Tests für Spatial MC Serie No. 3
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Spatial Europe MC Series No. 3 bei lite im Test
Autor: Volker Frech, lite
Unsere Zusammenfassung
Bereits zu Beginn des Tests habe sich das Team mit Nina Simones „Blackbird“ in der Interpretation von Lady Blackbird an die ideale Aufstellung herangetastet. Frech berichtete, dass der prominente Kontrabass im Stück durch seine körperhafte Präsenz eine Herausforderung für viele Lautsprecher darstelle. Die No. 3 habe jedoch gezeigt, dass sie auch in den tiefsten Lagen sauber und konturiert bleibe, selbst bei noch geringem Wandabstand. Erst mit zunehmender Entfernung zur Rückwand entfalte sich die Basskraft vollständig – bei rund 90 Zentimetern habe der Klang schließlich „genau richtig“ gewirkt.
Der Autor hob hervor, dass der Tieftonbereich zugleich druckvoll und präzise bleibe. Der Kontrabass wirke tragfähig und körperlich spürbar, ohne jegliche tonale Aufdickung. Diese Agilität sei darauf zurückzuführen, dass bei der offenen Schallwand weder Gehäuse noch Kompressionseffekte den Klang verfälschten. Besonders beeindruckend sei, dass sich Bass und Cello klar voneinander abgrenzen ließen, obwohl beide Instrumente tief im Frequenzspektrum agierten. Die No. 3 habe dadurch eine besonders plastische und räumliche Darstellung ermöglicht.
Auch die Auflösung und Feindynamik seien laut Frech auf außergewöhnlich hohem Niveau. Das atmosphärische Intro des Stücks habe die Redaktion durch realistische Detailfülle und beeindruckende Körperhaftigkeit der Instrumente begeistert. Wörtlich schrieb er: „Die Instrumente haben eine grandiose Griffigkeit und Körperhaftigkeit – bis hin zum zarten Prasseln der Metallborsten auf das Snare-Fell.“
Durch feine Raumanteile und natürliche Hallstrukturen habe der Lautsprecher eine geradezu „wie echt“-Wirkung erzeugt, die das Hören zu einem immersiven Erlebnis mache.
Als Lady Blackbird schließlich einsetze, habe die Stimme der Sängerin laut lite eine frappierende Direktheit entwickelt. Die Wiedergabe sei so authentisch gewesen, dass man das Gefühl gehabt habe, die Sängerin stünde unmittelbar im Raum. Besonders die fein aufgelösten Atemgeräusche vor jeder Gesangsphrase hätten für eine fast greifbare Präsenz gesorgt.
Auch bei rhythmisch komplexen Aufnahmen wie Charly Antolinis „Sticks To Me“ habe die No. 3 ihr dynamisches Potenzial eindrucksvoll gezeigt. Frech berichtete, dass die Trommelschläge mit einer Präzision und Wucht wiedergegeben worden seien, die selbst bei moderater Lautstärke physisch spürbar gewesen sei. Der Lautsprecher habe die Attacke und Impulstreue des Schlagzeugs „mit herrlicher Akkuratesse“ übertragen, ohne an Kontrolle zu verlieren.
Besonders bemerkenswert sei die zusätzliche Steigerung gewesen, als man die optionalen Absorber-Füße statt der serienmäßigen Spikes verwendet habe. Dadurch habe sich die Wiedergabe laut Frech nochmals verfeinert – das Klangbild sei „noch präziser und aufgeräumter“ geworden.
Zum Abschluss des Tests sei das Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI mit Nadine Sierra in Verdis „Addio del passato“ zu hören gewesen. Der Lautsprecher habe hier eine eindrucksvolle Bühnentiefe und Ortungsschärfe bewiesen. Selbst die weit rechts postierten Kontrabässe seien deutlich und volltönend zu vernehmen gewesen. Frech habe beschrieben, dass sich die Sängerin mit Leichtigkeit über das Orchester erhoben habe, ihr Gesang von Zartheit bis Ausdrucksstärke gereicht habe – ein Gänsehautmoment, der an eine reale Opernvorstellung erinnere.
Pro und Kontra
- attraktives, luftiges Design
- ungemein plastische und dreidimensionale Abbildung
- natürliche, offene Wiedergabe ohne Verfärbungen und Kompressionseffekte
- superbe Dynamik und Impulstreue
- tiefreichender, voluminöser, konturierter Bass
- hoher Wirkungsgrad, ermöglicht den Betrieb auch mit wattarmen Verstärken
- Manufaktur-Fertigung
- optionaler Einspielservice: die benötigte Einspielzeit von bis zu 500 Stunden kann Mach One in der hauseigenen Schallkabine absolvieren
Fazit
Die radikale Revision ist gelungen: Die Spatial Europe MC Series No.3 liefert eine Wiedergabe, die herrlich frei von den Verfärbungen und Kompressionseffekten ist, welche durch herkömmliche Boxengehäuse entstehen können. Dies gelingt dem Open-Baffle-Lautsprecher nun noch eindrucksvoller durch die Auslegung als Dreiwege-System mit serieller Frequenzweiche und neuem Koax-Treiber für Hoch- und Mittelton. Hier ist zudem der Tweeter als Kugelwellenhorn realisiert. Mit all diesen Optimierungen bietet die No.3 eine wunderbar natürliche, plastische und dreidimensionale Wiedergabe.