KEF R5 Meta Test - dezentes Design vereint mit technischer Raffinesse und audiophiler Präzision
Standlautsprecher, optisch im elegant-zurückhaltenden Design, nicht zu ausladend, gehalten, sind nach wie vor eine sichere Bank im HiFi-Business. Diese Art Boxen erweist sich als außergewöhnlich beliebt, weil ein richtig guter Klang mit hohen optischen Integrationsfähigkeiten einhergeht.
Ein auch aus preislicher Perspektive besonders interessanter Vertreter dieser Spezies ist der KEF R5 Meta Standlautsprecher, den es in den Farbversionen Weiß Hochglanz, Schwarz Hochglanz oder in besonders elegantem Walnuss für einen Paarpreis von 3.600 EUR gibt.
Exzellente Verarbeitung, noble optische Erscheinung
Der KEF R5 Meta ist optisch äußerst elegant. Es ist genau dieses Minimalistische, exakt Definierte, was ihn hervorhebt. Vorn ist ein hochwertig verarbeitetes Lautsprecherschutzgitter aus edlem Microfaser magnetisch aufsetzbar, wenn man die Chassis schützen möchte. Doch eigentlich sieht der R5 Meta besonders gut aus, wenn gar kein Gitter den freien Blick auf die Chassis verbirgt.
Die Membranoberflächen sind farblich angepasst, und sind in grausilbern gehalten bei unserem Test-Exemplar. Das Unibody-Gehäuse des Lautsprechers weist eine überragende Oberflächenqualität auf, die Treiber sind zudem ohne sichtbare Schrauben in die Schallwand eingelassen. Auch die Rückseite ist makellos, wenn man hier auf hohem Niveau meckern möchte, könnte man hinzufügen, dass die beiden Bassreflex-Öffnungen an ihren Enden etwas schmucklos wirken, und die eingesetzten Stücke bei einer weißen Box in weiß anstatt in schwarz besser aussehen würden.
Aber, wie spricht der Volksmund, „Schwamm drüber“ – denn unter dem Lautsprecher wartet in Form des hochwertigen Standfußes, der aus vier einzelnen Traversen besteht, bereits wieder die nächste positive Überraschung. Zudem sind die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals enorm hochwertig ausgeführt.
Interessantes Detail am Rande: KEF verwendet für die Bi-Wiring-Terminals keine herkömmlichen Kabelbrücken, sondern bietet die sogenannten Link-Terminals. Dreht man diese im Uhrzeigersinn, ist die einzelne Kabelverbindung aktiv, dreht man sie gegen den Uhrzeigersinn, verwendet man die Bi-Wiring-Option.
Mit KEFs hauseigener „MAT“-Technologie
Die KEF R-Serie ist mit KEFs revolutionärer Metamaterial-Absorptionstechnologie ausgestattet, kurz als „MAT“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine diffizile Struktur in Form eines Labyrinths, und jeder der speziell angeordneten Kanäle innerhalb dieses Labyrinths absorbiert mit größtmöglicher Wirkung eine bestimmte Frequenz. Zusammen wirken die Kanäle wie das sprichwörtliche „schwarze Loch“ und befreien die Hochtonwiedergabe von 99 Prozent des nicht erwünschten Schalls von der Rückseite des Hochton-Treibers. Somit treten nahezu keinerlei Verzerrungen mehr auf, und der Klang wird reiner sowie authentischer.
In Verbindung mit dem verbauten KEF Uni-Q-Koaxialchassis, bei dem der 25 mm Hochtöner mit Aluminium-Membran im Zentrum des 125 mm Mitteltöners mit Aluminium-Membran liegt, ist ein präziser, frei aufspielender und vom Timing her nahezu perfekter Klang möglich – der Kombination aus MAT und dem Prinzip der Punktschallquelle sei Dank.
Für den Bassbereich stehen dann zwei 130 mm Flachmembran-Treiber mit Hybrid-Aluminium-Membran sowie großem Hub bereit.
