Sonus faber Olympica Nova V Test - Italienische Noblesse in Design und Klang
- Extrem edler optischer Auftritt
- Exzellente Gehäuseverarbeitung
- Massiv verarbeitete Sockelkonstruktion
- Verlangt nach einem recht exklusiven Verstärker, der die hohe Performance der Box vollständig auslotet
Fazit:
Der Sonus faber Olympica Nova V Standlautsprecher ist wahrhaftig kein Schnäppchen. So etwas sucht aber die anvisierte Zielgruppe für dieses in Italien Manufaktur-gefertigte Produkt auch nicht.
Italienische Lebensart, edel verpackt
Wir notieren eine ausgesprochen noble, luxuriöse optische Erscheinung, und freuen uns über den soliden und gleichermaßen optisch stimmig integrierten Sockel, der massiv gefertigt ist und für hervorragenden Stand sorgt. Die Form der Lautsprecher ist, so Sonus faber, einem exquisiten Streichinstrument nachgeahmt.
Wir finden, dass sich das nach hinten verjüngende Gehäuse wirklich sehr gut macht, so tritt der Standlautsprecher grazil und zugleich charaktervoll auf. Klanglich ergeben sich ebenfalls Pluspunkte, denn dadurch, dass es keine parallel verlaufenden Gehäusewände gibt, bilden sich keine stehenden Wellen im Inneren.
Liebevolle Details
Die Detailverarbeitung ist hervorragend, so wurden sämtliche Treiber exakt in die Schallwand des Unibody-Korpus mit erstklassiger Oberflächenqualität eingelassen. Im Mitteltöner, auch das ist wieder eine dieser Einzelheiten, ist im Zentrum ein Sonus faber-Schriftzug eingelassen. Der hochentwickelte Hochtöner ist zudem zusätzlich geschützt.
Das Gehäuse ist oben von einem schicken Metallrahmen eingefasst, zu finden ist dort auch ein Sonus faber-Logo. Unten an der Box sitzt eine solide, dicke Metallplatte. Die Bi-Wiring-Terminals auf der Rückseite unterstützen mit Nachdruck den Premium-Anspruch der Olympica Nova V.
Mit einer Höhe von 1.174 mm, einer Breite von 424 mm und einer Tiefe von 529,8 mm sind die Abmessungen schon imposant, durch das gediegene Design schiebt sich der Lautsprecher trotzdem nicht zu deutlich in den Vordergrund. Das Gewicht von 44 kg pro Lautsprecher dokumentiert ebenfalls die opulente technische und handwerkliche Ausführung.
Technisch aufwändig
Bei der Olympica Nova V handelt es sich um ein 3-Wege-System mit 4 Ohm Nennimpedanz, das mit der sogenannten „Stealth Ultraflex“-Technologie arbeitet. Als Chassis kommen ein 28mm-Hochtöner vom Typ H28 XTR3 und ein 150 mm messender Mitteltöner vom Typ M15 XTR2-04 zum Einsatz, Ergänzt wird die Bestückung durch gleich drei leistungsstarke Tieftöner vom Typ W18XTR-12 mit jeweils 180mm Durchmesser.
Frequenzen zwischen 32 Hz und 35 kHz können dargestellt werden, der Wirkungsgrad wird mit 90 dB (2,83V/m) angegeben. Sonus faber rät dazu, Verstärker mit einer Leistung von 60 bis 400 Watt pro Kanal zu verwenden.
Brillant und lebendig
Die Olympica Nova V beeindruckt uns ganz besonders bei differenzierter, anspruchsvoller Musik. So zum Beispiel bei „The Look Of Love“ von Diana Krall oder bei Eva Cassidys „Ain’t No Sunshine“. Vokal orientiere, feinsinnige Stücke sind nahezu optimal geeignet, um die akustischen Fähigkeiten der Sonus faber-Box auszuloten. Wie fein Stimmen präsentiert werden, ganz gleich, ob männliche oder weibliche, ist ohne Abstriche höchst beachtlich.
Auch bei verschiedenen Titeln von Andrea Bocelli präsentiert der Standlautsprecher seine Fähigkeit, nahezu den gesamten dynamischen Bereich einer Stimme abzubilden, mit Bravour. Bei „Nothing Else Matters“ (Version aus dem Film „Jungle Cruise“, Metallica/John Newton Howard) bauen die italienischen Schallwandler das weitläufige, von enormen dynamischen Unterschieden geprägte tonale Gesamtgefüge impulstreu und mit straffem, präzisem Fundament auf.
Bilanzierend trumpft der Olympica Nova V durch seine authentische, offene und detailreiche Art der Wiedergabe im Testbetrieb auf. Er ist die feine, geschliffene Alternative im Vergleich zu anderen Lautsprechern. Der Raum wird hinsichtlich Weite und Tiefe stets glaubwürdig aufgebaut, und die einzelnen musikalischen Ebenen der dargestellten Titel werden bis nach hinten akkurat durchstrukturiert.
Fazit
Der Sonus faber Olympica Nova V Standlautsprecher ist mit einem Paarpreis von 20.000 EUR wahrhaftig kein Schnäppchen. So etwas sucht aber die anvisierte Zielgruppe für dieses in Italien Manufaktur-gefertigte Produkt auch nicht. Noblesse, und zwar aus optischer und aus akustischer Sicht, ist hier das angestrebte Ziel. Das Ganze wird gepaart mit Individualismus, der sich in klanglicher Raffinesse ebenso niederschlägt wie in liebevollen Details bei der Gehäuseverarbeitung.
Wichtig ist, dass man einen feindynamisch fähigen, geschmeidig agierenden und natürlich abgestimmten Verstärker als Zuspielung verwendet, um die enormen Vorzüge der Olympica Nova V voll ausschöpfen zu können.