Tests für Bowers & Wilkins 704 S2
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Bowers & Wilkins 704 S2 und 705 S2 im Test der STEREOPLAY
Autor: Klaus Laumann, STEREOPLAY
In der Ausgabe 01/2018 des Magazins stereoplay befasste sich Klaus Laumann auf den Seiten 10 bis 14 mit einem Vergleich zweier Lautsprechermodelle von Bowers & Wilkins: dem Standlautsprecher 704 S2 und dem Kompaktlautsprecher 705 S2. Der Test ging der Frage nach, ob eine hochwertige Regalbox wie die 705 S2 klanglich mit einer ausgewachsenen Standbox wie der 704 S2 mithalten kann – besonders dann, wenn beide Modelle preislich nah beieinander liegen.
Unsere Zusammenfassung
Laut Laumann lasse sich die Entscheidung zwischen Stand- und Kompaktlautsprecher nicht pauschal treffen. Aspekte wie die später nötige Investition in Lautsprecherständer oder leistungsfähigere Verstärker spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Qualität der verbauten Komponenten und die klangliche Abstimmung. Es sei also eine Abwägung, ob man mehr Volumen und Treiber einer Standbox oder weniger, dafür hochwertigere Komponenten einer Kompakten vorziehen solle. Der Autor merkt an: „Die Frage wird besonders dann interessant, wenn beide Kandidaten ähnlich viel kosten und aus derselben Serie stammen.“
Besonders spannend werde der Vergleich zwischen 704 S2 und 705 S2 auch durch die unterschiedlichen Technologien, die jeweils zum Einsatz kämen. Während die Standbox 704 S2 einen Mitteltöner mit dem sickenlosen Continuum-Membranmaterial biete, zeichne sich die 705 S2 durch einen freistehenden Hochtöner aus – eine Technologie, die sonst vor allem in deutlich teureren Modellen verwendet werde.
Beide Lautsprecher arbeiteten mit einer sogenannten Karbonkalotte im Hochtonbereich. Dabei handele es sich um eine Aluminium-Membran, die mit einer dünnen Kohlenstoffschicht überzogen sei – ein Aufbau, der dem Klangverhalten der berühmten Diamantkalotten sehr nahekommen solle. Laumann betonte: „Diamant ist schließlich nichts anderes als reiner Kohlenstoff in einer besonders stark gebundenen Kristallgitterstruktur.“
Zudem habe man laut Testbericht den Eindruck, dass die Entwickler bei Bowers & Wilkins die beiden Modelle bewusst für unterschiedliche Einsatzszenarien abgestimmt hätten. So eigne sich die 704 S2 eher für eine freistehende Aufstellung in größeren Räumen, während die 705 S2 – auch dank ihrer außergewöhnlichen Hochtontechnologie – in kleinen bis mittelgroßen Räumen und bei näherer Hördistanz besonders gut zur Geltung komme.
Die stereoplay-Redaktion bewertete beide Modelle klanglich in der absoluten Spitzenklasse. Die 705 S2 erhielt 78 Gesamtpunkte und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die 704 S2 wurde mit 74 Punkten bewertet, ihr Preis-Leistungs-Verhältnis wurde mit gut bis sehr gut eingestuft.
Gesamtwertung
Fazit
Soll man also ein Budget X lieber in ein Paar Regalboxen investieren? Das lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die Folgekosten für Ständer, leistungsfähigere Verstärker etc. sind auch zu berücksichtigen. Und nicht zuletzt kommt es auf die individuelle Abstimmung und die Qualität der Chassis an, ob ein Zwei- oder ein Drei-Wege-Konzept mit großem oder kleinem Gehäusevolumen das beste Klangergebnis liefert.

