Tests für Bowers & Wilkins 702 S2
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Bowers & Wilkins 702 S2 - 3-Wege-Bassreflex-Standlautsprecher im Test
Autor: Philipp Kind, AREADVD, exklusiv für HIFI-REGLER, 28.08.2019

Bowers & Wilkins 702 S2 im Test der Fidelity
Autor: Hans von Draminski, Fidelity
In Ausgabe 01/2018 des Magazins FIDELITY untersuchte Hans von Draminski auf den Seiten 36 bis 42 den größten Standlautsprecher der 700-Serie von Bowers & Wilkins, die 702 S2. Der Autor wies bereits zu Beginn darauf hin, dass man sich beim Hören dieser Lautsprecher auf intensive Emotionen, überraschende Wiederentdeckungen und ein mitreißendes Musikerlebnis einstellen sollte.
Unsere Zusammenfassung
Von Draminski betonte, dass die ursprüngliche 700-Reihe einst als eine Art „Discount-Nautilus“ galt – also als eine erschwinglichere Alternative zur Topserie, die dennoch hohe klangliche Ansprüche erfüllte. Dieses Prinzip einer klugen Reduktion, so der Tester, sei auch bei den neuen 700 S2-Modellen wieder deutlich erkennbar. Besonders die 702 S2, das Flaggschiff der Serie, sei ein gelungenes Beispiel für technisches „Downsizing“ auf hohem Niveau. Sie sei unter anderem mit dem hochwertigen Continuum-Mitteltöner ausgestattet, der bisher den exklusiveren 800-Modellen vorbehalten war. Auffällig sei dabei nicht nur die klangliche Qualität, sondern auch die neue Optik: „Er kommt nicht mehr im leuchtenden Kevlar-Gelb daher, an das man sich bei B&W im Laufe der Jahrzehnte gewöhnt hatte, sondern in seidenmattem Silber.“
Im Hörtest habe sich die 702 S2 von Beginn an als äußerst emotionaler und eindrucksvoller Lautsprecher präsentiert. Bekannte Musikaufnahmen habe man laut Autor regelrecht neu erlebt – ein seltenes Gefühl aus Verblüffung und Freude, das ihm nur wenige Lautsprecher bislang vermittelt hätten.
Besonders lobend äußerte sich von Draminski über die stimmliche Darstellung: Selbst schwierige Stimmlagen, wie etwa die des Countertenors Valer Sabadus, seien von der 702 S2 mit Präzision und Leben modelliert worden. Gleichzeitig habe der Lautsprecher auch kleine Unschönheiten, wie ein leichtes Brummen im Mikrofonverstärker, zwar wahrnehmbar, aber unaufdringlich dargestellt – ein Zeichen für seine hohe Auflösung ohne Überzeichnung.
Auch Studioeffekte und Mischpulttricks seien über die 702 S2 gut nachvollziehbar gewesen. Trotz dieser Detailfreude habe der Lautsprecher stets harmonisch und ausgewogen geklungen. Die räumliche Darstellung, insbesondere bei Stimmen, wurde vom Autor besonders hervorgehoben: „Die Stimme der Sängerin wird so dreidimensional wie ein sehr guter HD-Projektor in den Raum gestellt.“
Von Draminski machte jedoch deutlich, dass die 702 S2 ihr volles Potenzial nur dann ausschöpfen könne, wenn sie mit hochwertiger Elektronik kombiniert werde. Verstärker mit Kraft und Kontrolle sowie hochauflösende Quellgeräte seien klare Empfehlungen. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass der Lautsprecher unter seinen Möglichkeiten bleibe.
Fazit
Mit der B&W 702 S2, die im FIDELITY-Hörraum primär vom ebenso feinsinnigen wie leistungsstarken Vollverstärker Hegel H360 befeuert wurde, werden die Mischpulttricks durchaus hörbar, aber die stets homogen und tonal bestens balanciert agierende Box macht selbst das gnadenlos Überzogene gut goutierbar.

