4K Heimkino Beamer-Beratung - So finden Sie Ihren passenden UHD-Projektor
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Einleitung zum Thema 4K Heimkino Beamer
Kaum ein anderer Parameter ist für ein Bildwiedergabegerät bezeichnender als seine native Auflösung. Die Kategorisierung in 8K, 4K Ultra HD oder Full HD lässt bei einem TV-Gerät durchaus Schlüsse auf die Wertigkeit und Qualität des Displays zu und ordnet diese zweifellos und sofort unterschiedlichen Preisbereichen zu. Das muss doch ebenso für Projektoren gelten – oder etwa nicht?
Im Prinzip können wir diese Frage mit Ja beantworten. Projektoren mit nativer 4K-Auflösung, also deren Projektionsdisplay nativ die 4K Ultra HD-Auflösung vorweist, sind deutlich teurer als Geräte mit weniger nativen Pixeln. Solide Full HD-Projektoren wie zum Beispiel Produkte der Marken Acer und Epson sind längst in günstigen Preissegmenten im Bereich ab 500 Euro erhältlich. Im Vergleich mit exklusiven 4K-Beamern, z.B. von Sony, ziehen diese bezüglich der Bildqualität natürlich sofort den Kürzeren. Allerdings gibt es, seit JVC 2011 die Pixel-Shift-Technologie vorstellte, auch Projektoren, die weder echte Full - HD-Projektoren sind noch eine native 4K-Auflösung bieten. Diese werden aber von den Herstellern durchaus auch als 4K-Beamer angepriesen. Die Pixel-Shift-Technik sorgt deshalb nicht nur für Kontroverse bei Heimkino-Enthusiasten, sondern stiftet auch Verwirrung beim weniger versierten Projektor-Kunden.
Was zeichnet einen 4K-Projektor / Beamer aus?
Noch vor wenigen Jahren konnte man von der Auflösung eines Projektors vergleichsweise mühelos die gebotene visuelle Performance ableiten. Zwischen SVGA und XGA und WXGA und Full HD 1080p waren die visuellen Unterschiede so eklatant, dass ein kurzer Blick auf die Leinwand genügte, um zu wissen, um was für einen Projektor es sich handelt. Insbesondere der „Screendoor“-Effekt, ein auf der Leinwand sichtbares Gitterkonstrukt, wurde bei geringer Auflösung stark wahrgenommen. Die native Auflösung der Projektionsdisplays im Projektor stand also in unmittelbarem Zusammenhang mit der Qualität des auf der Leinwand dargestellten Bildes.
Dies ist auch heute noch so, allerdings in einer schwächeren Ausprägung. Und es gibt einen klaren Unterschied: die native Auflösung des Projektionsdisplays im Projektor muss keinesfalls der Auflösungen des Bildes auf der Leinwand entsprechen. JVC hat dies, wie bereits erwähnt, 2011 bewiesen: Aus D-ILA Chips mit einer nativen Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln wurde damals – und auch teilweise noch heute - ein 4K Ultra HD-Bild auf Leinwand projiziert. Epson legte nach und implementierte die Pixel-Shift-Technologie mit Full HD 3LCD-Chips und auch Texas Instruments stellte einen 4K UHD Projektor mit Projektionsdisplays mit einer nativen Auflösung von lediglich 2716 x 1528 Pixeln und später ebenfalls 1920 x 1080 Pixeln vor.
Die dahintersteckende Technologie ist natürlich sehr komplex und unterscheidet sich auch bei den verschiedenen Herstellern in geringfügigem Maße. Im Falle eines Projektionsdisplays mit Full HD-Auflösung werden vier Teilbilder eines 4K-Signals in schneller Folge minimal versetzt (in der Regel 0,5 Pixel) auf die Leinwand projiziert. Für das menschliche Auge ist das nicht nachvollziehbar und ein Gesamtbild mit 8,3 Millionen Bildpunkten, also 4K-Auflösung, entsteht.
