Tests für HEGEL H190
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Stereo-Vollverstärker/-Streamer Hegel H190 im Test der lite
Autor: Volker Frech, lite
In der Ausgabe 01/2018 des Magazins lite nahm Volker Frech den Stereo-Vollverstärker und Netzwerk-Streamer Hegel H190 unter die Lupe. Der norwegische Hersteller positioniert dieses Modell als Nachfolger des H160 und verspricht neben einem überarbeiteten Design auch zahlreiche neue Features sowie eine nochmals gesteigerte Klangqualität.
Unsere Zusammenfassung
Im Hörtest kam der H190 zunächst in Kombination mit den kompakten B.M.C. Audio PureVox zum Einsatz. Bei der Wiedergabe der Singer/Songwriter-Ballade 'Not A Matter Of Pride' von Mike Silver sei sofort die hohe Transparenz und Klarheit des Verstärkers spürbar gewesen. Die Stimme des Künstlers sei eindringlich und greifbar erschienen, der begleitende Backgroundgesang wirkte realitätsnah platziert. Besonders beeindruckt zeigte sich der Autor von der Feinzeichnung der Gitarrenpassagen: „Wir hören den silbrigen Stahl der Western-Gitarrensaiten und das Saitenzupfen in einer ungemein agilen, lebhaften und damit lebensnahen Wiedergabe.“
Kritisch merkte Frech jedoch an, dass der Tieftonbereich in dieser Kombination etwas mehr Volumen vertragen könnte. Da sowohl der H190 als auch die verwendeten Lautsprecher auf kontrollierten Bass abgestimmt seien, wurde im weiteren Testverlauf auf die kraftvolleren Canton Vento 890.2 gewechselt. In dieser Konstellation überzeugte der Verstärker mit vollem, tiefem Bass, der nicht nur Druck, sondern auch Wärme und klangliche Fülle vermittelte. Besonders die langen Basstöne behielten laut Test ihre räumliche Präsenz und zeigten, wie kraftvoll und kontrolliert der H190 agiert.
Auch bei komplexeren Musikstücken mit mehr Dynamik und Instrumentierung konnte der Verstärker punkten. Beim funkig interpretierten Abba-Titel 'The Name Of The Game' durch Nils Landgren und seine Funk Unit habe der H190 selbst bei hohen Pegeln mit Klarheit, Dynamik und Reserven geglänzt. Selbst als der Lautstärkeregler auf 70 von 100 stand und das Mobiliar vibrierte, sei der Klang frei von Stress oder Verzerrung geblieben.
Ein weiteres Lob galt dem internen D/A-Wandler. Im Vergleich zwischen analoger und digitaler Signalführung über den Musikserver Elac Discovery habe die Wandlung durch den Hegel H190 einen frischer wirkenden Klang geliefert. Auch beim Hören über den Kopfhörerausgang – mit einem Ultrasone Edition 5 unlimited – habe der Verstärker ein exzellentes Klangbild gezeigt. Letztlich sei man aber doch wieder zur Lautsprecherwiedergabe zurückgekehrt, weil der H190 mit seiner Energie die Musik nicht nur hörbar, sondern auch körperlich spürbar mache.
Fazit

Stereo-Vollverstärker/-Streamer Hegel H190 im Test der FAIRAUDIO
Auszug aus dem Testbericht:
"...wenn ich die klangliche Visitenkarte, die der Hegel für einen Streaming-Verstärker nahezu überrumpelnd souverän und selbstbewusst in meinem Hörraum abgibt, mit drei Kernkompetenzen beschriften müsste, so wären dies: Kraft, Autorität und Klarheit.
Vom Tiefbass bis in den Obertonbereich hinein präsentiert sich der Hegel H190 nicht nur grob- wie feindynamisch nahezu einschränkungslos kompetent, sondern auch ziemlich neutral, will heißen: frei von tonalem Sounding. Allenfalls lässt sich eine ganz leichte Kühle vernehmen. Verblüffend für ein Gerät dieser Klasse ist auch die Frequenzbandbreite, die der Hegel bespielt. Wo vergleichbar bepreiste Kombigeräte hörbar mit einer gewissen Kompression in Sinne einer lebendigkeitsraubenden Fokussierung aufs Mittenband zu kämpfen haben, generiert der H190 durch fundamental-grollende und kernig-knurrige Impulse aus dem Subbassbereich im Zusammenspiel mit feinsten Vibrationen aus dem Obertonspektrum gerade bei Live-Aufnahmen ein atmosphärisches Prickeln, das selbst für reine Analog-Verstärker dieser Preisklasse keineswegs selbstverständlich ist.
