Diese 10 Fehler sollten Sie unbedingt bei der Planung Ihrer AV-Anlage vermeiden
Autor: Carsten Rampacher, AREADVD, exklusiv für HIFI-REGLER, update: 06.03.2016
1. Keinen Full HD-TV kaufen
Der jetzige Standard heißt Ultra-HD. Die Panels lösen mit 3.840 x 2.160 Pixeln auf anstatt mit 1.920 x 1.080 Pixeln wie in der Full HD-Ära.
Das heißt, es steht nun die vierfache Anzahl an Pixeln zur Verfügung. Ultra HD-TVs weisen überdies leistungsstärkere Prozessoren auf, die Bildsignalverarbeitung, auch von niedriger auflösenden Quellen, ist sichtbar besser. Da auch die Preisstruktur bei UHD-TVs sehr fair geworden ist, spricht nichts mehr für die Anschaffung eines Full HD-TVs.
Zukünftig wird die Ultra HD-Blu-ray das Disc-Medium sein, zudem unterstützen immer mehr Video on Demand-Dienste Inhalte in 4K/UHD-Auflösung.
2. Keinen zu kleinen TV kaufen
Oft machen gerade etwas ältere Anwender den Fehler und kaufen einen zu kleinen Fernseher, weil sie noch in den Größenverhältnissen früherer Röhren-TVs messen. 82 cm war bei einem Röhrenfernseher groß, doch heute entspricht dies einem 32 Zoll-TV, was höchstens noch als Zweitgerät Verwendung findet. Gängig sind heute, auch im normalen Wohnzimmer, Größen zwischen knapp 50 und 65 Zoll. Wer es größer mag, findet auch ein ständig wachsendes Angebot an TVs bis 85 Zoll.
3. Keinen veralteten Ultra HD-TV kaufen
Ältere Modelle haben noch HDMI-Terminals, die nicht dem neuesten Standard HDMI 2.0a entsprechen. Überdies fehlt der Kopierschutz der Ultra HD-Ära, HDCP 2.2 Daher unbedingt darauf achten, dass die HDMI-Terminals des ins Auge gefassten TVs dem aktuellen Standard entsprechen.
4. Keinen AV-Receiver mit veralteten Decordern kaufen
Wir leben in der Zeit der objektbasierten Audiotonformate, die Dolby Atmos und DTS:X heißen. Bei diesen neuen Formaten sind zwei Dinge anders. Zum einen kommt eine dritte Dimension des Hörens hinzu, die über den Köpfen der Zuhörer stattfindet. Man spricht hier von "Immersive Sound".
Dazu werden entweder Lautsprecher an der Decke des Hörraums montiert, oder aber man verwendet sogenannte "Top Firing Module", das sind zusätzliche Lautsprecher, die auf die Front- oder die Front+Surround-Lautsprecher gestellt werden und in einem genau festgelegten Winkel zur Decke abstrahlen.
Die zweite Neuerung: DTS:X und Dolby Atmos sind in der Lage, einzelne Audioobjekte, wie z.B. das Zufallen einer Autotür, einzelnen Lautsprechern im Setup zuzuweisen. Die Zuweisung erfolgt in Echtzeit durch den AV-Receiver in Abhängigkeit von der vorhandenen Lautsprecher-Konfiguration. Vorteil: Enorme Präzision bei der Effektverteilung, dichte Räumlichkeit, umfassender 360 Grad-Klangeindruck.
Positiver Nebeneffekt: Die AV-Receiver, die für die neuen Tonformate ausgelegt sind, bringen deutlich leistungsfähigere Prozessoren mit. Das merkt man auch bei anderen Einsatzgebieten. So messen die automatischen Lautsprechereinmess- und Room EQ-Systeme deutlich exakter ein als bei älteren AVR-Modellen.
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5. Keinen AV-Receiver mit veralteten HDMI-Terminals kaufen.
Wie auch beim Fernseher gilt ebenfalls beim AV-Receiver:
Die Terminals sollten unbedint mit HDCP 2.2 ausgestattet sein und 4K Signale in 50 und 60 Hz durchschleifen können.
6. Keinen unterdimensionierten AV-Receiver kaufen.
Günstige Einstiegsmodelle bis 300 EUR sind meist nicht empfehlenswert. Sie bringen zu wenig laststabile Endstufen mit und weisen kaum alle relevanten Ausstattungsmerkmale auf.
Wir raten, ab der Preisliga von rund 500 EUR auf Produktsuche zu gehen. Wer gewisse Ansprüche auch an die Stereowiedergabe hat, sollte 800 bis 1.000 EUR als Mindest-Budget einkalkulieren.
7. Kein "zusammengewürfeltes" Lautsprecher-Set verwenden.
Wichtig ist, dass man entweder gleich ein komplettes Mehrkanal-Lautsprecherset kauft, oder aber dass alle einzelnen Komponenten des Lautsprecher-Systems vom gleichen Hersteller und aus der gleichen Serie stammen. Nur dann ist ein harmonischer und homogener Klang garantiert.
8. Keine zu großen Lautsprecher für Mittelklasse-AV-Receiver und keine sehr günstigen Lautsprecher für Top-AV-Receiver kaufen.
Immer auf das richtige Maß achten. Wer sich einen neuen AV-Receiver oder neue Lautsprecher kauft, bzw. eine Neuanschaffung von AV-Receiver und Lautsprechern plant, sollte bedenken, dass die Kette auch zueinander passt.
Ein 5.000 EUR-Lautsprechersystem am 500 EUR-AV-Receiver ist ebenso das falsche Maß wie der 2.500 EUR-AV-Receiver, der seine Qualitäten an einem Subwoofer-/Satelliten-System für 500 EUR entfalten soll.
9. Keinen zu kleinen Center-Lautsprecher verwenden.
Die Funktion des Center-Lautsprechers wird oft unterschätzt. Oft sieht man einen kleinen Center-Lautsprecher vorn zwischen zwei großen Standlautsprechern. Dies kann bei der Effektwiedergabe und auch bei der Präsentation von Stimmen nicht gut gehen, weil dieser kleine Center akustisch "verhungert". Darum immer auf einen entsprechend dimensionierten Center-Lautsprecher achten.
10. Keine Billig-Kabel kaufen.
Wir möchten hier keine Diskussion über die akustischen Vorzüge teurer Kabel anheizen.
Aber fest steht, dass Kontaktsicherheit und Langlebigkeit nur bei Marken-Kabeln garantiert ist.
Auch, dass sie genau bestimmten Spezifikationen entsprechen (z.B. bei HDMI-Kabeln), ist nur bei Marken-Kabeln garantiert.
Darum gilt: Augen auf beim Kabelkauf!
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