Meilensteine der Unterhaltungselektronik der letzten 5 Jahre
1. Ultra HD-Auflösung
2. High Dynamic Range, HDR
Eine deutlich erweiterte Kontrastdynamik mit feineren Nuancen und höheren Spitzenhelligkeiten macht den Ultra HD Eindruck ab 2016 komplett. Plastisch und filigran sind die Grauabstufungen, das Bild wirkt bei einer korrekten HDR-Abmischung ungeheuer lebensecht. Doch so einfach macht es uns die Industrie leider nicht. Da wäre das statische HDR10 (eine HDR-Abstimmung für den ganzen Film), das später hinzugekommene HDR10+ (dynamische HDR-Metadaten für jede Sequenz), das ebenfalls dynamische und geschlossene System (HDR10 und HDR10+ sind offene Standards) Dolby Vision sowie der Broadcasting-Standard HLG.
3. HDMI 2.0
All das, was wir heute schätzen, wäre ohne die Anschlussnorm HDMI 2.0 nie möglich geworden. Ultra HD-Auflösung, HDR, erweiterter Farbraum: Nur dank der großen Bandbreite und der ausgefuchsten Übertragungs-Protokolle von HDMI 2.0 mit den „Unternormen“ HDMI 2.0a und HDMI 2.0b leben wir zumindest in weiten Zügen im Ultra HD/4K Zeitalter. Nun warten wir gespannt auf das sich immer wieder verspätende HDMI 2.1, das schon für die 8K-Ära vorbereitet ist.
4. Extrem leistungsstarke Haupt Prozessoren
Ohne die enorme Rechenleistung, die z.B. ein Quadcore-CPU im Ultra HD Smart TV oder im AV-Receiver bereitstellt, wären die neuesten Errungenschaften nie umzusetzen gewesen. Hier findet sich eine Performance, bei der mancher ältere PC neidisch wird.
5. Dolby Atmos
Hören in der dritten Dimension, in der Über-Kopf-Ebene. Endlich hat man einen echten 360 Grad-Surroundeindruck, der auch über dem Kopf konsequent weitergeht. Doch nicht nur das: Dolby Atmos arbeitet mit sogenannten Audio-Objekten, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Lautsprecher-Equipment in Echtzeit vom AV-Receiver mit Atmos-Decoder auf die einzelnen Boxen verteilt werden. Man braucht entweder sogenannte Top-Firing-Module, die auf die vorderen oder auf die vorderen und hinteren Stand- oder Regallautsprecher gestellt werden (sehr Platz sparend!), oder aber Deckenlautsprecher. Mit DTS:X und Auro-3D gibt es noch zwei weitere ähnlich arbeitende Systeme, an die Popularität von Atmos kommt aber keines heran.
6. Musik- und Video-Streaming
Musik nach Wahl, immer und überall, wo sich eine Internet-Verbindung findet, und dank Download-Möglichkeit und Offline-Modus braucht man selbst die nicht mehr, wenn die Titel einmal auf dem Smartphone oder Tablet sind: Streamingdienste wie Spotify, Amazon Music, Deezer oder Apple Music haben mit riesigem Angebot unsere Hörgewohnheiten verändert. Rund 10 EUR werden monatlich für ein entsprechendes Abonnement fällig. Auch für Filme bietet sich mit Netflix (ebenfalls mit Offline-Modus), Maxdome oder Amazon Prime Video ein ähnliches Bild – im wahrsten Wortsinne: Großes Filmangebot, sogar in 4K, sehr gute Bildqualität. Video-Streaming ist ein riesiger Trend, der nicht aufhört. Viele TVs haben sogar explizite Netflix-Tasten auf der Fernbedienung, Sony hat bei den neuen „Master Series“ TV-Baureihen sogar einen eigenen Bildmodus in Zusammenarbeit mit Netflix entwickelt-
7. Hi-Res-Audio im Stereo-Layout für Zweikanal-Enthusiasten
Im Grunde liegen Dolby Atmos-Tonspuren und sogar Dolby TrueHD-Tonspuren auch in Hi-Res-Audio vor. Doch darum soll es bei diesem Unterpunkt nicht gehen. Vielmehr um Formate wie WAV, FLAC, ALAC oder das völlig anders geartete DSD (Direct Stream Digital). Die Mission ist immer die gleiche. Dank deutlich erhöhtem Dynamikumfang, besonders im Hochtonbereich, entsteht mehr Facettenreichtum, mehr Präzision und der Oberwellenbereich wird komplett abgebildet. Hi-Res-Hören setzt entsprechendes Material (entweder Streaming bei Tidal/qobuz oder Download auf entsprechenden Portalen), entsprechend geeignete Lautsprecher mit erweitertem Hochtonbereich (mindestens bis 30 kHz) und einen Hi-Res-fähigen Verstärker/Receiver voraus. Interessanterweise kann, obwohl sonst eher auf Mehrkanal ausgelegt, praktisch jeder AV-Receiver, schon in der Liga um 400 EUR, Hi-Res-Audio.
8. Digitale Endstufen
Einst belächelt als unkultivierte Kraftmeier, die höchstens für den Einsatz im aktiven Subwoofer taugen, haben sich digital arbeitende Class D-Endstufen zu echten Alternativen gemausert. Sie verbrennen im Verstärkungsprozess viel weniger Verlustwärme als klassische analoge Endstufen, bauen viel kompakter, da sie keine riesigen Kühlkörper benötigen.
9. App Steuerung
Gleichgültig, ob TV, Ultra HD Blu-ray-Player oder AV-Receiver/Soundbar, mittels einer vom Hersteller programmierten App kann man die Geräte komfortabel steuern. Die ersten Generationen liefen noch wackelig, doch mittlerweile arbeiten die Apps sehr zuverlässig und sind eine echte Alternative zu OSD und Fernbedienung.
10. Einrichtungsassistent
Gleichgültig, ob TV oder AV-Receiver: Aufwändige Einrichtungsassistenten helfen mit Texten und Grafiken, die jeweilige Komponente schnell und zuverlässig einzurichten.
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