Tests für Piega Coax 611
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Piega Coax 611 Test bei HIFI-REGLER
von: Philipp Kind

Piega Coax 611 bei stereoplay im Test
Autor: Andreas Günther, stereoplay
In der Ausgabe 12/2022 des Fachmagazins stereoplay veröffentlichte Andreas Günther einen ausführlichen Testbericht über den Standlautsprecher Piega Coax 611. Der Bericht, der sich über die Seiten 20 bis 24 erstreckte, stellte das Modell als Vertreter der oberen Spitzenklasse der neuen Piega-Serie vor – nur eine Stufe unter dem Flaggschiff Coax 811.
Unsere Zusammenfassung
Günther schrieb, die Verarbeitungsqualität des Lautsprechers bewege sich „so unangreifbar hoch im Himmel der Möglichkeiten“, dass man nur staunen könne. Er betonte, dass die Coax 611 trotz ihres schlankeren Formats und eines Gewichts von 45 Kilogramm pro Stück technisch ausgesprochen aufwendig konstruiert sei. Piega setze auf fünf 16-Zentimeter-Chassis, die alle ausschließlich für den Tieftonbereich zuständig seien. Zwei davon arbeiteten aktiv, während drei als passive Membranen dienten. Durch diese Bauweise könne man auf eine Bassreflexöffnung verzichten und dennoch eine kräftige, kontrollierte Bassverstärkung erzielen.
Das Herzstück des Lautsprechers sei laut stereoplay der neu entwickelte Bändchenkoax-Treiber, bei dem der Hochtöner zentral sitzt und von einer Bändchenfläche für die Mitten umgeben ist. Günther bezeichnete diese Lösung als echtes Alleinstellungsmerkmal, das sich kein anderer Hersteller weltweit in dieser Form zutraue – zu teuer und zu komplex sei das Konzept. Piega aber habe „das Abenteuer mit glücklichem Ausgang“ gewagt.
Auch optisch zeige sich der Lautsprecher als edles Statement. Das aus einem Strangpressprofil gefertigte Aluminiumgehäuse sei gebürstet, formschön abgerundet und erinnere eher an eine elegante Skulptur als an eine klassische Box. Diese Formgebung diene nicht nur der Ästhetik, sondern reduziere auch stehende Wellen im Inneren. Günther merkte scherzhaft an, man müsse dieses Gehäuse „einmal gestreichelt haben“, um die Qualität zu begreifen.
Klanglich beschrieb stereoplay die Coax 611 als Lautsprecher mit analytischer Präzision und enormer Informationsfülle. Günther bemerkte, dass man „in einem Meer der Informationen schwimmen“ könne, wobei diese Detailliertheit für manche Hörer fast zu intensiv sein könnte. Er empfahl, die 611 mit einem kräftigen Transistor- oder Digitalverstärker zu kombinieren, da sie Leistung und Kontrolle bevorzuge und sich weniger für sanfte Röhrenverstärker eigne.
Beim Musikhören mit Björks Album ‘Fossora’ habe der Tester eine außergewöhnliche Durchzeichnung in den Mitten und einen tiefreichenden Bass erlebt. Die Stimme der Künstlerin habe „wie ein Pfeil aus der Mitte des Stereopanoramas“ getroffen – ein Erlebnis, das Günther als elektrisierend beschrieb. Auch bei der Wiedergabe von Arcadi Volodos’ Schubert-Aufnahmen auf LP habe sich gezeigt, dass die Piega Coax 611 eher auf Präzision, Energie und Durchzug setze als auf weiche Klangfarben – was sie aber gerade dadurch umso faszinierender mache.
Fazit
Wer schon immer mal in einem See der hellen Informationen baden wollte – hier ist das auf großartige Weise möglich. Wer hingegen den edlen Schimmer von Samt und Seide liebt – wird nur in Einschränkungen bedient. Doch das soll keine Kritik sein. Schmeichler gibt es genug da draußen. Man versuche einmal, diesen Luxus der Auflösung nachzubauen – es wird nicht gelingen. Piega ist eine Legende und zeigt mit seiner neuen Edition, dass man auch weiterhin das Zeug zur Legende hat. Die Schweiz wird uns alle überleben.
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