Tests für Canton GLE 90
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Canton GLE 90 - Standlautsprecher im Test
Autor: Philipp Kind, AREADVD, exklusiv für HIFI-REGLER, 09.06.2021

Canton GLE 90 im Test bei HiFiTest
Autor: Dr. Martin Mertens, HiFiTest
Unsere Zusammenfassung
Obwohl die Messdaten auf Zurückhaltung im Bass hindeuteten, überraschte der Lautsprecher mit einem satteren Klangfundament als erwartet. Besonders bei akustischen Instrumenten wie Kontrabass zeigte sich eine angenehme Tieftonfülle. Die Bassanhebung lasse sich unter anderem mit der längeren Nachschwingzeit im Wasserfalldiagramm erklären. Nur bei extremen Bassimpulsen – etwa elektronischer Musik mit tiefen synthetischen Effekten – stoße die GLE 90 an ihre Grenzen.
Trotz kräftiger Tieftonwiedergabe bleibe der Mittelton davon unbeeinflusst. Die klare Stimmwiedergabe sei eine der großen Stärken des Modells. Gesang und mittig platzierte Instrumente würden durch präzise Auflösung und lebendige Dynamik beeindruckend in Szene gesetzt. Bei Hi-Res-Dateien wie Emilie-Claire Barlows „The Beat Goes On“ sei die Aufnahmequalität sofort erkennbar – selbst wenn das künstlerische Niveau nicht durchgehend mithalten könne. Gitarren und Klavierinstrumente klängen energiegeladen und voll, mit sauber transportiertem Resonanzkörper.
Im Hochtonbereich liefere die GLE 90 viel Brillanz, bei direkter Ausrichtung aber eventuell zu viel des Guten. Der Test-Redakteur empfahl eine leicht schräge Aufstellung, da der Hochtonpegel außerhalb der Achse angenehm abfalle. In halligen Räumen könne es jedoch schwieriger werden, die Höhen zu zähmen. Bei leiser Wiedergabe sorge die Kombination aus Bassfülle und Höhenbetonung für eine Loudness-ähnliche Wirkung, die das Hören bei geringem Pegel angenehm gestalte.
In Bezug auf Dynamik sei der Lautsprecher in Mitten und Höhen sehr präzise, im Tiefton etwas zurückhaltender. Zwar könne die GLE 90 laut spielen, verliere bei sehr hohen Pegeln aber an Kontrolle und Klangkohärenz. Der Redakteur stellte klar: „Die Lautsprecher haben ihren Wohlfühlbereich, der reicht bis zu deutlich gehobener Zimmerlautstärke.“
Auch räumlich überzeugte die Box: Die Bühne sei etwas größer als gewöhnlich und löse sich gut von den Lautsprechern. Während die Breitenstaffelung stark sei, wirke die Tiefenabbildung etwas zurückhaltender, aber insgesamt glaubwürdig. Die Ortung einzelner Klangquellen sei solide, wenngleich nicht holografisch exakt.
Fazit
Die Canton GLE 90 ist ein Lautsprecher, dessen Stärken in der Mitte liegen. Im mittleren Frequenzbereich liefert sie eine beeindruckende Vorstellung mit hoher Auflösung und toller Dynamik. Dabei fühlt sie sich bei mittleren Lautstärken am wohlsten. Und genau hier spielt sich vermutlich 99% der Musik ab, die man mit diesen Lautsprechern hört.

