Tests für Canton Townus 90
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Canton Townus 90 - vielseitiger Standlautsprecher im Test
Autor: Philipp Kind, AREADVD, exklusiv für HIFI-REGLER, 12.05.2022

Canton Townus-Set bei audiovision im Test
Autor: Michael Nothnagel, audiovision
In der Ausgabe 5/2022 des Magazins audiovision nahm Michael Nothnagel das 5.1-Lautsprecherset der Townus-Serie von Canton unter die Lupe. Das getestete Ensemble bestand aus den Standlautsprechern Townus 90, dem Center Townus 50, den Kompaktlautsprechern Townus 30 als Rears und dem aktiven Subwoofer Townus Sub 12. Der Fokus des Tests lag auf der Tonqualität sowohl im Surround- als auch im Stereobetrieb.
Unsere Zusammenfassung
Nothnagel lobte zunächst die technische Basis des Systems. Mit einem Maximalpegel von 108 Dezibel und einer unteren Grenzfrequenz von 25 Hertz liefere das Set ausreichend Reserven für dynamikstarke Heimkino-Szenen. Die Frequenzgänge seien – typisch für Canton – sehr linear abgestimmt, insbesondere im Mitteltonbereich, wo laut dem Tester nur minimale Abweichungen festzustellen seien. Auch der Subwoofer verhalte sich bis zur Grenzfrequenz gleichmäßig, bevor ein steiler Abfall einsetzt, was auf ein integriertes Subsonic-Filter hindeute – ein Schutzmechanismus für Tieftöner und Passivmembran.
Beim Centerlautsprecher Townus 50 handele es sich um eine 2,5-Wege-Konstruktion, bei der nur ein Tieftöner für den Mitteltonbereich zuständig sei. Zwar führe das zu einem leicht asymmetrischen Abstrahlverhalten, doch die Auswirkungen blieben im Höralltag gering. Klanglich zeige sich das Set sehr natürlich, verfärbungsarm und angenehm offen. In Actionszenen wie dem Gewitter in Ratatouille oder den Explosionen in Terminator – Die Erlösung demonstriere das System enorme Impulskraft und Dynamik. Selbst bei sehr hohen Lautstärken gerate der Subwoofer erst spät in die Kompression. Der Tester schrieb wörtlich: „Das Set spielt zudem ausnehmend temperamentvoll und impulsiv.“
Auch im leiseren Bereich konnte das Townus-Set überzeugen: Bei akustischen Titeln wie Crash Into Me von Dave Matthews oder Orchesterstücken wie Appalachian Spring der San Francisco Symphony wurden Details präzise herausgearbeitet und räumlich korrekt platziert. Stimmen wie die von Jane Monheit wirkten gefühlvoll, gut verankert und äußerst authentisch.
Im Stereobetrieb zeigten die Townus 90 laut Nothnagel ebenfalls ihre hohe Qualität – allerdings auch gnadenlose Ehrlichkeit. Eine schwach abgemischte Aufnahme wie Walking In Memphis von Marc Cohn wirkte schnell aggressiv und flach. Dafür belohnten hochwertige Produktionen wie Joe Bonamassas Different Shades Of Blue mit einem warmen, nuancierten Klangbild. Die Lautsprecher kamen dabei selbst ohne Subwoofer aus, da sie Bässe souverän und präzise abbildeten.
Pro und Kontra
Fazit

Canton Townus 90 bei AUDIO im Test
Autor: Marius Dittert, AUDIO
Unsere Zusammenfassung
Nach einer intensiven Einspielphase testete Dittert zunächst mit Billie Holidays Love Songs, einer Mono-Aufnahme, die sich ideal zur Positionierung von Lautsprechern eignet. Bereits bei diesem Titel habe die Townus 90 ihr Talent für Stimmwiedergabe bewiesen. Die Stimme der Jazz-Ikone sei laut ihm „beeindruckend präsent und lebendig“ gewesen – und zugleich voller emotionaler Tiefe.
Ein weiteres Klangbeispiel lieferte My Baby Does Me von Queen. Die Stimme von Freddie Mercury sei dabei klar umrissen und schwebend genau in der Mitte zwischen den Lautsprechern lokalisiert gewesen – genau dort, wo sie hingehört. Der Test zeigte zudem, dass sich die Townus 90 bewusst auf eine lineare Wiedergabe konzentriere. Statt aufgeblähtem Bass servierte sie nur dann satte Tieftöne, wenn die Aufnahme es auch hergab. Überproduzierte, blutleere Aufnahmen entlarvte sie gnadenlos. Dittert kommentierte: „Eine Schönfärberin ist sie garantiert nicht.“
Die Box überzeugte auch durch ihre Pegelfestigkeit, die selbst in höheren Lautstärkebereichen kaum Schwächen zeigte. In den Bereichen Feindynamik, Raumabbildung und Tiefbass sah Dittert jedoch noch etwas Luft nach oben. Dennoch hob er hervor, dass die grundlegend neutrale und aufrichtige Klangsignatur der Townus 90 gerade für langes, ermüdungsfreies Hören geeignet sei – und mutmaßte, dass diese „ehrliche“ Art vielleicht in der Herkunft der Serie verwurzelt sei, benannt nach der Taunus-Region hinter Frankfurt.
Fazit

Canton Townus 90 bei STEREO im Test
Autor: Michael Lang, STEREO
In der STEREO-Ausgabe 12/2021 testete Michael Lang auf den Seiten 44 bis 47 den Standlautsprecher Townus 90 von Canton. Der Autor widmete sich ausführlich der klanglichen Leistungsfähigkeit des Lautsprechers und ordnete ihn in das neue Serienkonzept von Canton ein, das sich durch einen gelungenen Technologietransfer aus der höherklassigen Vento-Serie auszeichne.
Unsere Zusammenfassung
Lang beschrieb, dass sich die Townus 90 souverän auch komplexen Klangbildern stelle – etwa beim Filmsoundtrack zu No Time To Die, komponiert von Hans Zimmer. Die Lautsprecher hätten den Wechsel zwischen leisen Streicherpassagen und großem Orchester mit beeindruckender Dynamik gemeistert. Dabei sei wichtig, den passenden Verstärker zu wählen: Nicht allein die Leistung zähle, sondern vor allem dessen klangliche Qualität. Besonders gut harmoniert habe die Townus 90 laut Lang mit dem Musical Fidelity M3i und dem Exposure 2510, die beide eine dicke Empfehlung verdienten. Er schrieb wörtlich: „Klangqualität vor Wattstärke, denn die Präzision und tonale Ausgewogenheit […] geht mit einem schlechten Verstärker allzu leicht verloren.“
Im weiteren Verlauf des Tests ließ sich das Team von einem Anfall von Nostalgie mitreißen und spielte Rockklassiker der 1980er-Jahre – von Aerosmith über Van Halen bis INXS und Whitesnake. Selbst bei höheren Lautstärken zeigte sich die Townus 90 von ihrer musikalischen Seite: packend, mitreißend und partytauglich – selbst bei Aufnahmen, die nicht mit audiophiler Qualität glänzen. Die Kunst bestehe laut Lang darin, trotz der hohen Neutralität auch Musik mit durchwachsener Produktionsqualität emotional ansprechend zu präsentieren. Ein Kunststück, das selbst Lautsprechern in höheren Preisklassen oft misslinge.
Erst großbesetzte Werke wie Verdis „Gefangenenchor“ ließen überhaupt den Wunsch nach noch mehr akustischer Größe aufkommen – ein weiteres Indiz für das hohe Niveau dieses Modells.