Denon AVC-X2850H Test - Kraftvoller 7.2-AV-Verstärker mit umfangreicher Ausstattung zum fairen Preis
- Sehr hoher Verarbeitungsstandard außen und innen
- Praxisgerechte Anschlussbestückung
- Hervorragender Assistent für die erste Einrichtung
- Etwas altbacken anmutendes Punktmatrix-Display
Fazit:
Sieben Endstufen, Dolby Atmos/DTS:X-Decoding, eine dem Standard entsprechende Anschlussbestückung, ein Streaming-Modul und die klassische Optik entsprechen gängigem, hinlänglich bekanntem Standard.
Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 839 EUR ist der neue 7.2-Kanal-AV-Verstärker AVC-X2850H mit Decodern für Dolby Atmos und DTS:X erhältlich. Mit dieser Generation wechselt der japanische Traditionshersteller auch in günstigeren Preisklassen von AV-Receivern auf AV-Verstärker. Optisch ist der AVC-X2850H im typischen, klassisch-edlen Denon-Design gehalten. Der AV-Verstärker liefert bis zu 150 Watt pro Kanal, besitzt eine zu 8K kompatible HDMI-Sektion und bringt ein integriertes HEOS-Modul für umfangreiche Streaming- und Multiroom-Möglichkeiten mit. Laut Hersteller garantieren die sieben eingebauten, diskreten Hochstrom-Verstärkerzüge auch den souveränen Antrieb von anspruchsvollen Mehrkanal-Lautsprechersetups.
Die Ausstattung im Detail
In Bezug auf die Verarbeitung von Videosignalen kann der AVC-X2850H nicht nur 8K-Inhalte verarbeiten. Ebenso ist ein Upscaling niedriger auflösender Quellen, zum Beispiel in 720p oder 1080p, auf 4K möglich. Upscaling auf 8K hingegen gehört nicht zum Ausstattungsumfang.
Der AV-Verstärker verfügt über sechs HDMI-Eingänge auf der Rückseite drei davon eignen sich für Auflösungen von bis zu 8K. Von der HDMI-Abteilung des Denon unterstützt werden 4K/120 Hz HFR, VRR, QFT, ALLM und eARC, plus Dolby Vision und HDCP 2.3. Überdies können Audioinhalte mit dem AVR-X2850H in zwei Zonen wiedergegeben werden. Selbstverständlich sind ein leistungsstarkes Dualband-WLAN- und ein Bluetooth-Modul an Bord.
Was die Wiedergabe von Hi-Res-Audiodateien angeht, nimmt der AV-Verstärker Auflösungen von bis zu 192 kHz/24-Bit und DSD mit bis zu 2,8/5,6 MHz entgegen. Hier wäre noch mehr möglich: Bei PCM mindestens bis zu 384kHz/32-Bit und DSD betreffend zusätzlich DSD 11,2MHz. An Dateiformaten ist der Denon unter anderem zu ALAC, FLAC und WAV kompatibel.
Praktischer Assistent für die erste Inbetriebnahme
Zur umfangreichen Ausstattung des AVC-X2850H gehört Denons durchdachter Assistent für die Inbetriebnahme, der durch Grafiken und Hilfetexte jeden Schritt auf dem Weg zur Betriebsbereitschaft unterstützt. Auch weniger erfahrene Anwender bekommen somit keine Probleme, mit dem ersten Setup des Denon-Verstärkers klarzukommen.
Innerhalb des Assistenten wird die Sprache festgelegt, dann führt der Assistent alle erforderlichen Komponenten auf, die für die erste Einrichtung notwendig sind (Bestandteile des Lautsprechersystems, Kabel, Einmess-Mikrofon etc.). Die richtige Verkabelung wird ebenso mit Grafiken und Hilfetexten erklärt.
In den Prozess der ersten Installation wurde auch die Einmessung der Lautsprecher mit Audyssey MultEQ XT an bis zu acht Positionen integriert. Auch die Netzwerkeinbindung und die Kontaktaufnahme zum Smart-TV werden innerhalb des Einrichtungsassistenten behandelt. Man definiert zudem direkt alle Quellen, die an den AVC-X2850H angeschlossen werden sollen.
Verarbeitung auf hohem Niveau
Der Denon AVC-X2850H weist auf der Frontblende zwei Drehregler für Eingangswahl (ohne Rasterung, linksseitig) und Lautstärke (größeres Drehrad, Rasterung vorhanden, rechtsseitig) auf. Zwischen den beiden Bedienelementen ist das klassische einzeilige Punktmatrixdisplay untergebracht, das mittlerweile doch etwas altbacken wirkt. Hier wäre ein modernes, hochauflösendes OLED-Display vielleicht eine gute Möglichkeit zur Optimierung.
Unter dem Display stoßen wir auf einige sauber verarbeitete, gleichförmige Bedienelemente, die beispielsweise für die Pure Direct-Schaltung und den Soundmodus zuständig sind. Ergänzt wird das Angebot an Bedienelementen durch die vier "Quick Select" Schnellzugriffstasten.
Die Frontblende des AVC-X2850H wird aus Kunststoff gefertigt. Dieser wirkt aber keinesfalls billig und somit unpassend, sondern weist eine Aluminium-ähnliche Struktur auf. Sämtliche Passungen sind sauber ausgeführt. Unter dem AVC-X2850H montiert wurden vier schwarze, große und robust auftretende Standfüße.
Aufgeräumtes Innenleben
Natürlich darf man als normaler Endkunde das Gerät nicht öffnen – tut man dies, erlischt der Garantieanspruch. Wir haben es bei unserem Testgerät allerdings gemacht und können ausschließlich Positives hinsichtlich des gebotenen Qualitätsniveaus berichten. Der Denon AVC-X2850H besitzt ein blitzsauberes Layout, solide gesockelte Platinen, eine übersichtliche Verkabelung und eine tadellose Qualität einzelner Bauteile sorgen für einen ausgezeichneten Gesamteindruck.
