Cambridge Audio Edge M im Test: ein AUDIO Highlight.

"...im Hörtest hatten sich nicht nur die beiden Cambridge-Amps in Ruhe warmlaufen können: Der zur standesgemäßen Ansteuerung des potenten Duos herangezogene Streaming-Vorverstärker Cambridge Audio Edge NQ bekam für dieses Gipfeltreffen zunächst einmal die neueste Firmware in sein Inneres gebeamt. So konnten wir den beiden Edge M artgerechten Auslauf verschaffen und ihnen hochauflösende Feinkost von der NAS der Redaktion servieren.

Die Wiedergabe war geprägt von einer mustergültigen Neutralität und einer herausragenden Feinzeichnung, die jedoch nicht mit Schärfe erkauft wurde. Für die Edge-Serie typisch, ergab sich mit der B&W 802 D3 eine frappierende Abbildungsstabilität mit exzellentem Fokus. Die Q-Sounds ließen bei "Amused To Death" von Roger Waters Fernsehstimmen wie angenagelt hinterm Hörplatz erscheinen, die mächtigen Drums am Schluss tauchten extrem kraftvoll und greifbar vor dem geistigen Auge auf.

Die Kontrolle in den untersten Oktaven war schlicht und ergreifend exzellent, auch andere Trommelfeuerwerke ertönten brottrocken mit extrem straffem Punch. Fast schien es, als hätten die Briten mit dem Edge M das Gegenteil eines typischen Röhrenverstärkers schaffen wollen: keinerlei Schönfärbung, keinerlei Weichheit, dafür Präzision bis zum Abwinken. Das impliziert jedoch, dass es in Verbindung mit Lautsprechern, die wie die B&W derselben Linie folgen, für manchen Geschmack etwas kühl werden könnte. Es gilt in diesem Fall also, besonders clever zu kombinieren. Dann gelangt man klanglich an die Spitze."

(Hervorhebungen durch HIFI-REGLER)

Wäre der Name nicht durch den Facebook-Skandal negativ belegt, hätte man den Test glatt "Cambridge Analytica" betiteln können: So gut lässt sich mit den Monos Musik sezieren, wenn man es darauf anlegt. Nun setzt mancher die Analyse mit Sterilität gleich. Doch diese kann man dem Edge M nicht vorwerfen: Dafür geht sein präziser, vitaler Klang viel zu sehr unter die Haut.