Yamaha R-N1000A – Stilvoll designter Netzwerk-Receiver mit audiophilem Aufbau und umfangreicher Ausstattung
- Zeitlos schickes Design
- Bedienelemente von früheren Yamaha-Stereokomponenten inspiriert
- Solide Verarbeitungsqualität rundum
- kein Anschluss von USB-Massenspeichern möglich
Fazit:
Die Streaming-Receiver von Yamaha weisen bei audiophilen Anwendern nicht umsonst eine derart hohe Beliebtheit auf.
Der Yamaha R-N1000A rangiert direkt unter dem Flaggschiff R-N2000A aus der gleichen Serie und möchte sich als Vize-Topmodell mit außergewöhnlich hoher Leistungsfähigkeit zu einem besonders fairen Preis-/Leistungsverhältnis etablieren. Dafür bringt er viele Technologien und Funktionen des großen Netzwerk-Receivers mit und wartet ebenfalls mit einer üppigen Anschluss-Sektion sowie kraftvoller Verstärkung auf. Selektierte Bauteile in einem audiophilen inneren Aufbau, eine resonanzarme Gehäuse-Konstruktion und eine Hi-Res-Signalverarbeitung zeichnen das Modell zusätzlich aus.
So kombiniert der japanische Hersteller klassische HiFi-Tugenden mit den modernen Anforderungen des digitalen Musikzeitalters. Während MusicCast Vielseitigkeit bezüglich der integrierten Streamingfunktionen erlaubt und die HDMI-Schnittstelle eine unkomplizierte Verbindung mit dem Fernseher ermöglicht, sorgt YPAO für eine effektive akustische Anpassung des Klangs an die Gegebenheiten des Raumes. HiFi-Enthusiasten, die sowohl die Vorteile des digitalen Audio-Streamings zu schätzen wissen, gleichzeitig aber auch ein Faible für Platten haben, freuen sich über den integrierten Phono-Vorverstärker.
Der Yamaha R-N1000A ist zum Preis von 1.469 Euro in Schwarz und Silber erhältlich.
Technik und Anschlüsse
Bezüglich des technischen Aufbaus und der inneren Ausstattung ist die Nähe zum R-N2000A Topmodell unverkennbar. Der Schaltungsaufbau des R-N2000 folgt dem ToP-ART-Konzept (Total Purity Audio Reproduction Technology) von Yamaha. Dahinter steckt ein links-rechts-symmetrischer Aufbau mit möglichst kurzen Signalwegen.
In Kombination mit der „Art Base“, den schwingungsdämpfenden Standfüßen und der doppelten Bodenkonstruktion soll eine besonders reine Klangabbildung mit vollem Dynamikumfang realisiert werden. Präzise abgestimmte, hochwertige Kondensatoren und Widerstände finden ebenfalls Verwendung.
Die Signalverarbeitung übernimmt der ESS Sabre 9080Q DAC mit 384kHz/32-Bit, ein leistungsstarker Trafo garantiert hohe Stabilität bei der Stromversorgung. Der Stereo-Verstärker realisiert eine dynamische Ausgangsleistung von 140 Watt pro Kanal an 8 Ohm und 220 Watt pro Kanal an 4 Ohm.
Auch oder gerade mit sehr hochwertigen und gut aufeinander abgestimmten Lautsprecher- und Elektronik-Komponenten bleibt der Hörraum selbst ein entscheidender Faktor, was die erreichbare Klangqualität betrifft. Schwierige moderne Wohnumgebungen, z.B. mit hohen Wänden und vielen Glasflächen, bieten Optimierungspotential.
Bei den Anschlüssen ist durchaus Vielfalt geboten. Wie eingangs erwähnt, verfügt der Netzwerk-Streaming-Verstärker über einen Phono-Vorverstärker. Plattenspieler mit MM-Tonabnehmer lassen sich also direkt verbinden. Außerdem gibt es einen Stereo-Vorverstärkerausgang und einen Subwoofer Pre-Out. Darüber hinaus stehen vier analoge Cinch-Paare, zwei optische und zwei koaxiale Digitaleingänge zur Verfügung.
Außerdem ein USB-Anschluss vom Typ B, an den man direkt einen PC oder Mac anschließen und digitale Audiosignale für die D/A-Wandlung an den Yamaha senden kann. Der HDMI ARC sorgt für die Einkabel-Verbindung zum Fernseher und die komfortable Wiedergabe des TV-Tons über den R-N1000A. Auch eine Ethernet-Schnittstelle, der Anschluss für die DAB/FM-Antenne und ein Trigger Out sind verbaut.
Alle Anschlüsse sind hochwertig ausgeführt, sauber integriert und teils vergoldet. Bei den Lautsprecher-Terminals sind hier zwei Paare für den A/B-Anschluss von Lautsprechern vorhanden. Bananenstecker oder ein etwas größerer Kabelquerschnitt sind beim Anschluss kein Problem. Die mitgelieferte Funkantenne sorgt für Stabilität bei der WiFi-Verbindung.