3-Wege-Bassreflex-Standlautsprecher B&W 702 S2 im Set zusammen mit HTM 71S2, 706S2 und DB4S im Test der AUDIOVISION
In der AUDIOVISION der Ausgabe 11/2020 auf den Seiten 42-44 wurde der 3-Wege-Bassreflex-Standlautsprecher B&W 702 S2 von Michael Nothnagel im Set zusammen mit B&W HTM 71 S2, B&W 706 S2 und B&W DB 4S getestet. In diese 700er-Baureihe wurde jede Menge Technologie aus der 800er-Diamond-Baureihe integriert und wir wissen nun auch, warum das Klangresultat so ausgezeichnet ist.
Auszug aus dem Testbericht:
"...ähnlich divenhaft wie bei den Messungen erwies sich die Kombi aus England auch im Hörtest: Erst nachdem Frontboxen und Center so ausgerichtet waren, dass der Mitteltöner jeweils genau auf den Hörplatz zeigte - dabei war auch ein leichtes Kippen der Lautsprecher nach hinten nötig - spielte das Set seine Klangkünste voll aus. Und die sind wahrhaftig nicht von schlechten Eltern: Jane Monheit und John Pizarelli stellen sie bei ihrem "They Cant't Take That Away From Me" genauso realistisch und fein durchhörbar in den Raum wie den "Appalachian Spring" von der Boston Symphony, jede Stimme, jedes Instrument steht genau und stabil in der richtigen Größe am richtigen Platz. Und das Ganze passiert mühelos, ohne dass sich der Zuhörer im Geringsten anstrengen muss - einfach klasse.
Beeindruckend auch, mit welcher Dynamik das Set Omar Hakims "Listen Up" zum Besten gibt, ganz egal, wie energisch Hakim auf die Fußmaschine seiner Bassdrum tritt, der Subwoofer geht das ansatzlos mit. Diese Aufnahme ist so gemischt, dass der Zuhörer vermeintlich mitten in der Band sitzt, was das B&W-Set mit seiner räumlichen Darstellung zu einem außergewöhnlichen Erlebnis werden lässt. Auch bei der ganz groben Kelle - in diesem Fall "Terminator - Die Erlösung" schüttelt das Set auch gemeine Bassimpulse präzise und sehr tiefreichend aus dem Ärmel, ohne dass irgendwo Kompression oder gar Verzerrungen hörbar werden.
Dass die 702 S2 im Stereobetrieb auch ohne Subwoofer auskommen, glaubt man angesichts der insgesamt sechs Tieftontreiber gerne. Basspower ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was sie wirklich zu bieten haben, nämlich eine absolut saubere und engagierte Darbietung, die beispielsweise "Hello" von Adele zum echten Erlebnis werden lässt. Ganz ohne Verfärbungenen kommt die Stimme der Engländer nicht, an die gewöhnt man sich aber schnell und vergisst sie komplett..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Bewertung

Standlautsprecher 702 S2 von Bowers & Wilkins im Test der Image Hifi
Auszug aus dem Testbericht:
"... Der Lautsprecher schien an beiden Enden des Frequensbandes kein Ende seiner Bandbreite zu kennen, zumindest so weit nicht, als es seinen wohnraumfreundlichen Abmessungen entspricht, die naturgemäß das Volumen des Basses begrenzen. Die zartesten Klänge der Harfe waren ebenso präsent vorhanden wie das tiefe Grollen der Tuba, und oben wie unten machte eine höchst knackige Abbildung auf sich aufmerksam. Bei der Nummer "Funky Nightmare", bei der sich zur Tuba eine Flöte und eine Bassklarinette gesellen, kamen alle drei Blasinstrumente mit ihren individuellen Klangfarben zur Geltung ...
... Die 702 S2 kann nicht nur eine Pauke ganz aus der Tiefe eines Orchesters kommend - in diesem Fall handelte es sich um die Neubrandenburger Philharmonie - punktgenau verortet abbilden. Sie bietet auch eine Breite der Bühne, die bei Bedarf deutlich über die rechte Außenkante des rechten Lautsprechers und über die linke Außenkante des linken hinausgeht. Wie die das machen bei Bowers & Wilkins? Vor allem, so wird man sagen dürfen, durch eine evolutionäre Weiterentwicklung der Chassis, die in manchen Details durchaus einen revolutionären Charkater hat. So sitzt der neue Hochtöner nicht mehr in einem hohlen Zinkgusskörper, sondern in einem aus dem Vollen gedrehten Aluminiumkörper. Dieser ist mit mehr als 1 Kilogramm Masse extrem steif und resonanzarm. Darin sitzt ein Carbon-Dome-Tweeter mit einer Vorderseite, deren 30 Mikron dünne Aluminiumkalotte mit einer Kohlenstoffoberfläche beschichtet ist ...