STEREO-Test: Bowers & Wilkins 704 S2 im Set mit Rotel RCD-1572 und RA-1572
Auszug aus dem Testbericht:
"... Positiv fällt sofort auf, dass es sich hier nicht um Auslaufmodelle handelt, die am Lager Staub angesetzt haben, sondern um aktuelle Ware, die erst Ende 2017 auf den Markt kam. Auch die Farbe bei Elektronik und Boxen kann der Kunde wie beim Einzelkauf frei wählen. Die 72er-Modelle ersetzen die vorherige 70er-Baureihe, die Technik ist in vielen Dingen verfeinert und ergänzt worden. So verfügt der Verstärker RA 1572 nun über die neueste AKM-Wandlertechnik mit 32 Bit Auflösung. Der komfortbewusste Musikliebhaber kann den Verstärker dank seiner Bluetooth aptX-Ausstattung auch drahtlos mit Musik versorgen, ohne klanglich gleich ein audiophiles Waterloo befürchten zu müssen. Auch, wenn Sie zu den Anhängern hochauflösender Klänge via Computer gehören, werden Sie am Rotel-Verstärker Freude haben, denn er verfügt über einen PC-tauglichen USB-Anschluss, der sogar mit DSD-Dateien bis zu 32 Bit und 384 kHz umzugehen weiß ...
... Der CD-Spieler RCD 1572 glänzte im Labor. Sein sauberer Innenaufbau zeigt zwei Besonderheiten: Zum einen findet sich dort ein richtig dicker, gekapselter Ringkerntrafo, der von sogenannten „Slit-Foil“-Siebkondensatoren bei seiner Arbeit unterstützt wird. Zum anderen entdeckten wir dort aber auch ein solides und sehr laufruhiges CD-Laufwerk mit klassischer Schublade statt des beim Vorgänger verbauten Slot-in-Mechanismus. Auch die sonstige Technik ist vertrauenerweckend: Ein WM8740-WolfsonWandler, der Signale bis zu 24 Bit/192 kHz verarbeiten kann, ist wahrlich keine schlechte Visitenkarte. Zum Verstärker geht’s per XLR-oder Cinch-Ausgängen ...
... Die kompakte Standbox 704 2 hat reichlich Gene der Top-Modellreihe der Engländer implantiert bekommen. Zwar reichte es nicht für Diamant- und freistehenden Hochtöner, aber die silberne Continuum-Membran des Mitteltöners fand Eingang in die mit 2400 Euro Paarpreis vergleichsweise günstige Box ...
... Der Hörtest gestaltete sich so interessant wie kurzweilig. Da man den RCD 1572 auch per Koax-Kabel mit dem Verstärker verbinden kann, probierten wir auch diese Alternative – entschieden uns aber letztlich für das kraftvollere, etwas wärmere und rundere Klangbild via XLR-Verbindung. Das passte aus unserer Sicht besser zum Charakter der Anlage, die sich mehr auf ein stimmiges Gesamtklangbild mit hoher Musikalität konzentrierte als auf die Darstellung allerletzter Details auf dem Silbertablett. Wer letztere Abstimmung bevorzugt, sollte den Player mal digital verbinden, dann wird die tonale Balance in Richtung schlanker und analytischer gelenkt. Lyn Stanley brachte die per XLR verbundene Kombination dynamisch und voluminös an unsere Ohren, „Makin’ Whoopee“, obwohl unendliche Male in verschiedensten Versionen gehört, ist in Stanleys Interpretation und der überragenden Aufnahmequalität jedoch immer wieder ein Highlight. Bei „The Very Thought Of You“, im Intro gefühlvoll mit Flügel und Kontrabass vorgetragen, hätte der Flügel einen Hauch mehr Glanz vertragen, während wir ob der sauberen und körperhaften Darstellung des Kontrabasses beeindruckt waren ...
... Dass die Anlage von Menschen mit Musikverstand- und Gefühl zusammengestellt ist und nicht von Marketingstrategen, wurde erneut bei einer „Zauberflöte“-Version mit drei Hörnern und einem Fagott deutlich – zauberhaft. Kleiner Tuning-Tipp: Lassen Sie sich von Ihrem Händler noch eine hochwertige Netzleiste empfehlen – das lohnt!"