An der Geräte-Front steht ein großer Klinkenausgang für den Kopfhöreranschluss zur Verfügung, der 3,5mm Klinkeneingang ist für das YPAO-Mikrofon im Lieferumfang vorgesehen. Identisch zu R-N2000A und R-N800A fehlt auch hier ein Anschluss für USB-Speichergeräte, der kleinste im Bunde, der Yamaha R-N600A, ist hingegen damit ausgestattet.
Komfortabel ist die Steuerung des R-N1000A mit der MusicCast App. Für iOS- und Android-Mobilgeräte kostenlos verfügbar, erleichtert die freundlich gestaltete Smartphone-App das Handling vor allem dann, wenn man Streamingdienste, Internetradio oder sonstige Netzwerk-Features nutzen möchte. Aber auch die Auswahl konventioneller Quellen gelingt problemlos.
Mit der MusicCast App kann auch die Einrichtung des Yamaha Streaming-Receivers erfolgen. Schritt für Schritt wird man durch die Installation geführt, bindet das Gerät ins Heimnetzwerk ein, nimmt Lautsprechereinstellungen vor und kann die Ergebnisse der YPAO Raumeinmessung einsehen oder gar korrigieren.
Netzwerkfunktionen
Die Integration der Yamaha MusicCast-Plattform ist beim R-N1000A Netzwerk-Streaming-Receiver obligatorisch. Hier hat man Zugriff auf praktisch alle relevanten Musikstreamingdienste, Internetradio-Stationen und Podcasts. Natürlich gelingt damit auch die Wiedergabe von Musikbibliotheken, die im Heimnetzwerk auf Servern, PCs oder NAS zur Verfügung gestellt werden.
Spotify (samt Connect-Funktion), Tidal, Qobuz, Amazon Music HD und Deezer sind unter anderem an Bord. Bei den unterstützten Dateiformaten ist man ebenfalls flexibel: MP3, WMA, MPEG4, AAC, WAV, FLAC, AIFF und ALAC werden wiedergegeben und auch DSD-Inhalte unterstützt das Gerät. Wer direkt über den USB-Slot vom Typ B mittels PC, Mac oder Notebook zuspielt, kann PCM-Signale mit bis zu 384kHz/32-Bit und DSD 11.2 MHz übertragen.
Darüber hinaus ist ein DAB+ Modul mit hoher Trennschärfe für komfortablen Empfang digitaler Radiosignale integriert, auch FM-Empfang ist gegeben. Für die unkomplizierte drahtlose Zuspielung von Mobilgeräten hat der R-N1000A auch Bluetooth 4.2 mit dabei und AirPlay 2 wird ebenfalls unterstützt. Nach einem Firmware-Update, welches im Frühjahr 2024 zur Verfügung gestellt wurde, verfügt der Yamaha Netzwerk-Receiver über das Roon Tested-Zertifikat.
MusicCast verfügt allerdings auch über erweiterte Multiroom-Features. Alle kompatiblen Yamaha-Geräte können hier eingebunden werden und stehen dann im MusicCast-Netzwerk zur Verfügung. Dazu zählen auch Soundbars, Streaming-Lautsprecher und AV-Receiver. Musik, auch von an den Yamaha-Geräten angeschlossenen Quellkomponenten, steht dann im gesamten Netzwerk zur Wiedergabe zur Verfügung.
Die MusicCast App bietet ein freundliches, attraktives Design und intuitives Handling. Für die einfache Wiedergabe zeigt die App die vier zuletzt verwendeten Quellen und bis zu acht vorherige Inhalte an. Die Ansicht kann vergrößert werden, so dass man bis zu 40 Inhalte sieht und direkt abspielen kann. Man kann zudem Favoriten, Playlisten und Verknüpfungen von Räumen erstellen und auswählen. Unten befindet sich die Anzeige der aktuellen Wiedergabe.
Klang
Der Yamaha R-N1000A zeigt während der ersten Klangtestreihen eine für Yamaha typische Tonalität und Abstimmung. Sehr natürlich, originalgetreu mit einer gewissen Neigung zur Nüchternheit geht er bei Pop- und klassischen Rock-Stücken ans Werk. Dank ausgeprägter Dynamik auch bei moderater Lautstärke wird aus „nüchtern“ aber nicht „analytisch“ und so realisiert der Streaming-Verstärker durchaus ein lebendiges Klangbild, welches den Zuhörer auch emotional mitnimmt. Die Struktur und Differenzierung innerhalb komplexer Kulissen gelingt ausgezeichnet. Nur, wenn man es mit der Lautstärke übertreibt, hadert der R-N1000A ein wenig mit hochkomplexer Musik und zeichnet nicht mehr ganz so sauber durch. Auch stellt man fest, dass es im Bereich der Höhen ein wenig forscher und fordernder wird. Von ausgeprägter Schärfe würden wir noch nicht sprechen, aber grundsätzlich sollte man gerade in hellen Räumen darauf verzichten, den Pegel über Gebühr zu erhöhen.