Seine amtlichen 150 Watt pro Kanal lässt der H190 den Hörer dabei Ton für Ton und an jeder einzelnen Stelle des Frequenzbands spüren. Bässe pumpt der Hegel H190 bemerkenswert austrainiert, sehnig-federnd, schlackenfrei und dennoch mit Wucht, Punch und Tiefgang in den Hörraum. Dass die ansatzlosen Attacken des H190 im Vergleich zu ausgewachsenen Monoblock-Boliden etwas tänzerische Lockerheit vermissen lassen, grobdynamische Impulse vergleichsweise etwas vordergründiger wirken – geschenkt! Während des Einspielens untenrum noch etwas verwaschen, will heißen: nicht ganz auf den Punkt klingend, kondensiert der Hegelsche Tiefton nach rund 100 Stunden Dauerbetrieb zu einem druckvollen, zackig-akkuraten und wunderbar griffigen Fundament.
Ein wenig erinnert die alerte Bass-Performance des Hegel an seinen unmittelbaren Testvorgänger, die DAC-Verstärker-Kombination Moon 240i (2.300 Euro) – und setzt sich dennoch klar ab. Denn während der Moon seine etwas reduzierte Basskontrolle durch eine tänzerischer Leichtigkeit überspielt, bleibt der Hegel im Tiefton militärisch exakt, spielt substanzieller, stabiler und leuchtet das Kellergeschoss zudem verblüffend gründlich aus.
Zu den ersten „harten“ Alben meiner post-Michael-Jackson’schen Adoleszenz zählt Forever and Counting der US-Rocker Hot Water Music (auf Amazon anhören), dessen tonal ausnehmend schlankes Mastering zwar wenig anmachend wirkt, dafür aber einen beispiellos unverstellten Blick auf die E-Bass-Kapriolen Jason Blacks offeriert – und damit den Track „Minno“ über den Hegel H190 gewissermaßen zu einem einzigen „Griff-Brett“ macht! Kein Schnalzen, Schnarren oder Kratzen bleibt hier auf der Strecke. Während der genannte Moon 240i vergleichsweise zu wenig Pegel, Präzision und Textur im Untergeschoss vorzuweisen hat, bietet der H190 hier schlicht ganz, ganz großes Tieftonkino..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Fazit
"Der Hegel H190 ist ein alltagstauglicher und potenter Streaming-Verstärker, der klanglich gewissermaßen im Studiobereich steht. Er präsentiert sich sturzneutral, erzstabil und für seine Preisklasse herausragend transparent und informativ. Sein integrierter D/A-Wandler sowie der On-Board-Kopfhörerverstärker gehen dabei keineswegs nur als „nette Gimmicks“ durch – und die Einbindung ins heimische Netzwerk gerät intuitiv, durchdacht und zuverlässig.
Mit seiner kristallklaren Reinheit des Tons, seiner Stabilität im Raum und der souveränen Ruhe im Gesamtklangbild setzt der H190 in dieser Geräteklasse Maßstäbe. Weit entfernt von jeglicher Euphorie präsentiert der Hegel H190 jede Aufnahme tonal und räumlich so, wie sie abgemischt wurde.
Die austrainierte, flinke und rhythmisch exakte Wiedergabe und insbesondere der schlackenfreie Bass machen den Hegel freilich nicht zum Liebling jeder Aufnahme, sondern zur maximal transparenten Klanglupe in bereits homogen tönenden bzw. zur Frischzellenkur für allzu milde oder schlapp abgestimmte HiFi-Anlagen."

Stereo-Vollverstärker/-Streamer Hegel H190 im Test der AUDIO
Auszug aus dem Testbericht:
"..es gibt Lautsprecher, die rauben einem den Atem - noch bevor man den ersten Ton gehört hat. So ein Exemplar ist uns gerade auf einer Pressereise nach Oslo begegnet. In der norwegischen Hauptstadt hatten KEF und Hegel zu einer Konferenz geladen. Stolz wurden die ersten Exemplare der neuen R-Serie von KEF vorgeführt. Die Heldin: die hochgewachsene Standbox R11. Stehenden Fußes setzten wir sämtliche Hebel in Bewegung, um diesen Lautsprecher in unseren Hörraum zu bekommen..."