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]

Bowers & Wilkins 704 S2 im Test der AUDIO
Auszug aus dem Testbericht:
" ...Wie klein kann ein Standlautsprecher sein? Ganz schön klein, wenn es nach Bowers & Wilkins geht. Deren 704 S2 stellt unsere Ideen über den Zusammenhang von Größe und Kraft auf den Kopf ...
... Die 704 S2 von Bowers & Wilkins verfügt über eine enorme innere wie äußere Schönheit. Sie ist ein schlanker Standlautsprecher, der im Wohnraum nicht aufträgt. Die Verarbeitung ist perfekt ...
... Auch in der Höhe kommt neueste B&W-Technologie zum Einsatz. Der sogenannte Carbon Dome besteht aus zwei Teilen: Im vorderen Bereich schwingt eine 30 Micron dünne Aluminiumkalotte, die B&W mit Kohlenstoff beschichtet. Als Verstärkung legen die Ingenieure noch einen 300 Micron dünnen Karbonring dahinter. Als Ziel soll eine besonders leichte, aber zugleich steife Konstruktion zum Schwingen gebracht werden. Interessant auch der Weg bei den Basslieferanten: Hier hat B&W abermals die Membran ausgetauscht. Statt des alten Karbongewebes gibt es nun klassisches Papier, veredelt im Kompositverfahren. Der Gedanke an einen technologischen Rückschritt liegt nahe, doch sollten wir die akustischen Eigenschaften des Papiers nicht unterschätzen. Hier wurde mit computerbasierten Modellierungstechniken gearbeitet ...
... Gerade in der Tiefe liegt die Kraft des Klangs. Die 704 S2 vermag einen wuchtigen und ebenso knorrig tiefen Bass zu stemmen. Als Testmusik haben wir das Requiem von Giuseppe Verdi aufgelegt, in der Luxuseinspielung des Chicago Symphony Orchestra unter Georg Solti. Im „Dies Irae“ bricht der Jüngste Tag an – mit der tiefen, Großen Trommel auf unbetontem Taktteil. Schreckenseinflößender kann Musik kaum sein. Vor allem in dieser Aufnahme, in der die Große Trommel eine gewaltige Wucht entfacht ...
... Alles schien diesem Lautsprecher leicht zu fallen. Wenn die Elektronik davor das richtige Tempo aufbringt. So erschien auch Bob Dylan weit vor der Lautsprecherachse. Das hatte eine Gegenwart, als würde der Meister wenige Zentimeter vor uns direkt zu uns sprechen. Magisch fast ...
... Die 24/96er Aufnahme ist ein Traum, und die 704 S2 war ihr mehr als nur gewachsen. Herrlich, wie schnell das Saitenspiel das Ohr erreichte, stattlich dazu der Korpus, den die 704 S2 dem Cembalo angedeihen ließ. In diesen Lautsprecher darf man sich mit bestem Gewissen verlieben ..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Fazit
"Ein schlanker Standlautsprecher lebt immer im Kräftefeld. Er muss die Regallautsprecher überbieten und die großen Standboxen vorausahnen – das kommt einem Spagat gleich. Der Hersteller eines solchen Speakers muss über Standing und Know-how verfügen. Kurz: Der kleine Bruder darf nicht untergehen. Hier hat Bowers & Wilkins einen echten Trumpf gespielt: Die 704 S2 ist leichtgängig, stark in der Abbildung und bereitet große Freude."

