Yamaha HA-L7A - Test: Technik-Statement und monumentales Klangkraftwerk „Made in Japan“
- Klangqualität auf höchstem Niveau – detailreich und dynamisch
- Umfangreiche Anschlussbestückung inklusive USB-B
- Mitgelieferte Fernbedienung hält qualitativ nicht das Niveau des Hauptgeräts
Fazit:
Akustisch brilliert der HA-L7A, er eignet sich natürlich vorzüglich zur Zusammenarbeit mit dem Yamaha Premium-Kopfhörer YH-5000SE.
- „Floating and Balance“ Verstärkertechnologie
- DAC der Luxusklasse
- Meister der Dynamik
- Extrem steife Konstruktion
- Schaltungs-Layout für geringstmögliches Rauschen
- USB-DAC an Bord
- Verarbeitung in der Praxis
- Mitgelieferte Fernbedienung
- Legendäre Yamaha DSP-Technologie beim HA-L7A
- Umfangreiche Anschlussbestückung
- Enorme Detailtreue, hervorragende Räumlichkeit
- Fazit
Der Yamaha HA-L7A präsentiert sich als hochentwickelter Kopfhörerverstärker und kommt auf einen Kaufpreis von 3.999 EUR. Er ist mit der „Floating and Balanced“-Verstärkertechnologie ausgestattet und verfügt über einen extrem präzisen 32-Bit-DAC aus dem renommierten Hause ESS.
Man kann dieses technische Meisterwerk „Made in Japan“ übrigens nicht nur als Kopfhörerverstärker verwenden. Ebenso ist der Einsatz als Vorstufe, zum Beispiel in Verbindung mit zwei hochwertigen aktiven Lautsprechern, möglich.
„Floating and Balance“ Verstärkertechnologie
Beim edlen Kopfhörerverstärker finden sich insgesamt vier von der Masse getrennten Sätze an Leistungsverstärkerschaltungen auf der Plus- und der Minusseite des linken sowie des rechten Kanals in der Ausgangsstufe. Durch dieses Layout ist sichergestellt, dass ein vollumfänglich symmetrischer Gegentakt-Betrieb der Ausgangsstufe möglich ist. Angeschlossene Kopfhörer können daher eingesetzt werden, ohne dass die Konfiguration des Verstärkers zwischen symmetrisch oder unsymmetrisch geändert werden muss.
Die Folge in der Praxis: Akustische Differenzen, die ihren Grund in verschiedenen Ausgangsanschlüssen haben, werden so auf ein Minimum herabgesetzt. Darüber hinaus sind sämtliche Schaltkreise – auch die Stromversorgung – komplett unabhängig von der Masse. Das Ergebnis: Die Auswirkungen kleiner und kleinster Spannungsschwankungen sowie externer störender Signaleinflüsse, die die Masse umgeben, können praktisch komplett ausgelöscht werden.
DAC der Luxusklasse

Verbaut im HA-L7A ist der ESS ES9038PRO D/A-Konverter, der für erstklassige Ergebnisse bei der sensiblen Wandlung des digitalen Signals in ein analoges Signal steht. Der Haupttaktgeber des DAC-Chips verwendet für eine kompromisslose Qualität einen Quarzoszillator mit extrem geringem Phasenrauschen. Im Inneren des ES9038PRO findet sich der eigentliche DAC mit 8 Kanälen.
Die linke sowie die rechte Seite werden jeweils nach dem Vierkanal-Muster gewandelt, was die Grundlage für eine überragende Klangqualität sichert, denn die Verwendung dieser Anordnung garantiert ein enormes Maß an Präzision, einen breiten Dynamikbereich und ein hervorragendes Signal-Rauschverhältnis. Sämtliche weiteren Stufen, die nach der eigentlichen digital-analogen Wandlung folgen, verfügen über symmetrische Schaltkreise und sind vollständig diskret aufgebaut.
So kann eine vollständig symmetrische Signalübertragung vom Ausgang des DACs bis zum Kopfhöreranschluss umgesetzt werden. Des Weiteren wird die symmetrische Wandlung intern für die unsymmetrischen Eingänge verwendet. Dadurch ist es möglich, die Pluspunkte der symmetrischen Signalverarbeitung inklusive der Verstärkung – wie zum Beispiel extrem geringes Rauschen – für viele eingehende Quellen zugänglich zu machen.