Überragende Resultate bietet der Streaming-Verstärker dafür bei der Stimmwiedergabe. Mit hoher Klarheit, Charakter und Präzision werden sowohl weibliche als männliche Stimmanteile sauber abgebildet und harmonisch in die Gesamtkulisse integriert. Nicht immer erfasst das Gerät jede einzelne Facette. Innerhalb der Preiskategorie sehen wir den Yamaha hier aber definitiv in der ersten Liga.
Kraftvoll unterstützt die Verstärkung untenrum und liefert ein nachdrückliches, aber stets klar definiertes Fundament. Auch gegen schnell aufeinanderfolgende Kickbässe, auch im Zusammenspiel mit pulsierenden, sehr tiefen und voluminösen Klangteppichen, hat der R-N1000A nichts einzuwenden. Schnell wird umgeschalten und impulstreu agiert. Enorme Leistungssprünge werden in diesem Bereich scheinbar mühelos genommen und abgefedert. Wenn es sehr komplex wird, wird es natürlich auch hier schwer, das Niveau der Differenzierung und der Durchhörbarkeit derart hochzuhalten. Einzelne Instrumente lassen sich aber stets klar voneinander trennen und auch grundsätzlich gefällt die Bühne mit einer ausgeprägten räumlichen Darstellung und guter Zuordnung der Klangerzeuger.
Der R-N1000 schließt sich hier dem R-N800 an und liefert, sofern man ihn nicht überfordert, ein sehr stimmiges und harmonisches Klanggeschehen mit dichter Atmosphäre unter Berücksichtigung auch feiner Nuancen und Details. Auch in den tiefen Regionen sind Reserven vorhanden und die Stimmwiedergabe ist besonders positiv hervorzuheben. In großen Räumen und mit anspruchsvollen Standlautsprechern sollte man vielleicht zum nächstgrößeren Modell greifen. Reizt man den Grenzbereich aus, verliert der R-N1000A ein wenig von seiner sonst sehr angenehmen, über den gesamten Frequenzbereich recht linear ausgelegten, Klangfarbe.
Fazit
Die Streaming-Receiver von Yamaha weisen bei audiophilen Anwendern nicht umsonst eine derart hohe Beliebtheit auf. Auch der R-N1000A reiht sich hier nahtlos ein und überzeugt als üppig ausgestatteter, intuitiv bedienbarer und klanglich überzeugender Vertreter der erfolgreichen Serie. Die MusicCast-Plattform offeriert praktisch alles, was man sich im Bereich Streamingdienste und natürlich der Musikwiedergabe im Netzwerk, wünschen könnte. Außerdem ist ein unkomplizierter Multiroom-Verbund möglich, innerhalb dem man dann sämtliche Audioquellen in jedem Raum, in dem sich ein kompatibles Yamaha-Gerät befindet, nutzen kann. Darüber hinaus stellt der R-N1000A auch eine umfangreiche Anschlusspalette zur Verfügung, die neben konventionellen analogen und digitalen Schnittstellen auch einen USB PC-Audioeingang, einen HDMI-ARC-Anschluss sowie einen Phono-Input umfasst. Mit der HDMI-Schnittstelle setzt er sich dann auch klar vom kleineren Modell R-N800A ab.
Optisch zeigt er sich zeitlos elegant, ist absolut solide verarbeitet und wartet mit einem sehr hochwertigen Aufbau auf, der – ebenso wie die Bedienelemente an der Geräte-Vorderseite – von klassischen Stereo-Komponenten des japanischen Herstellers übernommen wurde. Auch die klangliche Auslegung basiert darauf. Kraftvoll, nachdrücklich, strukturiert und mit guter Differenzierung wird eine stimmige Kulisse geboten. Mit exzellenter Stimmwiedergabe und feiner Auflösung tut er sich besonders hervor. Zu hohe Lautstärken in größeren Räumen liegen ihm hingegen nicht so sehr. Gut gefällt auch die YPAO Einmessautomatik, die Unzulänglichkeiten des Raumes mittels parametrischem Equalizer effektiv abmindert und zudem völlig ohne Vorkenntnisse zu bedienen ist.
Pro und Kontra
- Zeitlos schickes Design
- Bedienelemente von früheren Yamaha-Stereokomponenten inspiriert
- Solide Verarbeitungsqualität rundum
- Hochwertiger innerer Aufbau
- Üppige Anschluss-Sektion mit HDMI ARC und USB-B
- Phono-Vorverstärker integriert
- YPAO Einmessung
- Flexible MusicCast-Plattform
- Zusätzlich AirPlay 2 und Bluetooth
- DAB+ Radioempfang