... Die drei Standboxen der neuen Serie 700, von denen die 702 S2 die größte ist, arbeiten mit speziellen Continuum FST-Mitteltönern. Die Zinkkonstruktion der CM-Serie wurde durch einen Aluminiumchassiskorb ersetzt. Ein auf dem chassisrand montierter sogenannter Tuned-Mass-Damper (also etwa: Dämpfer mit abgestimmter Masse) absorbiert Rensonanzen. Die Continuum-Membran selsbt folgt dem B&W-Prinzip einer kontrollierten Nachgiebigkeit ...
... Wohin das Auge schaut: Hier steckt die mächtige Entwicklungspower eines großen und traditionsreichen Unternehmens dahinter, die sich nicht zuletzt in einer herausragenden Verarbeitung zeigt ...
... die B&W geht sauber und sehr tief in den Bass hinunter, aber sie trägt nicht auf. Weder ganz unten noch in den unteren Mitten. Man hört genau, wie jede Basssaite gezupft wird. Es ist aber nicht die Art dieses Lautsprechers, ein diffuses Grummeln oder wohlige Schmelz zu verbreiten ...
... Die Stimmen erklingen im lebendigen Wechselspiel zwischen dem linken und dem rechten Kanal, ohne dass jemals ein "Loch" in der Mitte des Stereospektrums entstehen würde. Am Schluss dieses Abschnitts kommt dann die kräftige Männerstimme, die dem Treiben der Kinder Einhalt gebietet, nicht nur von links, sondern von ganz weit links. In Track 7, dem Duett von Carmen und ihrem verschmähten Liebhaber, sind die grobdynamischen Sprünge auffallend ausgeprägt, ebenso wie das flehentliche Klagen in der Stimme von Placido Domingo. Und in Track 8 demonstriert die 702 S2, wie metallisch sie ein Tamburin wiedergeben kann ...
... Bleibt am Ende zu sagen, dass es Bowers & Wilkins wieder einmal gelungen ist, aus drei völlig unterschiedlichen Chassis, die ganz auf ihren jeweiligen Arbeitsbereich hin getrimmt und optimiert sind, einen unglaublich homogen spielenden Lautsprecher zu entwickeln ..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]

Bowers & Wilkins 702 S2 Standlautsprecher im Test der Fono-Forum
Auszug aus dem Testbericht:
"... B&W entdeckte für sich gewebtes und beschichtetes Kevlar. Dieses Material war mechanisch und akustisch hochgradig geeignet, doch es blieb eine schwache akustische Signatur. Acht Jahre der weiteren Grundlagen- und Anwendungsforschung führten schließlich zu „Continuum“, das als Mitteltonmembran das letzte Quantum an Neutralität hinzufügt. Die exklusiven Flaggschiffe der 800er-Serie wurden damit zu einem durchschlagenden Erfolg ...
... Der sickenlose Continuum-Mitteltöner ist bei näherer Betrachtung dem aus der 800er-Spitzenserie mehr als ähnlich, teilweise nahezu detailidentisch. Durch drei Ankerpunkte zentriert, ist er mechanisch weitgehend von der Schallwand entkoppelt und wird lediglich von einem mittigen Gewindestab in seiner Position gehalten – Gehäuse und Mitteltontreiber beeinflussen sich auf diese Weise praktisch überhaupt nicht ...
... Auch der Hochtöner erinnert stark an die Diamantkalotte der großen 800er, die hier aus Kostengründen freilich nicht in Frage kam. Doch wäre B&W mit seiner legendären Entwicklungsabteilung „University Of Sound“ in Steyning nicht B&W, hätte man nicht auch hier eine Lösung gefunden, den Diamant-Charakter teilweise zu übertragen. Dazu nahmen die Briten einen Aluminium-Dome und hauchten ihm durch die Bedampfung mit einer dünnen Kohlenstoff schicht neues Leben und eine deutlich gesteigerte Steifigkeit ein ...