"...doch lehnen wir uns zurück und genießen die Musik. Wie spielt das Duo auf? Überragend gut. Schon nach wenigen Takten war klar, dass hier ein Dreamteam agierte. Der Hegel brachte Drive, die KEF eine hohe Geschlossenheit. Als Testmusik legten wir die brandneue Element Of Crime ein - .. Schafe, Monster und Mäuse". Das ist nicht nur Musik mit intellektuellem Tiefgang, sondern auch ein höchst anspruchsvoller Mix. Die Stimme in der Boxenmitte verfügt über Druck, das ist dominant. Hier zeigte sich wieder einmal die Überlegenheit des Uni-0-Chassis - KEF punktete mit grandioser Abbildung, in Präzision wie Musikalität. In dieser Preisklasse haben wir selten bis nie diese schöne Selbstverständlichkeit erlebt. Hinter der Stimme liegt im Mix eine Wand aus Gitarrensaiten und Basspunch. Viele Verstärker bringen diesen Druck nicht vor die Membranen. Doch der Hegel zeigte das Flirren, die ganz feinen Informationen, erneut mit höchster Natürlichkeit. Wir hatten nie das Gefühl, als müssten sich Amp und Box anstrengen. ..KEUSCHE GÖTTIN" Als Klassik-Teststück legten wir eine berühmte Arie des Belcanto auf: Joan Sutherland singt „Casta Diva" aus Bellinis Norma (Decca). Hier zeigte die Kombi dann den schönsten Schmelz, einmal das Gegenprogramm zu Kraft und Drive. Und dennoch: Es braucht einiges an feindynamischer Klugheit, um diese Musik darzustellen. Herrlich das feine Flimmern der Streicher, der sanfte Einsatz des Chores und die Spitzentöne der Diva. Ein magischer Moment, den KEF und Hegel perfekt inszenierten. So wunschlos glücklich kann man als audiophiler Mensch nur selten werden..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Fazit
"Nicht jede Ehe funktioniert - es gibt dann Disharmonien, zumeist Missverständnisse. Die KEF/Hegel-Kombi zeigt hingegen, wie perfekt ein Zusammenspiel sein kann. Wir freuten uns über höchste Geschlossenheit. Das war auf den Punkt harmonisch, aber nie langweilig: Der Hegel brachte Drive ein, die KEF vermochte ihn abzubilden. Auch die Zahlen stimmen: Hier bekommt man ein Dreamteam für deutlich unter 10 000 Euro. Nicht zu unterschätzen: auch Ästhetik und Verarbeitung sind vom Besten."

Standlautsprecher KEF R11 im Test zusammen mit HEGEL H190 in der AUDIO
In der AUDIO der Ausgabe 12/2018 auf den Seiten 40-46 wurde der Standlautsprecher KEF R11 von Andreas Günther zusammen mit dem Transistor-Vollverstärker HEGEL H190 getestet. Die Beiden sind ein wirkliches Dreamteam, da sie dem Zuhörer regelrecht den Atem rauben und zwar noch bevor man den ersten Ton gehört hat.
Auszug aus dem Testbericht
"...das Gesamtbild zeigte sich also verlockend schön. Allein in den Äußerlichkeiten ist KEF mit der R11 ein großer Wurf gelungen. Schon bei der Erstpräsentation in Oslo erkannten wir, dass dieser Lautsprecher auch klanglich die Grenzen ziemlich hoch ansetzte. Ob er diese Meriten auch in unserem irdischen Hörraum zeigen würde ?
Doch lehnen wir uns zurück und genießen die Musik. Wie spielt das Duo auf ? Überragend gut. Schon nach wenigen Takten war klar, dass hier ein Dreamteam agierte. Der Hegel brachte Drive, die KEF eine hohe Geschlossenheit. Als Testmusik legten wir die brandneue Element of Crime ein - "Schafe, Monster und Mäuse". Das ist nicht nur Musik mit intellektuellem Tiefgang, sondern auch ein höchst anspruchsvoller Mix. Die Stimme in der Boxenmitte verfügt über Druck, das ist dominant. Hier zeigte sich wieder einmal die Überlegenheit des Uni-Q-Chassis - KEF punktete mit grandioser Abbildung, in Präzision wie Musikalität. In dieser Preisklasse haben wir selten bis nie diese schöne Selbstverständlichkeit erlebt. Hinter der Stimme liegt im Mix eine Wand aus Gitarrensaiten und Basspunch. Viele Verstärker bringen diesen Druck nicht vor die Membranen. Doch der Hegel zeigte das Flirren, die ganz feinen Informationen, erneut mit höchster Natürlichkeit. Wir hatten nie das Gefühl, als müssten sich Amp und Box anstrengen.
"Keusche Göttin" - als Teststück legten wir eine berühmte Arie des Belcanto auf: Joan Sutherland singt "Casta Diva" aus Bellinis Norma (Decca). Hier zeigte die Kombi dann den schönsten Schmelz, einmal das Gegenprogramm zu Kraft und Drive. Und dennoch: es braucht einiges an feindynamischer Klugheit, um diese Musik darzustellen. Herrlich das feine Flimmern der Streicher, der sanfte Einsatz des Chores und die Spitzentöne der Diva. Ein magischer Moment, den KEF und Hegel perfekt inszenieren. So wunschlos glücklich kann man als audiophiler Mensch nur selten..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Fazit
"Nicht jede Ehe funktioniert - es gibt dann Disharmonien, zumeist Missverständnisse. Die KEF/HEGEL-Kombi zeigt hingegen, wie perfekt ein Zusammenspiel sein kann. Wir freuten uns über höchste Geschlossenheit. Das war auf den Punkt harmonisch, aber nie langweilig: Der Hegel brachte Drive ein, die KEF vermochte ihn abzubilden. Auch die Zahlen stimmen: Hier bekommt man ein Dreamteam für deutlich unter 10 000 Euro. Nicht zu unterschätzen: auch Ästhetik und Verarbeitung sind vom Besten."