Lohnt es sich jetzt, einen neuen AV-Receiver / -Verstärker zu kaufen?
Lohnt der Neukauf eines AV-Receivers/-Verstärkers? Ob dies der Fall ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Wie alt ist das bisherige Gerät?
Wer ein Modell ab der Generation 2017/2018 besitzt, muss nicht zwingend updaten. Wer einen älteren AV-Receiver/Verstärker sein Eigen nennt, kann aber von einem Neukauf durchaus profitieren.
Ein echter Bolide, der Denon AVC-X8500HA
Prinzipiell gibt es AV-Receiver (Vorverstärker, Endverstärker, Tuner, immer mit analogem, immer häufiger zusätzlich mit digitalem Radiotuner DAB oder DAB+), AV-Verstärker (Vor- und Endverstärker in einem Gerät) und AV-Prozessoren/Vorstufen (hier braucht man noch eine separate Endstufe). Neben den führenden Anbietern Denon, Marantz, Yamaha, Pioneer und Onkyo finden sich auch unter anderem bei Arcam, NAD oder Cambridge Audio leistungsstarke AV-Verstärker und AV-Receiver.
Gerade bei den britischen Herstellern wie Arcam oder NAD steht eine sorgsame akustische Abstimmung weit im Vordergrund – ein moderner und entsprechend reichhaltiger Ausstattungsumfang steht bei kleineren Herstellern zwar auch im Lastenheft, sind aber, ebenso wie ein einfaches Bedienkonzept, nicht so stark priorisiert.
AV-Receiver, AV-Vorstufen und AV-Verstärker sind stellenweise schon ab Modelljahr 2016 noch zeitgemäß ausgestattet, wobei man sich stets verdeutlichen muss, dass gerade hinsichtlich der Rechenleistung und der Präzision der internen DSP-Modi von Generation zu Generation Fortschritte gemacht werden.
Mit Dolby Atmos-Modulen und einem kompatiblen AV-Receiver ist der Genuss objektbasierter Tonformate einfach zu realisieren.
Generell ist auch folgende Frage wichtig:
- Ist der Neukauf von Lautsprechern geplant?
Ist Dolby Atmos/DTS:X oder auch Auro-3D ein Thema? Die sogenannten „immersiven“ Soundformate bringen eine dritte Hör-Dimension ins Spiel, die sich in der Über-Kopf-Ebene abspielt. Diese Formate sind sogenannte objektbasierte Formate, nur die Basis ist noch, wie früher, kanalbasiert. Ansonsten werden Audio-Objekte in Echtzeit vom AV-Receiver, AV-Verstärker oder von der AV-Vorstufe auf das vorhandene Lautsprechersystem verteilt.
Mit Dolby Atmos Top Firing-Modulen und einem kompatiblen AV-Receiver/Verstärker/Prozessor ist der Genuss objektbasierter Tonformate einfach zu realisieren. Die akustische Folge: Enorme akustische Dichte, hohe Effekt-Präzision, insgesamt ein umfassender, den Zuhörer umgebender klanglicher Eindruck. Wir empfehlen daher Surround-Liebhabern definitiv ein Upgrade auf Atmos/DTS:X. Dank der Audio-Upscaler Dolby Surround und DTS Neural:X können im Übrigen auch konventionelle Tonspuren so aufbereitet werden, dass die Height-Lautsprecher mit einbezogen werden.
Der Denon AVC-X6700H bringt Auro-3D mit
Gängig sind meist zwei oder vier Height-Lautsprecher. Wer auf das eher exotische Format Auro-3D setzen möchte wird bei Marantz und Denon fündig. Hauptvorteil von Auro-3D ist aber, dass der exzellente Audio-Upscaler Auro-Matic mitgeliefert wird.
Dank der „Cross-Upmixing-Funktion“ aktueller Marantz- und Denon-Komponenten kann man auch Dolby- oder DTS-Tonspuren mittels Auro-Matic hochskalieren. Kein anderer Upmixer, nicht Dolby Surround und nicht DTS Neural:X, arbeitet so authentisch und wirkungsvoll. Seit einiger Zeit gibt es die im Vergleich zur ersten Variante nochmals optimierte Auro-3D/Auro-Matic-Version in ausgesuchten Denon & Marantz-Geräten.
Ein Blick ins Innenleben des DENON AVC-X4700H offenbart die präzise Verarbeitung der HighTech-Komponenten.