Canton GLE-Set bei audiovision im Test
Autor: Michael Nothnagel, audiovision
In der Ausgabe 1/2022 des Fachmagazins audiovision testete Michael Nothnagel ein Mehrkanal-Set aus Cantons GLE-Serie. Das Ensemble bestand aus den Standlautsprechern GLE 90, den Regallautsprechern GLE 30, dem GLE 50 Center sowie dem aktiven Subwoofer Power Sub 12. Die Tester attestierten dem System insgesamt einen luftigen und präzisen Klangcharakter, gepaart mit hoher Dynamik und kräftigem, sauberem Tiefton.
Unsere Zusammenfassung
Besonders eindrucksvoll zeigte sich das Set bei der Wiedergabe actionreicher Filmszenen, etwa beim Abschleppwagenmoment in „Terminator – Die Erlösung“, wo die tiefen Frequenzen sogar körperlich spürbar wurden. Auch bei hohen Lautstärken blieb das Lautsprecher-Set souverän. Eine weitere große Stärke sah Nothnagel in der exzellenten Stimmwiedergabe: Auch in dichten Klanglandschaften blieben Sprachanteile klar verständlich und präsent. Die Performance bei Musik überzeugte ebenfalls – so beschrieb der Autor die Wiedergabe von Jane Monheits Gesang und John Pizarellis Gitarre im Song „They Can’t Take That Away From Me“ als charaktervoll und authentisch: „Man fühlt sich geradezu ins Live-Konzert hineinversetzt.“
Die GLE 90-Standlautsprecher punkteten mit einer lebendigen, durchdacht abgestimmten Klangbühne, die sowohl Dynamik als auch Ortbarkeit überzeugend abbildete. Beim Titel „Railway Tracks“ von John Illsley wirkten Stimmen und Instrumente präzise zwischen und hinter den Lautsprechern platziert. Der Redakteur lobte die nahtlose und offene Spielweise des gesamten Lautsprechersets und meinte, die Komponenten klängen „wie aus einem Guss“.
Pro und Kontra
Fazit

Canton GLE 90 bei lite im Test
Autor: Roman Maier, lite
Unsere Zusammenfassung
Der Test begann nach einer gewissen Einspielzeit und optimaler Aufstellung mit einem ersten Hörcheck: Der Track „Nobody Else“ von Axwell zeigte sofort, dass die GLE 90 keine Zurückhaltung kennt, wenn es um Dynamik und Basskraft geht. Der Lautsprecher lieferte bereits bei gehobener Lautstärke eine äußerst lebendige Performance, ohne Anzeichen von Überforderung.
Maier beschrieb den Klang als sehr klar und definiert, besonders im Bereich der oberen Bässe. Die Box verzichte auf künstliche Betonung im Grundton und wirke daher umso authentischer. Besonders beeindruckt zeigte er sich vom Zusammenspiel der vier Chassis, das für eine ausgewogene Abstimmung und exzellente Impulsverarbeitung sorge. Er stellte fest: „Das Timing ist vorbildlich, ebenso die Dynamik und die Lebhaftigkeit, mit der meine Testgäste hier zu Werke gehen.“
Die GLE 90 sei nicht nur für laute Partymusik geeignet, sondern könne auch bei leisen Pegeln überzeugen. Bei Inga Rumpfs „One Man Band“ offenbarte der Lautsprecher seine Fähigkeiten in der räumlichen Darstellung und Feindynamik. Die Bühne wurde bei passender Aufstellung klar strukturiert, Stimmen und Instrumente wirkten natürlich eingebettet. Auch bei niedriger Lautstärke zeigte sich das Klangbild als kraftvoll und präzise – ein wichtiger Aspekt für Hörer in Mehrfamilienhäusern oder bei nächtlichen Hörsessions.
Der Lautsprecher bewies laut Maier ebenfalls seine Flexibilität bei unterschiedlichen Genres. Bei „Talkin’ To The Sun“ von Abbey Lincoln überzeugte er mit luftigem, detailreichem Klang, der ohne Schärfen auskam. Die GLE 90 betone Stimmen auf angenehme Weise, ohne sie unnatürlich hervorzustellen. Im abschließenden Test mit Linkin Parks „Crawling“ bewies das Canton-Duo, dass es auch mit weniger gut produzierten Aufnahmen umgehen könne. Die Box decke zwar klangliche Schwächen auf, tue dies aber mit einer gewissen Nachsicht. Sie sei kein „Schönspieler“, aber auch kein gnadenloser Kritiker – ein Spagat, der gerade bei älteren Rock- oder Pop-Produktionen von Vorteil sei.
Pro und Kontra
- agiler Grundton
- klares, detailreiches Klangbild
- kräftiger Tiefbass
- Alu-Mangan-Hochtonsystem mit Spezial-Waveguide für optimale Schallabstrahlung
- Titanium-Mitteltieftöner
- Wave-Sicke
- wohnraumfreundliches Design
- modernes Design
- frischere Anmutung durch ovale Abdeckungen
- sehr gute Verarbeitung
- unkomplizierte Aufstellung
- magnetische Frontabdeckungen
- exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis
Fazit
Die Canton GLE 90 ist ein echter Preishammer. Für einen Stückpreis von 549 Euro bekommt man hier jede Menge Ausstattung, eine tolle Verarbeitung, ein zeitlos-schlichtes Design und einen Sound, für den man an anderer Stelle deutlich mehr zahlt. Dazu kommen ein erstaunliches Kraft- und Leistungsvermögen, eine imposante Grundton-Dynamik und Flexibilität in der Ausstattung. Die GLE 90 kann leise wie laut – und sie ist absolut langzeittauglich. Zusammengefasst macht sie das zu einem absoluten Preistipp! Wer also auf der Suche nach preislich attraktiven Lautsprechern ist, die sowohl die Nachbarn ärgern, als auch feindynamisch aufspielen können, sollte sich dieses Modell unbedingt mal anhören.

