Tests für Elac Miracord 80
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Elac Miracord 80 bei STEREO im Test
Autor: Matthias Böde, STEREO
In der STEREO-Ausgabe 12/2022 überprüfte Autor Matthias Böde den Plattenspieler Elac Miracord 80 auf Herz und Nieren. Die Erwartungen an das Gerät seien hoch gewesen, da bereits das Jubiläumsmodell – der Miracord Anniversary – in einem früheren Test (STEREO 4/17) einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe. Doch der neue 80er habe die gesetzte Messlatte nicht nur erreicht, sondern mühelos übersprungen.
Unsere Zusammenfassung
Besonderes Augenmerk richtete die Redaktion auf den mitgelieferten MM-Tonabnehmer Elac D96. Dieser habe sich als bemerkenswert präzise und ausgewogen präsentiert. Schon bei Silverparks „Over Water“ sei ein fein aufgelöstes, räumlich tiefes und atmosphärisch stimmiges Klangbild entstanden, das sowohl technisch als auch emotional überzeugte. Offen blieb, ob dies der gezielten Auswahl des Systems oder seiner harmonischen Abstimmung mit dem Laufwerk zu verdanken war – wahrscheinlich beides. „Liegt es an der Selektion [...] oder passt dieses Abtastermodell einfach nahtlos ins Konzept des Miracord 80? Wahrscheinlich beides!“
Auch kritische Passagen meisterte der D96 mit Bravour. Bei Diana Kralls Liveaufnahme aus Paris – besonders bei der Wiedergabe der zischlauten „S“-Laute – habe das System selbst dort bestanden, wo sich manch teurer Abtaster schwertue. Der temporeiche, detailreiche Opener des Konzerts sei dabei klar strukturiert und dennoch musikalisch fließend geblieben. Die zahlreichen Instrumente hätten sich deutlich voneinander abgehoben, ohne dass Raumwirkung oder klanglicher Zusammenhalt gelitten hätten.
Dem Testbericht zufolge sei es vor allem die unangestrengte Darstellung feinster räumlicher, dynamischer und klanglicher Strukturen, durch die sich der Miracord 80 über seine Preisklasse hinaus erhebe. Selbst komplexe Musik – wie Frank Perkins’ energiegeladener Fandango – habe der Plattenspieler souverän gemeistert. Während die Pauken kraftvoll und rhythmisch präzise reproduziert wurden, habe er zugleich in sanften Passagen mit Grazie und Leichtigkeit überzeugt.
Die Redaktion betonte, dass selbst eingefleischte Fans des bisherigen Miracord 90 den Generationswechsel mit gutem Gefühl mittragen könnten. „Diesen Wechsel an der Spitze lassen wir uns gerne gefallen!“
Fazit
Man muss beinahe zweimal hinschauen, um die Unterschiede vom bewährten Miracord 90 zum neuen 80er zu erkennen. Dank seiner gefälligeren Optik sowie Feinarbeit in vielen Details wie etwa dem längeren Tonarm ist dieser ein würdiger, absolut zuverlässig funktionierender Nachfolger. Klanglich besticht die gelungene Kombination aus kerniger Energie und duftiger Feinzeichnung, aus lebendigem Drive und organisierter Übersichtlichkeit. Aber, bitte, bloß nicht am Phono-Kabel sparen!

Elac Miracord 80 bei AUDIO im Test
Autor: Lothar Brandt, AUDIO
Unsere Zusammenfassung
Im Hörtest habe der Miracord 80 bereits mit den ersten Tönen der Klavierfassung des Adagios aus Gustav Mahlers 10. Sinfonie, interpretiert von Igor Levit auf seiner Tristan-Triple-LP, seine Stärken eindrucksvoll offenbart. Laut Brandt sei sofort klar gewesen, dass dieser Plattenspieler Klaviermusik in ihrer ganzen Ausdrucksbreite vermitteln könne – vom leisesten Seufzen bis zum eruptiven Ausbruch, ohne jegliche Unruhe oder klangliche Verzerrung. „Schon nach wenigen Takten [...] war klar: Dieser Miracord 80 kann Klavier!“
Auch bei anderen Genres habe der Miracord 80 seine Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Mary Halvorsons Amaryllis sei in all ihrer farbigen Komplexität detailreich und dynamisch aufgeblüht – inklusive Gitarren, Bläsern, Vibrafon und rhythmischem Fundament. Selbst orchestrale Passagen auf der firmeneigenen Jubiläums-Doppel-LP hätten den Elac nicht aus der Ruhe gebracht: Stimmen wie jene von Agnes Obel oder Natalie Merchant seien emotional und doch tonal ausgewogen wiedergegeben worden, und auch bei voluminösen Klangattacken sei das Klangbild stets stabil geblieben.
Selbst bei härterer Gangart, wie bei Long Distance Calling, habe der Spieler seine Ruhe bewahrt. Zwar sei bei sehr hoher Lautstärke in den Leerrillen ein leichtes Motorgeräusch hörbar gewesen – ein kleiner Makel –, doch dieser sei im eigentlichen Musikbetrieb praktisch bedeutungslos gewesen.
Insgesamt habe sich der Miracord 80 als souveräner Allrounder erwiesen, der auf optische Effekthascherei verzichte und stattdessen auf Qualität und klangliche Ausgewogenheit setze. „Ein Miracord, der nicht mit königlichem Zauber-Zierrat prunkt, sondern seinen Job macht. Das aber glänzend.“
Fazit
Blenden können andere. Der Elac Miracord 80 ist ein sauber durchkonstruierter Spieler, dessen feiner Tonarm auch hochwertige Systeme führen kann. Doch auch mit dem MM-Abtaster Elac D96 überzeugt er mit neutralem, diszipliniertem Klang, der nichts aufbläht oder abmagert. Ein Miracord, der seinem Namen Ehre macht.