NAD C298 Test – Dynamischer Endverstärker mit Purifi-Technologie und audiophiler Präzision
- Enorme Dynamik
- Überragende Präzision
- Exzellente Leistungsreserven
- Wer eine leicht warme, sehr harmonische Wiedergabe schätzt, sollte sich nach einer anderen Endstufe umschauen
Fazit:
Eine hervorragende Endstufe muss keinesfalls unbezahlbar sein – das ist die Botschaft, die uns die NAD C 298 konsequent übermittelt.
Hochwertige Vor-/Endstufenkombinationen sind für den HiFi-Liebhaber, der höchste Klangreinheit durch optimale Signaltrennung schätzt, immer die erste Wahl. Die Schaltungen in Vor- und Endstufe können sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen, da jeweils ein eigenes Gehäuse für eine optimale Abschirmung sorgt.
Wenn man von einer Vor-/Endstufenkombination hört, denken viele dann immer, dass es extrem hochpreisig wird – dabei gibt es exzellente Endstufen wie zum Beispiel die hier von uns getestete NAD C298 in Stereo-Konfiguration bereits für einen sehr fairen Preis: Für 2.399 EUR wechselt die Komponente den Besitzer.
Purifi Eigentakt-Technologie
Und dafür bekommt man hervorragende Technik und eindrucksvolle Leistungswerte. Im Fokus steht die Purifi Eigentakt-Verstärkertechnologie. Purifi stammt aus Dänemark und ist ein Technologieunternehmen, das sich der Perfektionierung digitaler Endstufentechnik verschrieben hat. Dabei gibt es schon seit geraumer Zeit Vorzüge digitaler Verstärkereinheiten.
Sie waren und sind meist dafür bekannt, äußerst effizient durch die geringe erzeugte Verlustwärme während des Verstärkungsprozesses zu arbeiten. Gleichzeitig weisen aber viele digitale Verstärkerkonzepte akustische Schwächen auf. Eine eher synthetische und langweilige Akustik sowie keine einheitliche, störungsfreie Klangsignatur – das sind Eigenschaften, die viele davon abhielten, Komponenten mit digitalen Endstufen zu kaufen. Und genau das möchte Purifi ändern und hat sich zum Ziel gesetzt, einen ausgewogen und natürlich klingenden digitalen Verstärker zu entwickeln.
Der Erfolg dieses Unterfangens manifestiert sich in eindrucksvollen Messwerten, zum Beispiel in Form äußerst geringer Intermodulationsverzerrungen. Zudem ist der Klirrfaktor ebenfalls auf rekordverdächtig niedrigem Niveau. Nur 0,005 Prozent beträgt er beim NAD C298. Fehlt noch das extrem kleine Eigenrauschen als weiteren Vorteil hinzuzufügen.
Digitaler Verstärker, neu gedacht
Wo lag bei klassischen Konzepten digitaler Verstärker das Problem? Im Ausgangsfilter des Verstärkers fand ein sogenannter Memory-Effekt statt, Hysterese genannt. Und genau dieser Effekt beeinflusste die Klangqualität negativ. Für Hörer mit hohem Anspruch waren digitale Verstärker daher meist nicht geeignet. Purifi hat nun genau diese kritische Ausgangsstufe einer gründlichen Überarbeitung unterzogen.
Mit Hilfe von speziellen Algorithmen der Eigentakt-Technologie schafften es die Dänen, die störenden Hysterese-Effekte deutlich zu reduzieren. Doch die Purifi-Endstufen besitzen noch einen weiteren Pluspunkt: Gegenüber sich ändernden Lautsprecher-Impedanzen sind sie völlig unempfindlich. Durch die sehr niedrige Ausgangsimpedanz gibt es zudem einen überdurchschnittlich hohen Dämpfungsfaktor, was eine äußerst präzise, kontrollierte Basswiedergabe als Folge hat.
Eindrucksvolle Leistungswerte, solide Verarbeitung
Der NAD C 298 Endverstärker mit Purifi-Eigentakt-Technologie überzeugt durch enorme Leistungswerte. Eine Dauerleistung von 340 Watt pro Kanal an 4 Ohm und bis zu 2 x 570 Watt Impulsleistung an 2 Ohm sind als exzellent zu bezeichnen. Im Inneren fällt auf, dass man auf keine riesigen passiven Kühlelemente stößt.
Auch einen großen Ringkerntransformator sucht man vergeblich. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um digitale Endstufeneinheiten handelt, braucht man wegen der enormen thermischen Effizienz keine ausladenden Kühlkörper, und ein Schaltnetzteil übernimmt die Stromzufuhr. Verarbeitet ist alles routiniert und solide, das gilt auch fürs Gehäuse.
Praxisgerechte Anschlussbestückung
Der C 298 besitzt auf der Rückseite wahlweise XLR- oder Cinch-Terminals für die Verbindung zur Vorstufe (hier bietet sich zum Beispiel die NAD C 658 an), für maximale Kompatibilität sind zudem die Eingangspegel regelbar. Ein Hochpegelausgang (Cinch) fürs Durchschleifen des Signals an weitere Endstufen ist ebenso auf der Rückseite vorhanden wie ein 12 V Trigger In-/Out-Anschluss.
Absoluter Dynamiker mit hohen Leistungsreserven
Der NAD C 298 Endverstärker kann in allen Hörtestreihen vor allem durch zwei Ausnahme-Eigenschaften sofort auffallen: Er erweist sich als ungemein pegelfest und überaus dynamisch. Gerade dann, wenn hohe Lautstärken und eine sehr lebendige Wiedergabe gefragt sind, ist der C 298 mit hoher Impulstreue zur Stelle.
Ideal daher nicht nur für House- oder Electro-Musik, sondern auch für massiv-rockige Gitarrenriffs und – natürlich für den Filmtonbetrieb. Wir haben den NAD C 298 auch als Endstufe für die Frontkanäle in einem Surround-Setup verwendet, und in dieser Funktion beeindruckt er ebenso mit seiner kraftvollen, zugleich dynamischen Arbeitsweise.
Ebenso bemerkenswert ist, dass sich der C 298 Endverstärker auch bei hohem Pegel als nach wie vor konsequent präzise erweist. Die einzelnen akustischen Ebenen werden nach wie vor souverän getrennt, und der Hochtonbereich wird zwar schon etwas prägnant, aber nie zu scharf oder zu metallisch. Insgesamt offeriert die NAD-Endstufe ein überragendes Leistungsniveau, das sie für nahezu jede praktische Aufgabe prädestiniert.
Fazit
Eine hervorragende Endstufe muss keinesfalls unbezahlbar sein – das ist die Botschaft, die uns die NAD C 298 konsequent übermittelt. Klar, auch knapp 2.400 EUR sind eine Stange Geld, aber was man dafür bekommt, beeindruckt absolut. Gerade derjenige Anwender, der gerne Actionfilme schaut oder besonders kraftvolle Musik hört, wird seine Freude an der C 298 haben. Maximale akustische Harmonie mit leichter Wärme ist nicht ihr Ding – sie schiebt nachdrücklich an, bleibt stets präzise, könnte von Anwendern, die maximale Homogenität wünschen, aber als etwas zu entschlossen wahrgenommen werden.
laden...






