Es ist mittlerweile also unmöglich geworden, mit einem kurzen Blick auf die Leinwand die native Auflösung des Projektors festzustellen. Heutzutage gibt es 4K-Projektoren mit integrierten Chips, die verschiedenste native Auflösungen aufweisen können, darunter 1920 x 1080, 2716 x 1528, 3840 x 2160 und 4096 x 2160. Trotz unterschiedlicher Auflösungen werfen alle diese Projektoren ein 4K UHD-Bild auf die Leinwand. Einige müssen dafür auf die Pixel-Shift-Technologie zurückgreifen, andere können das 4K-Bild in seiner Gänze ohne Versatz anzeigen.
Preise für Heimkino Beamer
Vergleicht man die Preise, drängt sich eine Frage geradezu auf. Schließlich lassen sich 4K-Geräte, die mit Pixel-Shift arbeiten, bereits zu Preisen zwischen 1.000 und 1.500 Euro erwerben – ein Bruchteil im Vergleich zu dem, was für einen Projektor mit nativer 4K-Auflösung fällig wird. Diese Frage lautet natürlich: Gibt es Nachteile durch die zeitversetzte Darstellung und der Pixel-Shift-Technologie oder wird mit den einfacheren und somit auch günstigeren Komponenten eine identische bzw. zumindest ähnliche hohe visuelle Performance erreicht? Dies lässt sich nicht so ohne weiteres beantworten. Besonders weil für ein gutes Bild deutlich mehr Parameter verantwortlich sind als lediglich die gebotene Auflösung. Schwarzwert, Kontrast, Farbraum und Farbsättigung spielen eine ebenso wichtige Rolle und können dabei keinesfalls vernachlässigt werden.
Bevor wir darauf näher eingehen, möchten wir einen kleinen Exkurs bezüglich der aktuellen Preisgestaltung von 4K-Projektoren unternehmen. Wenn wir nämlich von nativen 4K-Beamern sprechen, ist die notwendige Investition enorm. Für einen Sony VPL-VW270ES werden beispielsweise knapp 5.200 Euro fällig – und hier handelt es sich zwar um ein hochwertiges Gerät, aber kein Topmodell. Für einen VPL-VW760 muss man sogar mit knapp 15.000 Euro rechnen. Zweifellos wird hier Top-Qualität geboten, doch weshalb sind die Projektoren mit „echter 4K-Auflösung“ dermaßen teuer? Im Vergleich dazu wirken Fernseher geradezu lächerlich günstig und die bieten ja ebenfalls 4K Ultra HD-Auflösung, sogar 8K TVs kann man bereits kaufen.
Der Preisunterschied liegt in der Größe begründet. In TV-Geräten hat man, bedingt durch die Bildschirmgröße, bedeutend mehr Platz. Unabhängig davon, ob der Fernseher 55, 65 oder 98 Zoll groß ist, die ca. 8 Millionen Pixel der Ultra HD-Auflösung finden auf der Fläche relativ problemlos Platz. Bei Projektoren allerdings, wenngleich die Projektionsbilder riesige Leinwände füllen können, sind die Chips bzw. Projektionsdisplays um ein Vielfaches kleiner und müssen im kompakten Beamer-Gehäuse untergebracht werden. Dies geht mit immens höheren Anforderungen an die Fertigungspräzision und der Qualitätskontrolle einher. Beides treibt die Kosten sowohl für die Hersteller als auch die Endkunden massiv in die Höhe.
Leistung der unterschiedlichen Technologien
Eine generelle Verallgemeinerung ist, wie im obigen Absatz dargelegt, kaum möglich. Dazu spielen für die gesamte visuelle Performance zu viele einzelne Parameter eine wichtige Rolle. So können z.B. JVC-Projektoren, die lediglich mit Pixel-Shift die hohe 4K-Auflösung realisieren, native 4K-Beamer in den Bereichen Schwarzwert und Kontrast in gewissen Setups noch ausstechen. Auch bei der Farbdarstellung muss man separat differenzieren, denn diese steht nicht zwangsläufig in Relation zur Auflösung. Im Bereich der Detailschärfe aber ist die Lage absolut eindeutig: Lediglich Projektoren mit nativer 4K-Auflösung sind in der Lage, das volle Schärfe-Potential einer Ultra HD Blu-ray Disc oder eines hochwertigen VoD-Streams auszuschöpfen. Zwar liefern hochwertige Projektoren mit Pixel-Shift-Technologie ebenfalls eine hohe Kantenschärfe, allerdings nicht auf Augenhöhe mit nativen 4K-Beamern. Diese können zudem nochmals mehr Details abbilden.
Diesen Schärfe-Vorteil echter 4K-Projektoren kann man auch aus technischer Sicht begründen: Der Bereich eines 4K-Pixels (also eines Bildpunktes aus insgesamt 3840 x 2160 Bildpunkten) entspricht exakt einem Viertel des Bereiches eines Pixels, das von einem FullHD-Projektors (ob mit Pixel Shift oder ohne) auf eine Leinwand projiziert wird. Das liegt daran, dass vom Projektionsdisplay des echten 4K-Projektors 4x so viele Pixel diskret dargestellt werden können. Der native 4K-Beamer ist in der Lage eine perfekte vertikale oder horizontale Linie mit einzelnen Bildpunkten abzubilden (entspräche z.B. 1/3840 der Bildbreite). Bei einem 4K Pixel-Shift-Projektor muss diese Linie technisch bedingt doppelt so dick sein.
Natürlich muss man selbst entscheiden, ob der Mehrpreis für einen nativen 4K Ultra HD-Projektor für den eigenen Anspruch gerechtfertigt ist. Zweifellos ist der Wow-Effekt größer, aufgrund der besseren Detaillierung erscheint das Bild auch plastischer und greifbarer. Die Gesamtdarstellung wirkt, je nachdem wie empfindlich man darauf reagiert, auch ruhiger und angenehmer. Darüber hinaus bringen die sehr teuren „echten“ 4K-Projektoren natürlich auch alle sonstigen Features mit, die für eine qualitativ hochwertige Signaldarstellung notwendig sind - HDR und der erweiterte Farbraum BT.2020 gehören hier in der Regel zum Standard-Repertoire. Günstigere Pixel-Shift-Beamer können möglicherweise ebenfalls HDR-Informationen verarbeiten, liefern aber häufig nur den konventionellen rec.709-Farbraum, der auch bei Standard Dynamic Range zum Einsatz kommt. Auch wer auf eine exzellente Bewegungsdarstellung Wert legt, sollte zum Gerät mit nativer Auflösung greifen, denn nur hier kann die Frame-Interpolation auf 4K Ultra HD angewendet werden.
Definitiv vorziehen sollte man „Pseudo-4K“ Pixel-Shift-Projektoren den Modellen mit konventioneller Full HD-Darstellung. Das eingangs erwähnte Pixelraster bzw. Gitter, das auf der Leinwand sichtbar wird, ist bei Full HD-Beamern immer noch ausgeprägt. Durch die aufwändige Pixel-Shift-Technologie ist dieses, obwohl die internen Chips die gleiche native Auflösung haben, kaum mehr nachvollziehbar. Außerdem wird eine höhere Kantenschärfe geboten und bei entsprechend hochwertiger Pixel-Shift-Technologie (z.B. Epson) werden auch mehr Details gegenüber Full HD-Projektoren abgebildet.
Fazit
Wer wirklich das Optimum an Bildqualität auf einer großen Leinwand genießen möchte, kommt um den hohen finanziellen Aufwand eines echten 4K-Projektors nicht umhin. Nur mit nativer UHD-Auflösung der Projektionsdisplays kann das volle Detailschärfe-Potential von 4K ausgeschöpft werden. Aber auch 4K-Projektoren mit Pixel-Shift-Technik haben ihre Daseinsberechtigung und bieten für die aufgerufenen Preise klare Benefits gegenüber konventionellen Full HD-Modellen.