Rose RS451 Test – Vielseitiger Streaming-Player mit Dual-DAC und starkem Kopfhörerverstärker
- Flexible Anschlussmöglichkeiten
- 8,8“-Touchdisplay
- HDMI eARC und HDMI-Output integriert
- Übersetzungen nicht immer komplett fehlerfrei
Fazit:
Die Anlehnung an die Architektur des Flaggschiffmodells RS151 ist deutlich spürbar, dennoch präsentiert sich der RS451 in einer kompakteren und preislich attraktiveren Form.
Mit dem RS451 hat Rose im September 2025 einen neuen Netzwerk-Streamer vorgestellt. Modernste Digitaltechnologie soll hier mit herausragender Klangqualität und hohem Benutzerkomfort Hand in Hand gehen. Für die hohe Performance folgt der Aufbau der Architektur der Flaggschiffkomponente RS151. Rose bringt mit dem Neuzugang im Sortiment so auch echte High-End-Technologie in eine günstigere Preisklasse.
Zudem ist der RS451 auch äußerst vielseitig aufgestellt. Streaming-Features werden mit besonders hochwertiger Kopfhörerverstärkung kombiniert. Das Ganze in einem kompakten Format mit hochwertigem Erscheinungsbild. Mit dem hochauflösenden IPS-Display für intuitives Handling, exklusiver DAC-Bestückung und einem schnellen Octa-Core-Prozessor wird es für die Konkurrenz im Bereich von unter 3.000 Euro zweifellos eng.
Der Rose RS451 ist in Silber oder Schwarz zum Preis für 2.999 Euro verfügbar. Die Auslieferung beginnt im Oktober 2025.
Verarbeitung & Design
Bezüglich seiner Breite hält der RS451 am typischen HiFi-Rastermaß fest, kommt aber mit einer Höhe von weniger als 10cm recht flach daher und wirkt auch deshalb eher kompakt und schick. Ob man die silberne oder schwarze Variante wählt, wirkt sich vor allem auf die Gehäuseoberseite aus. Auch beim RS451 in Silber sind die Seitenteile mattschwarz gehalten und die Gerätefront zeigt sich ebenfalls gediegen dunkel – hier präsentiert der Streamer natürlich unter anderem das mit 8,8 Zoll groß bemessene Display.
Front, Seitenteile und auch der Gehäusedeckel sind aus Metall gefertigt und machen einen sehr soliden und absolut robusten Eindruck. Auch haptisch gibt es hier nichts auszusetzen. Edel erscheint besonders die geschliffene Aluminium-Oberfläche der Gehäuse-Oberseite. Mittig ist hier, groß dimensioniert, ein Rose-Logo in die Oberfläche geschnitten.
Auch der Materialübergang zur Frontblende, der große Drehregler und kleine Umschalter links sowie die Anschlüsse sind sauber und passgenau integriert. Bei den Standfüßen hat Rose ebenfalls nicht gespart und setzt auf große, unten gummierte Metallfüße. Der Standby-Button vorne rechts ist beleuchtet und das 8,8“ IPS-Display kann auch per Touch bedient werden. Es löst fein auf, bietet eine scharfe Textdarstellung und zeigt auf Wunsch VU-Meter an. Natürlich werden auch Albencover ansprechend dargestellt.
Technik und Anschlüsse
Der Rose RS451 weist auch bei der Schnittstellenauswahl eine hohe Vielfalt auf. So stehen neben analogen Cinch-Ausgängen auch XLR-Ausgänge bereit. Via Stereo Cinch kann dem Streamer im Bedarfsfall auch ein analoges Audiosignal zugespielt werden. Außerdem gibt es koaxial-elektrische wie optische Ein- und Ausgänge und einen USB-Audioeingang (Typ B) für den direkten Anschluss von z.B. einem PC oder Mac.