In Verbindung mit Kopfhörern mit symmetrischem Anschluss unterdrückt diese Konfiguration ebenso die gemeinsame Impedanz des Übertragungssystems, im Sinne maximaler Signaltrennung.
Meister der Dynamik
Aufgabe dieses aufwändigen Konzepts ist es, das durch gegenseitige Signalbeeinflussungen entstehende Rauschen möglichst gering zu halten. Darüber hinaus konnten magnetische Streuflüsse auf ein Minimum herabgesetzt werden. Die Verwendung einer speziellen Bifilar-Wicklung steht für ausgesprochen geringe Schwankungen hinsichtlich der Spannung, was zu einer äußerst stabilen Stromversorgung führt.
Extrem steife Konstruktion
Audiosignale sind höchst empfindlich und lassen sich negativ durch äußere sowie innere Vibrationen beeinflussen. Damit sich diese schädlichen Elemente erst gar nicht ausbreiten können, entwickelten die Yamaha-Ingenieure ein extrem solides Gehäuse – das auch optisch Akzente setzt. Sämtliche verwendeten Teile sind hochfest: So kommt eine 8 mm dicke stranggepresste Aluminiumplatte in L-Form auf der Oberseite zum Einsatz.
Die bereits angesprochenen Ringkerntransformatoren, die natürlich Schwingungen erzeugen, sind auf einer 2 mm dicken Stahlplatte montiert. Damit die Entkopplung noch deutlicher wird, verbaut Yamaha ferner eine dicke Frontblende und eine doppelt ausgelegte Rückwand.
Schaltungs-Layout für geringstmögliches Rauschen
Eine Maßstäbe setzende Rauscharmut stand im Fokus für die Yamaha-Ingenieure, als der HA-L7A konzipiert und entwickelt wurde. Daher setzt man auf eine vollständige Isolation der drei Platinen: Die Hauptplatine, für die Verarbeitung von Kleinstsignalen zuständig, die Verstärkerplatine sowie die Netzteilplatine. Dabei wurde die Hauptplatine so konstruiert, dass durch das mehrschichtige Layout und der sorgfältigen Beseitigung von Masseschleifen störende Interferenzen zwischen den digitalen sowie den analogen Signalen verhindert werden.
Darüber hinaus setzt Yamaha auf eine sehr hochwertige Lautstärke-Regelung. Hier kommt der MUSES72323 für den Lautstärke-IC zum Einsatz, der extrem geringe Verzerrungswerte aufweist und ein ebenso extrem geringes Rauschen. Genauso hochwertig ausgewählt wurde das Analog Devices Netzteil-IC im Sinne maximaler Klangqualität.
USB-DAC an Bord
Der Ausstattungsumfang des HA-L7A beinhaltet auch einen USB-DAC inklusive USB-B-Buchse auf der Rückseite des Geräts. Daher kann man schnell ein Notebook oder einen PC an den HA-L7A anschließen, und auf dem Gerät gespeicherte Musikdateien über den Yamaha Kopfhörerverstärker wiedergeben. Er verarbeitet bis zu 11,2 MHz (DSD) und bis zu 384 kHz/32-Bit (PCM). Der dazugehörige Treiber kommt von Yamaha Steinberg, und die Übertragung ist nicht mit dem Takt des PCs oder Notebooks synchronisiert.
Vielmehr kommt eine asynchrone Übertragung mit dem extrem exakt arbeitenden Taktgeber des HA-L7A zum Einsatz, und das Ergebnis ist eine ausgesprochen Jitter-arme Signalübertragung. Insgesamt finden sich zwei dedizierte Taktgeber: Einmal für 44,1 kHz und einmal für 48 kHz. Bei letzterem System wird ein extrem präziser Quarzoszillator verbaut, der lediglich ein sehr geringes Phasenrauschen aufweist.
Die schon in vielen Einzelheiten beschriebene DAC-Abteilung des HA-L7A ist so konfiguriert, dass sie durch das Unterbringen des Taktgebers inklusive des Quarzoszillators als Masterclock in der Nähe des DAC-Chips weniger deutlich auf externe Taktschwankungen anspricht.