704 S2 Standlautsprecher von Bowers und Wilkins im Test der HiFi Stars
Auszug aus dem Testbericht:
"... Der 704 S2 ist ein neuer 3-Wege-Baßreflexstandlautsprecher von Bowers & Wilkins, der nicht nur mit dem neuen 2,5 cm Carbon-Dome™-Hochtöner ausgestattet ist. Dieser Doppelkalottenhochtöner hebt die obere Wiedergabegrenze auf stolze 47 kHz an und soll für eine sehr präzise und detailreiche Abbildung sorgen. Die schon in der größeren „800 Diamond“-Serie eingeführte Continuum™-Membran stellt in der Mitteltonsektion ebenfalls besondere Leistungen zur Verfügung: Ihr silberfarbig beschichtetes Gewebematerial sorgt für eine kontrollierte Auflösung, die zu einem sehr neutralen Mitteltonbereich führt ...
... Der Rotel RA-1572 ist ein Vollverstärker mit 2 x 120 Watt Dauerleistung an 8 Ω und – für ein elektronisches Gerät selbstbewußten - fünf Jahren Garantie! Schon seit meiner Jugendzeit gelten Vollverstärker als Schaltzentrale einer Stereoanlage. Selbstverständlich war ein Phono-Eingang – meistens für MM-Systeme – immer schon Gegenstand seiner Ausstattung. So etwas hat der RA-1572 ebenfalls, großen Beifall unsererseits dafür! Schwer waren die Vollverstärker sowieso – der Rotel sorgt mit seinen satten 13 kg auch an dieser Stelle für ein gutes Gefühl. Sein Gewicht sieht man ihm schon fast an, denn mit seiner Breite von 43 cm, der Höhe von rund 14 cm und einer Tiefe von fast 36 cm ist er ein beeindruckender Vertreter seiner Zunft. Und daß er so ganz nebenbei auch noch bildhübsch geraten sowie zudem tadellos verarbeitet ist, läßt sich auf den Bildern wohl sofort erkennen...
... Der Rotel RCD-1572 besitzt ein eigens entwickeltes „ruhiges“ Laufwerk und sensibel abgestimmte Audioschaltungen. Der D/A-Wandler WM8740 von Wolfson ist weltweit bestens beleumundet, er verarbeitet digitale Signale bis zu 24 Bit/192 kHz. Rotel zählt übrigens zu den Herstellern, die nicht allein auf hochwertige Bauteile setzen, sondern mit den eigenen Ohren diese in langen Hörsitzungen aussuchen. „Der Klang beginnt in der Stromaufbereitung“ – so etwas weiß man auch bei Rotel. Entsprechend werden solide Ringkerntrafos und Folienkondensatoren mit extrem kurzen Auf- und Entladezeiten verwendet. Für sein Geld ist der CDPlayer ein sehr ehrliches Gerät, welches im Zusammenspiel mit dem entsprechenden Partner viele Jahre Spaß bereiten wird ...
... Knochentrockene Baßtöne fluten gerade den Hörraum und die begleitenden Pianotöne perlen sauber voneinander abgegrenzt „oben“ herum. „Na das ist doch mal eine blitzsaubere Vorstellung“, geht es mir durch den Kopf. Beeindruckt lasse ich die ganze CD durchlaufen. Etwas mehr Sound und Klang, noch dazu aus der synthetischen Ecke, kommt von Honne mit „Warm On A Cold Night“ – im Grunde echte Chillout-Musik, die dieser Anlage sehr recht ist ..."
[Hervorhebungen durch HIFI-REGLER]
Fazit
"Eine Stereoanlage zum Glücklichwerden? Ja, daran bestehen meinerseits überhaupt keine Zweifel. Eine hochwertige Verkabelung dankt sie hörbar. Der ausgezeichnet klingende CDPlayer spielt frisch und detailverliebt auf. Der Verstärker ist nicht nur massiv verarbeitet, sondern ein echtes Multitalent - ich mag ihn einfach - und die Lautsprecher zeigen für ihre Größe ein beachtliches Klangbild. Diese Kombination ist für mich ein Statement für eine bezahlbare Komplettanlage mit hohen Zukunfts- wie Wiedergabequalitäten. Mit ihr Musik zu hören, hat wirklich Spaß gemacht. Und um mehr geht es doch gar nicht, oder...?"