Zusätzlich steht ein HDMI eARC-Eingang parat, es gibt aber auch einen dedizierten HDMI-Ausgang, um auf einem angeschlossenen Fernseher Videos abspielen zu können – selbst 4K-Auflösung ist hier möglich. Es gibt einen Trigger In/Out und einen Ethernet-Anschluss, drei USB-Slots (Typ A, USB 3.0) sind ebenfalls an Bord. Letztere ermöglichen z.B. auch den Anschluss eines CD-Laufwerks. Mit der integrierten CD-Ripping-Funktion lassen sich dann beliebte Silberlinge komfortabel und in guter Qualität digitalisieren.
Vorne stehen Anschlüsse für Kopfhörer bereit und hier zeigt sich, in Kombination mit dem hochwertigen internen Kopfhörerverstärker, dass es Rose ernst meint bezüglich des hohen Anspruchs in dieser Kategorie. Mit 6,3 mm und 4,4 mm Klinke sowie XLR, umschaltbar mit dem gerasterten Regler, stehen Anwendern verschiedene Anschlussoptionen offen.
Bei der D/A-Wandlung geht Rose keine Kompromisse ein. Im RS451 steckt ein ES9027PRO auf Basis der Hyperstream-Architektur von ESS. Der 32-Bit-DAC realisiert einen erweiterten Dynamikbereich von bis zu +124dB und einen THD+N-Wert von 114 dB. Bis zu PCM 768kHz und DSD512 werden hier unterstützt. Mit sieben digitalen Filtereinstellungen kann man die Klangcharakteristik feinjustieren. Im RS451 sind die acht DAC-Kanäle in einer parallelen 4-Kanal-Struktur für die Stereoausgabe konfiguriert. Das maximiert den ohnehin breiten Dynamikbereich und sorgt für geringstes Rauschen.
Im RS451 arbeitet aber nicht nur einer, sondern gleich zwei ES9027PRO. Während der eine ausschließlich für den Pre-Out verwendet wird, ist der andere dem Kopfhörerausgang zugewiesen. Eine vollständige Trennung der analogen Audiosignalwege also. Darüber hinaus verfügt jeder DAC über eine eigene, unabhängige Stromversorgung und Erdungen, um Störungen und Rauschen weiter zu minimieren.
Die Kopfhörerverstärker-Sektion besteht dabei aus vier einzeln angesteuerten Verstärkern in einer Parallelschaltung. Hochohmige Kopfhörer über 600 Ohm werden souverän angesteuert, aber auch Kopfhörer mit niedriger Impedanz werden zuverlässig und stabil mit Leistung versorgt. Die extrem schnelle Anstiegsrate von 1.300 V/µs begünstigt eine sehr reaktionsschnelle Abbildung und minimiert Verzerrungen. Hinzu kommt das vollständig isolierte Stromversorgungskonzept für jeden Kanal. In Verbindung mit der rauscharmen Schaltung ist eine lineare Wiedergabe über das gesamte Frequenzspektrum möglich. Rose verspricht hohe Transparenz und Ausgewogenheit im Klangbild.
Innovative Rose-Technologien dürfen auch im RS451 nicht fehlen. Der ROSE NRA-Filter ist in der Ausgangsstufe integriert, eliminiert Rauschen und sorgt für eine lineare Frequenzwiedergabe selbst im sehr niedrigen Hz-Bereich.
Für hohe Informationsverarbeitungsleistung ist die RK3588 8-Kern-CPU verbaut. Mehr Arbeitsspeicher und eMMC-Speicher sorgen ebenfalls für schnelle Reaktion bei der Bedienung, eine flüssige Wiedergabe selbst bei großen Audiodateien und eine verzögerungsfreie Navigation durch die Musikbibliothek. Letztere kann nun deutlich größer sein und unterstützt über eine Million Titel.
Bedienung
Außerdem liegt eine ebenso schicke Fernbedienung bei. Mit Metallgehäuse, etwas kleinen, aber sauber integrierten Tasten mit sehr gutem Druckpunkt und passenden Abmessungen für die mühelose Bedienung mit nur einer Hand. Die Tasten sind zwar etwas klein, aber das ist verschmerzbar. Die Signale werden per Infrarot übertragen, der Arbeitswinkel ist aber breit und wir hatten während des Testbetriebs keinerlei Probleme mit der Befehlsannahme.