... Es ist clever und doch letztlich auch eine hohe Kunst, dem Kunden durch Teileregalpolitik samt gezieltem Top-down-Technologietransfer und höherer Stückzahl („Economics Of Scale“) einen höheren Gegenwert fürs Geld zu bieten. Die 702 ist nur unwesentlich teurer als ihre ausgemusterte Vorgängerin CM10 S2, aber dafür der 804 D3 dicht auf den Fersen, „Downsizing at it’s best“. Es ist bei näherer Betrachtung ganz offensichtlich, dass der Ansatz hier von oben kam. Man wollte so viel 804 zum günstigen Preis anbieten wie möglich, anstatt die CM10-Basis lediglich weiter zu verbessern, und so könnte man die neue Serie fast als Mini-800 betrachten ...
... Am Ende kann man B&W nur einen weiteren großen Wurf attestieren. Gerade der Einsatz der Materialien und Erkenntnisse aus der hauseigenen Formel „D3“ haben hier zum weniger als halben Preis einer 804 den Bau eines fantastischen Standlautsprechers gestattet, der fraglos zum Besten der 4000/5000-Euro-Klasse zählt. So viel B&W-Knowhow gab es zu diesem Kurs noch nie, die Fangemeinde dürfte damit deutlich wachsen ..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Fazit
"B&W schickt die neue 702 ins Rennen und lässt sie dabei zum mehr als halbierten Preis spürbar von den Technologien der großen 804 D3 profitieren. Damit wird diese Standbox zu einem Star ihrer Preisklasse, der temperamentvoll, klar und natürlich aufspielt, dabei aber auch einen angenehmen Hauch von Wärme nicht vermissen lässt. Großartig."

AUDIO-Test: Bowers & Wilkins 702 S2 im Set mit Rotel RA-1592 und Rotel RCD-1572
Auszug aus dem Testbericht:
"... So gewinnt man neue Fans. Zudem zieht die Limitierung, der berühmte Satz „Solange der Vorrat reicht“. Wir haben uns die Schnäppchen-Kombi in den Hörraum bestellt. Statt vieler Worte: Hier klingt für erschwingliches Geld geradezu wunderbar viel Gegenwert. Wer dieses Angebot verpasst, der könnte schon bald in Tränen ausbrechen. Schauen wir uns also die Details an, beginnend bei der Quelle der Kombination – dem CD-Spieler Rotel RCD-1572. Der ist brandneu und ein stolzer Vertreter seiner Art – schließlich kommen heutzutage ja gar nicht mehr so viele neue CD-Player auf den Markt. Rotel selbst sieht ihn als „Höhepunkt nach mehr als drei Dekaden“. Wer ihm unter die Haube blickt, schaut auf einen ehrlichen, stringenten Aufbau. Links bietet ein größeres Netzteil die Spannung für Laufwerk und Digitalplatine an. Das Laufwerk selbst wirkt robust ...
... In dieser Preisklasse darf man mit Zugaben rechnen, die Rotel auch liefert – zum Beispiel mit einem Ausgang im XLR-Format. Hier springt im Set-Gedanken wiederum Audioquest zur Seite, das dazu das feine XLR-Kabel Yukon liefert. Schließlich wartet auch auf der Gegenseite ein XLR-Eingang – am Vollverstärker Rotel RA-1592 ...
... Dann der geheime Held der Gesamtkombination: B&W lässt sich nicht lumpen und gruppiert die größte unter den Standboxen der 700er-S2-Linie hinzu, die 702 S2 (AUDIO 10/17). Wir haben bereits über diesen Ausnahmelautsprecher gejubelt; in ihm stecken viele Gene der überragenden 800er-Serie. Da gibt es einen ausgelagerten Hochtöner nach den Maßgaben des Carbon Dome, gleich darunter schwingt ein Mitteltöner aus dem Wundermaterial Continuum, welches das bei B&W nunmehr veraltete Kevlar abgelöst hat. Nach Modellierungstechniken am Computer hat B&W MESSLABOR ROTEL RCD 1572 Rotels CD-Spieler schlägt sich im Messlabor einwandfrei: Das rechte Diagramm zeigt, dass neben dem herausgefilterten 1-kHz-Prüfton weder Brumm noch Rauschen und nur sehr geringe Oberwellenanteile im Signal enthalten sind. Der minimale Abfall des Frequenzgangs im Bass (links) ist wegen der feinen Skaliserung zwar sichtbar, dürfte in der Praxis jedoch kaum zu hören sein (1 dB bei 20 Hz). dazu die Tieftöner aus Aerofoil entwickelt – die Bassmembranen sind unterschiedlich dick, ideal geformt für eine definierte Festigkeit ...
