Tests für Bowers & Wilkins 705 S2
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Bowers & Wilkins 705 S2 Kompaktlautsprecher im Test der STEREO
Autor: Tom Frantzen, STEREO
In der Ausgabe 02/2018 des Fachmagazins STEREO widmete sich Autor Tom Frantzen auf den Seiten 23 bis 25 dem Kompaktlautsprecher 705 S2 von Bowers & Wilkins. Dabei stellte er sich die Frage, was in dem größten Regallautsprecher der 700er-Serie des britischen Herstellers tatsächlich steckt – und ob er dem Anspruch gerecht werden kann, technisch zur Oberklasse aufzuschließen.
Unsere Zusammenfassung
Frantzen berichtete, dass sich Bowers & Wilkins im hart umkämpften Markt der Kompaktlautsprecher keine Nachlässigkeiten erlaube und in der 705 S2 bewusst auf die bestmögliche Technik setze – insbesondere auf die hauseigene Continuum-Membran. Dieses neue Membranmaterial, das mit viel Geheimhaltung entwickelt wurde, löse das jahrzehntelang verwendete gelbe Kevlar ab. Letzteres war im Mitteltonbereich beinahe zu einem Synonym für die Marke geworden. In Bezug auf die Wirkung der neuen Technologie meinte Frantzen: „Wir werden sehen respektive hören, was das für diese neue Kompaktbox bedeutet …“
Aus technischer Sicht erklärte er weiter, dass in der 705 S2 ein sickenloser Mitteltöner – wie er in der größeren 805 zum Einsatz kommt – aufgrund der Zwei-Wege-Bauweise nicht möglich sei. Der verwendete Tiefmitteltöner müsse auch den Tieftonbereich abdecken und entsprechend mehr Hubarbeit leisten. Die Ingenieure der hauseigenen Forschungsabteilung, der sogenannten University of Sound, hätten daher besondere Sorgfalt auf die gesamte mechanische Konstruktion des Treibers gelegt – von Antrieb über Aufhängung und Zentrierung bis hin zur Geometrie der Membran. Das Ziel sei eine perfekte Abstimmung auf die Eigenschaften des Continuum-Materials gewesen, insbesondere in Bezug auf Geschwindigkeit, Resonanzarmut und Rückstellkräfte. Laut Frantzen erinnere der eingesetzte Treiber stark an das Pendant aus der 805 D3.
Auch in der Gehäusekonstruktion zeige sich der Einfluss höherwertiger Serien. Zwar blieben Merkmale wie Diamantkalotten, komplexe Matrix-Innenverstrebungen und abgerundete Gehäuseformen weiterhin den Modellen der 800er Nautilus-Klasse vorbehalten, doch auch die 705 S2 profitiere von hochwertiger Verarbeitung, gezielter Gehäuseverstärkung und einem strömungsoptimierten Bassreflexrohr. Die Frequenzweiche sei mit ausgesuchten Bauteilen – unter anderem von Mundorf – bestückt, was auf hohe Materialqualität und Entwicklungsaufwand hinweise.
Klanglich attestierte Frantzen der Kompaktbox eine neutrale bis leicht warme Tonalität mit viel Spielfreude. Besonders im Bassbereich reagiere sie gut auf kraftvolle Verstärker mit präziser Kontrolle – Modelle wie der Symphonic Line RG 14 Edition, aber auch Geräte von Rotel oder Cambridge Audio seien empfehlenswerte Spielpartner. Im direkten Vergleich könne die 705 S2 sogar etablierten Referenzen wie der 805 D3 Konkurrenz machen – so die Einschätzung des Autors.

Bowers & Wilkins 704 S2 und 705 S2 im Test der STEREOPLAY
Autor: Klaus Laumann, STEREOPLAY
In der Ausgabe 01/2018 des Magazins stereoplay befasste sich Klaus Laumann auf den Seiten 10 bis 14 mit einem Vergleich zweier Lautsprechermodelle von Bowers & Wilkins: dem Standlautsprecher 704 S2 und dem Kompaktlautsprecher 705 S2. Der Test ging der Frage nach, ob eine hochwertige Regalbox wie die 705 S2 klanglich mit einer ausgewachsenen Standbox wie der 704 S2 mithalten kann – besonders dann, wenn beide Modelle preislich nah beieinander liegen.
Unsere Zusammenfassung
Laut Laumann lasse sich die Entscheidung zwischen Stand- und Kompaktlautsprecher nicht pauschal treffen. Aspekte wie die später nötige Investition in Lautsprecherständer oder leistungsfähigere Verstärker spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Qualität der verbauten Komponenten und die klangliche Abstimmung. Es sei also eine Abwägung, ob man mehr Volumen und Treiber einer Standbox oder weniger, dafür hochwertigere Komponenten einer Kompakten vorziehen solle. Der Autor merkt an: „Die Frage wird besonders dann interessant, wenn beide Kandidaten ähnlich viel kosten und aus derselben Serie stammen.“
Besonders spannend werde der Vergleich zwischen 704 S2 und 705 S2 auch durch die unterschiedlichen Technologien, die jeweils zum Einsatz kämen. Während die Standbox 704 S2 einen Mitteltöner mit dem sickenlosen Continuum-Membranmaterial biete, zeichne sich die 705 S2 durch einen freistehenden Hochtöner aus – eine Technologie, die sonst vor allem in deutlich teureren Modellen verwendet werde.
Beide Lautsprecher arbeiteten mit einer sogenannten Karbonkalotte im Hochtonbereich. Dabei handele es sich um eine Aluminium-Membran, die mit einer dünnen Kohlenstoffschicht überzogen sei – ein Aufbau, der dem Klangverhalten der berühmten Diamantkalotten sehr nahekommen solle. Laumann betonte: „Diamant ist schließlich nichts anderes als reiner Kohlenstoff in einer besonders stark gebundenen Kristallgitterstruktur.“
Zudem habe man laut Testbericht den Eindruck, dass die Entwickler bei Bowers & Wilkins die beiden Modelle bewusst für unterschiedliche Einsatzszenarien abgestimmt hätten. So eigne sich die 704 S2 eher für eine freistehende Aufstellung in größeren Räumen, während die 705 S2 – auch dank ihrer außergewöhnlichen Hochtontechnologie – in kleinen bis mittelgroßen Räumen und bei näherer Hördistanz besonders gut zur Geltung komme.
Die stereoplay-Redaktion bewertete beide Modelle klanglich in der absoluten Spitzenklasse. Die 705 S2 erhielt 78 Gesamtpunkte und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die 704 S2 wurde mit 74 Punkten bewertet, ihr Preis-Leistungs-Verhältnis wurde mit gut bis sehr gut eingestuft.
Gesamtwertung
Fazit
Soll man also ein Budget X lieber in ein Paar Regalboxen investieren? Das lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die Folgekosten für Ständer, leistungsfähigere Verstärker etc. sind auch zu berücksichtigen. Und nicht zuletzt kommt es auf die individuelle Abstimmung und die Qualität der Chassis an, ob ein Zwei- oder ein Drei-Wege-Konzept mit großem oder kleinem Gehäusevolumen das beste Klangergebnis liefert.