Der "Feature-Check"
Soll eine dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Mehrkanal-Anlage eingesetzt werden, mit Ultra HD-TV und Ultra HD-BD-Player, ist es von Vorteil, wenn auch ein zeitgemäßer Mehrkanal-Receiver verwendet wird. Muss man dabei auf ein brandneues 2020er/2021er AV-Receiver-Modell warten oder kann man auch 2018er oder 2019er Modelle kaufen? Gehen wir in den Check, was ein moderner Mehrkanal-Receiver benötigt:
- Decoder für Dolby Atmos und DTS:X.
Ausgewählte Denon/Marantz-Modelle haben zusätzlich noch Auro-3D mit dem Audio-Upscaler Auro-Matic an Bord. Wir raten zu einem 9-Kanal-Modell, dann kann ein 5.2.4 Setup mit vier Top Firing Modulen (oder wahlweise 4 Deckenlautsprechern) eingerichtet werden. Manche AV-Receiver (z.B. von Denon/Marantz) haben übrigens 9 Endstufen, aber eine 11-Kanal-Vorstufe. Hier kann man dann mittels einer zusätzlichen 2-Kanal-Endstufe auch z.B. 7.2.4 Setups realisieren.
Auch Arcam setzt auf eine leistungsfähige Vorstufe: Die Modelle Arcam AVR20 und Arcam AVR30 verarbeiten bis zu 9.1.6 Kanäle, haben aber „nur“ siebe eingebaute Endstufen. Da Arcam außerordentlich kraftvolle Endverstärker im Sortiment führt, kann man sich hier sein individuelles Setup zusammenstellen.
Serienmäßig in der Hardware verdrahtet: IMAX-Enhanced im DENON AVC-X6700H
- Neu hinzugekommen ist IMAX Enhanced
(z.B. bei Denon, Marantz, Arcam, Pioneer). Dieses Format basiert auf DTS:X und arbeitet mit einem eigenen, besonders präzisen Bassmanagement. Wichtig: IMAX Enhanced ist zwingend auf IMAX Enhanced Software angewiesen, und man benötigt dann noch ein IMAX Enhanced-zertifiziertes Bildwiedergabegerät. Derzeit (Februar 2021) bezüglich der Software nach wie vor kein großes Thema, auch wenn z.B. Sony (bei selektierten TVs) und auch Software-seitig beginnt, IMAX Enhanced mehr zu fokussieren.
- Mindestens sieben Endstufen, wenn DTS:X und Dolby Atmos verwendet werden sollen
Im Falle von sieben Endstufen kann man zusätzlich zu einem 5.1-Setup noch zwei Top Firing-Module/Height-Lautsprecher auf die Frontboxen stellen. Wer ein klassisches 5.1-Setup plus vier Height-Lautsprecher präferiert, muss auf neun Endstufen im AV-Receiver achten. Alternativ kann auch ein AV-Receiver/Verstärker mit sieben Endstufen, aber erweiterter Decoding-Kapazität der Vorstufe eingesetzt werden.
Wer ein 7.1-Setup mit Back Surround Lautsprecher verwendet und noch vier Height-Lautsprecher integrieren möchte, benötigt einen AV-Receiver mit elf Endstufen. Wer noch mehr Kanäle mit einem einzelnen Gerät befeuern möchte, kann auf den Denon AVC-X8500HA zurückgreifen, der sensationelle 13 Endstufen mitbringt. Schon seit einigen Jahren markiert er die Speerspitze im Denon Portfolio. 2020 im Herbst kam zum 110-jährigen Firmenjubiläum der AVC-A110 mit ebenfalls 13 Endstufen hinzu. Dieses Modell war/ist lediglich in limitierter Auflage zu haben.
7 Endstufen sollten es bei objektbasierten Tonformaten schon sein, der hier abgebildete Denon AVR-X4500H bringt sogar 9 mit.
- HDMI-Anschlüsse, die aktuellem Standard entsprechen und auch HDR unterstützen. Zudem ist es wünschenswert, dass eARC (Enhanced Audio Return Channel, der AV-Verstärker/Receiver wird mittels eines HDMI-Kabels mit dem TV verbunden, und die Tonwiedergabe übernimmt der AV-Receiver/Verstärker, auch für Dolby Atmos Tonspuren z.B. von gestreamten Inhalten)
Da es Ultra HD-Blu-rays mit den HDR-Standards HDR10 und Dolby Vision gibt, sollten HDR10 und Dolby Vision von den HDMI-Terminals des AV-Receivers unterstützt werden. Mit HDR10+ steht ein weiterer Standard mit dynamischen Metadaten zur Verfügung, der aktuell noch von keinem AV-Receiver unterstützt wird. Das ist bedauerlich, da es z.B. bei Amazon Prime Video bereits Serien mit HDR+ gibt. Und immer mehr TV-Hersteller unterstützen den Standard (z.B. Panasonic, Samsung, Philips).
