ELAC Solano FS 287 bei stereoplay im Test: Erstklassiger Tipp für Vielhörer

"...obwohl man es der ELAC förmlich anhörte und die Messwerte dieselbe Sprache sprechen - nämlich, dass sie gekonnt für den Betrieb in modernen Wohnzimmerlandschaften abgestimmt ist -, lief sie auch im bedämpften (aber nicht überbedämpften) stereoplay-Hörraum zu ziemlich beeindruckender Form auf. Dabei darf der Vertärker der Wahl ruhig ein wenig kräftiger sein. Wir entschieden uns daher für den Yamaha A-S1200 (stereoplay 5/2021). Als Signalquelle diente der über jeden Zweifel erhabene SACD-Spieler Technics SL-G700 (Test in 10/2019).

Das "James Bond Theme" (John Barry, The Best of EMI Years) brachte die Fähigkeiten der Kielerin vielleicht am besten auf den Punkt: Im Ping-Pong-Stereoklangbild ganz links die berühmte Bassmelodie (dang-da-da-dang-dang), rechts dazu die Bläser, die ihre kurzen Akkorde geradezu rausrotzen und in der Mitte, weiter hinten und nur ganz, ganz zart vernehmbar, ein leises Xylophon - all das tönte bei der ELAC ebenso detailreich wie spannend und völlig nice and easy und natürlich.

Die Lizenz zum Vielhören, die können wir der Solano FS 287 auf jeden Fall verleihen! Den Durchmarsch der ranken ELAC, die selbst ohne allzu große Gehäusetiefe über eine fundamentale Tieftonwiedergabe verfügte, konnte erst durch die gleichteure Canton A45 gebremst werden (Test in Heft 7/2017). Über alles gesehen konnte die A45 in puncto Grenz- und Feindynamik und Bassqualität noch eine kleine Schippe drauflegen. Auch war sie, wie ein Quercheck mit der Magico A5 zeigte, tonal noch näher dran an der Referenz.

Doch all das sind Petitessen, denn die Solano FS 287 legte ihren Fokus weniger auf highfidele Trennschärfe als vielmehr auf eine im besten Sinne unspektakuläre und in sich stimmige Wiedergabe. Details waren über ihren Top-Hochtöner sanft und dezent eingebunden - und klangen nie wie mit erhobenem Zeigefinger präsentiert, sondern eher schon leicht distanziert und dabei schön lässig. Diese mehr auf harmonische Langzeitwirkung als auf Überrumpelung ausgelegte klangliche Linie passt hervorragend zum unaufgeregten, hochwertigen Äußeren der ELAC.

Wer sich nicht nur für audiophile Scheiben, sondern auch für die ein oder andere Überspielung aus der Schellack-Ära erwärmt (z. B. für die epochale Einspielung sämtlicher Beethoven-Klaviersonaten unter Artur Schnabel, EMI), der wird diesen Aspekt der Solano FS 287 besonders zu schätzen wissen. Und in diesem Sinne ist der norddeutsche Standlautsprecher eben auch ein Spaßmacher."

(Hervorhebungen durch HIFI-REGLER)

Der passende Standlautsprecher für moderne Wohnzimmer: optisch dezent, sehr sauber verarbeitet und dabei so gekonnt abgestimmt, dass jede Art von Musik nicht nur relaxed, sondern ebenso substanziell wie detailreich klingt.