht ein „Power“-Eingang zur Verfügung. Soll der 6000A MKII als reiner Leistungsverstärker dienen, wird das Audiosignal der Vorstufe hier zugeführt. Das Signal umgeht dann sowohl die Lautstärkeregelung als auch die Sektion der Signalverarbeitung im Stereo-Vollverstärker und gelangt direkt, ohne weitere Beeinflussung seitens der Audiolab-Komponente, zur Endstufe.
Direkt daneben gibt es noch einen mit „Pre“ gekennzeichneten Ausgang, der dann zum Tragen kommt, wenn das Gerät als reine Vorstufe dienen soll. Alle beschriebenen analogen Anschlüsse sind als Stereo Cinch-Paare ausgeführt, sauber ins Gehäuse integriert und vergoldet.
Links neben der analogen Anschluss-Sektion sind die digitalen Eingänge untergebracht. Jeweils zwei Schnittstellen sind als optische Eingänge und zwei als koaxial-elektrische Eingänge vorhanden. Außerdem ist hier der HDMI ARC-Slot zu finden. Der kompatible Fernseher wird hier über ein HDMI-Kabel direkt angeschlossen und die TV-Audiosignalausgabe erfolgt über den 6000A MKII.
Die USB-Schnittstelle daneben dient leider lediglich zur Aktualisierung der Firmware. Ansonsten gibt es eine Bluetooth-Antenne für stabilen Drahtlos-Empfang sowie einen 12V Trigger In und einen 12V Trigger Out.
Auf der linken Seite findet man den Anschluss für das Netzkabel sowie einen Netzschalter, der das Gerät komplett vom Stromnetz trennt. Zudem sind hier die Lautsprecher-Schraubanschlüsse zu finden. In der Preisklasse haben wir bereits hochwertigere Ausführungen gesehen, die Terminals am 6000A MKII sind aber durchaus solide und vergoldet.
Eine zusätzliche Möglichkeit der Audiosignalzuspielung wurde noch nicht erwähnt. Der Audiolab Stereo-Verstärker ist auch mit Bluetooth in der Version 5.1 ausgestattet und kann so drahtlos Musik wiedergeben. Für eine qualitativ hochwertige Übertragung ohne Kabel werden aptX HD und AAC unterstützt.
Wichtiges Element bei der technischen Ausstattung des 6000A MKII ist der DAC aus dem renommierten Hause ESS. Der ES9038Q2M DAC unterstützt hochauflösendes PCM bis 32 Bit / 768 kHz und kommt mit einem überarbeiteten Clock Design mit niedrigem Jitter daher. Die HyperStream II-Architektur minimiert Umwandlungsfehler und Signalverluste und der „Time Domain Jitter Eliminator verbessert zusätzlich Klarheit und Transparenz.
Die verbaute Class-AB-Endstufensektion stellt 2 x 50 Watt an 8 Ohm oder 2 x 75 Watt an 4 Ohm bereit und verfügt über einen audiophilen Aufbau samt hochwertiger Komponenten. Auf Basis einer diskret aufgebauten Complementary-Feedback-Schaltung (CFB) wird hohe Linearität und thermische Stabilität gewährleistet.
Elementare Bausteine sind der groß dimensionierte 200VA-Ringkerntransformator sowie die Elkos mit insgesamt 4 x 15.000 μF Siebkapazität. Damit sind enorme Kraft- und Dynamikreserven an Bord. Der 6000A MKII kann auch anspruchsvollere Standlautsprecher mit hoher Souveränität und Pegelfestigkeit antreiben.
Der Stereo-Vollverstärker verfügt über zwei weitere Betriebsmodi, die man direkt über die Bedienelemente auswählen kann. Neben der Funktion als integrierter Vollverstärker kann man den Audiolab 6000A MKII auch als reine Vorstufe oder als Leistungsverstärker verwenden. Die entsprechenden Anschlüsse haben wir bereits weiter oben beschrieben.
