Tests für Canton Townus 30
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Canton Townus 30 - Regallautsprecher im Test
Autor: Philipp Kind, AREADVD, exklusiv für HIFI-REGLER, 16.11.2021

Canton Townus-Set bei audiovision im Test
Autor: Michael Nothnagel, audiovision
In der Ausgabe 5/2022 des Magazins audiovision nahm Michael Nothnagel das 5.1-Lautsprecherset der Townus-Serie von Canton unter die Lupe. Das getestete Ensemble bestand aus den Standlautsprechern Townus 90, dem Center Townus 50, den Kompaktlautsprechern Townus 30 als Rears und dem aktiven Subwoofer Townus Sub 12. Der Fokus des Tests lag auf der Tonqualität sowohl im Surround- als auch im Stereobetrieb.
Unsere Zusammenfassung
Nothnagel lobte zunächst die technische Basis des Systems. Mit einem Maximalpegel von 108 Dezibel und einer unteren Grenzfrequenz von 25 Hertz liefere das Set ausreichend Reserven für dynamikstarke Heimkino-Szenen. Die Frequenzgänge seien – typisch für Canton – sehr linear abgestimmt, insbesondere im Mitteltonbereich, wo laut dem Tester nur minimale Abweichungen festzustellen seien. Auch der Subwoofer verhalte sich bis zur Grenzfrequenz gleichmäßig, bevor ein steiler Abfall einsetzt, was auf ein integriertes Subsonic-Filter hindeute – ein Schutzmechanismus für Tieftöner und Passivmembran.
Beim Centerlautsprecher Townus 50 handele es sich um eine 2,5-Wege-Konstruktion, bei der nur ein Tieftöner für den Mitteltonbereich zuständig sei. Zwar führe das zu einem leicht asymmetrischen Abstrahlverhalten, doch die Auswirkungen blieben im Höralltag gering. Klanglich zeige sich das Set sehr natürlich, verfärbungsarm und angenehm offen. In Actionszenen wie dem Gewitter in Ratatouille oder den Explosionen in Terminator – Die Erlösung demonstriere das System enorme Impulskraft und Dynamik. Selbst bei sehr hohen Lautstärken gerate der Subwoofer erst spät in die Kompression. Der Tester schrieb wörtlich: „Das Set spielt zudem ausnehmend temperamentvoll und impulsiv.“
Auch im leiseren Bereich konnte das Townus-Set überzeugen: Bei akustischen Titeln wie Crash Into Me von Dave Matthews oder Orchesterstücken wie Appalachian Spring der San Francisco Symphony wurden Details präzise herausgearbeitet und räumlich korrekt platziert. Stimmen wie die von Jane Monheit wirkten gefühlvoll, gut verankert und äußerst authentisch.
Im Stereobetrieb zeigten die Townus 90 laut Nothnagel ebenfalls ihre hohe Qualität – allerdings auch gnadenlose Ehrlichkeit. Eine schwach abgemischte Aufnahme wie Walking In Memphis von Marc Cohn wirkte schnell aggressiv und flach. Dafür belohnten hochwertige Produktionen wie Joe Bonamassas Different Shades Of Blue mit einem warmen, nuancierten Klangbild. Die Lautsprecher kamen dabei selbst ohne Subwoofer aus, da sie Bässe souverän und präzise abbildeten.
Pro und Kontra
Fazit

Canton Townus 30 bei STEREO im Test
Autor: Michael Lang, STEREO
"...so haben Chefentwickler Frank Göbl und sein Team erfreulicherweise auf solch billige Effekthascherei verzichtet und Lautsprecher kreiert, die zwar richtig Laune machen und den Musikhörer emotional zu packen wissen, aber das Ganze nicht auf Kosten der klanglichen Neutralität. Beide Boxenpaare hörten wir aus rund drei Metern Entfernung und betrieben sie abwechselnd mit einem betagten Receiver von Harman/Kardon, der seine Musiksignale vom Bluesound-Streamer empfing, während die Aktivbox direkt mit dem Streamer verbunden war. Abschließend loteten wir aus, wie weit man den Klang durch den Einsatz einer hochwertigeren Anlage noch steigern kann.
Doch zunächst starteten wir mit der realistischen, preiswerten Version. Hier lagen die beiden Probanden klanglich weder bei Martha Argerich noch bei der „Saturday Night in San Francisco“ weit auseinander, und auch bei Level 42 und den „Love Games“ konnten zwar Unterschiede an den Frequenzenden klar festgestellt werden, aber letztlich nicht so, dass die eine die andere Box zu Boden geschickt und ausgeknockt hätte. Im Bassbereich zeigte sich die aktive Townus 2 dabei etwas präziser, sauberer und knackiger, während die 30er in dieser Kombination etwas mehr Wärme versprühte, aber zweifellos auch Präzision vermissen ließ.
Das Blatt wendete sich erst dann zugunsten der passiven Version, wenn man einen erheblich großzügigeren finanziellen Rahmen steckte und den Receiver gegen einen zeitgemäßen Verstärker hoher Qualität austauschte. Dann löste sich das Klangbild besser von der Townus 30, entpuppte sich die Townus 2 als auf die Dauer einen Hauch Kühle verbreitend, während Ben Harper und Jack White mit ihren großartigen neuen Alben über die Townus 30 an Körper gewannen und das Kunststück vollbrachten, mehr Auflösung mit einem Plus an Wärme unter einen Hut zu bringen.
Dabei sollte klar sein, dass man dann den Preisrahmen weit über die 1.500 Euro hinaus, die die Townus 2 kostet, überschreitet. Ohne Zweifel ist die passive Townus 30 eine exzellente und preislich extrem attraktive Kompaktbox, die jedoch mit der aktiven Townus 2 eine flexiblere und besser ausgestattete Konkurrenz aus dem eigenen Haus zu fürchten hat."