Wer z.B. auf ein 2020er AV-Receiver/Verstärker-Modell von Denon/Marantz setzt (auch Yamaha ist hier dran, nur sind noch nicht alle HDMI 2.1 Features bei den Modellen RX-V4A, RX-V6A und RX-A2A freigeschaltet), bekommt nahezu komplette HDMI 2.1 und 8K-Funktionalität. Diese umfasst unter anderem 4K High Frame Rate 120 Hz (HFR 120 Hz) sowie die Kompatibilität zu 8K/60Hz und zahlreiche weitere features (Variable Refresh Rate, VRR, Quick Frame Transport, QFT, oder Automatic Low Latency Mode, ALLM).
Gerade, wer auf modernste Spielekonsolen wie eine Sony PlayStation 5 setzt, kann einen entsprechend ausgestatteten 2020er oder 2021er AV-Receiver-/Verstärker kaufen. Ein „Muss“ ist es aber nicht, denn ebenso kann die Spielekonsole an den TV mit HDMI 2.1 Funktionalität angeschlossen werden, anschließend dann wird ein HDMI-Kabel vom TV zum AV-Receiver/Verstärker gezogen werden (Voraussetzung: TV und AVR sind kompatibel zu HDMI-eARC).
Auch ansonsten braucht man zwingend definitiv keine 8K-Kompatibilität. Grund: Derzeit gibt es praktisch kein Material in 8K. Weder von externen Settop-Boxen, noch von Disc-Medien. Du wenn doch, verhält es sich wie oben beschrieben: Eine etwaige 8K-fähige Settop-Box wird direkt an den TV angeschlossen, und AV-Receiver-/Verstärker und TV über HDMI-eARC miteinander verbunden. Oder es werden direkt auf dem TV laufende VoD-Dienste entsprechen aktualisiert, dass auch dort 8K-Inhalte vorhanden sind. In diesem Fall wird dann ebenfalls der TV mit dem AV-Receiver-/Verstärker über HDMI-eARC verbunden.
- Bluetooth und WiFi-Modul für eine drahtlose Übertragung von Musiksignalen.
Mittlerweile schon in der unteren Mittelklasse/Mittelklasse Standard, Bluetooth gibt es praktisch immer bereits in den günstigsten Preisklassen ab 250 EUR. Praktisch alle WiFi-Module sind im Sinne optimaler Signalstabilität als Dualband WLAN-Module (2,4/5 GHz) ausgeführt.
- Hi-Res-Audio-Kompatibilität über Netzwerk und USB.
High-Res-Audio-Musikdateien liegen oft in WAV, ALAC, FLAC, AIFF oder DSD vor und bieten einen deutlich erweiterten Dynamikumfang. AV-Receiver ab der unteren Mittelklasse schon ab Modelljahr 2016 unterstützen die meisten relevanten Hi-Res-Formate.
Bei mittlerweile fast allen AV-Verstärkern/Receivern ist Hi-Res-Audio-Kompatibilität Standard. Nicht alle Modelle beherrschen DSD 11,2 MHz (Quad-DSD), was aber nicht wirklich schlimm ist, da es kaum Material in diesem Format gibt.
Interessant ist das Container-Format MQA, das bei verschiedenen Hi-Res-Tracks zum Download ebenso verwendet wird wie bei TIDAL „Master Quality“. Vorteil von MQA ist, dass so geschickt „gepackt“ wird, dass ein Hi-Res-Titel nur so viel Platz wie ein Titel in normaler CD-Qualität (44,1 kHz/16-Bit) benötigt. MQA-Decoder finden sich derzeit noch recht selten – z.B. bei NAD (Modelle T758, T778).
Ein echter Bolide: das Ende 2020 auf den Markt gebrachte Jubiläums-Modell Denon AVC-A110
- Einrichtungsassistent fast immer mit an Bord.