Acht digitale Filter
Verarbeitung in der Praxis
In der Praxis präsentiert sich der HA-L7A im außerordentlich noblen Finish. Die Materialgüte das Gehäuse betreffend ist exzellent, und man kann sich den Kopfhörerverstärker ruhig auch sehr genau ansehen – eine Schwäche hinsichtlich der Gesamt- und der Detailverarbeitung lässt sich nicht ausmachen.
Der HA-L7A wird in einem aufwändigen Prozess in Japan gefertigt, und das merkt man definitiv. Hinzu kommen die ebenfalls edel ausgeführten beiden Drehregler (hier kann man das DSP-Soundfeld auswählen und die Lautstärke justieren) und die soliden Füße des Geräts, die aus Metall bestehen. Gleich fünf dieser konischen Stahlfüße befinden sich unter dem HA-L7A, und zwischen den Füßen sowie der Bodenplatte positioniert Yamaha spezielle Dämpfer, die für die Eliminierung störender Vibrationen verantwortlich sind. Die immensen 5,3 kg Gewicht des Gehäuses wirken sich natürlich auch positiv auf eine extreme Vibrationsarmut aus.
Mitgelieferte Fernbedienung
Wer den HA-L7A ersteht, bekommt auch eine stabförmige Fernbedienung mitgeliefert. Sie wirkt allerdings weniger nobel als das Hauptgerät, erweist sich in der Praxis aber als komfortabel bezüglich der Verwendung. So kann man mittels des Signalgebers, der in Schwarz gehalten ist, beispielsweise den Pure Direct-Modus aktivieren oder die DSP-Felder umschalten.
Auch ist es möglich, die Eingangswahl mittels der Fernbedienung vorzunehmen und den Ausgang umzuschalten. Mittels Navigationseinheit kann man auch ins Menü kommen, und selbstverständlich fehlt auch eine Lautstärkereglung nicht – diese könnte unserer Meinung nach aber prominenter und nicht so weit unten untergebracht werden. Leider fehlt zudem eine Beleuchtung der Tasten für eine einfache Bedienung in der Dunkelheit.
Legendäre Yamaha DSP-Technologie beim HA-L7A
Yamaha gilt als Pionier der DSP-Technik. So kommen beispielsweise in Yamahas AV-Verstärkern und AV-Receivern wegweisende DSP-Programme zum Einsatz. Schon seit den 80er Jahren ist Yamaha auf diesem Gebiet tätig und scheut dabei keinen Aufwand, denn als Grundlage für die DSP-Modi nimmt man real existierende Räumlichkeiten. Yamaha offeriert DSP-Betriebsarten beispielsweise für die Filmtonwiedergabe oder die Musikwiedergabe. Die hauseigene DSP-Expertise wuchs von Jahr und Jahr und von Generation zu Generation. Davon profitiert auch der HA-L7A, der auf zusätzliche Signalverarbeitungs- und Mehrkanal-Erweiterungstechnologien zurückgreifen kann. Der im HA-L7A eingesetzte Klangfeld-Modus beinhaltet sechs unterschiedliche Optionen, damit man den jeweiligen DSP-Modus auf das aktuelle Quellmaterial anpassen kann.
Wer das alles nicht möchte, das nur als Anmerkung, kann den HA-L7A selbstverständlich auch im „Pure Direct“ Betrieb mit kürzestmöglichen Signalwegen verwenden. Hier wird auch die digitale Signalverarbeitung komplett umgangen. Alternativ gibt es als Methode direkter Verarbeitung auch noch „Straight“, hier wird die digitale Signalverarbeitung aber weiter vom Signal durchlaufen.
Die DSP-Programme sind allerdings teilweise enorm gut geworden, daher könnte sich ein Versuch des Einsatzes in der Praxis durchaus lohnen. An Modi vorhanden sind „Cinema“, „Concert Hall“, „Music Video“, „Drama“, „Outdoor Live“ und „Back Ground Music“ (BGM).
Umfangreiche Anschlussbestückung
Vorn am HA-L7A stoßen wir auf zwei symmetrische Anschlussbuchsen für den passenden Kopfhörer und auf einen unsymmetrischen Eingang. Für die symmetrische XLR-Buchse werden hochwertige NEUTRIK-Verbinder eingesetzt.