Alles weitere wird über das großformatige Touch-Display erledigt. Das gilt auch für die erste Inbetriebnahme, bei der der RS451 mit einem Einrichtungsassistenten zur Hand geht. Zunächst wählt man die gewünschte Sprache aus, dann wird die Netzwerkverbindung hergestellt und im Anschluss kann man direkt auswählen, welche Applikationen und Streamingdienste man zusätzlich installieren möchte.
Neben Tidal, Qobuz, Apple Music, etc. stehen hier auch der manchen bereits bekannte Dienst RoseTube oder auch der VLC Player zur Auswahl. Bei RoseTube greift man direkt auf Videos von YouTube in hoher Auflösung und guter Musikqualität zu, in dem die integrierte Suche Videos mit hoher Audioqualität bevorzugt. Sehr praktisch ist auch, dass man damit werbefreien Zugang zu den Videos erhält.
Ist das Gerät eingerichtet, kann man mittels Wischbewegungen auf dem Display durch die verschiedenen Angebote und Dienste navigieren und diese einfach öffnen. Auch sämtliche Einstellungsmöglichkeiten nimmt man hier komfortabel vor.
Insgesamt lässt sich der RS451 bequem steuern. Es muss einem aber klar sein, dass es durch die komplexen Möglichkeiten, auch was die Audioeinstellungen betrifft, vielleicht etwas Zeit benötigt, bis das Handling in Fleisch und Blut übergeht. Abgesehen von ein paar kleineren Übersetzungsfehlern ist der Rose RS451 mit stimmigen Hilfetexten und auch einer klaren Menüstruktur versehen.
Dank der Individualisierungsmöglichkeiten, z.B. welcher Streamingdienst im Home-Menü angezeigt werden soll und welcher nicht, kann man das Ganze auch etwas schlanker gestalten.
Netzwerkfunktionen
Der Rose RS451 kann zusätzlich per App gesteuert werden. Ähnlich wie das umfangreich ausgestattete Gerät selbst, ist auch die Smartphone-Applikation üppig mit Funktionen und Features versehen. Auch hier ist man vor dem ein oder anderen Faux-Pas bei der Übersetzung gefeit, insgesamt findet man sich aber in der Regel problemlos zurecht.
Neben dem Zugriff auf zahlreiche System- und Audioeinstellungen (inklusive Equalizer) bietet die App auch den Zugriff auf eine „Social-Media“-ähnliche Community. Dort unter „Rosenheim“ kann man z.B. Playlisten anderer Rose-Anwender einsehen und übernehmen. Auch Bilder und Textmitteilungen kann man austauschen.
Insgesamt sehen wir, und das haben wir bereits bei früheren Tests von Rose-Geräten kommentiert, bei der App noch Potential und würden uns ein wenig mehr Übersichtlichkeit und eine optimierte Übersetzung wünschen. Die integrierte Universal-Suche mit Filtereinstellungen, bei der verschiedene Quellen berücksichtigt werden, funktioniert aber problemlos.
An Streamingdiensten steht alles Wichtige, auch hochauflösende Anbieter, zur Verfügung. Spotify ist integriert, hier kann auch die Connect-Option verwendet werden. TIDAL und Qobuz hingegen muss man aus der App starten, hier fehlt die Connect-Funktion. Neben den Streaming-Plattformen ist der RS451 Roon Ready, außerdem erfasst er via DLNA/UPnP Musikbibliotheken aus dem lokalen Netzwerk und gibt diese wieder. Auch Bluetooth 5.4 samt aptX Codec ist an Bord und AirPlay 2 unterstützt der Rose Streamer ebenfalls.
Klang
Der Rose RS451 präsentiert sich als Streaming-Player, der nicht nur in puncto Ausstattung und Bedienung überzeugt, sondern auch klanglich Maßstäbe setzt. Von Beginn an beeindruckt er mit einem weitläufigen, plastischen Bühnenbild, das gleichermaßen transparent wie harmonisch wirkt. Instrumente und Stimmen werden klar umrissen und präzise positioniert, fügen sich jedoch zugleich zu einer geschlossenen, natürlichen Einheit zusammen.
