HiFi ROSE RS130 Test - High-End Netzwerk-Transport mit 15,4-Zoll-Touchscreen und edlem Finish
- Erstklassige Verarbeitung sowie hervorragende Materialqualität
- Technisch aufwändig gestaltet für beste digitale Signalverarbeitung
- Reichhaltige digitale Anschlussbestückung
- App könnte noch im Detail optimiert werden
Fazit:
Klanglich liefert der RS130 beste Voraussetzungen für die Weiterverarbeitung des Signals in einem D/A-Wandler – mit dann überwältigender Reinheit und Dynamik bei der Wiedergabe.
Nicht jeder wird mit dem Begriff „Netzwerk-Transport“ ohne Weiteres etwas anfangen können. Aber genau um ein solches Gerät handelt es sich beim Rose RS130, wahlweise in silberner oder schwarzer Gehäuseausführung für 4.799 EUR zu kaufen.
Zeit also, den Begriff genauer zu erklären. Beim RS130 handelt es sich um einen rein auf digitaler Ebene arbeitenden Nerzwerk-Player, der keinen internen D/A-Wandler und folgerichtig auch keine analogen Ausgänge besitzt.
Man schließt ihn digital im Idealfall an einen hochwertigen D/A-Konverter mit Vorstufenfunktion an. HiFi ROSE hat mit dem RD160 hier genau den richtigen Partner. Dann braucht man natürlich noch eine leistungsstarke Endstufe sowie ein Paar präzise darstellender, hochwertiger Lautsprecher – und es kann losgehen.
Für anspruchsvollste Streaming-Anwendungen
Wenden wir uns dem edlen Netzwerk-Transport nun detailliert zu. Unterstützt werden bis DSD512 (Octa-DSD) und bis zu 768 kHz/32-Bit (PCM). Das sind amtliche Werte, was man in Anbetracht der fortgeschrittenen Preisgestaltung aber auch erwarten kann. Auf dem Gehäuse oben prangt das High Resolution Audio-Zertifikat der Japan Audio Society.
TIDAL und Qobuz kann man im Gegensatz zu Spotify (hier ist die Connect-Variante an Bord) aktuell zudem nur aus der ROSE App starten, da TIDAL Connect nicht vorhanden ist. Dafür gibt es aber ein Roon Ready-Zertifikat – gerade anspruchsvolle Streaming-Enthusiasten nutzen Roon gern, weil man hier an einem Ort verschiedene Dienste und Bibliotheken komfortabel zusammenführen kann.
Hochwertige CPU und flexibel bei den Dateiformaten
Im Ausstattungsumfang enthalten ist auch ein MQA-Decoder. Man kann mit dem RS130 auch CDs rippen und wiedergeben, indem man ein zusätzliches Disc-Laufwerk verbindet. Der RS130 verfügt über einen Dual-Core Cortex A-72 Prozessor sowie einen Quad Core Cortex A53 Chip, ergänzt von einem NEON Coprozessor. Intern vorhanden sind 256 GB SSD-Speicher sowie 4 GB RAM.
Überdies kann man eine zusätzliche SSD-Festplatte einbauen und den RS130 dann als Music-Server verwenden. An Formaten gibt er AAC, AIFF, ALAC, APE, DFF, DSD, DSF, FLAC, MP3, MP4, MQA, OGG, WAV, WMA, PCM, M4A, WMV und ASF wieder.
Grandioser Touchscreen

Das großformatige Touchscreen-Display misst sagenhafte 15,4 Zoll in der Diagonalen und ist bereits eine Show für sich. Es beherrscht die komplette Frontansicht und bietet zahlreiche Darstellungsoptionen. Darunter auch virtuelle VU-Meter, die man sich mit verschiedenen Hintergrundfarben anzeigen lassen kann.
Das Display eignet sich sehr gut dazu, auch Videos anzuschauen, was über „ROSE Tube“, einem Service innerhalb des HiFi-ROSE OS Betriebssystems, problemlos funktioniert. Die in hoher Auflösung dargestellten Videoinhalte wirken scharf, plastisch und kontrastreich.
Nutzt man die Touch-Funktion des Displays, so kommt man schnell mit der Benutzerführung klar, es reagiert zudem sensibel und passgenau. Am Display kann man sämtliche Konfigurations- und Einstellmöglichkeiten durchspielen.