Canton GLE 90 bei STEREO im Test
Autor: Tom Frantzen, STEREO
Unsere Zusammenfassung
Der Test-Redakteur zeigte sich besonders vom energiegeladenen und dynamischen Klangcharakter der GLE 90 beeindruckt, die in keiner Frequenzlage Schwächen offenbarte. Ihr Wirkungsgrad sei bemerkenswert hoch, und der Tiefton reiche tief in den Basskeller hinab. Die neue Generation unterscheide sich nur in Details von der Vorgängerin GLE 496.2, biete jedoch klanglich erneut Spitzenleistung in ihrer Preisklasse.
Die Lautsprecher konnten sowohl bei klassischen Musikstücken als auch bei rockigen Filmsequenzen überzeugen. Ob feine Kammermusik oder lautstarke Action – das Set zeige sich stets spielfreudig, temperamentvoll und kraftvoll. Frantzen beschrieb die GLE 90 als besonders vielseitig: „Sie ist der perfekte Allrounder.“
Die gesamte GLE-Serie beeindruckte im Heimkino-Set durch eine ausgewogene Abstimmung, hohe Pegelfestigkeit und klare Detailzeichnung. Gerade bei Mehrkanalanwendungen im Heimkino-Einsatz profitierte das Klangbild von der harmonischen Abstimmung zwischen den einzelnen Komponenten. Auch der Subwoofer Power Sub 10 trug seinen Teil dazu bei, indem er das Klangfundament mit Präzision und Druck untermauerte.
Fazit

Canton GLE 90 bei stereoplay im Test
Autor: Alexander Rose-Fehling, stereoplay
Unsere Zusammenfassung:
Alexander Rose-Fehling hebt den kräftigen Oberbass der GLE 90 hervor, durch den selbst etwas unausgewogene 80er-Jahre-Musik voller wirkte. Insgesamt sei ihre Abstimmung sehr natürlich - das wurde beim Hören von Stimmen wie Adam Duritz, dem Sänger der Counting Crows mit dem Titel "Hanginaround" deutlich. Die Canton GLE 90 habe dabei stets ruhig und ausgewogen geklungen, ohne auch nur ansatzweise langweilig zu wirken. Weiter ging es mit "Troublegum" von den irischen Rockern Therapy? - die Canton bot das Stück druckreich dar und erzeugte zudem eine unerwartete Tiefe in der Abbildung. Insgesamt überzeugte die Canton mit guter Durchhörbarkeit und einer sehr sauberen Abbildung.
Laut Redakteur punktet die Canton besonders bei Klavieraufnahmen, egal welchen Genres. Die Canton schenkt dem Grundton eine kleine Portion "Extra-Energie", durch die das Instrument größer, mächtiger und lebensechter wirkt.