Tests für Marantz MODEL 30
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Model 30 von Marantz bei stereoplay im Test
Autor: Andreas Günther, stereoplay
Unsere Zusammenfassung
Der Test zeigte, dass es Marantz gelungen sei, einen besonders eleganten Verstärker zu konstruieren, der sowohl durch klangliche Raffinesse als auch durch seine zurückhaltende Erscheinung überzeugte. Günther betonte, dass es gerade diese Kombination aus stilvoller Zurückhaltung und musikalischer Ausdruckskraft sei, die den Model 30 so besonders mache.
Bereits bei der Wiedergabe hochaufgelöster Klassikaufnahmen wie Wotans Abschied habe der Verstärker seine Stärken voll ausgespielt. Das Orchester sei klar und fein aufgelöst gewesen, die Stimme wirkte präsent und emotional – eine Erfahrung, die der Autor poetisch kommentierte: „Man möchte einen Taucheranzug überstreifen und in diesem Meer versinken.“
Marantz verzichte dabei bewusst auf Effekthascherei. Statt einem übertrieben massiven Klang liefere der Model 30 ein sensibles, detailreiches und zugleich kraftvolles Klangbild, das besonders audiophile Hörer anspreche. Dies zeige sich etwa auch bei modernen Popproduktionen: Beim Song Deep Down von Paul McCartneys aktuellem Album habe der Verstärker selbst komplexe Bass-Impulse mit Präzision und Nachdruck umgesetzt, ohne je angestrengt zu wirken. Günther zeigte sich beeindruckt, wie souverän der Model 30 diesen Balanceakt zwischen musikalischer Feinfühligkeit und energischem Tiefgang meistere.
In seiner typischen bildhaften Sprache formulierte der Autor seine Begeisterung so: „Wäre ich Batman und noch audiophil sensibel – ich würde mir genau diesen Vollverstärker in meine Bat-Höhle stellen.“
Der Verstärker beweise damit, dass technische Größe nicht zwingend mit Gehäusevolumen zusammenhänge. Marantz setze hier ganz auf klangliche Qualität, gepaart mit Eleganz und Understatement.
Fazit

Vollverstärker Marantz Model 30 im Test der AUDIO
Autor: Stefan Schickedanz, AUDIO
In der AUDIO-Ausgabe 01/2021 unterzog die Redaktion auf den Seiten 50 bis 53 den Marantz Model 30 einem ausführlichen Test. Der Autor, Stefan Schickedanz, lobte das Gerät nicht nur für seine akustischen Qualitäten, sondern auch für das auffällige neue Design. Die Frontplatte mit ihrem dreidimensionalen Muster stehe sinnbildlich für den stilistischen Neuanfang, den Marantz mit dieser Serie einläute.
Unsere Zusammenfassung
Klanglich zeigte sich der Model 30 im Test als außerordentlich ausgewogen und musikalisch. Laut Schickedanz biete der Verstärker eine bemerkenswerte Neutralität – allerdings ohne jegliche Kühle oder analytische Strenge. Vielmehr wirke der Klang wie aus einem Guss, völlig unabhängig vom Musikgenre. Der Verstärker erlaube es sowohl Instrumenten als auch Stimmen, ihre jeweilige Charakteristik vollständig zu entfalten. Besonders hervorgehoben wurde: „Der gemusterte Marantz spielte dermaßen stimmig und vollmundig auf, dass einem warm ums Herz wurde.“
Auch das Timing wurde als außergewöhnlich präzise beschrieben, was sich insbesondere bei Klavieraufnahmen bemerkbar gemacht habe. In Disziplinen wie räumlicher Abbildung, Fokussierung und Stabilität übertreffe der Model 30 sogar die Erwartungen in dieser Preisklasse. Ein weiteres Highlight sei die integrierte Phono-Vorstufe, die im Test mit einem hochwertigen MC-Tonabnehmer (Hana Umami Red) verbunden wurde. Sie überzeugte mit Spielfreude, Balance und feiner Detailwiedergabe.
Besonders eindrucksvoll erschien der Bassbereich. Die Redaktion beschrieb ihn mit Begriffen wie „staubtrocken“ und „brottrocken“ – und zeigte sich begeistert von der Wucht und Kontrolle, mit der der Verstärker selbst dynamische Tieftonimpulse in Orchester- wie auch Rockaufnahmen wiedergab. So äußerte Schickedanz im Hörprotokoll schlicht: „Wahnsinn.“
Der Model 30 verzichtet bewusst auf digitale Schnittstellen und symmetrische XLR-Eingänge, was ihn zu einem puristischen Analog-Verstärker macht. Dafür sei er in der klanglichen und baulichen Ausführung umso konsequenter abgestimmt.
Pro und Kontra
Fazit
Mir gefällt das neue Design von Marantz ausgesprochen gut. Auch die Verarbeitung mit dem soliden Alu-Abdeckblech mit herumgezogenen Ecken, das keine seitlich freistehenden Schrauben hat, macht Laune. Noch mehr Laune macht allerdings die Performance des Model 30, der höchste Homogenität mit einem äußerst straffen und tiefreichenden Bass verbindet.

Marantz Model 30 bei STEREO im Test
Autor: Tom Frantzen, STEREO
In der STEREO-Ausgabe 11/2020 nahm Tom Frantzen den Vollverstärker Marantz Model 30 auf den Seiten 12 bis 16 unter die Lupe. Dabei stellte er fest, dass Marantz mit diesem Gerät nicht nur klanglich, sondern auch konstruktiv neue Maßstäbe setze. So sei der Verstärker intern so aufgebaut, als vereine er zwei separate Komponenten in einem Gehäuse: Vor- und Endstufen verfügen jeweils über eigene Stromversorgungen. Dies ermögliche extrem kurze Signalwege – der Pfad vom Verstärkerausgang bis zu den Lautsprecherklemmen messe laut Hersteller gerade einmal zehn Millimeter. Frantzen ergänzte, dass bei eigenen Messungen ein beeindruckender Verstärkungsfaktor von über 1000 erreicht worden sei.
Unsere Zusammenfassung
Die Redaktion zeigte sich besonders angetan von der souveränen Musikalität des Verstärkers, die typisch für Produkte aus dem Hause Marantz sei. Frantzen lobte die harmonische, cremige Spielweise und betonte, dass der Model 30 auch bei längerem Hören nie anstrengend oder aufdringlich wirke. Wörtlich schreibt er: „Der Marantz glänzte mit den erwarteten Stärken wie Spielfreude, Fluss und musikalischer Cremigkeit, die bei dieser Marke stets von einer inneren Harmonie begleitet wird.“
Auch im Detail überzeugte der Verstärker: Er liefere eine farbenreiche, fein gestaffelte Bühne mit viel Tiefe und Präzision. Selbst komplexe Klangfarben, wie die rauchige Stimme von Joe Cocker oder das helle Timbre von Cara Dillon, stelle er plastisch, natürlich und mühelos dar. Besonders beeindruckt habe der kraftvolle Bass, der auch bei dynamischen Musikstücken wie TriCycle von der STEREO Hörtest-CD III stets die Kontrolle behielt – ohne jede Nervosität.
Frantzen betonte zudem, dass der Model 30 keinerlei künstliche Effekte einsetze, um Auflösung vorzutäuschen. Vielmehr besitze er eine natürliche Eleganz, gepaart mit klanglicher Kraft und stilistischer Reife – ein echter Marantz, wie er im Buche stehe. Der Generationswechsel sei damit aus seiner Sicht nicht nur gelungen, sondern ein voller Erfolg.