... Die Rotel/B&W-Kombi offenbarte hier, was wir häufig sagen, was aber nur die wenigsten Leser in ihr Poesiealbum eintragen: Für eine überschaubare Summe bekommt man in der High-End-Welt fast 90 Prozent der möglichen Klangqualität ...
... Die 702 S2 ist das Herz der Leidenschaft. Die Elektronik von Rotel versteht sich perfekt auf den standesgemäßen Antrieb und die Analyse. Der Preis ist heiß. Jeder, der zu spät kommt, wird bestraft ..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Rotel RCD-1572
Rotel RA-1592
Bowers & Wilkins 702 S2
Fazit
"Mal angenommen, ich wünschte mir eine gute High-End-Kombi, hätte aber keine Lust, mich durch sämtliche Testberichte zu lesen. Genau hier schlägt Bowers & Wilkins zu: Der deutsche Vertrieb hat die Superbox 702 S2 an die Seite feiner Rotel-Elektronik gestellt und dazu mit AudioquestKabeln verbunden. Das ist nicht nur sinnvoll, sondern gefährlich gut. Hier bekommt man für überschaubares Geld ein Luxus-Paket."

Standlautsprecher 702 S2 von Bowers & Wilkins
In der STEREO der Ausgabe 11/2017 auf den Seiten 14-17 testete Tom Frantzen den Standlautsprecher 702 S2 der 700er Serie von Bowers & Wilkins. Der Standlautsprecher in freundlicher Preisregion überzeugt nicht nur mit zeitlosem Design, sondern auch mit den Technolgien der 800-D3-Serie.
Auszug aus dem Testbericht:
" ...Nun ist es so weit, die Continuum-Technologie hält Einzug in die preislich darunter angesiedelte Baureihe. Den Fortschritt bewertet B&W selbst so groß, dass man nicht eine aufgewertete CM S3-Reihe, sondern gleich eine 700er-Serie ins Leben rief. Angesichts des noch deutlich weitergehenden Technologie-Transfers, der die 702 S2 beispielsweise der etwa doppelt so teuren 804 D3 erheblich näher- bringt und die CM10 S2 nicht optisch, aber in der Papierform weit hinter sich lassen dürfte, ein kluger Schachzug ...
... Und selbst die langhubigen 165er-Tieftöner, von denen die 702 als Spitzenmodell dieser neuen Baureihe gleich drei aufweist, die auf dasselbe Bassreflexgehäuse werkeln, greifen mit der Aerofoil-Membran, die hier mit Pappe und EPS (Styropor) in spezieller Formgebung als Sandwich-Konstruktion leicht und rigide schwingen soll, auf die großen Vorbilder zurück. Drei Stück sollen hier natürlich für ein solides und sattes Fundament sorgen. Und das tun sie.