Der 5-polige symmetrische 4,4 mm Anschluss wird von Yamaha mit PENTACONN-Verbindern bestückt. Auf der Rückseite des HA-L7A finden sich weitere Anschlüsse. So USB-B und auch ein optischer sowie ein koaxialer Digitalanschluss. Ein analoger 2-Kanal-Cincheingang und, als Ausgänge, ein symmetrischer und ein asymmetrischer Stereo-Pre-Out vervollständigen das Angebot.
Enorme Detailtreue, hervorragende Räumlichkeit
Im Musikbetrieb würden wir tatsächlich meist ohne DSP-Support agieren, wenn man aber Filme wie zum Beispiel „London Has Fallen“ oder „Mord Im Orientexpress“ über den Kopfhörer genießen möchte, kann man durchaus zum sehr gut abgestimmten „Cinema“ DSP-Programm greifen. Hier zeigt sich dann eine breit gefächerte, intensive Räumlichkeit, die zudem mit klar definierten akustischen Ebenen aufwarten kann. Wir geben allerdings zu bedenken, dass der YH-5000SE sich zwar perfekt zum Beispiel für Jazz und Klassik eignet, aber nicht unbedingt ideal ist für Action-Blockbuster.
Da nehmen wir dann einen (im Vergleich zum YH-5000SE preiswerten) Denon AH-D9200 zur Hand, der wärmer sowie voluminöser klingt und bei hohem Pegel sehr souverän auftritt. Er verdankt sein Klangprofil den Holz-Ohrmuscheln, die genau dieses Üppige, Gehaltvolle im Klangbild mit möglich machen. Zusammen mit dem Cinema DSP von Yamaha wird dann das Hören zu einem intensiven, fesselnden Erlebnis.
Wir sind aufgrund der Testreihen jedenfalls sehr positiv davon überrascht, wie gut sich der HA-L7A unterschiedlichen Wünschen des Hörers anpassen kann. Immer agiert er im höchsten Maße gelassen und kultiviert, bringt zugleich aber auch jeden musikalischen Spannungsbogen mit enormer Dynamik zum Ausdruck.
Fazit
Der Yamaha HA-L7A präsentiert sich als optisch extravaganter Kopfhörerverstärker, den man, zum Beispiel in Verbindung mit zwei hochwertigen aktiven Lautsprechern, auch als Vorstufe einsetzen kann. Er ist extrem aufwändig konzipiert und verfügt über erstklassige Baugruppen in allen Sektionen. Zu nennen wären hier beispielsweise die mit ESS-Chips bestückte DAC-Sektion oder die beiden Ringkerntransformatoren für eine über jeden Zweifel erhabene Stromversorgung.
Die Ausstattung des HA-L7A ist sehr umfangreich und beinhaltet eine leistungsstarke DSP-Sektion sowie acht frei wählbare, digitale Filter. Im Lieferumfang ist darüber hinaus eine Fernbedienung enthalten, die allerdings nicht so unerschütterlich solide und edel wie das Hauptgerät wirkt.
Akustisch brilliert der HA-L7A, er eignet sich natürlich vorzüglich zur Zusammenarbeit mit dem Yamaha Premium-Kopfhörer YH-5000SE. Arbeiten beide zusammen, freut sich der Hörer über ein extrem detailreiches, räumlich dichtes und exaktes, vielschichtiges Klangbild freuen. Wer auf maximale Grobdynamik und enormes Volumen steht, sollte den HA-L7A allerdings zusammen mit einem anderen Kopfhörer betreiben.
Pro und Kontra
- Klangqualität auf höchstem Niveau – detailreich und dynamisch
- Als Kopfhörerverstärker und Stereo-Vorstufe zu verwenden
- Umfangreiche Anschlussbestückung inklusive USB-B
- Sehr gute DSP-Sektion
- Referenz-Aufbau mit Premium-DAC und 2 Ringkerntrafos
- Signalverarbeitung mit maximaler Rauscharmut und Jitterfreiheit
- Verarbeitung sowie Materialqualität auf Luxus-Niveau
- Extravagante, hochwertige Optik
laden...
























