Tests für Denon DP-3000NE
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Der Denon Plattenspieler DP-3000NE im Test
Autor: Lothar Brandt, AUDIO Stereoplay
Unsere Zusammenfassung
Der Test-Redakteur berichtete in der AUDIO Stereoplay, dass Denon mit dem neuen Plattenspieler DP-3000NE an seine glanzvollen Zeiten im Direktantrieb anknüpfen wolle. Das Unternehmen, dessen Wurzeln bis 1910 zurückreichen, habe in der Vergangenheit viele technische Meilensteine gesetzt – darunter die ersten japanischen Stereo-Schallplatten und frühe digitale PCM-Rekorder. 1972 habe der Vorgänger DP-3000 in Studios, Discos und der HiFi-Szene großen Erfolg gehabt.
Heute sei die Konkurrenz – wie Technics mit dem SL-1210 GAE – bereits wiedererstarkt. Denon habe deshalb einen modernen Direkttriebler entwickelt, gefertigt in China, zum Preis von 2500 Euro ohne Tonabnehmer. Optisch unterscheide er sich vom Urahn, doch erinnere der S-förmige Tonarm an frühere Modelle. Der präzise gelagerte Arm biete eine stufenlose Höhenverstellung „on the fly“ sowie flexible Gegengewichte, sodass unterschiedlichste Tonabnehmer passen. Der Motor arbeite bürstenlos mit 16 Magneten und zwölf Spulen, gesteuert von moderner SV-PWM-Technik.
Im Hörtest habe der DP-3000NE seine Klasse bewiesen. Der Test-Redakteur stellte fest, dass er mit teureren Technics-Modellen mithalten könne, in manchen Fällen – etwa gegenüber dem SL-1500C – sogar überlegen sei. Rocktitel wie "Run With The Pack" hätten besonders dynamisch und druckvoll geklungen. Auch akustische Produktionen wie "One For Sorrow – Two For Joy" oder "Sara Ks" Interpretation von "Brick House" habe er mit Spannung und feiner Struktur wiedergegeben. Selbst sakrale Werke von "Arvo Pärt" hätten „himmelweit“ geöffnet geklungen. Der Unterschied zu deutlich teureren High-End-Plattenspielern sei gering, der musikalische Genuss jedoch groß.
Fazit als Zitat im Original
Pro und Kontra

Test Plattenspieler Denon DP-3000NE
Autor: Bernhard Rietschel, LowBeats
In seinem Bericht für die LowBeats beschrieb Bernhard Rietschel den Denon DP-3000NE als beeindruckende Rückkehr des Herstellers zur analogen Spitzenklasse. Der Plattenspieler verbinde Historie mit Moderne – von einem Tonarm nach historischen Vorlagen bis hin zu einem digital gesteuerten Direktantrieb.
Unsere Zusammenfassung
Schon beim Auspacken hinterlasse das 18,5 Kilogramm schwere Gerät einen hochwertigen Eindruck. Die massive Zarge in Ebenholzfurnier wirke edel und sei exzellent verarbeitet. Die große Bauform ermögliche die Verwendung eines langen Tonarms, der das Handling angenehm gestalte. Rietschel betonte, dass der DP-3000NE live deutlich mehr wirke als auf Fotos.
Die technische Basis sei eine Hommage an Denons Direktantriebs-Tradition: Der eisenbewehrte Motor ähnele der alten Technics-Technik, arbeite aber mit modernster Pulsweitenmodulation – digital gesteuert, aber extrem analog im Ergebnis. Der schwere, mehrlagige Plattenteller aus Aluminium und Edelstahl mit Gummimatte sorge für hervorragende Laufruhe und Resonanzarmut.
Der Tonarm – eine Neuinterpretation des legendären DA-309 – sei kein OEM-Produkt, sondern eine originalgetreue Eigenentwicklung, die Rietschel durch Verarbeitungsqualität, Justierbarkeit und Vielseitigkeit überzeugte. Mit elastischer Lagerung und durchdachten Details wie einem verschiebbaren Gegengewicht und einem transparenten Justagetool sei der Arm auf Augenhöhe mit High-End-Alternativen.
Im Hörtest überzeugte der Denon mit kraftvollem Bass, hoher Detailtreue und beeindruckender Bühnenabbildung. Besonders mit Denons eigenem DL-103 – vorzugsweise der dynamischeren R-Version – entfalte sich ein stimmiger Gesamtklang mit Autorität und Souveränität. Auch mit hochwertigen MC-Systemen wie Lyra Delos oder AT33Sa zeigte der Spieler seine Klasse.
Rietschel verglich den DP-3000NE mit Technics’ SL-1200GR2 und kam zu dem Schluss, dass der Denon klanglich überlegen sei – nicht drastisch, aber hörbar. Besonders Platten mit dichter Produktion profitierten vom souveränen Antrieb und der massiven Bassstruktur. Die Wiedergabe sei sauber, großformatig und musikalisch überzeugend.
Pro und Kontra
Fazit
Bernhard Rietschel
Unabhängig von der Antriebsart ist der DP-3000NE definitiv eines der attraktivsten Laufwerke bis 3000 Euro. Um ihn zu einem vollständigen Spieler zu machen, reicht das DL-103 aus gleichem Haus, wobei die R-Version, sofern der Phono-Preamp dafür ausreichend rauscharm ist, ihren moderaten Mehrpreis mehr als wert ist. Der Aufbau ist für High-End-Verhältnisse denkbar einfach: Die Dämpferfüße funktionieren prächtig und sind höhenverstellbar, das Serien-Headshell harmoniert perfekt mit den Denon-MCs (tatsächlich besser als zum Beispiel das Ortofon LH-4000, das wir ebenfalls probiert haben), selbst das beiliegende Anschlusskabel bietet keinen Anlass zur Kritik. Und sogar eine schöne Plexiglashaube mit Federscharnieren ist dabei.