...Im Hörraum zeigte die bereits eingespielt angelieferte 702 dann tatsächlich schon nach den ersten Takten am hochkarätigen Duo aus Marantz SA-10 und Symphonic Line RG 9 HD ihre sehr hohe Klasse. Der Hochtöner spielt noch freier und feinsinniger auf, was wir diesmal mit Mike Oldfields legendären „Tubular Bells“ überprüften, die Durchsichtigkeit und Beweglichkeit im Mittelton ist frappierend, und auch der Bass etwa bei AC/ DCs Autobahn in die Hölle konnte an Präzision gegenüber der schon richtig guten Vorgängerin noch hörbar zulegen. Das Ganze ist zudem im Sinne bruchloser Geschlossenheit und Musikalität von außerordentlicher Stimmigkeit sowie noch etwas plastischer geworden, woran auch die durchdachte, van-den-Hul-verkabelte Weiche ihren Anteil haben wird. Vor allen anderen Einflüssen aber dürfte die migrierte Continuum-Technologie mit ihrer eigenklangfreien Gewebemembran dieses Ergebnis beflügelt haben ..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]

Bowers & Wilkins 700 S2-Serie im Test der Stereoplay
Auszug aus dem Testbericht:
"... Dieser Technologietransfer zu weniger als dem halben Verkaufspreis war gewiss eine Herausforderung. Das große, und völlig autark arbeitende Entwicklerteam von B&W musste insbesondere den Meriten der Diamant-Technologie mit einem konventionellen Alu-Hochtöner nahekommen. Es landete bei der Produktionstechnik, mit der auch die sündhaft teuren ultraharten Kalotten der D3-Serie produziert werden. Verfahrenstechniker sprechen dabei vom Gasabscheidungsverfahren, bei dem unter Einwirkung extremer Temperaturen und Drücke Kohlefaseratome auf einem Trägermaterial abgeschieden werden und sich zu einem Diamantgitter formen. Genau dies findet auch beim Carbon-Hochtöner der neuen 700-S2-Serie statt – mit dem Unterschied, dass das Trägermaterial Aluminium verbleibt und nur mit einer hauchdünnen härtenden Schicht versehen wird. Diese Schicht wird aufgrund ihrer geringen Dicke nicht explizit Diamant genannt, gibt dem Aluminium aber ähnliche Eigenschaften wie Härte gegen Verformungen und eine starke Bedämpfung der Materialresonanz ...
... Beeindruckend groß und kraftvoll massig legte die 702 S2 denn auch mit Stanley Clarkes „Justice Grooves“ los. Dem Oberbass durfte man dabei eine leichte Dominanz nachsagen, die sich aber aufgrund ihrer Impulsgenauigkeit hervorragend ins rundum entspannte Klangbild integrierte und nach einigen Experimenten mit dem richtigen Wandabstand (80 cm am Ende) auch nivellierte. Dabei gelang der Neuen das Kunststück, herausragend entspannt und homogen zu spielen, ohne dunkel oder fad zu wirken ...
... So hörten sich die Tester Stunde um Stunde durch die Tiefen des redaktionsinternen Archivs und entdeckten nicht eine einzige Aufnahme, die der 702 S2 nicht zum Genussmittel gereichte. Für weniger als die Hälfte erreicht man zwar nicht die ultimative Auflösung der 804 D3, aber sonst praktisch alle im Alltag wichtigen Qualitäten nebst einem sensationellen Langzeit- und Entspannungsfaktor ..."

Standlautsprecher B&W 702 S2 im Test der AUDIO
Auszug aus dem Testbericht:
"...bei so viel technischen Vorschusslorbeeren waren wir extrem gespannt, wie die 702 S2 denn nun klingen würde. Wir starteten gleich mit einem sehr schwierigen Titel, "Angel" von Massive Attack. Und hier stellte die 702 S2 ihr Können gleich einmal eindrucksvoll unter Beweis: ganz lässig ließ sie den basslastigen, wummernden Trip-Hop-Sound der Briten von ihren Membranen tropfen. Souverän beleuchtete sie, wusste jedes einzelne Klangdetail souverän zu beleuchten und stellte alles sauber getrennt in den Raum, sodass sich eine wunderbare Ortbarkeit ergab. Auch die ausgeglichene Wiedergabe dieses Titels durfte die Box auf der Habenseite verbuchen. Es folgte der ultimative Test mit "Mars, The Bringer Of War" aus dem Zyklus "The Planets" von Gustav Holst. Ultimativ deswegen, weil wir genau dieses Stück auch auf der 804 D3 mit Begeisterung hörten (siehe AUDIO 3/16). Würde die 702 hier also an die 804 herankommen?