Bedienung

Der 6000A MKII kann mit den drei Drehreglern vorne praktisch komplett am Gerät bedient werden. Hier wird die Lautstärke justiert, aber auch der Eingang komfortabel ausgewählt und über den Mode-Regler legt man den Betriebsmodus fest. Zwar, wie bereits im Abschnitt „Verarbeitung & Design“ erwähnt, könnte die Führung noch etwas präziser sein, haptisch aber erlauben die Bedienelemente keine Kritik. Das Display zeigt etwas wenig Informationen an, dient aber durchaus der Übersichtlichkeit und sorgt für ein einfacheres Handling als bei Geräten, die mit überhaupt keiner Anzeige ausgestattet sind.
Im Lieferumfang des Stereo-Vollverstärkers ist außerdem eine Fernbedienung enthalten. Sie ist durchaus ausladend bezüglich ihrer Abmessungen, mit kleinen Händen wird die Bedienung mit nur einer Hand eher schwierig. Der Tastendruckpunkt aber ist sehr gut gelungen und auch die Anordnung mit mittigem Navigationskreuz bzw. Tasten für die Wiedergabe steht zielgerichtetem Handling keinesfalls im Weg.
Ein Grund, weshalb die mitgelieferte Fernbedienung so groß ausfällt, ist die Tatsache, dass man damit nicht nur den 6000A MKII Verstärker steuern kann, sondern auch den Audiolab CD-Transport sowie den Streamer. Sogar Zifferntasten bringt der Bedienriegel mit. In typischem Look und mit beschrifteten Tasten liefert Audiolab hier eine klassische Bedieneinheit mit. Der Preisklasse entsprechend gibt es keine Hintergrundbeleuchtung für die Tasten.
Da beim 6000A MKII keine Klangregelung oder sonstige Parameter zur freien Konfiguration integriert sind, fällt das Handling sehr einfach aus. Die Einstellung der Betriebsmodi gelingt völlig problemlos, ebenso die Wahl des gewünschten Eingangs und die Pegeleinstellung.
Klang
Der Audiolab 6000A MKII besticht direkt mit einer sehr präzisen und transparenten Wiedergabe bei Pop- und Rock-Musik. Akustikgitarren kommen sehr klar heraus und werden, immer im Hinblick auf die Preisklasse des Audiolab Stereo-Vollverstärkers, mit außerordentlich hohem Detailreichtum ausgekleidet. Aber auch Pfeifgeräusche oder schärfere akustische Elemente versieht der 6000A MKII mit der notwendigen Intensität, ohne dabei harsch oder zu fordernd zu klingen. Das gelingt dem Modell auch bei höherer Lautstärke, so dass stets ein ausgewogener, harmonischer Klang entsteht, der Fokus auf eine sehr klare, authentische Wiedergabe aber deutlich wird.
Bei der Stimmwiedergabe kann der flache Audiolab-Baustein der 6000-Serie ebenfalls überzeugen. Charakteristische Vokaltalente setzt der Verstärker mit erstaunlicher Präzision und Detailerfassung um, so dass man der Komponente auch eine Herkunft aus einer teureren Preisklasse definitiv zutrauen könnte. Die Stimmfarbe, sowohl bei bekannten weiblichen als auch männlichen Stimmen, wird exakt getroffen und auch feinere akustische Einzelheiten arbeitet die Komponente heraus. Eine komplexe Kulisse, hier kommt auch der sehr gute ESS DAC zum Zug, meistert der 6000A MKII ausgezeichnet und versieht alle akustischen Elemente mit Aufmerksamkeit. Facettenreiche Gitarrenklänge in Kombination mit einer kräftigen, rauen männlichen Stimme werden gleichermaßen präzise und sauber abgebildet.
Gesellen sich nachdrückliche Kickbässe und ein massives Fundament hinzu, kann der Audiolab mit hohen Kraftreserven aufwarten. Dabei werden die wuchtigen Bässe aber auch mit hoher Geschwindigkeit impulstreu umgesetzt. Satt, aber trocken und auf den Punkt wird hier gearbeitet. Wenn der Titel ohnehin ein wenig schärfer abgemischt ist, kann es für sensible Gemüter dann doch mal etwas fordernd werden. Zwar nicht aggressiv, aber doch mit spürbarer Schärfe werden dann in unserem Beispiel die verzerrten Gitarren abgebildet. Die Gesamtharmonie leidet darunter aber kaum und bis auf wenige Beispiele konnten wir das auch nicht reproduzieren. Grundlegend ist der 6000A MKII direkt und klar, aber auch ausgewogen abgestimmt und möchte ein natürliches, authentisches Stereo-Abbild liefern.
