Tests für Arcam AVR20
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AV-Receiver Arcam AVR20 bei audiovision im Test
Autor: Andreas Oswald, audiovision
Unsere Zusammenfassung
Laut Oswald zeigte sich der AVR20 bei den Leistungsmessungen im 5.1-Betrieb mit 122 Watt pro Kanal an 6-Ohm-Last und 139 Watt an 4 Ohm erfreulich kräftig. Im 7.1-Modus bei 6 Ohm seien es immerhin noch 100 Watt gewesen. Im Vergleich zum größeren Modell AVR30 habe der AVR20 damit rund 10 bis 20 Watt weniger Leistung geboten. Im Stereo-Modus erreichte der Receiver 150 Watt an 6 Ohm – ein Wert auf Augenhöhe mit dem AVR30. Anders habe sich das Verhalten bei 4-Ohm-Last gezeigt: Hier sei der Receiver bei rund 2 x 145 Watt mehrfach in den Schutzmodus gewechselt, während der AVR30 mit 201 Watt deutlich robuster agierte. Beim Stromverbrauch habe der Test mit etwa 286 Watt einen durchschnittlichen Wert für AV-Receiver ergeben, jedoch liege dieser über dem Niveau der „Class G“-Endstufen des größeren Bruders.
Im Hörtest habe der britische Receiver mit seiner Musikalität sofort begeistert. Rockmusik im 5.1-Mix sei mit Druck, Präzision und viel Spielfreude wiedergegeben worden. Auch klassische Musik habe der AVR20 mit beeindruckender Detailtreue, Räumlichkeit und präziser Bühnenabbildung präsentiert. Oswald hebt besonders hervor: „Die Plastizität und Räumlichkeit von Instrumenten und Gesang machte richtig Spaß.“
Die Einmessung mit Dirac Live habe zwar aufgrund anfänglicher Probleme mit den Rauschpegeln rund 45 Minuten in Anspruch genommen, das Ergebnis überzeugte jedoch vollständig. Mit drei modellierten Zielkurven – leicht, mittel und stark abfallend – sei der Klang nicht nur geschmeidiger geworden, sondern auch räumlich präziser. Da sich drei Filterkurven im Gerät speichern lassen, könne man für jede Musikrichtung eine passende Klangabstimmung finden.
Auch bei Dolby-Atmos-Inhalten habe sich der AVR20 trotz eines lediglich 5.1.2-konfigurierten Lautsprecher-Setups wacker geschlagen. Soundobjekte seien präzise ortbar gewesen und selbst subtile Ambient-Effekte wie Regen klangen realistisch. Oswald räumt jedoch ein, dass ein 7.1.4-Setup mit mehr Höhenkanälen ein noch größeres Klangfeld ermögliche. Dennoch habe der Receiver ein geschlossenes, überzeugendes 3D-Klangbild geliefert.
Die Basswiedergabe wurde im Test besonders gelobt: Sie sei nicht nur kraftvoll und tief, sondern auch sehr kontrolliert und präzise gewesen. Bei Actionfilmen wie 'Ghost in the Shell' im Dolby-Atmos-Mix habe dies zu einem besonders realistischen Klangerlebnis geführt. Die zweistufige Audiokompression sei laut Anleitung ausschließlich auf Dolby/DTS-Soundformate mit entsprechender Unterstützung wirksam – bei DTS-Streams blieb sie hingegen ohne Effekt.
Im Stereo-Betrieb habe der Receiver ebenfalls eine sehr gute Figur gemacht. Oswald hebt die feine Auflösung, die kontrollierte Tieftonwiedergabe sowie die plastische Darstellung von Stimmen und Instrumenten hervor. „Nuancierte Klangfarben, enorme Feinauflösung, eine sehr kontrollierte Basswiedergabe und die plastische Abbildung von Instrumenten wie Gesang gehören zu den charmanten Stärken des bulligen Briten.“
Die abschließende Bewertung in audiovision fiel mit 88 von 100 Punkten sehr positiv aus. Als Kritikpunkte nannte die Redaktion das Fehlen von HDMI 2.1 sowie die Beschränkung auf sieben Endstufen. Das abschließende Fazit des Tests lautete: