Tests für Pro-Ject Phono Box S2
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Pro-Ject Phono Box S2 und Phono Box S2 Ultra im Test der STEREOPLAY
Autor: Alexander Rose-Fehling, STEREOPLAY
In der stereoplay-Ausgabe 05/2020 testete die Redaktion auf den Seiten 56 bis 58 zwei Phono-Vorverstärker von Pro-Ject: die Phono Box S2 und das höher positionierte Modell Phono Box S2 Ultra. Der Test-Redakteur analysierte beide Geräte im Hinblick auf Klangqualität, technische Umsetzung und Ausstattung – und stellte klare Unterschiede heraus.
Unsere Zusammenfassung
Ein zentrales Merkmal der S2 Ultra sei laut dem Bericht ihr diskret aufgebauter Schaltkreis, bei dem einzelne Bauelemente wie Widerstände und Transistoren statt integrierter Chips zum Einsatz kommen. Diese Bauweise ermögliche eine präzisere Signalverarbeitung und sei in dieser Preisklasse keineswegs selbstverständlich. Bereits andere Modelle von Pro-Ject wie die Tube Box S2 oder Phono Box Ultra hätten von diesem Ansatz profitiert.
Beide Phonovorstufen böten identische Einstellmöglichkeiten für die Anpassung an MM- und MC-Tonabnehmer. Besonders praktisch sei die Auswahl verschiedener Kapazitätswerte (100 pF, 220 pF, 320 pF) für MM-Systeme sowie ein fixer Widerstand von 45 kOhm.
Im Hörtest wurde die Phono Box S2 Ultra mit hochwertigem Equipment kombiniert – darunter ein Garrard-Plattenspieler mit 12-Zoll-SME-Tonarm und EMT-Tonabnehmer. Die Kombination habe laut Test erstaunlich harmoniert und keinerlei klanglichen Flaschenhals offenbart. Der Redakteur schrieb beeindruckt: „Man hatte überhaupt nicht das Gefühl, dass es in dieser Kette einen limitierenden Faktor gab!“
Besonders bei Lou Donaldsons Alligator Bogaloo habe sich die S2 Ultra durch hohe Auflösung, plastische Raumabbildung und tiefreichenden Bass ausgezeichnet. Im direkten Vergleich dazu wirkte die günstigere Phono Box S2 etwas weniger präzise und differenziert – besonders im Hochtonbereich und bei der Feindynamik. Dennoch überzeugte sie mit spritziger Spielfreude und ordentlicher Basskraft, wirkte aber im direkten Vergleich zur Ultra-Version etwas „unrunder“ und vordergründiger.
Fazit
Pro-Ject Phono Box S2
Preisgünstiger, kleiner und doch flexibler Phonoverstärker für MM- und MC-Tonabnehmer mit externem Netzteil. Die Verarbeitung ist Pro-Ject-typisch prima, die Ausstattung praxisgerecht und der Klang einwandfrei. Die kleine Phono Box S2 zeigt Spielfreude und klingt überraschend dynamisch. Wer ein MC anschließen möchte, sollte man ein Denon DL 103 ausprobieren.
Pro-Ject Phono Box S2 Ultra
Da sind wir platt. Die Pro-Ject Phono Box S2 Ultra lässt ihre kleine Schwester alt aussehen. Während beide in Sachen Dynamik und Spielfreude gleichauf spielen, legt die Ultra-Variante in allen anderen Disziplinen eine Schippe drauf. Sie spielt luftiger, gibt Stimmen kräftiger wieder, bietet Instrumenten mehr Raum und hat den feiner aufgelösten Hochton. Wir sprechen eine dicke Empfehlung aus!