Soulnote A-2 Test - Puristischer High-End-Verstärker mit kompromisslosem Aufbau und audiophiler Klangkultur
Äußerst hochwertige, puristisch ausgestattete Stereoverstärker sind ein Fest für den HiFi-Liebhaber, der auf reinsten Klang und enorm saubere Detaillierung größten Wert legt. Ein besonders interessantes Exemplar dieser Gattung ist der Soulnote A-2, der für einen Preis von 6.990 EUR wahlweise in silberner oder schwarzer Ausführung angeboten wird. Da der A-2 bewusst spartanisch bestückt ist, kann man ihn eigentlich eher als geregelte Endstufe bezeichnen.
Die Marke mit dem speziellen Konzept
Die Marke Soulnote dürfte nicht jeder automatisch kennen. Sie wurde im Jahr 2004 von ehemaligen Marantz-Angestellten ins Leben gerufen und verschrieb sich schnell einem eigenen, unverwechselbaren technischen Konzept. Aktuell arbeiten rund 50 Mitarbeiter für Soulnote. Die technische Avantgarde macht sich jedenfalls auch beim A-2 bemerkbar.
Es gibt keine Gegenkopplung und keine die pure akustische Leistung beeinflussenden Filterschaltungen. Eine eingebaute Phonovorstufe oder ein Kopfhörerverstärker? Fehlanzeige. Beides würde das Prinzip des kompromisslos stringent aufgebauten Verstärkers verwässern. Hier soll der Anwender speziell für diese jeweiligen Zwecke gebauten Geräte einsetzen, demnach eine separate Phonovorstufe und einen separaten Kopfhörerverstärker.
Der Soulnote A-2 kann als Stereo-Vor- und Hauptverstärker ebenso verwendet werden wie als Bi-Amping-Mono-Vorverstärker, als Stereo-Endstufe, als BTL-monauraler Leistungsverstärker oder als monauraler Bi-Amping-Leistungsverstärker.
Hochleistungsfähige Bauteile und kompromissloser Aufbau
Er glänzt mit einem absolut sauber aufgebauten Innenleben, inklusive großem, geschirmten 600 VA-Ringkern-Transformator und streng kanalsymmetrischem Gesamtaufbau. Man sieht kaum Kabel und ein sehr aufgeräumtes, hochwertiges Platinenlayout.
Beispiele für den getriebenen Aufwand sind das vierlagige Board mit 70 Mikrometer starker Kupferfolie, die kontaktlose Verkabelung, der nach dem Schornsteineffekt arbeitende Kühlkörper-Aufbau sowie gleich vier parallel geschaltete Highspeed-Transistoren.
Die Ausgangstransistoren und deren Paarung wählt man bei Soulnote mittels eines speziell dafür vorgesehenen Gerätes aus. Dadurch sind sämtliche Leistungstransistoren, die im A-2 zum Einsatz kommen, optimal aufeinander abgestimmt, was wiederum dem Klangbild zugutekommt. Der Soulnote A-2 bietet 2 x 100 Watt an 8 Ohm sowie 2 x 200 Watt an 4 Ohm. Im BTL Mono 8 Ohm-Einsatz stehen 1 x 400 Watt zur Verfügung.
Blick auf die Rückseite
Solide und leichtgängige Lautsprecherkabel-Schraubanschlüsse finden sich um unteren Bereich. Oberhalb davon angeordnet sind jeweils drei Paar analoge Cinch- und XLR-Stereoanschlusspaare - aber nicht Cinch-XLR zusammen und pro Eingang wählbar, sondern in Form von sechs separat ausgeführten Eingängen, was den Vorteil hat, dass man an den A-2 auch eine größere Anzahl an Zuspielern anschließen kann.
Auf der Rückseite, von hinten aus gesehen links, befinden sich auch die Kippschalter für die unterschiedlichen Verwendungszwecke des Soulnote A-2: Umschalter Pre/Main-Amp - Power Amp (für den Einsatz als reine Endstufe) sowie Bi-Amp - BTL sowie Mono - Stereo.
Individuelle Optik und beste Fertigungsqualität

Bezüglich des Designs geht Soulnote eigene Wege, daher hebt sich der A-2 deutlich von der Masse ab. Der Hersteller setzt fürs Gehäuse auf Aluminiumplatten mit unterschiedlichen Querschnitten. Auch vorhanden sind spezielle Spikes, welche die Netzteiltransistoren erden.
Der A-2 besitzt auf der Frontblende ein recht kompaktes, an die 80er Jahre erinnerndes Display in Rot. Ebenso dort untergebracht sind zwei gerasterte und kleine Drehregler für Eingangswahl sowie Lautstärke, die aufgrund ihrer massiven, langlebigen Ausführung hochwertig in der Hand liegen.
Das Soulnote-Markenlogo prangt vorne zwischen den beiden Drehknöpfen, und befindet sich unterhalb des Displays. Der Deckel des A-2 beweist, mit wieviel Liebe zum Detail und mit wieviel Opulenz bei Soulnote im Sinne bester Qualität vorgegangen wird. Die Verarbeitung überzeugt zweifelsohne, auch wenn die Optik Geschmackssache ist. An der Güte von Material und Aufbau ändert dies aber nichts.
Akustisch eine Lichtgestalt
Klanglich gibt sich der japanische Verstärker keine Blöße. Seine großen Stärken sind das Feingefühl und die unglaublich umfassende Detaillierung, durch diese Pluspunkte arbeitet der A-2 gerade auch bei Klassik und Jazz vorzüglich. Aber auch Rock und Pop liegen dem minimalistischen Vollverstärker.
Seine einerseits feinnervige, andererseits auch durchaus zupackende Art sorgt für Begeisterung. Stimmen, ganz gleich, ob weibliche oder männliche, sind ebenfalls eine große Spezialität des A-2. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man einen Lautsprecher am Ende der Kette verwendet, der diese plastische Präzision bei der Stimmwiedergabe auch umsetzen kann.
Das auf maximale Leistung ausgelegte Layout der Endstufen, komplett symmetrisch umgesetzt, zeigt sich bei der überragenden Pegelfestigkeit. Die tonale Auslegung und die sauber ausbalancierte, glaubwürdige Räumlichkeit ändern sich auch bei beachtlicher Lautstärke nicht.
Fazit
Der Soulnote A-2 ist ein optisch eigenständiger, aus besten Baugruppen gefertigter Vollverstärker. Auf ein Minimum reduzierte Ausstattung und ein absolut kompromissloser Aufbau dokumentieren das Bestreben von Soulnote, einen reinen, unverfälschten Klang zu fokussieren. Man kann den A-2 in verschiedenen Szenarien einsetzen, zudem stehen für den Anschluss von Zuspielern Cinch- und XLR-Anschlüsse bereit.