Nein, das tat sie nicht. Da hat die 804 D3 einfach mehr Muckis und mehr Wumms, was der Wiedergabe mehr Emotion verlieh. Trotzdem schlug sich die 702 S2 mehr als wacker. Mit hoher Detailtreue, ausgezeichnetem Timing und einer tiefen Bühne wusste sie zu überzeugen. Uns überkam der Wunsch nach noch mehr Klassik, und so ließen wir unsere Heft-SACD "Spiritoso" (AUDIO 5/17) im Ayre-Player rotieren. Track 3, ein Stück aus Mozarts Don Giovanni: Jetzt gab sich die 702 lieblich und verspielt, aber immer mit dem nötigen Ernst für einen Hörtest und dem Respekt vor dem Mozart'schen Werk. Ihr Detailreichtum brachte sogar die Klappengeräusche der Blasinstrumente zum Vorschein. Um es klar zu sagen: Hier ist von der Liebe zum Detail die Rede und nicht etwa von einer analytischen Wiedergabe.
Zuletzt rotierte eine ganz feine und brandneue Stockfisch-Scheibe im Player: Brian Flanagans "Where Dreams Are Made" (Rezension im Musikteil, Seite 117). Die Vorab-Auskoppelung "A Whole Lot of Livin" hatte unsere Heft-CD "Audiophile Pearls Vol. 21" bereichert (AUDIO 6/17). Das Klavier, die Harfe, die Gitarre, alles trat wunderbar feinperlig ans Ohr, es war eine akustische Wohltat. Brians Stimme war zum Anfassen präsent und mit einer schönen Portion Feingefühl garniert. So macht Musik Spaß!..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Bewertung
Fazit
"Mit so viel Technik aus der 800er-Reihe wirkt die 702 S2 wie eine kleine 804 D3. Der Gedanke, für 2000 Euro eine Box zu erstehen, die wie eine 800er klingt, ist verführerisch. Vor allem im Mittel- und Hochtonbereich ließen sich die Gene der großen Topserie zweifellos heraushören. Mit der neuen 702 S2 ist Bowers & Wilkins ein wahrlich großer Wurf gelungen. Gut gemacht!"

Studiotechnik + Sinnlichkeit = 700?
Jochen Reinecke hat die B&W 702 S2 einem umfassenden Test unterzogen. Das Ergebnis ist einer der besten Testberichte, die wir jemals gelesen haben. Zu finden ist er unter der URL https://www.fairaudio.de/test/bowers-wilkins-b-und-w-702-s2-lautsprecher/testfazit/.
Zitat aus dem Fazit
"Die Bowers & Wilkins 702 S2 will sich nicht für eine bloße Affäre hingeben, sondern als Partner für ein langes Hörerleben dienen. Tonal weitgehend balanciert, mit einem leichten Hang ins Warme, Sonore, Sinnliche. Leise wie laut überzeugend, dynamisch ansprechend ohne über Gebühr vorzupreschen, in Sachen Räumlichkeit eher gut sortiert als vereinnahmend: Je länger man diesem Lautsprecher zuhört, desto plausibler wird das Gebotene – weil es in jeder Lebenslage funktioniert: schlüssig, kohärent, sauber, eben aus einem Guss. Wenn man dann noch die ausgezeichnete Verarbeitung, Fertigungsqualität und Optik dazu nimmt, kommt ein tolles Gesamtpaket heraus: Ein echter Allrounder, der audiophile Qualitäten mit zeitlosem und ansprechenden Design verbindet."
Steckbrief Bowers & Wilkins 702 S2
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Ein Lautsprecher, der in nahezu allen Disziplinen durch besondere Kohärenz und Geschlossenheit überzeugt
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Tonal ausbalanciert, aber nicht 100 Prozent neutral:
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Sinnliches, tiefes, durchzugsstarkes Fundament mit einer sanften Oberbassbetonung, die durch die mitgelieferten Stopfen ein Stück weit neutralisiert werden kann.
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Ausgesprochen langzeittaugliches, fein auflösendes, stimmiges, niemals zu vordergründig spielendes Mittenband.
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Gut eingebundener, eher milder als vorwitziger Hochtonbereich, der eine perfekte Balance zwischen Detailreichtum und Absenz von Schärfen hinbekommt.
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In dieser Preisklasse außergewöhnliche Feindynamik. Transienten und feine Details werden mustergültig präzise dargeboten.
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Gute, aber nicht überbordende Grobdynamik.
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Vergleichsweise kompakte, dabei aber sehr authentisch wirkende Bühnendarstellung mit ausgezeichneter Mittenmanifestation und sehr präziser Ortung einzelner Schallquellen.