Tests für Canton Townus 30
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Canton Townus 30 - Regallautsprecher im Test
Autor: Philipp Kind, AREADVD, exklusiv für HIFI-REGLER, 16.11.2021

Canton Townus 30 bei STEREO im Test
Autor: Michael Lang, STEREO
In der Ausgabe 10/2022 des HiFi-Magazins STEREO nahm Autor Michael Lang die passiven Regallautsprecher Townus 30 von Canton gemeinsam mit dem aktiven Schwestermodell Townus 2 unter die Lupe. Der ausführliche Vergleichstest erstreckte sich über mehrere Seiten (16 bis 20) und widmete sich sowohl den klanglichen Qualitäten als auch der Praxistauglichkeit beider Modelle – zunächst im preislich realistischen Setup, später im High-End-Betrieb.
Unsere Zusammenfassung
Laut Lang verzichtete Cantons Entwicklerteam um Frank Göbl erfreulicherweise auf klanglich plakative Effekte. Stattdessen habe man Lautsprecher geschaffen, die emotional ansprechen, dabei aber klanglich neutral bleiben. Die Redaktion führte Hörvergleiche in einem praxisnahen Szenario durch – mit einem älteren Harman/Kardon-Receiver in Kombination mit einem Bluesound-Streamer. Die aktive Townus 2 wurde direkt vom Streamer angesteuert. Im Test sei dabei deutlich geworden, dass sich die beiden Lautsprecher selbst bei sehr unterschiedlichen Musikrichtungen wie Martha Argerich oder Saturday Night in San Francisco klanglich auf ähnlichem Niveau bewegten. Unterschiede seien zwar erkennbar gewesen – insbesondere an den Frequenzenden – doch keine der Boxen habe die andere klar deklassiert. „…Lautsprecher, die zwar richtig Laune machen und den Musikhörer emotional zu packen wissen, aber das Ganze nicht auf Kosten der klanglichen Neutralität.“
Während die aktive Townus 2 im Tieftonbereich etwas präziser und straffer agierte, wirkte die Townus 30 etwas wärmer – was auf Kosten von etwas Präzision ging. Erst bei Verwendung eines hochwertigeren Verstärkers habe sich die passive Variante klanglich deutlich absetzen können. In dieser Konstellation habe sie ein gelösteres Klangbild erzeugt und gleichzeitig mehr Körper und Wärme geliefert. Dabei wirkte der Klang dennoch fein aufgelöst und lebendig – etwa bei aktuellen Alben von Ben Harper und Jack White. Die Townus 2 hingegen erschien im Direktvergleich mitunter etwas nüchtern.
Michael Lang wies darauf hin, dass das Potenzial der Townus 30 erst dann voll ausgeschöpft werden könne, wenn man bereit sei, über die Budgetgrenze der aktiven Townus 2 hinauszugehen. Trotz dieses Hinweises hob er die passive Kompaktbox als hervorragend verarbeitetes und klanglich überzeugendes Produkt hervor – auch im direkten Vergleich mit der hauseigenen Konkurrenz.
Fazit

Canton Townus-Set bei audiovision im Test
Autor: Michael Nothnagel, audiovision
In der Ausgabe 5/2022 des Magazins audiovision nahm Michael Nothnagel das 5.1-Lautsprecherset der Townus-Serie von Canton unter die Lupe. Das getestete Ensemble bestand aus den Standlautsprechern Townus 90, dem Center Townus 50, den Kompaktlautsprechern Townus 30 als Rears und dem aktiven Subwoofer Townus Sub 12. Der Fokus des Tests lag auf der Tonqualität sowohl im Surround- als auch im Stereobetrieb.
Unsere Zusammenfassung
Nothnagel lobte zunächst die technische Basis des Systems. Mit einem Maximalpegel von 108 Dezibel und einer unteren Grenzfrequenz von 25 Hertz liefere das Set ausreichend Reserven für dynamikstarke Heimkino-Szenen. Die Frequenzgänge seien – typisch für Canton – sehr linear abgestimmt, insbesondere im Mitteltonbereich, wo laut dem Tester nur minimale Abweichungen festzustellen seien. Auch der Subwoofer verhalte sich bis zur Grenzfrequenz gleichmäßig, bevor ein steiler Abfall einsetzt, was auf ein integriertes Subsonic-Filter hindeute – ein Schutzmechanismus für Tieftöner und Passivmembran.
Beim Centerlautsprecher Townus 50 handele es sich um eine 2,5-Wege-Konstruktion, bei der nur ein Tieftöner für den Mitteltonbereich zuständig sei. Zwar führe das zu einem leicht asymmetrischen Abstrahlverhalten, doch die Auswirkungen blieben im Höralltag gering. Klanglich zeige sich das Set sehr natürlich, verfärbungsarm und angenehm offen. In Actionszenen wie dem Gewitter in Ratatouille oder den Explosionen in Terminator – Die Erlösung demonstriere das System enorme Impulskraft und Dynamik. Selbst bei sehr hohen Lautstärken gerate der Subwoofer erst spät in die Kompression. Der Tester schrieb wörtlich: „Das Set spielt zudem ausnehmend temperamentvoll und impulsiv.“
Auch im leiseren Bereich konnte das Townus-Set überzeugen: Bei akustischen Titeln wie Crash Into Me von Dave Matthews oder Orchesterstücken wie Appalachian Spring der San Francisco Symphony wurden Details präzise herausgearbeitet und räumlich korrekt platziert. Stimmen wie die von Jane Monheit wirkten gefühlvoll, gut verankert und äußerst authentisch.
Im Stereobetrieb zeigten die Townus 90 laut Nothnagel ebenfalls ihre hohe Qualität – allerdings auch gnadenlose Ehrlichkeit. Eine schwach abgemischte Aufnahme wie Walking In Memphis von Marc Cohn wirkte schnell aggressiv und flach. Dafür belohnten hochwertige Produktionen wie Joe Bonamassas Different Shades Of Blue mit einem warmen, nuancierten Klangbild. Die Lautsprecher kamen dabei selbst ohne Subwoofer aus, da sie Bässe souverän und präzise abbildeten.