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1/2022
Autor: Bernhard Rietschel, MINT
"...der Roksan Attessa spielt so gut, dass wir den Hörtest heute mal an den Anfang stellen. Er spielt die Stärken des Mediums aus wie kein anderer Spieler in seiner Preisklasse: Musikalischer Flow, Eleganz, eine wunderbare Offenheit stellen sich ein. Melodien ziehen den Hörer durch ihr feines Auf und Ab an, fesseln die Aufmerksamkeit. Die Phrasierung von Sängern und Instrumentalisten kommt zum Vorschein, was den Songs auch ohne oberflächliche Effekte zu Ausdrucks- und Überzeugungskraft verhilft. Es ist ein glatter, anmutiger, zugleich sehr fein aufgelöster Klang, unspektakulär und dennoch kraftvoll.
Roksan ist Vollsortimenter, aber primär für seine Plattenspieler berühmt. Der Attessa-Spieler wurde wie seine teureren Brüder in England entwickelt und wird auch dort gebaut. Das Design ist auf Roksan-typische Weise „anders“, die technische Umsetzung extravagant: Je mehr man sich mit dem Attessa beschäftigt, desto mehr kommt man zu der Überzeugung, dass seine Konstrukteure nicht nur viel gewagt, sondern letztlich auch auf ganzer Linie gewonnen haben. Der Attessa ist ein riemengetriebener Brettspieler ohne Subchassis. Er ist in wenigen Handgriffen spielbereit, kommt mit vormontiertem Tonabnehmer und eingebautem, deaktivierbarem Phono-Vorverstärker. Das Design ist blitzsauber, die Verarbeitung ebenso: An der Zarge gefällt das außergewöhnlich feine Finish und die perfekt sitzende Alu-Zierleiste mit den drei sauber eingepassten, beleuchteten Tipptasten.
[...]
Das außergewöhnlichste Teil des Attessa ist sein Tonarm, der im Wesentlichen aus einem hinten U-förmig gebogenen Aluprofil besteht. Eine von unten angeklebte Schale aus ABS-Kunststoff ergänzt das Profil auf seinem Weg zum Headshell zu einer Art Halbrohr. Gelagert ist das Gebilde auf einer einzigen Spitze, die eine dauerhaft reibungsfreie Beweglichkeit garantiert. Ein Einpunkt-Arm also, was in gewissem Rahmen den auffallend feinen, räumlich stabilen Klang erklärt. Das Gegengewicht sitzt geschützt im U-Bogen auf einem Gewinde, das eine präzise und schnelle Einstellung der Auflagekraft ermöglicht. Mangels Skala braucht man dafür eine Waage, die Roksan in Form einer simplen Kunststoffwippe beilegt. Wer es mit dem Attessa ernst meint, sollte die Wippe aber gegen eine elektronische Waage tauschen und diese so platzieren, dass die Waageplattform möglichst genau auf Höhe der Plattenoberfläche liegt. Das ist hier wichtig, weil die effektive Auflagekraft bei Einpunkt-Armen mit der vertikalen Auslenkung variiert.
Beachtet man solche bauartbedingten Eigenheiten, ist der Roksan-Arm für einen Einpunkter erstaunlich gut zu handhaben. Das liegt auch an dem separaten kleinen Balance-Balken, mit dem sich die Senkrechtstellung (Azimuth) des Systems präzise einstellen lässt, ohne die Auflagekraft ungewollt zu verändern – und umgekehrt. Einmal sauber eingestellt (das System ist bereits korrekt vormontiert), spielt der Roksan-Arm Einpunkt-typisch offen, räumlich und abtastsicher. Seine satte, saubere Wiedergabe verdankt der Spieler natürlich auch dem Tonabnehmer: Der Roksan Dana wird mit elliptischem Diamanten und Aluminium-Nadelträger bei Audio-Technica in Japan gefertigt. Praktischerweise passen in den Dana-Korpus auch sämtliche AT-Tauschnadeln der VM-Serie – man kann später also aus dem gefasst-elliptischen Originalstein einen nackt-elliptischen (VMN30EN) oder gleich einen MicroLine (VMN40ML) machen. Letzterer spielte im Roksan eindrucksvoll, nämlich sanfter, informativer und farbenreicher als die Originalnadel. Ein lohnendes Upgrade mit einer anspruchsvollen Nadel, die sich nicht in jedem Plattenspieler auszahlt, hier aber überragend performt. Nicht dass solche Upgrades sich aufdrängen. Auflösung und Sauberkeit des Spielers sind bereits mit der Seriennadel sehr gut. Und selbst der integrierte Phono-Vorverstärker macht seinen Job so gut, dass wir ihn nach ein paar Hörvergleichen einfach eingeschaltet ließen und den Spieler von jetzt an am CD-Eingang unseres Referenzverstärkers laufen ließen.
Zugegeben: Auch der Roksan ist nicht perfekt. Sein Motor hinterlässt sowohl auf mechanischem Weg als auch per Einstreuung ganz dezente Spuren im Ausgangssignal. Nachweisbar, wenn man gezielt danach sucht, aber zu leise, um am Hörplatz groß aufzufallen. Insofern also nicht schlimm. Denn auch wenn es noch leiser laufende Spieler gibt – geschmeidiger, ergreifender, konzentrierter wird sich fast immer der Roksan schlagen. Dass „Active“, also mit dem integrierten Preamp, die bevorzugte Anschlussvariante ist, wird auch durch das Fehlen einer Massenklemme unterstrichen. An externen Phono-Pres muss man daher für wirklich brummfreien Betrieb mitunter ein wenig tricksen. Oder man lässt den winzigen Umschalter am Heck einfach auf „Active“ und macht es wie wir: Wir hören den Attessa am liebsten genau so, wie er entwickelt wurde. Als Gesamtkunstwerk. So einfach und stilvoll kommt man nirgends sonst zu vergleichbarem Hörspaß."