Nur an Details wie den Kühlkörpern aus Blech (anstatt aus stranggepresstem Aluminium) merkt man doch, dass es sich um einen AV-Verstärker der Liga unterhalb der 1.000 EUR handelt.
Tadellose Anschlussbestückung
Schon angesprochen haben wir die insgesamt sechs HDMI-Eingänge, von denen drei 8K-kompatibel sind. Hinzu kommen zwei HDMI-Ausgänge. Doch das ist natürlich noch nicht alles. Fünf analoge Cincheingänge und ein für Moving Magnet-Tonabnehmersysteme geeigneter Phono MM-Eingang hat Denon dem AVCX-X2850H auch noch spendiert. Zwei optische Digitaleingänge sowie ein Cinch-Multiroomausgang, ein 2-Kanal-Pre-Out und zwei Subwoofer-Pre-Outs vervollständigen die Auswahl.
Mit der HEOS-App komfortabel streamen
Die HEOS-App wird von Denon immer wieder optisch aufgefrischt, um ein gefälliges Bedienerlebnis bieten zu können. Dabei wird auch stets Wert daraufgelegt, dass das Layout nicht nur attraktiv aussieht, sondern auch einfach in der Handhabung ist.
Die Einbindung des AVC-X2850H in die HEOS-App funktioniert zuverlässig, man kann den Verstärker auch mittels AirPlay 2 komfortabel konfigurieren. Schon nach kurzer Zeit können wir daher mit dem Streaming beginnen – und hier zeigt sich HEOS als gut gerüstet. Bei TIDAL und Spotify kann man auf die Connect-Version zurückgreifen, und seit einigen Monaten ist auch Qobuz Connect verfügbar.
Akustisch der Einsteigerklasse längst entwachsen
Der Denon AVC-X2850H ist nicht nur aus preislicher Perspektive dem Niveau entwachsen, das man einst als „gehobene Einsteigerklasse“ bezeichnete. Er zeigt eine akustische Leistungsfähigkeit, die wirklich als exzellent zu bezeichnen ist. In Anbetracht dieser Performance erscheint der Kaufpreis sogar als günstig. Besonders erstaunt hat uns, dass die Endstufen so kraftvoll sind, dass man auch beispielsweise ein 5.0.2 Setup ohne dedizierten aktiven Subwoofer verwenden kann. Setzt man große Standlautsprecher vorne ein, realisiert der AVC-X2850H ein klar strukturiertes, nachdrückliches Klangbild mit sehr guten Reserven im Bassbereich.
Bei Filmen wie „Mission Impossible – Fallout“ beweist er uns, wie gut er Dolby Atmos-Tonspuren wiedergeben kann. Mit Sorgfalt werden unterschiedliche akustische Ebenen voneinander differenziert, der Music Score kommt hervorragend zur Geltung und Stimmen präsentieren sich als enorm verständlich, zugleich aber werden sie auch nahtlos ins tonale Gesamtgefüge integriert. Auch sauber eingearbeitete Überkopf-Effekte und die Schaffung eines breiten Klangpanoramas gehören zu den Pluspunkten des AVC-X2850H.
Hört man Inhalte in klassischen Tonformaten wie zum Beispiel in DTS-HD Master Audio, kann man beim Denon nun auch auf den früher eher schwachen DTS Neural:X Audio-Upscaler zurückgreifen. Dieser agiert nun hörbar entschlossener und nachvollziehbarer, er schafft eine gut gestaffelte dritte Hördimension, was zu einem insgesamt gekonnt-immersiven Klangeindruck führt.
Der Denon AVC-X2850H ist zudem selbst bei der Stereo-Wiedergabe auf beachtlichem Level, die monotone, lustlose und fade Präsentation, die man von manchen älteren AV-Receivern und AV-Verstärkern her kennt, ist ihm in keiner Weise eigen. Er realisiert einen realistischen Aufbau der Bühne, arbeitet vokale Anteile akkurat heraus und beeindruckt durch seine natürliche, klar strukturierte Räumlichkeit.
Fazit
Der Denon AVC-X2850H ist ein Volltreffer – auf die subtile Art. Denn eigentlich hat er nichts Besonderes an sich: Sieben Endstufen, Dolby Atmos/DTS:X-Decoding, eine dem Standard entsprechende Anschlussbestückung, ein Streaming-Modul und die klassische Optik entsprechen gängigem, hinlänglich bekanntem Standard.
Wer sich nun desinteressiert zeigt, verpasst allerdings das Beste: Denn es ist die Qualität der gesamten Ausführung, die den AVC-X2850H zu einer großen Kaufempfehlung macht. Er erledigt alles souverän, von der Inbetriebnahme über Streaming bis hin zur gekonnten Wiedergabe mehrkanaliger Filmtonspuren. Mit nichts scheint er überfordert zu sein, er ist ein so reifes, kultiviertes Gerät, dass man sich in Anbetracht der 839 EUR Kaufpreis die Augen reibt. Spitzen-Leistung für faires Geld – so kann man unser Ergebnis zum Test in einem Satz zusammenfassen.
Pro und Kontra
- Sehr hoher Verarbeitungsstandard außen und innen
- Praxisgerechte Anschlussbestückung
- Hervorragender Assistent für die erste Einrichtung
- Einfach zu handhabendes, flexibles HEOS Streaming-Modul
- Sehr ausgewogener, kräftiger Mehrkanal-Klang mit erstaunlicher Detailtreue
- Ausgezeichnete Akustik auch im Stereobetrieb
- Sehr fairer Kaufpreis