Tests für Hegel V10
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel
EISA-Award 2021-2022 für den Hegel V10
Unsere Zusammenfassung der internationalen Fachjury
Die Jury stellte fest, dass Hegel sich viel Zeit genommen hat, um seine renommierte Verstärkerserie um einen passenden Phono-Vorverstärker zu erweitern. Diese Geduld hat sich jedoch gelohnt. Der V10 überzeugt durch seine flexiblen Einstellmöglichkeiten für Verstärkung, Widerstand und Kapazität sowie ein Subsonic-Filter. Diese Einstellungen werden über DIP-Schalter auf der Unterseite des eleganten schwarzen Gehäuses vorgenommen, das typisch für das schlichte, aber funktionale norwegische Design ist.
Die Fachjury lobte die Anpassungsfähigkeit des V10 und betonte, dass es sich lohnt, Zeit in die optimale Abstimmung zu investieren. Ein Zitat aus dem Urteil lautete: "Dann ist der Klang sowohl sanft als auch wunderbar feinauflösend und eindeutig auf Hegels andere Elektronik abgestimmt."
Informationen zu den EISA Awards
Welche Produkte stehen zur Wahl?
Für die Vergabe der EISA-Awards werden die Produktneuheiten der letzten zwölf Monate herangezogen. In die engere Auswahl kommen nur diejenigen Geräte, welche die umfangreichen Produkttests der jeweiligen Fachmagazine bestanden haben – und somit auf Herz und Nieren geprüft wurden. Mitte Juni jeden Jahres treffen sich die Chefredakteure aller teilnehmenden Magazine zur abschließenden Wahl der EISA-Awards, um die Gewinner per Mehrheitsentscheidung zu ermitteln.
Warum sind die EISA-Awards so einzigartig?
Weil die EISA Awards-Gewinner nicht von einer einzelnen Redaktion, sondern von insgesamt 55 internationalen Spezialisten aus 25 Ländern ermittelt werden. So liegen Testberichte aller Fachzeitschriften vor, welche Mitglieder bei der EISA sind. Eine internationale Fachjury garantiert auf diese Weise Ausgewogenheit und das höchste Maß an Kompetenz – und das bereits seit über 35 Jahren.
Phono-Vorverstärker Hegel V10 bei "lite" im Test
Autor: Volker Frech, lite-magazin
Unsere Zusammenfassung
Der Test begann mit dem Einsatz des Hegel H360-Verstärkers und Audio Physic Midex-Lautsprechern. Das Transrotor Dark Star-Laufwerk, ausgestattet mit dem Transrotor MM-System Uccello, wurde genutzt, um die MM-Fähigkeiten des Hegel V10 zu erkunden. Der Soundtrack zum Film "Zidane" von Mogwai wurde gewählt, um die Reinheit und Klarheit des V10 zu testen. Der V10 lieferte dabei eine kristallklare, rauschfreie und präzise Wiedergabe, auch bei höheren Lautstärken.
Der Test-Redakteur bemerkte, dass jedes musikalische Detail bei Mogwais "Black Spider" klar und präsent wiedergegeben wurde. Gitarrenklänge und Bass waren gut definiert, und die Synthesizer-Sounds füllten den Raum. Das Schlagzeug profitierte von der exakten Impulstreue und dem stimmigen Timing des V10. Das Experimentieren mit unsymmetrischen und symmetrischen Signalwegen zeigte die Überlegenheit der symmetrischen Übertragung.
Ein Zitat aus dem Testbericht lautete: "Der Hegel V10 spielt, wie wir es uns erhofft und insgeheim doch auch erwartet haben: Er verstärkt frei von Rauschen, kristallklar und präzise."
Der V10 ermöglichte vielfältige Kapazitätseinstellungen für MM-Systeme, was den Klang je nach Einstellung silbriger oder höhenlastiger machen konnte. Mit dem Goldring Ethos-MC-System zeigte der V10 eine deutliche Verbesserung in Detailreichtum und Räumlichkeit. Das Subsonic-Filter bewährte sich durch effektive Unterdrückung von Trittschall und Bassstörungen.
Pro & Kontra
Zitat
Phono-Vorverstärker Hegel V10 bei STEREO im Test
Autor: Michael Lang, STEREO
Unsere Zusammenfassung
Lang stellte fest, dass der V10 nicht einfach nur nach einem starren Schaltungslayout mit kurzen Signalwegen und optimierter Masseführung auf die vergoldeten Platinen gebracht wurde, sondern dass bei der klanglichen Feinabstimmung mit geschulten Ohren vorgegangen wurde. Neben der Selbstverständlichkeit wie Rausch- und Brummfreiheit überzeugte der Hegel V10 durch seine tonale Unaufdringlichkeit. Der Tiefbass drängte sich nicht in den Vordergrund, und der obere Bassbereich wurde nicht künstlich aufgebläht, um eine falsche Fülle zu suggerieren. Auch Sängerinnen und Sänger wurden nicht künstlich verschönert oder mit unnatürlichem Glanz versehen.
Der Hegel V10 zeigte seine Fähigkeiten, indem er beispielsweise die Aufnahme von "Telegraph Road" von Dire Straits in ihrer ganzen Dynamik und Detailtreue wiedergab, ohne die natürlichen Ein- und Ausschwingvorgänge der Töne zu verfälschen. Er zeigte sich auch in der Lage, die Charakteristik verschiedener Tonabnehmer herauszuarbeiten, wie etwa das feine Audio Technica ART 1 im Vergleich zum vollmundigen und körperhafteren Benz LPS. Selbst bei einer alten Mono-Aufnahme von Puccinis "Tosca" konnte der V10 die Unterschiede klar darstellen.
Ein Zitat aus dem Testbericht lautete: "Er zeigte, wie gut die Dire Straits und die sie betreuenden Tonmeister mal waren, als 'Telegraph Road' eingespielt wurde und Mark Knopfler Fachwelt und Fans mit seinem Spiel begeisterte."
Lang lobte den Hegel V10 auch für seine Fähigkeit, Emotionen zu transportieren, wie etwa bei Tschaikowskis "Pathétique" unter Vladimir Ashkenazy. Die nächste Station führte nach London mit einem Live-Album von George Benson, wo der V10 die Atmosphäre und die Virtuosität Bensons sowie die Begeisterung des Publikums hervorragend einfing. Auch bei Paco de Lucias "Concierto de Aranjuez" zeigte der V10 seine Stärke, indem er die Emotionalität und Spielfertigkeit perfekt darstellte.
Der Hegel V10 konnte sogar die Stimme von Wolfgang Niedecken auf einem 1987er Album deutlich und verständlich wiedergeben, trotz der oft schwer verständlichen Kölschen Mundart.