Rose App
Ebenso ist es möglich, mittels der zugehörigen App eine komplette Bedienung vorzunehmen. Teile der App sind unserer Ansicht nach der einzige kleine Schwachpunkt im ansonsten erstklassigen Konzept des RS130.
Gründe dafür liegen in den nicht überall professionell wirkenden Übersetzungen (man hätte durchaus auch fürs deutsche Sprachbild „ROSE Home“ übernehmen können, die Übersetzung mit „Rosenheim“ mutet etwas skurril an). Auch ist die App gerade im Bereich Musik/Vorschläge/Suche etc. überfrachtet. Etwas mehr „reduce to the max“ wäre hier angebracht.
Premium-Finish
Die Verarbeitung liegt auf einem extrem hohen Level, selbst in Anbetracht der hohen Preisklasse. Dickwandiges Aluminium auf Luftfahrt-Niveau sorgt für Noblesse, was man beim Gehäusedeckel (auf dem ein Logo des Herstellers aufwändig eingearbeitet wurde) ebenso nachvollziehen kann wie anhand der massiven Seitenwangen.
Große digitale Anschlussauswahl
Die Auswahl an Anschlüssen beinhaltet HDMI und ebenso einen optischen sowie eine koaxialen Digitalausgang, eine AES/EBU-Digitalschnittstelle, eine LAN-Buchse, ein WiFi- und ein Bluetooth-Modul, 3 x USB-A und einmal USB-B.
Optische und koaxiale Digitalausgänge und HDMI I2S (Ausgang) sind ebenfalls vorhanden. Bluetooth gehört zum Sortiment an möglichen Verbindungen, und für WiFi liegt ein Dongle bei.
Digitale Signale mit Sorgfalt aufbereitet
Hören wir nun akustisch genau hin. Hier müssen wir uns zunächst mit der landläufig durchaus üblichen Meinung auseinandersetzen, dass auf digitaler Ebene ohnehin keine klanglichen Unterschiede möglich sind. Das können wir so nicht unterschreiben. Eine hochwertige Signalverarbeitung und das Vermeiden von Zeitlauffehlern (Jitter) im Digitalsignal findet man bei hochwertigen Geräten – und man genießt daher durchaus eine höhere, reinere und klarere Klangqualität.
Im Zusammenspiel mit dem DAC/Vorverstärker Rose RD160 erklimmt der RS130 beachtliche Höhen hinsichtlich der offerierten Klangqualität. Sehr feine Nuancen, über den gesamten Frequenzbereich, arbeitet die HiFi ROSE-Kombination überragend heraus.
Gerade komplexer aufgebaute Musikstücke wie zum Beispiel die Jungle-Cruise-Version des Metallica-Klassikers „Nothing Else Matters“ (John Newton Howard/Metallica) oder die legendäre Arie „Nessun Dorma“ aus Puccinis Oper „Turandot“ beweisen, wie deutlich sich hochwertige Komponenten auf eine akkurat nivellierte, plastische Darstellung im Hörraum auswirken. Bühne, Verteilung der Räumlichkeit, korrekt dosierte Brillanz: Überall schneidet der RS130 exzellent ab, was an seinem aufwändigen Aufbau und seinem durchdachten Schaltungslayout liegen dürfte.
Fazit
Der Rose RS130 begeistert schon optisch durch seine erlesene Materialqualität und die überragende Verarbeitung. Das riesige Touchscreen-Display trägt ebenfalls zum Faszinationspotential des Netzwerk-Transports bei. Die Anschlussauswahl ist reichhaltig, und es werden bis zu DSD512 und PCM 768 kHz/32-Bit verarbeitet.
Die Bedienung kann am Gerät selbst übers Display sowie mittels der zugehörigen App erfolgen. Die App verlangt im Detail noch nach Optimierung. Im Lieferumfang enthalten ist auch eine Fernbedienung für die wichtigsten Grundfunktionen. Klanglich liefert der RS130 beste Voraussetzungen für die Weiterverarbeitung des Signals in einem D/A-Wandler – mit dann überwältigender Reinheit und Dynamik bei der Wiedergabe.