Praktisch alle Geräte, die in Frage kommen, haben einen Assistenten, der bei der Ersteinrichtung hilft, (entweder per OSD oder per App/Yamaha) sowie ein gut arbeitendes automatisches Lautsprecher-Einmesssystem an Bord. Sonderfälle sind Arcam und NAD, hier werden AV-Receiver mit dem besonders präzisen, aber recht komplex zu handhabenden Dirac-Einmesssystem ausgeliefert, das sich für jeden Eingang individuell kalibrieren lässt. Zur Verwendung von Dirac ist ein Notebook oder PC zusätzlich notwendig, der dem AV-Receiver die intensive Rechenarbeit abnimmt. Hier sollten sich daher vor allem Anwender mit gewisser Erfahrung betätigen.
- 4K Upscaling / De-Interlacing nur noch bei den "großen" Modellen.
Nicht mehr so weit verbreitet sind komplette Videosektionen, die eingehende digitale oder analoge Videosignale auf bis zu 4K hochskalieren und Interlaced-Signale darüber hinaus mittels De-Interlacing nachbearbeiten. Große Modelle von Denon, Marantz und Yamaha sind hier noch komplett ausgestattet und bieten sogar einen Video-EQ und (Denon&Marantz) verschiedene Bild-Programme, Pioneer und Onkyo fahren eher auf „Sparflamme“. Hand aufs Herz: Wirklich wichtig ist das Upscaling heute nicht mehr, die Upscaler in TVs ab der Mittelklasse sind hervorragend.
Praktisch Standard sind mittlerweile integrierte Streaming- und Multiroom-Module, die eine einfache Integration in Multiroom-Systeme ebenso ermöglichen wie komfortables Musik-Streaming.
- Unterschiedliche Technologien bei Multiroom/Streaming.
Wer den AV-Receiver für Multiroom/Streaming einsetzen möchte: Vorsicht ist hier im Detail geboten, denn die Hersteller setzen auf unterschiedliche Technologien. Während Denon und Marantz auf das hauseigene Heos setzen und Yamaha auf das ebenfalls selbst entwickelte MusicCast auch NAD BluOS-Module verbaut, verwenden Onkyo und Pioneer mit Google Chromecast und DTS Play-Fi zwei offene Standards für Multiroom/Streaming. Hier kann man unabhängig vom Hersteller weitere Lautsprechersysteme, die mittels Google Home oder DTS Play-Fi-App gesteuert werden, einbinden.
Mit „Flare Connect“ bringen Pioneer und Onkyo noch einen dritten, mittlerweile hauseigenen Multiroom-Standard mit, der sich aber keiner besonders großen Verbreitung erfreut. Vor allem ab 2019 mischt sich Apples AirPlay 2-Standard mit Macht zur Grundausstattung beim Thema Multiroom/Streaming, der Multiroom-Funktionen über das proprietäre Apple-Protokoll ermöglicht. Darüber hinaus gibt es einen größeren Cache-Speicher, so dass ein Ausfall des Tonsignals aufgrund eines WLAN-Aussetzers der Vergangenheit angehört.

Sprachsteuerung mit Amazon Alexa und dem „HEOS Home Entertainment Skill“
- Sprachsteuerung integriert
Die Integration der Sprachsteuerung mittels Amazon Alexa, Apple Siri oder Google Assistant gewinnt immer mehr an Popularität. Auch AV-Receiver mancher Hersteller können hiermit, zumindest rudimentär, bedient werden. Dazu ist ein entsprechender „Skill“ (Software) notwendig, der von den AVR-Herstellern zur Verfügung gestellt wird. Oft unterstützen AV-Receiver und AV-Verstärker schon ab Modelljahr 2018 verschiedene Sprachassistenten, z.B. wie bei Denon Siri und Alexa. Google Assistant wird ebenfalls dazu kommen. Zusätzlich zum Skill benötigt man dann einen kompatiblen Lautsprecher (z.B. Echo) mit eingebauten Mikrofonen.
Künstliche Intelligenz im AV-Receiver: Yamaha AVENTAGE RX-A2080
Interessant und lohnenswert:
- Künstliche Intelligenz erhält Einzug in Yamahas Aventage AV-Receiver und die AV-Vorstufe.
Hatten die (ausgelaufenen) 2019/2020er-Modelle der AVENTAGE-Serie (RX-A1080, RX-A2080 und RX-A3080) noch Surround:AI an Bord, so scheint dies bei der aktuellen AVENTAGE-Serie (z.B. RX-A2A, der in der Modellpalette dem RX-A1080 entspricht) nicht mehr der Fall zu sein. Abzuwarten bleibt, ob dies in den angekündigten größeren Modellen der AVENTAGE-Serie (RX-A4A und RX-A6A) anders ist.
Bei Surround: AI handelt es sich um eine intelligente Variante der bekannten DSP-Programme von Yamaha. Dabei wird nicht vor dem Film oder dem Konzert ein definierter Modus gewählt, sondern jede Szene wird individuell mittels künstlicher Intelligenz analysiert und in Echtzeit angepasst. Bei einer Szene mit Dialogen und einer Vielzahl an Hintergrundgeräuschen wird so beispielsweise die Sprachverständlichkeit verbessert, gleichzeitig aber spektakulären Action-Szenen mehr Atmosphäre verliehen. In der Praxis arbeitet Surround:AI sehr gekonnt und bietet stets ein authentisches und mitreißendes Surround-Klangerlebnis in Verbindung mit dem leistungsstarken Cinema DSP HD 3 Prozessor.
Der aktuelle AV-Recdeiver von NAD: NAD 758V3i
Außer bestimmten Ausstattungsmerkmalen: Was können moderne AV-Receiver noch besser?
Rasant schreitet die Entwicklung bei Chips und Prozessoren voran. Was früher noch „State Of The Art“ war, ringt Technikbegeisterten heute noch nicht einmal mehr ein müdes Lächeln ab. Was genau wurde optimiert?
- Viel stärkere Hauptprozessoren, mittlerweile meist Quad-Core (vier Prozessorkerne). Ganz gleich, ob bei Echtzeit-Berechnungen für Audio-Objekte (Dolby Atmos, DTS:X, Auro-3D) oder beim automatischen Einmessen der Lautsprecher: Rechenleistung macht sich immer bezahlt.
- Präziser arbeitende Digital-Analog-Wandler (D/A-Konverter, DACs) für die Umwandlung digitaler Signale in analoge Signale zum Weiterreichen an die Lautsprecher, oft als 384 kHz/32-Bit DACs ausgeführt.
- Oftmals sehr sorgfältige Abstimmung auch bei der Zweikanal-Wiedergabe, schon ab der Preisklasse 800 bis 1.000 EUR.
- Komplett anderes Thema: Wer nicht immer die volle Leistung benötigt, kann mit modernen Energiespar-Schaltungen Strom sparen – Insbesondere Denon hat hier im Jahr 2018 nachgelegt, u.a. im Denon AVR-X4500H steckt ein intelligenter Eco-Modus mit drei Einstellungen. Die akustische Performance steht natürlich weiterhin im Vordergrund, nur wenn nicht die volle Leistung benötigt wird schaltet der AV-Receiver in den stromsparenden Modus.
„Immer in Mode“: Hochwertige Baugruppen innen, hier setzen sich gerade kleinere Marken wie Arcam, NAD oder Cambridge gekonnt in Szene:
- Große Ringkerntrafos (für allzeit gegebene tadellose Stromlieferfähigkeit)
- Große Aluminium-Kühlkörper (für effektive Hitze-Abfuhr)
- Elektrolyt-Kondensatoren (Elkos) mit großer Kapazität (für genug Stromlieferfähigkeit bei kurzzeitigen Signalspitzen)
- Besonders sauber gesockelte Platinen und sorgsam befestigter Transformator
- Akkurat und besonders feinfühlig aufgebaute Lautstärke-Regelung
Für Freunde hochwertiger Technik sind solche Modelle natürlich eine Augenweide. Meist setzt sich der opulente Aufwand innen sowie auch außen fort, mit dicken Front-Panels, Seiten-Panels und hochwertigen Bedienelementen.
Welche Preisklasse ist empfehlenswert?
Auch Mittelklasse-Modelle bieten mittlerweile einen großen Ausstattungsumfang, hier wird sich am 2020//21er Jahrgang nichts ändern: Ab 600 bis 650 EUR bekommt man von Denon, Pioneer, Yamaha oder Onkyo sehr gut ausgestattete AV-Receiver, die alles mitbringen, was man als Liebhaber mit gewissem Anspruch an Akustik und Ausstattung braucht. Auch die Unterstützung für die Sprachsteuerung über den Google Assistant oder per Amazon Alexa ist bereits in der günstigen Preisklasse möglich. Alle relevanten Streaming-Funktionen befinden sich zudem an Bord, ebenso kompletter Hi-Res-Audio-Support.
Wer etwas mehr Souveränität, z.B. auch im Stereobetrieb oder in Verbindung mit größeren Lautsprecher-Sets, sucht, kann sich in der Liga ab circa 1.200 EUR (Marktpreis) umschauen und dort auch gleich ein Modell mit neun Endstufen kaufen. In diesem Bereich gelingt dann auch der Einstieg in Yamahas neue Surround:AI-Technologie.
Für Heimkino-Enthuasiasten lohnt sich auf jeden Fall der Griff zu einem flexiblen 9-Kanal-Modell, einem Luxus-AV-Verstärker/Receiver oder auch zu einer leistungsstarken Vor-/Endstufen-Kombination. Wie wirkt sich das dann finanziell aus? Ab rund 2.000 EUR bis rund 5.500 EUR gibt es dann enorm leistungsfähige AV-Receiver mit neun bis dreizehn (Denon AVC-X8500HA) Endstufen oder Vor-Endstufen-Kombis (z.B. Yamaha CA-5200/MX-A5200 11-Kanal-Endstufe).
Hier stehen erstklassige Leistungsbereitschaft, umfassende Installations-Flexibilität, ein hervorragender Klang auch im Stereobetrieb sowie eine extrem reichhaltige Ausstattung im Fokus. Wem die Anzahl der Endstufen nicht so wichtig ist, dafür aber die akustische Performance umso mehr, wird mit Modellen von Arcam oder NAD sehr glücklich werden.
Fazit
Schon für vergleichsweise günstige Beträge kann man moderne, flexible AV-/Mehrkanal-Receiver bekommen, die für viele Ansprüche souverän ausreichen. Der Markt hält aber auch Modelle für außerordentlich anspruchsvolle Anwender bereit. Generell ist ein zeitgemäßer AV-Receiver eine umfassend ausgestattete Entertainment-Zentrale, die als Mittelpunkt für die Mehrkanal-Wiedergabe, für Hi-Res-Audio in Stereo, für Streaming mittels WLAN und Bluetooth und für Multiroom Audio-Anwendungen verwendet werden kann. Neuere Modelle sind oft eine sinnvolle Investition, trumpfen sie doch mit neuen Standards (Apple AirPlay 2, IMAX Enhanced), mehr Rechenleistung und noch besserer akustischer Feinarbeit auf.
Der Erfolg der Marke Arcam begann mit einem Verstärker, wenn auch mit einem Stereo-Verstärker. Das Thema hat bei Arcam also eine lange Tradition und so ist Arcam einer der wenigen AV-Receiver Hersteller, der die perfekte Kombination von hervorragender Audioqualität und ausgefeilter, immer aktueller Mehrkanal-Technik hinkriegt.
Mit der neusten HDMI-Version sind Marantz A/V-Receiver sowohl für Filmliebhaber wie auch für Gamer auf dem neusten Stand der Technik. Das elegante Design bringt einen einzigartigen Stil in Ihr Wohnzimmer. Vom Einstiegsmodell bis zum Flaggschiff.
Mit innovativen Eigenentwicklungen und Ersteinführungen neuer Technologien hat sich Onkyo eine Vorreiter-Position erarbeitet. Onkyos Philosophie, vollständig immersive Audiounterhaltung zu bieten, konzentriert sich nicht auf theoretische Leistung, sondern darauf wie sich das Klangerlebnis im echten Leben anfühlt.
Pioneer hat sich im Laufe seiner Firmengeschichte schon häufig als Pionier im Bereich Unterhaltungselektronik erwiesen und auch wenn dieser Hersteller sich in den letzten Jahren - nach Abbruch der Plasma-Sparte gesund geschrumpft wurde, so ist er doch jetzt wieder voll da und misst sich erfolgreich mit der Konkurrenz. Vor allem Dank der neuen Mehrkanal-Receiver.
Yamaha genießt weltweit den Ruf, ganz vorne in der Auswahlliste zu stehen, wenn es um eine Kaufentscheidung in Sachen HiFi oder Heimkino geht. Nicht umsonst erfreuen sich diese Heimkino-Receiver selbst bei anspruchsvollsten Klangenthusiasten großer Beliebtheit, wobei auch eine sehr gute Verarbeitung und ansprechendes Design zum Standard gehören.