Die Detailauflösung ist exzellent: Feinste Nuancen werden herausgearbeitet, ohne sich je in den Vordergrund zu drängen. So bleibt die Wiedergabe stets authentisch, ausgewogen und frei von analytischer Schärfe. Die Mitten zeigen sich präsent und charismatisch, während die Höhen luftig und seidig wirken. Im Tieftonbereich agiert der RS451 kraftvoll, impulstreu und konturiert, mit genügend Tiefgang und Nachdruck, um auch anspruchsvollste Musikstile souverän darzustellen.
Besonders bemerkenswert ist die Fähigkeit des RS451, komplexe Passagen strukturiert und mühelos durchhörbar abzubilden. Dabei verbindet er Präzision mit einer ausgeprägten Emotionalität, die Musik lebendig und mitreißend erscheinen lässt. Auch bei höheren Lautstärken bleibt das Klangbild stabil und angenehm, ohne Härten oder Überbetonungen.
Über den integrierten Kopfhörerverstärker setzt sich dieser Eindruck fort: Der RS451 liefert auch hier ein fein aufgelöstes, dynamisches und ausdrucksstarkes Klangbild, das selbst bei sehr anspruchsvollen Kopfhörern überzeugt.
Damit gelingt dem RS451 eine klangliche Performance, die gleichermaßen audiophile Ansprüche erfüllt wie auch lange Hör-Sessions zum Erlebnis macht. Ein Streaming-Player, der Klarheit, Detailfülle und Musikalität in idealer Balance verbindet – und damit seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Fazit
Rose bringt mit dem RS451 einen flexiblen, klangstarken und exzellent ausgestatteten Netzwerk-Streamer auf den Markt, der technologische Finesse, durchdachtes Design und außergewöhnliche Klangqualität in einer überzeugenden Weise vereint. Die Anlehnung an die Architektur des Flaggschiffmodells RS151 ist deutlich spürbar, dennoch präsentiert sich der RS451 in einer kompakteren und preislich attraktiveren Form – ohne dabei auf wesentliche High-End-Merkmale zu verzichten.
Wer noch mehr will, findet in teureren Rose-Modellen nochmals höherwertigere DAC-Chips und Taktgeber, MELF-Widerstände und WIMA-Kondensatoren oder auch I2S-Signalverarbeitung. Der RS451 aber bietet für unter 3.000 Euro bereits ein enormes Leistungspotential und erfüllt, in Kombination mit hochwertiger Verstärkung und passenden Lautsprechern, hohe audiophile Ansprüche. Insbesondere, wenn man auf ein präzises, klares, transparentes Klangbild mit feiner Detaillierung wert legt, welches aber nicht zu steril wirkt.
Die vielseitige Ausstattung mit hochauflösendem Touchdisplay, Premium-DAC, hohe Anschlussvielfalt und dem erstaunlich performanten Kopfhörerverstärker machen den Rose Streamer zum zuverlässigen Partner in vielen Situationen. In Verbindung mit dem sehr eleganten Design und der exzellenten Verarbeitung wirkt er auch im Wohnraum sehr hochwertig und attraktiv.
Zwar erfordert die umfangreiche Bedienstruktur ein wenig Eingewöhnung und kleinere Schwächen in der Übersetzung der App sind nicht von der Hand zu weisen, doch in Summe überwiegt das starke Gesamtpaket deutlich. In vielen Bereichen liefert er eine Performance, die verdächtig weit in die High-End-Liga hineinragt. Ein hochkarätiger Streaming-Player für Anspruchsvolle, der audiophile Qualitäten und moderne Vielseitigkeit beispielhaft verbindet.
Pro und Kontra
- Erstklassige Klangperformance
- Hohe Transparenz, Detailfülle und Präzision
- Dual-DAC-Architektur und audiophiler Aufbau
- Exzellenter Kopfhörerverstärker mit hoher Kompatibilität
- Flexible Anschlussmöglichkeiten
- 8,8“-Touchdisplay
- HDMI eARC und HDMI-Output integriert
- Hohe Verarbeitungs- und Materialqualität
- Breite Streaming-Integration inklusive Spotify, TIDAL, Qobuz
- Roon Ready
- AirPlay 2-Support und Bluetooth integriert