Perfekt für den mittelgroßen Hörraum
Der KEF R5 Meta ist der kleinste Dreiwege-Standlautsprecher der KEF R-Meta-Baureihe und ist 1.072 mm hoch, 344 mm tief und 272 mm breit. Das sind Daten, die es in den meisten Fällen einfach möglich machen dürften, den Lautsprecher aufzustellen. Er stört nicht die Harmonie im Raum und setzt akustisch zugleich ein Statement – eine verlockende Kombination.
Der KEF R5 Meta erzielt maximal 110 dB Schalldruck und ist für Verstärker mit 15 bis 200 Watt Leistung pro Kanal geeignet. Die Impedanz geben die Briten mit 4 Ohm an, minimal 3,2 Ohm. Der Wirkungsgrad geht in Ordnung und liegt bei 87 dB (2,83V/1m).
Wir würden trotzdem einen eher kräftigen Verstärker ab rund 70 bis 80 Watt pro Kanal und keinen mit 20 oder 40 Watt verwenden, auch durchsetzungsfähige Verstärker mit 100 oder 120 Watt sind herzlich willkommen. Der KEF R5 Meta stellt Frequenzen zwischen 52 Hz und 28 kHz dar (bei – 3dB).
Geschliffener, lebendiger Klang
Die enorm hoch liegende Detailtreue und die exzellente klangliche Gesamtharmonie begleiten uns durch die Testreihen mit der KEF R5 Meta. Musikstücke, bei denen die Stimme, ganz gleich, ob weiblich oder männlich, das beherrschende Element ist und daher im Zentrum der Wiedergabe steht, belegen eindeutig eine große Tugend unseres Testlautsprechers: Vokale Elemente kultiviert und feinfühlig zu präsentieren.
Gerade auch bei klassischer Musik oder bei Jazzmusik verhilft das den KEF R5 Meta zu einer niveauvollen, impulstreuen Reproduktion. Dank des koaxialen Chassis, das nach dem Prinzip einer Punktschallquelle funktioniert, kommen alle Klanganteile aus dem Hoch- und Mitteltonbereich absolut zeitgleich beim Zuhörer an. Dadurch, dass die beiden Basschassis mit jeweils 130 mm relativ kompakt geraten sind und daher ebenfalls schnell sowie präzise agieren können, ist auch das Timing tieffrequente Elemente betreffend ausgezeichnet. Der Bass erweist sich zudem als überraschend nachdrücklich und ausgesprochen straff.
Für jedes Genre eine Bereicherung
Daher kann der britische Lautsprecher auch Rock- und Pop-Songs oder aber Trance- und Electro-Hymnen treffsicher akustisch erfassen. Das Ganze funktioniert auch bei hohem Pegel souverän, der KEF R5 Meta bringt beachtliche Reserven mit, und die Chassis lenken auch unter beträchtlicher Belastung noch linear aus. Mit dem homogenen, zugleich aber lebendigen Charakter weisen die R5 Meta Merkmale auf, die für viele Klangbegeisterte von größtem Interesse sein dürfte. Sie spielen an einer Vielzahl von Elektronikketten exzellent auf, wir vertreten allerdings, wie schon erwähnt, die Auffassung, dass man einen durchaus leistungsfähigen Verstärker verwenden sollte – denn richtig viel Spaß machen die R5 Meta bei höherer Lautstärke.
Fazit
So baut man Lautsprecher – das wäre die kürzestmögliche Message, um die Performance der R5 Meta zusammenzufassen. Denn zum moderaten Paarpreis von deutlich unter 4.000 EUR werden hier Boxen angeboten, die nicht nur mit optischem Schick überzeugen können, sondern auch akustisch begeistern.
Schwachpunkte lassen sich an der R5 Meta wirklich kaum ausmachen, da auch die Verarbeitung bis ins Detail gefällt. Und der homogene, kultivierte, zugleich lebendige und natürliche Klang machen es leicht, sich für den britischen Dreiwege-Standlautsprecher zu erwärmen.
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