Dass das insgesamt außerordentlich gut gelungen ist, zeigen uns die meist doch eher harten Klänge einer Querflöte, die detailliert und genau erfasst, aber nicht zu spitz erklingen. Mit Finesse und Fingerspitzengefühl geht der Audiolab Vollverstärker ans Werk, auch als sich dazu Violinen und Violas gesellen. Bei dieser Komplexität hätten wir dem Gerät, welches preislich deutlich unterhalb von 1.000 Euro liegt, eine derartig sensible und ausdrucksstarke Spielweise gar nicht zugetraut. So wird auch eine emotional mitreißende, aber nie übertriebene, zu spektakuläre Bühnenkulisse geschaffen.
Der 6000A Play spielt auch in mittelgroßen Räumen mit etwas größeren Standlautsprechern mit erstaunlicher Souveränität zusammen und wirkt nicht gleich überfordert. Mit einem sehr guten Auflösungsvermögen, ausgeprägter Struktur und Differenzierung sowie einer wirklich tollen Stimmwiedergabe spielt der Audiolab 6000A MKII in diesen Bereichen über seine Preisklasse hinaus.
Fazit
Der Audiolab 6000A MKII trumpft mit einem exzellenten Preis-/Leistungsverhältnis auf und ist für die UVP von 899 Euro hervorragend ausgestattet. Die Class-AB-Endstufe treibt dank hoher Stabilität bei der Strom- und Spannungsversorgung und großer Reservekapazität auch Standlautsprecher souverän und kontrolliert an. Dynamiksprünge nimmt der Stereo-Vollverstärker praktisch mühelos und bietet auch im Tieftonbereich eine überdurchschnittlich gute Struktur und Kontrolle.
In Kombination mit der akkuraten Signalverarbeitung durch den ESS Sabre DAC realisiert die Audiolab-Komponente auch außergewöhnliche Detailtreue und hohe Präzision bei jedem Musikgenre. Beim ein oder anderen Musiktitel muss man bei hoher Lautstärke aufpassen, die klare Auslegung lädt dazu ein, dass es etwas fordernd werden kann. Insgesamt aber kann die ausgewogene Grundabstimmung mit dem Fokus auf hohes Auflösungsvermögen und Transparenz aber absolut überzeugen.
Zusätzlich zur gebotenen Klangqualität, die für die Preisklasse wirklich ein erstaunliches Niveau erreicht, ist das weiterentwickelte Audiolab-Modell auch vielseitig und flexibel. Neben zahlreichen digitalen und analogen Anschlüssen inklusive HDMI und Bluetooth bringt der 6000A MKII auch verschiedene Betriebsmodi mit und kann sowohl als reine Vorstufe oder als reiner Endverstärker genutzt werden.
Das Design ist identisch zum Vorgängermodell, so passt die MKII-Variante auch optisch perfekt zum CD-Player und dem Streamer der 6000-Serie von Audiolab. Was die Verarbeitung betrifft, ist der Stereo-Vollverstärker sehr gut aufgestellt, überzeugt mit massiver Aluminium-Frontblende, attraktiven Bedienelementen und sauberen Passungen. Das Display könnte moderner sein, unterstützt aber bei der komfortablen Bedienung.
Pro und Kontra
- Leistungsfähiger Stereo-Vollverstärker
- Hohe Kraft- und Dynamikreserven
- Hochwertiger ESS Sabre DAC
- Zahlreiche Anschlussmöglichkeiten inklusive HDMI
- Bluetooth + aptX HD und AAC
- Präziser, transparenter, räumlich ausgeprägter Klang
- Hohe Kontrolle und Pegelfestigkeit
- Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis